Pedalboard mit Deckel V2

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
Antworten
Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Pedalboard mit Deckel V2

#1

Beitrag von atomicxmario » 11.12.2019, 12:53

Hi Leute...

solange noch kein Bereich Pedalboards existiert ist mein Pedalboard-Bauthread hier noch am ehesten aufgehoben - obwohl es wenig mit Amp- und Effektgerätebau zu tun hat... es sei denn man betrachtet das Pedalboard als Effektgerät... ach egal... dafür hab ich ja einen eigenen Thread: Pedalboards

Mein rotes Pedalboard mit Deckel war ja nun einige Zeit erfolgreich im Einsatz. Das Ergebniss war raodtauglich und passabel in der Ausführung aber es gibt ja immer Luft nach Oben... :-D

Und das rote Monster war sauschwer. Ich konnte es jetzt endlich mal leer wiegen (direkt nach dem Bau habe ich das verpasst)... 12 Kilo mit Deckel, Böden und Patchbox... uff... da drauf kamen mindestens nochmal soviel Effektgeräte... also war mein Ziel es etwas leichter hinzubekommen. Grund für das hohe Gewicht dürfte vor allem das Birke-Sperrholz gewesen sein. Deswegen wird das Neue größtenteils aus Pappel-Sperrholz gebaut. Die Böden, auf denen später die Effekte stehen bleiben Birke, Seitenteile werden aus Eiche, Boden, Front und Rücken wieder aus Pappel. Der Deckel wird diesmal aus 4 mm Sperrholz bestehen und gewölbt sein. Das Bauprinzip bleibt gleich, allerdings soll das Format anders werden - schmäler aber dafür tiefer. Es werden quasi zwei untere Reihen und eine erhöte obere Reihe. Diese wieder zum Aufklappen. Siehe Vergleichsgrafik:
Vergleich.png
Drauf soll sowas - vorerst:
Bestückung.png
Angetrieben wird es von zwei Cioks DC10 Netzteilen, die sich unter der zweiten Ebene befinden werden.

Das Schema wird in etwa so aussehen:
Schema.png
Standard ist der Funkbetrieb. Wenn ich ein Kabel in den Input stecke, wird die Funkstrecke aus dem Signalweg genommen.
Der Effektloop wird wieder wahlweise über zwei Monokabeln zum Amp geführt oder über mein XLR-Effektloop-Patent-Kabel-System...

und los gehts... :-D
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#2

Beitrag von atomicxmario » 11.12.2019, 12:59

So, das Holz ist schon mal da:

Habs mir bequem von Expresszuschnitt bestellt...
Hier könnte man einen Haufen Geld sparen, wenn man eine gute Kreissäge hat...

Noch eingepackt:
01.jpg
Und schon mal zusammengestellt...
02.jpg
Jetzt noch etwas Leim, Farbe und die Stellen wegmachen, die zuviel dran sind ... fertig... :lol:

PS: der Bau ist schon etwas weiter wie der Fred...
ich versuche möglichst aufzuholen...
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#3

Beitrag von atomicxmario » 11.12.2019, 15:28

Der erste Arbeitsgang ist das Verleimen des Front- und Rückwandteils mit dem Boden.
03.jpg
Der Plan war diesen Teil des Boards komplett aus 18 mm Pappelsperrholz zu bauen. Leider habe ich für die Rückwand die falsche Stärke bestellt (think) und so holte ich mir im Baumarkt beim Holzzuschnitt ein neues Teil. Die hatten allerdings nur Birke da... also ist die Rückwand aus Birke. Das macht sich gleich wieder mit ein paar Gramm bemerkbar... ja mei...

Ich habe die Teile mit 6er Holz-Dübel verleimt. In diesem Fall der einfachheithalber offen. Also nicht verdeckt. Der Teil wird ohnehin später mit Tolex beklebt.

Währen der Trocknungsphase habe ich angefangen die Aussparungen auf die Böden zu übertragen. Mit einem passendem Forstnerbohrer wurden die Rundungen ausgebohrt. Ich bohre im ersten Schritt immer nur so tief, dass die Zentrierspitze durch das Holz geht. Dannach wird von der Anderen Seite der Rest erledigt - so spart man sich hässliche Aussreißer...
08.jpg
Der Rest wird mit der Stichsäge herausgesägt.
Hier das Ergebniss...
ds6541.jpg
Das ist 8 mm starkes Birkensperrholz...
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#4

Beitrag von atomicxmario » 11.12.2019, 16:08

Und schon kommt die zweite Planänderung.
Diesmal allerdings bewusst getroffen.

Die Seitenteile fertige ich jetzt aus Eiche an. Die Tolexbespannung wäre, falls überhaupt möglich, für die Seitenteile viel zu fummelig... das wäre in die Hose gegangen. Deswegen bleiben die Seitenteile aus Holz und da war mir das Pappel zu langweilig. Ich habe eine 18 mm Eichenplatte besorgt und die Seitenteile zunächst mal als Einheit herausgesägt.
09.jpg
Anschließend habe ich die Seitenteile aufgetrennt.
Damit habe ich die Seitenteile für das Board und für den Deckel.
(Die Deckelseitenteile sieht man leider nicht auf dem Bild)
11.jpg
Diesmal düble ich natürlich versteckt.
12.jpg
Ich habe noch die beiden unteren Kanten des Korpuses mit einem 25 mm Abrundfräser rundgefräst.
13.jpg
Angeleimt wird jetzt noch nix... erst wird der Korpus mit Tolex bespannt!
Aber vorher muss noch der Deckel gebaut werden....
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#5

Beitrag von atomicxmario » 11.12.2019, 16:34

Deckelwork:

Die Deckelseitenteile hab ich mit Dübel verleimt.
1.jpg
Die überstehenden Bereiche mit dem Hobel weggeschrubbt und schon kann ich das 3 mm Sperrholz draufsetzen. Mit Feuchtigkeit und dem heißen Ofenrohr habe ich versucht das Sperrholz etwas vorzubiegen.
2.jpg
3.jpg
Das könnte ich beim nächsten Mal deutlich besser machen und mehr vorarbeiten... hier war ich einfach etwas zu hektisch und hab mir den Arbeitsschrit einfacher vorgestellt... so war ich dann gezwungen mit Nägeln zu arbeiten... und dann auch noch unregelmäßig... wegen dem Kleber musste es schnell gehen und ich hab improvisieren müssen... mal sehen wie ich das kaschiert bekomme. Den Deckel wollte ich komplett mit Tolex beziehen... mal sehen...
Nach dem Trocknen dann die Überstände abhobeln. Auch hier habe ich an den Kanten mit dem 25 mm Abrundfräser geabeitet.
4.jpg

Dann schon mal der erste Vergleich NEU vs ALT...
5.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#6

Beitrag von Simon » 11.12.2019, 19:40

(clap3) toller Thread!! Vlt bau ich mir auch mal wieder ein Board, Lust hätte ich schon, brauchen tu ich halt grad keines ;)

Benutzeravatar
Bermann
Ober-Fräser
Beiträge: 902
Registriert: 23.04.2010, 19:48
Wohnort: --
Hat sich bedankt: 31 Mal
Danksagung erhalten: 130 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#7

Beitrag von Bermann » 11.12.2019, 22:34

Huch
das Alte sieht auf dem Foto wie ne alte Farfisa Compact aus (die Pink Floyd Orgel in einmanualig).
Sehr nostalgische Farb-Kombi ;)

Gruß Hermann

Benutzeravatar
Drifter
Luthier
Beiträge: 2502
Registriert: 09.08.2013, 09:28
Hat sich bedankt: 624 Mal
Danksagung erhalten: 574 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#8

Beitrag von Drifter » 12.12.2019, 07:29

Schaut gut aus.

OT: sag mal, kannst Du ein Foto von der Tele im Hintergrund des letzten Bildes posten? Danke.

lG

Norbert

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#9

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 08:55

@Simon
Das mit dem "brauchen" ist so ne Sache! :D also "aaf gehts... back mas!" (dance a)

@Hermann
Das war mir so gar nicht bewusst... ich hab die Farbkombi eigentlich nicht gemocht... bzw. hab ichs mir anders vorgestellt...
Das Schwarz des Deckels hat mich gestört. Ich hätte es lieber komplett Rot machen sollen... (think)

@Norbert
Du meinst meine Copper Telly... Hier ein Link zur Gallerie:
https://madl-guitars.de/copper-telly/
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor atomicxmario für den Beitrag:
Drifter
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#10

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 09:29

Danke Leute!

Die beiden Ebenen auf denen die Effekgeräte später draufgeklettet werden - ich nenns mal "Trägerplatten" - werden zunächst mal schwarz gebeizt.
1.jpg
Die Boards von Looperwerk haben mich dabei inspiriert. Bei den Größen und Positionen der Kabeldurchführungslöcher hab ich sogar abgeschaut... Constantin von Looperwerk klebt auf seine Boards so eine Art Filzteppich als Klett Flausch. Der ist ziemlich dick. In den Bereichen der Löcher macht er dann nur Schlitze, dann ist das optisch eine homogene Ebene und die Kabel verschwinden einfach.

Er meint aber das hält nicht ganz so gut wie Klett, reicht aber aus um das gesamte Board an 2 Effektgeräten hochzuheben... hmmm... ein Nachteil an dem Material ist außerden, dass es mit der Zeit ausfranzt... das kann man zwar wieder wegrasieren ist aber dennoch unschön...

Ich hab dann mal orginal Velco als Meterware bestellt. Das ist allerdings sehr dünn, da funktioniert das nicht mit den Schlitzdurchlässen. Deswegen hab ich mal Neopren-Klett bestellt. der ist sehr dick, allerdings ist das Material sehr weich und nicht wirklich standfest... wenn man ein Pedal hinklettet dann gibt das beim Treten etwas nach, weil der Neopren einfach so weich ist... also auch nix... jetzt werde ich auf die Schlitze verzichten und die Löcher komplett frei lassen. Das hat mich bis jetzt ja auch nie gestört...

Außerdem hab ich schon mal den Griff montiert, die Scharniere für den Deckel und die Deckelverschlüsse.
Passt alles... Der obere Trägerboden wird später mit Klappscharnieren montiert, der untere (große) Trägerboden wird mit Doppelkugelschnapper am Boden geklippst...
2.jpg
Dann ist mein Tolex gekommen. Richtig gutes Zeug... ich glaube das kommt in Kombi mit der Eiche richtig gut! :D
3.jpg
Bevor ich das Tolex aufklebe hab ich die Boardbasis schwarz gebeizt. Der Tolex kommt nur außen drauf. Die Innenseite des Bodens bleibt frei.
4.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
micha70
Zargenbieger
Beiträge: 1995
Registriert: 27.08.2018, 08:38
Wohnort: Knopf im Ohr
Hat sich bedankt: 775 Mal
Danksagung erhalten: 596 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#11

Beitrag von micha70 » 12.12.2019, 09:32

Moin!

Genialer Thread, geniales Board (kann nicht verheimlichen, dass ich grad richtig neidisch werde) und geniales Tolex! Verrätst Du woher Du das hast? Bitte, bitte...

LG
Micha

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#12

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 09:43

@Micha
Danke! :D
Na logisch! Tolex gibts u.a. bei Tube-Town
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor atomicxmario für den Beitrag (Insgesamt 2):
Driftermicha70
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#13

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 10:27

So und schon gehts weiter:
Den Deckel hab ich zunächst mal ebenso schwarz gebeizt.
1.jpg
Dann hab ich das Tolex mal aufgeklebt. Ich hab mir Tolex-Kleber gleich dazubestellt. Das ist ein Kontaktkleber. Der Kleber soll auf beide Flächen aufgetragen werden und nach einer Trocknungszeit von 30 Minuten kann man dann das Zeug verkleben. Der Kleber riecht fast gar nicht und ist sehr flüssig. Ich konnte den Kleber mit einem Lackierpinsel verstreichen.

Ich hab das Tolex grob zugeschnitten, den Kleber aufs Board und auf das Tolex geschmiert und mit einer Gummi Walze auf das Board gedrückt. Hat gut funktioniert. Hier habe ich natürlich keine Ecken usw... dafür gibt es aber sinnvolle Youtube-Filmchen... mal gucken ob ich das für den Deckel dann so mach...

Dannach sollte mal das Zeug gut trocknen lassen. Die Überstände hab ich dann mit einem Skalpell abgeschnitten.
2.jpg
Und hier hat man schon mal einen Eindruck vom Erscheinungsbild... Die Buchsen an der Seite bekommen einen extra-Bericht... da ist was schief gegangen... :? aber alles gut! Ich habs hinbekommen.... keine Cliffhänger hier im Forum! :D
3.jpg
Detailbild...
4.jpg
und von unten...
5.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#14

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 14:17

So... die Schaltzentrale machte mir bei dieser Verison richtig Schwierigkeiten.

Zunächst mal wollte ich (wie bei der Version 1) an der rechten Seite wieder eine Phalanx mit Zehn Anschlüssen verbauen. Alles im Neutrik D-Serien Format. Also: Eingang (Gitarre), Ausgang (AMP), FX Send, FX Return, FX Send + Return als XLR, 2 x USB und ein paar Leere Plätze für eventuelle Erweiterungen... Die Neutrik Buchsen benötigen eine 24 mm Bohrung und zwei (diagonale) Befestigungslöcher.
Ein 24 mm Forstner befindet sich allerdings nicht in meinem Besitz, deswegen wurden es 25 mm Löcher.
Soweit so gut.
1.jpg
Die Buchsen muss man dann halt ordentlich ausrichten und die Befestigungslöcher markieren und vorbohren.
2.jpg
Bei der Version 1 hat das wunderbar funktioniert. Allerdings bestanden da die Seitenteil aus Birkensperrholz und nicht aus massiver Eiche. Das Problem mit der Eiche ist, dass bereits beim Vorbohren der dünne Bohrer durch einen Jahresring schon wegläuft. Die Schraube sucht sich dann auch noch eher den Weg in die weicheren Berreiche... hinzukommt, dass durch den größeren Durchmesser (25 statt 24 mm) der Steg zum Befestigungsloch kleiner ist. Das Ergebniss: die Buchsen waren nicht mehr schön in einer Linie, die Befestigungsschrauben sind zum Teil in das Buchsenloch gebrochen, ein Steg zwischen zwei Buchsen ist komplett ausgebrochen.
3.jpg
Ne, das sah mal so richtig doof aus. Deswegen habe ich beschlossen ein Anschlussblech zu verwenden. Schön wäre ein hübsches Stahlblech... allerdings fehlt mir das Metallerwerkzeug um eines herzustellen. Mit einer CAD Zeichnung bin ich dann mal in die Tiefen des Internetz getaucht und habe Lasercutter gesucht. Das Blech wäre dann aber auf ca. 30 bis 40 Euro gekommen... und ca. 2 Wochen Lieferzeit... also nix für mich - bin viel zu ungeduldig...

Nun hab ich für meinen geplanten Fastbackentwurf bereits eine Aludibond-Platte im gebürsteter Edelstahloptik... das passt doch wie Arsch auf Eimer. Aludibond ist eine Kunststoffplatte die oben und unten mit dünnem Alublech kaschiert ist. Das Material lässt sich sehr schön bohren und sägen und ist trotzden sehr stabil.

Dann hab ich mir noch eine 24 mm Lochsäge bestellt - damit hab ich die Buchsenlöcher in das Aludibond geschnitten. Die Befestigungslöcher markiert und gebohrt.
1 1.jpg
1 2.jpg
1 3.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#15

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 14:33

Nach 2 Stunden Arbeit hab ich dann festgestellt, dass ich das Blech ja von unten bearbeitet habe. Damit ich die schöne gebürstete Oberfläche nicht verletze... tja... da bin ich sicherlich nicht der Erste, der dann dabeit vergessen hat die Form zu spiegeln... :lol:

Naja, dann muss ich halt ein neues Blech machen. Dann ist mir aber eingefallen, dass ich doch das Blech mit dem Tolex beziehen könnte... bei der Idee bin ich dann auch geblieben... wo es auch in Alu blank einigermaßen gut aussehen würde...
1 4.jpg
Das Anschlussblech möchte ich natürlich versenken. Also wurde anhand des Blechs eine Frässchablone erstellt.
1 5.jpg
Passt...
1 6.jpg
Für die Buchsen habe ich jetzt den Bereich freigemacht. Mit Blech geht das ja jetzt... Vorteil ist, dass alles besser zugänglich ist...
1 7.jpg
Und schon kann ich das Blech mit dem Tolex bekleben.
Der Tolexkleber klebt aber auf Metall nicht optimal. Ein paar Stellen musste ich mit Sekundenkleber nachbessern.
1 8.jpg
Und so siehts aus... hier fehlen noch 4 Löcher die ich noch freischneiden muss...
1 9.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#16

Beitrag von atomicxmario » 12.12.2019, 14:47

So damit sind wir ca. am Stand heute. Ich warte jetzt noch auf eine Lieferung mit den Neutrikblechen, damit ich die Buchsen festschrauben kann. Dann kann eigentlich schon die Lötarbeit im Patchbay losgehen. Das Patchbay-Gehäuse kommt aus dem 3D Drucker. Das gleiche wie in Verson 1.

Innen gibt es dann den Stromanschluss als Kaltgeräte-Buchse und 4 Klinkenbuchsen. Input, Output, FX Send und FX Return. In der Patchbaybox wird dass dann so verkabelt, dass normalerweise der Input erst mal von der Funkte kommt, wenn ich aber ein Kabel am Imput im Board anstecke wird umgeschalten und so die Funkstrecke eliminiert. Zudem wird der FX-Loop so verkabelt, dass ich wahlweise die herkömmliche Methode nutzen kann (4 Kabel Methode)... also je ein Monoklinkenkabel für Send und Return oder eben ein herkömmliches XLR Kabel auf den FX Send und Return gleichzeitig laufen. Da spart man sich Kabel... und es funktioniert bei mir seit über einem Jahr ohne irgendwelche Probleme.

Die USB Buchsen schleifen die USB Anschlüsse eigentlich nur durch. So kann ich zB auf den Boss Looper zugreifen und Samples laden oder aufspielen ohne dass ich man dem Pedal rumfummeln muss oder es gar vom Board ziehen muss...
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
Drifter
Luthier
Beiträge: 2502
Registriert: 09.08.2013, 09:28
Hat sich bedankt: 624 Mal
Danksagung erhalten: 574 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#17

Beitrag von Drifter » 13.12.2019, 07:00

Die Blechlösung mit dem bespannten Tolex find ich schon genial.

Aus einer super Idee, die man verhunzt hat noch so was geiles zu zaubern..... das hat was.

lG

Norbert
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Drifter für den Beitrag:
atomicxmario

Benutzeravatar
micha70
Zargenbieger
Beiträge: 1995
Registriert: 27.08.2018, 08:38
Wohnort: Knopf im Ohr
Hat sich bedankt: 775 Mal
Danksagung erhalten: 596 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#18

Beitrag von micha70 » 13.12.2019, 09:08

+1! Gerade die Tage den gleichen Mist gebaut und ie Lösung mit dem Tolex find ich noch besser weil es die Anzahl der unterschiedlichen Oberflächen reduziert. Toll gerettet (clap3)

LG
Micha
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor micha70 für den Beitrag:
atomicxmario

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#19

Beitrag von atomicxmario » 16.12.2019, 10:33

Hi Leute. Am Wochenende ist nicht so viel passiert. Die Fortschritte sind am Schluß einfach nicht mehr so dramatisch sichtbar.

Ich habe die Anschluß-Klinken-Buchsen modifiziert. Die Verriegelung der Neutrikbuchsen geht sehr streng - das geht ja konstruktionsbedingt nicht anders. Der Druck muss hoch sein. Die Klinken-Stecker lassen sich demnach nur sehr schwer wieder herausziehen. Deswegen baue ich die Verriegelung immer aus - ich benötige sie an der Stelle auch gar nicht. Damit es nicht doof aussieht lass ich den roten Hebel mit Feder dran. Man kann die Entriegelung also noch betätigen die Funktion ist allerdings ausgeschaltet. Dazu braucht man nur die kleine Torx-Schraube lösen, den Stecker aus dem Rahmen schieben, den roten Hebel entfernen, die Klemmmechanik entfernen und den roten Hebel samt Feder wieder einsetzen... bei dem Arbeitsgang leg ich noch die Masse auf das Buchengehäuse. Die erwähnte kleine Torxschraube wird mit einem Isolator eingesetzt. Ersetzt man den Isolator durch 2 kleine Beilagscheiben, dann hat man Masse auf dem Gehäuse.
2019-12-13 21.30.25.jpg
Das Buchsenblech ist nur mit dem Chassis verschraubt. Der Boden der 3D-gedruckten Patchbox wird mit selbstklebender Metallfolie abgeschirmt. Das sieht man hier.
2019-12-15 21.34.29.jpg
Die Böden wurden mit Klett belegt. Ich habe feststellen müssen, dass auf gebeiztem Holz so gut wie nix klebt. Deswegen musste ich die Teile an der Klebeseite mit Klar-Lack grundieren. Der Rest wurde bereits im Vorfeld geölt. Da ich nicht auf die geölte Fläche kleben wollte, hatte ich die Klebeseite extra unbehandelt gelassen... naja, wieder was gelernt... :roll:
2019-12-15 21.34.18.jpg
Hier schon mal ein kleiner Test.
2019-12-15 21.36.27.jpg
... und ein Arbeitsgang vor dem ich mich bis jetzt etwas gedrückt habe. Die Beklebung des Deckels. Nach langem hin und her hab ich mir gedacht, dass ich erst mal in eine Dimension klebe. Ich hab also die Breite des Deckels mit Krepband markiert und den Kleber auf den Deckel und auf das Tolex aufgetragen. Der Tolexkleber ist ein recht flüssiger Kontaktkleber. Nach ca. 30 Minuten habe ich dann den Deckel beklebt. Nach dem Trocknen werde ich dann die Seiten umklappen und festkleben. Diese Arbeit wird noch mal spannend.
2019-12-14 21.48.32.jpg
2019-12-15 15.24.59.jpg
Ansonsten muss ich eigentlich nur doch die Patchbox montieren und verlöten. Dann ist das Pedalboard soweit fertig.

Dann kommt natürlich noch der schöne Teil das Ding zu bestücken und zu verkabeln...
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#20

Beitrag von atomicxmario » 08.01.2020, 15:07

Jetzt hab ich doch glatt vergessen hier meinen Bericht weiter zu schreiben... (think)

Sorry... Happy New Year... Happy New Pedalboard...

Während der Deckel so vor sich hin trocknet habe ich meine gelaserten Lederschildchen vorbereitet. Weil das Leder sehr dünn daher kommt habe ich es mit Ponal auf ein 0.6 mm Ahornfurnier geklebt. Anschließend neu zugeschnitten und die Löcher nachgebohrt. Die Schildchen wurden mit Sekundenkleber auf das Board geklebt und mit kleinen Schild-Nägeln festgenagelt.
1_2400.jpg
2_2400.jpg
3_2400.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#21

Beitrag von atomicxmario » 08.01.2020, 15:27

Den Deckel hab ich mittlerweile fertig verklebt und das ging besser als gedacht...

Zwei Cioks DC10 Netzteile sorgen für eine Brumm-, Sirr-, Pfeif-, Surr- und Rauschfreie Stromversorgung.
11_2400.jpg
Und dann einfach mal alle Pedale ins Board geschmissen...
22_2400.jpg
Die Signalkette verläuft folgendermaßen:
Standardmäßig geht das Signal von der Funke in den Eingang des ES-8.
Stecke ich jedoch die Gitarre mit einem Kabel an das Pedalboard, wird die Funkverbindung gekappt und das direkte Signal geht rein.
Die Effektreiheinfolge ist WhaWha - Sunset (Drive) - Riverside (Drive) - Acoustikar (Akustiksimulator) - Stone (Phaser) - Eventide H9 - Polara (Reverb) - Spark (Booster). Diese Loops kann ich mit dem ES-8 jederzeit in der Reihnenfolge verändern.
Das Eventide bekommt per Midi vom ES-8 das Tap-Tempo geschickt und welchen Effekt ich verwenden möchte. Der 3er Taster ermöglicht noch ein paar Spielereien mit dem Eventide.
Nach dem ES-8 gehts in den Boos RC-3 - diesen benötige ich lediglich zum Abspielen einiger Samples... der 2er Taster steuert das RC-3.
Der 1er Taster ist mit dem ES-8 verbunden und schaltet den Booster an und aus. Den Booster verwende ich als reine Pegelanhebung fürs Solospiel. Loop 1 bis Loop 4 gehen in die Vorstufe des Amps, der Rest geht in den FX-Loop. Aber auch das lässt sich bei Bedarf mit dem ES-8 jederzeit umprogramieren. Einen Taster des ES-8 nutze ich als Tap-Tempo für Tremolo und Delay-Spounds. Einen Taster des ES-8 habe ich so programmiert, dass er zwischen den beiden Drives hin- und herschaltet. Soweit so gut...
Ich programmiere mir übrigens keine Patches für Songs, sondern ich richte mir gewisse Grundsounds ein, die ich für div. Songs verwenden kann...
Kette.png
Jetzt wird noch der Strom verkabelt und dann mit Boss Solderless Patchkabel zum Selbermachen der Signalweg...
33_2400.jpg
44_2400.jpg
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#22

Beitrag von atomicxmario » 08.01.2020, 15:34

Ja. Und dann sind wir eigentlich fertig... zumindest bis zum nächsten GAS Anfall...

Leider musste ich feststellen, dass dann doch etwas gesurrt hat. Das Eventide H9. Grund war, dass es zu wenig Strom bekommen hat. Es will mit 500mA versorgt sein und die Anschlüße an meinen Cioks liefern nur 400mA max.
Jetzt habe ich kurzerhand das orginal eventide Netzteil noch reingezurrt... Platz ist ja noch genug...
111_2400.jpg
222_2400.jpg
333_2400.jpg
444_2400.jpg
So - ich hoffe euch hats soviel Spaß gemacht wie mir...
Bis bald!
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#23

Beitrag von Simon » 08.01.2020, 15:35

grandioses Board!! (clap3) (clap3)

wie sind denn die Strymon Zerren? Hatte die nie auf dem Schirm, lohnt es sich die zu testen?
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Simon für den Beitrag:
atomicxmario

Benutzeravatar
atomicxmario
Ober-Fräser
Beiträge: 519
Registriert: 27.05.2013, 08:34
Wohnort: in der Oberpfalz
Hat sich bedankt: 360 Mal
Danksagung erhalten: 202 Mal

Re: Pedalboard mit Deckel V2

#24

Beitrag von atomicxmario » 08.01.2020, 15:57

Merci!

Ich finde die Strymons richtig mega! Sie sind sehr flexibel es lässt sich eine sehr große Bandbreite an Sounds erzeugen und ich schaff es einfach nicht einen Sound einzustellen, der mir nicht gefällt...

Manchen Puristen gefallen sie nicht, weil sie nicht zu 100 Prozent analog arbeiten. Ich habe mich allerdings nicht abschrecken lassen und wollte es selber testen. Nachdem ich das Sunset eine halbe Stunde in Betrieb hatte war für mich klar, dass ich auch unbedingt das Riverside probieren muss... da ich mich allerdings nicht entscheiden konnte sind halt beide geblieben... ich würde sie jedenfalls nicht mehr hergeben...
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor atomicxmario für den Beitrag:
Simon
Gruß Mario

|| Madl-Guitars Instagram ||

Antworten

Zurück zu „Amp-/Effektgerätebau“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 34 Gäste