Heute Abend war der allererste Testlauf: direkt mit'm Bass in den Markbass-Amp ist das für die erste Grobabstimmung schon mal gar nicht schlecht. Alle Regler in Mittelstellung, die "Effekte" Vintage-Loudspeaker-Simulator und Contour auch aus - passt schon mal ganz gut. Leider dröhnen dabei schon bei moderater Lautstärke im Keller alle Holzpaneele, die Rigips-Platten, die Vitrinen, Schranktüren und der gesamte Holzboden
Kurz mit Bass und Pod (ohne Amp-Boxen-Micro-Simulation) und einigen Effekten angetestet - wow - da muss ich allerdings noch einiges an Einstellarbeit durchtesten, aber klingt sehr vielversprechend.
Gitarre über Pod klingt bei den verzerrten Sounds noch etwas harsch, ist aber auch alles für den Betrieb am Line6 DT-Röhrenamp optimiert. Echt praktisch: Der VLE (Vintage-Speaker-Simulator) ist nix anderes als ein durchstimmbarer Tiefpass von 20 KHz (off) bis 250 Hz. Kurzer Dreh - und schon klingt die Gitte sehr annehmbar. Aber wie gesagt - da muss noch viel optimiert werden.
Per Piezo und mit einer quick and dirty-Einstellung kang das auch schon mal wesentlich authentischer als alles, was ich aus dem bisherigen Röhrenamp mit 12er Celestion rausholen konnte. Wenn man dann überlegt, dass man da nun auch noch 500 Watt Leistung hintendran hat.......
Das Hochton-Horn lässt sich mit dem Regler von Adam Hall wunderbar steuern und auch komplett abdrehen. Der Hochtöner koppelt zunächst mal mit 12dB/Okt. bei ca. 3 KHz ein, 3,3 MicroFarad und 0,56 mH. Die Ports sind aktuell 11,5 cm lang, damit komme ich auf eine Abstimmfrequenz von 49 Hz. Anfangs hatte ich sie auf 6,5 cm Länge und bin bei 68 Hz gelandet - in der Theorie und in der Simulation sieht das anders aus. Eventuell muss ich die Kanäle also nochmal etwas kürzen. Aktuell irritiert mich noch eine Überhöhung um 500 Hz die Senke von 800 bis 3000 Hz. Zweiteres zeichnet sich schon auf den Datenblättern zum 15FH00 ab, aber längst nicht so stark. Ich gebe aber auch zu, daß sich das Teil mit seinen Dimensionen und dem Tactrix-Horn schon unhandlicher durchmisst als kleinere Boxen - eine kleine Änderung der Mic-Position macht viel aus - aber da bin ich erst am Anfang der Abstimm-Phase.
Dämpfung: Ich habe die Gehäusewände innen bis auf den Bereich der Ports komplett mit 50 mm Basotec verkleidet. Das ist ein merkwürdig fester/poröser Schaumstoff mit ziemlich guten Dämpfungseigenschaften. Weil er recht fest ist, ließen sich entsprechende Stücke gut zuschneiden und zwischen die Verstärkungsleisten klemmen, da werde ich wohl nix kleben müssen. Dazu noch ein Bündel Dämmflies direkt hinter den Speaker. Zwischen Speaker und Ports gibt's aber an jeder Stelle einen Kanal durch's Dämpfungsmaterial der wesentlich größer ist als der Portquerschnitt.
Optisch ist das Teil aktuell grottenhässlich: Der Restkleber auf dem Holz bappt immer noch wie ein Postit und zieht jeden Sägespan und jedes Staubkorn magisch an, das neue Tolex wurde leider noch nicht geliefert. Aktuelller Zustand also: Geteert und gefedert
Nach diversen Tests hat sich herausgestellt: Tapezieren mit hauchdünnem Vlies (1 Lage von der guten Küchenrolle) , um den alten Kleber unschädlich zu machen, sieht erst mal vielversprechend aus, hält aber auch langfristig nicht wirklich.
Aceton, Nitroverdünnung, Terpentin... ist 'n Mords-Gestank, eine elende Sauerei und bringt das Zeug auch nicht restlos runter - da hab' ich nicht wirklich Lust drauf.
Ein Test mit dem Sprühkleber von Adam Hall (recht günstig) brachte das erhoffte Ergebnis: Einseitig auf das Kunstleder aufgetragen und nach 10-15 Minuten Ablüftzeit klebt er schon direkt sehr gut auf dem verhunzten Untergrund und nach 2 Tagen noch besser - ganz ohne Blasenbildung. So werde ich's wohl machen, wenn das neue Kunstleder da ist.
Zumindest solange das alte Kunstleder drauf war sah das Ganze wirklich schick aus - wenn man Carbonstruktur mag. Erstaunlich, wie nah das Ganze optisch an echtes Carbongewebe rankommt. Am Surfboard habe ich 250-Gramm Köpergewebe - man sieht fast keinen Unterschied
Die letzten 2 Abende habe ich damit verbracht, die Frontblende vom Markbass zu vermessen und als Corel-File anzulegen. (Falls mal jemand so was braucht....). Die neue Blende wird ja ein gutes Stück größer und wohl auch etwas aufgeräumter als das Original. Das hat zwar "meine" Farbkombi, sagt mir aber trotzdem nicht wirklich zu. Die neue wird eine Pro Reverse glänzend in schwarz mit oragnener Beschriftung von hinten. Passt dann auch zum Phaseplug des Faital-Hochtöners
Klar wäre eine weiße Schrift besser ablesbar, aber bei den wenigen Reglern geht's auch so
Bilder gibt's im Moment noch keine - das Teil ist gerade zu hässlich, das kann man niemandem zumuten
Aber in wenigen Tagen wird's sicher besser und dann gibt's auch wieder was zu sehen