Multiscale Polespacing

[Boxfresh]

Hi Zusammen,

ich brauch mal eure Hilfe bei einem Gedankengang:
Ich plane gerade die nächste 6 Saiter Multiscale (686mm-648mm Mensur bzw 27" auf 25,5") und wollte diesmale Pickups im passenden Winkel einbauen. Der 24.Bund hat einen Winkel von ca 15° , die Bridge liegt bei ca 21°. Ich wollte mich mit beiden Pickups an den 15° orientieren, also hab ich mal den Pickupbauer meines Vertrauens angeschrieben und gefragt, ob das möglich ist. Er meinte, klar an sich kein Problem , aber ich muss aufpassen, dass das Polespacing noch passt. Bei der Bridge wären 52.9mm oder 49.4mm, beim Neckpickup nur 49,4mm möglich. Ich werde wieder ABM Singlebridges verbauen, die haben ein Spacing von 10mm.
Also hab ich gerechnet : Bei einem Polespacing von 49,4mm sind die Mittelpunkte der Pole 9,88mm voneinander entfernt. Aus den hintersten Ecken des Hirns den Dreiecksatz ausgekramt und rausgefunden : der Cosinus ist es. Also Cos(15)=X/9,88. Oder X = Cos(15) x 9,88.
Da kommt ungefähr 7,5mm raus. Heißt, die Poles sind relativ zur Mittellinie gesehen 7,5mm auseinander. Die Poles haben einen Durchmesser von 5mm, also nach links und rechts quasi 2,5mm Spielraum. Bei meiner letzten Multiscale mit ABM Bridge kam ich bei der HalsPickup Position auf einen Saitenabstand von 47mm, also 9,4mm zwischen den Saiten.
Also zusammengefasst : Poles haben einen Abstand von 7,5mm , Saiten von 9,4. Das sollte doch reichen, wenn ich die 2,5mm Spielraum mit einberechne , oder? Beim Bridgepickup ergibt sich mit meiner Rechnung bei den 52,9mm ein relativer Abstand von 7,9mm.
Meine Schlussfolgerung ist, mit den 2,5mm komm ich auf einen maximalen Abstand von 10mm bzw 10,4mm, also gehen meine Saiten noch über alle Poles.
Hab ich das richtig geschlussfolgert oder hab ich irgendwo einen Fehler ?

[cabriolet]

Ich habe jetzt nicht nachgerechnet, aber wenn du das auf diesem Weg "erschlagen" willst, musst du noch berücksichtgen, dass die Saiten über dem Pickup enger beieinander sind als an der Bridge.
Warum zeichnest du dir das Ganze nicht einfach mal auf, den Pickup dabei auf einem kleinen Stückchen Extra-Pappe und dann ausschnippeln, so dass er verschiebbar/drehbar ist? Und für den schmaleren zweiten (Hals-)Pickup genauso. Dann könntest du auch andere Winkel und Abstände zur Bridge einfach ausprobieren. Fände ich weitaus einfacher und das Ergebnis besser kontrollierbar.

Gruß
Markus

[jonneck]

Zum Aufzeichnen reichen übrigens die beiden äusseren Saiten..... macht es übersichtlicher.

[Boxfresh]

Aufgezeichnet hab ich das natürlich schon. Das sah auch ganz gut aus, trotzdem finde ich es manchmal "belastbarer", solche Dinge auch nochmal geometrisch/mathematisch zu bestätigen. Beim zeichnen gibt es ja immer irgendwelche Abweichungen. Dass das jetzt kein Thema ist, bei dem es auf den zehntel Millimeter ankommt, ist schon klar. Ich will jetzt aber auch nicht einen Haufen Geld für Pickups ausgeben, die dann doch nicht passen.
Mal anders gefragt : Hat schonmal jemand Pickups mit ähnlichen Polespacings im 15° Winkel verbaut?
Und wie groß ist überhaupt der Einfluss auf das Tonergebnis, wenn die Pole mal nicht genau unter den Saiten liegen?

[cabriolet]

Und wie groß ist überhaupt der Einfluss auf das Tonergebnis, wenn die Pole mal nicht genau unter den Saiten liegen?

Ich denke, da wirst du keinen Unterschied hören. Gibt ja auch genug Srats, bei denen die Saiten nicht mittig über oder gar neben den Pole-Pieces laufen. Und, noch extremer: Manche (Jazzgitarren-)Pickups verzichten ganz auf einen Magneten unter der H-Saite, um sie ein kleines bisschen (!) zu zähmen.

[cabriolet]

Mal ganz ehrlich: Beim Berechnen solcher Dinge passieren leichter Fehler als beim Aufzeichnen, allein wenn man einen Fehler in die Formel bastelt. Was mich in deiner Rechnung z.B. schwer irritiert: Du gehst von den einzelnen Abständen der Saiten und Polepieces aus. Wichtig sind hier aber nur die äußersten, wie auch schon @jonneck sagt.
Zeichnen finde ich da besser, weil weniger fehlerbehaftet.

Aber es geht eigentlich noch viel einfacher: Mal schnell zwei "Pole Pieces" aus Klebeband geschnipselt (ok, sie sind nicht ganz rund geworden ) und in etwa 49,4mm Abstand auf ein Geodreieck geklebt. Das dann mal auf einer Gitarre in Hals-PU-Position angehalten (bei meiner Gitarre haben die äußersten Saiten dort etwa 49mm Abstand), einmal senkrecht zu den Saiten, einmal um etwa 15° gedreht.

Ergebnis: Passt hervorragend!

Gruß
Markus

[Boxfresh]

Mal ganz ehrlich: Beim Berechnen solcher Dinge passieren leichter Fehler als beim Aufzeichnen, allein wenn man einen Fehler in die Formel bastelt. Was mich in deiner Rechnung z.B. schwer irritiert: Du gehst von den einzelnen Abständen der Saiten und Polepieces aus. Wichtig sind hier aber nur die äußersten, wie auch schon @jonneck sagt.
Zeichnen finde ich da besser, weil weniger fehlerbehaftet.

Aber es geht eigentlich noch viel einfacher: Mal schnell zwei "Pole Pieces" aus Klebeband geschnipselt (ok, sie sind nicht ganz rund geworden ) und in etwa 49,4mm Abstand auf ein Geodreieck geklebt. Das dann mal auf einer Gitarre in Hals-PU-Position angehalten (bei meiner Gitarre haben die äußersten Saiten dort etwa 49mm Abstand), einmal senkrecht zu den Saiten, einmal um etwa 15° gedreht.

IMG_3520.JPGIMG_3521.JPG

Ergebnis: Passt hervorragend!

Gruß
Markus

Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen Hast mich überzeugt! Da hab ich mich wohl von dem Pickuphersteller ein bisschen zu sehr verunsichern lassen. Danke für die Inputs!