DIY Bass Head

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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bigbluecoconut
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DIY Bass Head

#1

Beitrag von bigbluecoconut » 06.09.2019, 15:44

Da ich immer nur mit Selbstgebautem Bass gespielt habe, fehlt mir ein wenig der Bezug zur "Realität" ;)
Zur Zeit ist ein Bass-head im Bau, eigentlich schon fast fertig, aber der EQ macht mich nicht glücklich...
Verbaut ist ein 4-fach EQ mit Bass, Low mid (ca 450hz), Hi mid (ca 1.2khz), und high.
Da ich aber nie auf einem richtigen AMP gespielt habe :( , weis ich nicht was ich verbauen soll, bzw bei welchen Frequenzen
der EQ arbeiten soll.
Also Frage an die "Slappers" :D was ist bei einem Bass EQ notwendig und was overkill?
Ist vielleicht ein parametrischer Mittenregler die ideale Lösung?

Bild vom aktuellen Stand:
Head.jpg

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bea
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Re: DIY Bass Head

#2

Beitrag von bea » 06.09.2019, 16:34

10 Bassisten, 100 Meinungen...

Vor allen Dingen hängt es aber davon ab, wie Du den Frequenzgang sonst noch verbiegst und was für Boxen Du spielst.

Ich gehöre zu denen, die das Hiwatt-Tonestack schätzen. Das ist ein Dreiweg-EQ mit einem Mittenloch bei einer geringeren Frequenz als bei Deinem Tonestack. Ein Hiwatt hat zusätzlich noch eine aktive Kuhschwanz-Höhenreglung namens Presence.

Andere schätzen ein Fender Tonestack - das ist auch in diversen Bodentretern drin und in einem Preapmp von Alembic. Das sit so ähnlich wie das Hiwatt-Stack, nur liegt das Mittenloch höher. Mit der Folge, dass die Bassregelung größeren Einfluß auf die Tiefmitten hat.

Wenn ich am Pult spiele, senke ich gern den Bereich um die 250-350 Hz ein wenig ab (-> hiwattisch) und wünsche mir ab und an nochmal edie Möglichkeit, den Bereich um die 2-2.5 kHz ein wenig anzuheben. Und ich schätze ein schaltbares 70Hz Hochpassfilter (auch im Amp).
LG

Beate

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bigbluecoconut
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Re: DIY Bass Head

#3

Beitrag von bigbluecoconut » 07.09.2019, 14:45

Danke Bea :D

Nachdem ich ein wenig mit dem "Tone stack calculator" gespielt habe,
wirds wahrscheinlich ein parametrischer eq.
Da mehr oder weniger alle Tonestacks ein Loch in der Mitte haben, welches
beim Hiwatt z.B. abgesenkt und zugleich verschoben wird,
kann man mit parametrischen Mitten und low/high Poti, fast alle Stacks simulieren.
@Bea Hochpass kommt rein, aber bei 35Hz :D
Zitat des Gitarristen meiner Band: der Bass muss f****n :roll:

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Rallinger
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Re: DIY Bass Head

#4

Beitrag von Rallinger » 07.09.2019, 18:37

So eine parametrische Mittenregelung ist natürlich die mit Abstand flexibelste Lösung. Aber auch die am wenigsten benutzerfreundliche.

Wenn man alleine spielt und du einen Sound kreieren willst, super! Wenn es im Bandkontext nicht so ideal klingt und du etwas verändern willst, auch. Aber du musst schon ziemlich genau wissen was du tust. Bei mir haben Paramids schon des öfteren so geendet, dass ich ein wenig ratlos rumgekurbelt habe und nicht so recht wusste ob dieser Sound jetzt besser ist oder schlechter. Ehrlich gesagt.

Mein Amp (ein Hartke) hat einen Fender-Tonestack. Mit dem komm ich gut zurecht. Der ist längst nicht so flexibel wie Paramids, klingt aber gut und ist idiotensicher.

Um dir konkrete Frequenzbänder zu nennen, müsste man wie Bea schon sagte deine Boxenkombination wissen. Und deine Musikrichtung wär auch nicht uninteressant. Reggae-Bassisten haben andere Vorlieben als funky Fingers.

Falls du eine DAW auf deinem Rechner hast ... spiel doch dort mal drei, vier verschiedene Basslines ein, und spiele dann mit dem EQ rum. Dann hörst du am ehesten wo es für deine Ohren gut klingt.

Ein Regler bei 1,2kHz macht für mich z.B. Sinn, weil ich gerne bei 1kHz deftig absenke. Aber das ist echt alles Geschmacks- und Stilsache.

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Re: DIY Bass Head

#5

Beitrag von bigbluecoconut » 07.12.2019, 13:43

So, weiter gehts, oder gings
Erstmal danke für die Infos :D
Vor kurzem hatte ich nen Gig bei einer Feier und musste improvisieren, da ich den Lautsprecher aus meinem
Combo für den "Panik Amp" verwendet hatte. Deshalb stand ich ohne amp da. :oops:
Im Sommer habe ich aber 2 Stück 12" Bassboxen gebaut, nur ohne AMP.
Also habe ich wieder Eagle angeworfen, den Preamp ein bisschen umstrukturiert, und mal nen provisorischen AMP gebaut.
Die Elektronik ist jetzt fertig und ich bin sehr zufrieden damit.
Zuerst hab ichs mit parametrischen Mitten versucht, war aber nicht so überzeugend, jetzt sinds halt
pseudo-parametrische Mitten mit 4-fach Drehschalter.
Leistungstechnisch habe ich vielleicht ein bisschen übertrieben;
+/- 57V Class D Vollbrücke liefert 1400W Sinusleistung an 4ohm :evil:

Signalweg:
buffer
Gain
optischer Kompressor
Bass
Mid
Mid freq
High
Master Volume
Kopfhörer Volume

Anschlüsse:
Jack in
Send / Return
Kopfhörer
Speakon out
XLR out (galvanisch getrennt)
Send/return (nach EQ)

Anzeigen:
Kompressor Led
Overload Led
Und Peak-Meter aus einem alten Studer Mixer (dance a)

Die Maße sind schlanke 6x38x24 cm und 2.6kg leicht.
Das Blech habe ich unsauber gebogen deshalb ist das Gehäuse ein wenig verzogen, muss ich neu machen
Die Front ist aktuell aus edlem MDF :lol:
Wie gesagt noch ist alles provisorisch zusammengeschustert.
Irgendwie gefällt mir der dirty-DIY look. :p
IMG_20191207_125904.jpg
image.jpg
MfG
David

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Re: DIY Bass Head

#6

Beitrag von Rallinger » 08.12.2019, 07:18

Klasse Amp! Ok, für die Frontplatte hätte ich ein hübscheres Holz verwendet, aber von der ganzen Konzeption her gefällt mir das richtig gut! Die Class D Amps z.B. von Ampeg und Hartke haben auch eine solche "Pseudoparamid" Klangregelung. Eine "echte" parametrische Regelung hilft natürlich wenn es darum geht, den Ampsound an die Raumakustik anzupassen. "Boomige" Frequenzen lassen sich da natürlich gezielter abschwächen. Aber wenn es um "Klangregelung" geht, ist das sehr praxisgerecht. Gut gemacht! Sowas würde ich auch gerne können.

Wenn ich es richtig verstehe hast du den Preamp selbst entworfen, aber die Endstufenmodule fertig zugekauft? Verrätst du uns, welche Module du verwendet hast?

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Re: DIY Bass Head

#7

Beitrag von bigbluecoconut » 08.12.2019, 14:15

Nope, die Endstufen sind auch komplett selbst entwickelt. :p
Es sind 2 Class-D Halbbrücken basierend auf den IRS2092s.
Die Schaltung und folglich das Layout habe ich mithilfe des Datenblatts selbst erstellt,
bzw Schutzschaltungen hinzugefügt und an meine Ansprüche angepasst.
und die Platinen bei JLCPCB herstellen lassen.
In Summe an die 380 Bauteile. ;)
Schaltnetzteil ist auch eine Eigenkreation, da habe ich die Platine aber selbst gefräst.
Aber ähnliche Class-D Module gibt es zuhauf...

Connexelectronic bietet z.B. auch eine kombinierte Lösung an.
https://connexelectronic.com/product/irs500smps/
Schaltnetzteil + Amp - 500W an 4ohm und +/- 15V für Vorverstärker.

Was fertiges kaufen kam für mich aber nicht in Frage. 8)
Die Frontplatte ist wie gesagt nur Provisorium,
das komplette Gehäuse wird noch generalüberholt.

MfG
David

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