Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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capricky
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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#51

Beitrag von capricky » 12.01.2019, 17:31

clonewood hat geschrieben:
12.01.2019, 13:54

Kann man die Koppelkondensatoren vom PI zur Endstufe irgendwie sicher schalten?

.....durch ein Parallelschalten würde sich die Kapazität nur erhöhen lassen.......da könnte ich natürlich 2 (4 gesamt) kleinere C´s einsetzen....

ich möchte aber gerne die Ursprungsschaltung (incl. der Bauteilwerte) schaltbar unmodifiziert / schaltbar modifiziert haben.......

....in Reihe geschaltet wäre es im Schaltvorgang ähnlich dem Hin- und Herschalten zwischen 2 Kondensatoren, da dabei der Signalweg kurz unterbrochen wird.....

Gibt es da eine Möglichkeit?
So ein Koppelkondensator ist ja erstmal nichts anderes, als ein Kondensator im Signalweg. Das ist ein "Brightkondensator" auch, den man schaltet. ... und wenn es knackt, na dann knackt es eben. Es gibt dann aber auch prellfreie und damit knackfreie elektronische Schalter mit Feldeffekttransistoren wie in moderneren Fender, Mesa Boogie und Marshall Amps z.B., aber das ist doch was für Schattenparker oder aktuell Schneeschaufler... 8)
Die Kapazität zu erhöhen wird in deinem Fall kontraproduktiv sein, verkleinern ist zielführender. Ebenso die Vergrößerung der Gridstopper vor den Endröhren. Letzte jetzt nicht aber gleich auf 470k, sondern eher "vorsichtig" mit Wertverdopplung arbeiten.
Zu große Werte der Koppelkondensatoren bewirken "Zustopfeffekte", die sich als merkwürdige Verzerrungen äussern, die müssen ja immer auch rechtzeitig mit den Signalfrequenzen umgeladen werden.

..................

clonewood hat geschrieben:
12.01.2019, 13:54
.........noch eine Frage zu der Gleichrichterröhre 5Y3

von den 3 funktionierenden die ich da habe, klunkern, rasseln 2 Stück (beide "neu" gekauft)......ist das normal?
Nee, die sollten nicht rasseln! Wenn "nur" die Metallkonstruktion im Glaskolben klappern geht es noch halbwegs. In einem Combo mit starken Vibrationen zerbröseln dann aber schnell die Glimmerscheiben, die im Glaskolben eben nicht klemmen wie sie sollen, um dem Einbau Stabilität zu geben. Solche Röhren weden nicht alt.

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#52

Beitrag von clonewood » 12.01.2019, 18:28

So ein Koppelkondensator ist ja erstmal nichts anderes, als ein Kondensator im Signalweg. Das ist ein "Brightkondensator" auch, den man schaltet. ... und wenn es knackt, na dann knackt es eben. Es gibt dann aber auch prellfreie und damit knackfreie elektronische Schalter mit Feldeffekttransistoren wie in moderneren Fender, Mesa Boogie und Marshall Amps z.B., aber das ist doch was für Schattenparker oder aktuell Schneeschaufler... 8)
Das bedeutet also, dass an den Punkten hellblau und orange ein 2poliger Umschalter sitzen dürfte, der zwischen den 0.1uF (Ursprungs 5e3) und meinetwegen 0.022uF schaltet.......die beim Schalten offenen Kondensatorenenden können dann über 10M Widerstände gegen Plopps auf B- gelegt werden.... (die beiden 220K werden natürlich nicht geschaltet.......ich hatte nur keine Lust neue Punke in den Schaltplan zu malen)
5E3Schematic.jpg
Die Kapazität zu erhöhen wird in deinem Fall kontraproduktiv sein, verkleinern ist zielführender. Ebenso die Vergrößerung der Gridstopper vor den Endröhren. Letzte jetzt nicht aber gleich auf 470k, sondern eher "vorsichtig" mit Wertverdopplung arbeiten.
Zu große Werte der Koppelkondensatoren bewirken "Zustopfeffekte", die sich als merkwürdige Verzerrungen äussern, die müssen ja immer auch rechtzeitig mit den Signalfrequenzen umgeladen werden.
ja die Kondensatorenwerte natürlich verkleinern.....

......die Gridstopper der Endröhren haben 1K5 ....... die möchte ich momentan noch nicht vergrößern

die etwas merkwürdigen Effekte treten wie gesagt erst irgendwo ab der Sättigung auf........wahrscheinlich in wirklich negativer Form erst dort wo der Sinus schon eher ein Rechteck ist.......in dem Bereich in dem sich die Effekte gerade anfangen zu bilden hat das sogar einen gewissen Charme.......


edit......

was passiert denn theorethisch wenn nach dem PI zwei unterschiedliche Kondensatorenwerte (Extreme) eingesetzt werden würden? ......eine Art frequenzabhängige Modulation.....nein....das habe ich natürlich nicht vor

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#53

Beitrag von capricky » 12.01.2019, 19:56

clonewood hat geschrieben:
12.01.2019, 18:28

Das bedeutet also, dass an den Punkten hellblau und orange ein 2poliger Umschalter sitzen dürfte, der zwischen den 0.1uF (Ursprungs 5e3) und meinetwegen 0.022uF schaltet.......die beim Schalten offenen Kondensatorenenden können dann über 10M Widerstände gegen Plopps auf B- gelegt werden.... (die beiden 220K werden natürlich nicht geschaltet.......ich hatte nur keine Lust neue Punke in den Schaltplan zu malen)
Ich denke mal du wirst an dieser Stelle zwischen 0,1µF und 0,022µF im Klang (Bassanteil) keinen ernstzunehmenden Unterschied hören, die merkwürdige Verzerrung im Übersteuerungsbereich könnte aber verschwunden sein. Ich würde da keinen Schalter mit Kondensatoren einbauen, viel Aufwand für keinen Effekt.
Koppelkondensatorwahlschalter vor/nach Eingangsstufe oder zweiter Stufe bringen was. Diese schlichten Hochpassfilter sind für "Entmatschungsaufgaben" besser geeignet als tonestacks. Beispiele hatte ich schon genannt - Orange, Selmer...

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#54

Beitrag von capricky » 12.01.2019, 20:09

clonewood hat geschrieben:
12.01.2019, 18:28

edit......

was passiert denn theorethisch wenn nach dem PI zwei unterschiedliche Kondensatorenwerte (Extreme) eingesetzt werden würden? ......eine Art frequenzabhängige Modulation.....
Es passiert nichts schlimmes, aber auch nichts wertvolles, man kann es ja aber mal probieren.
Eine "Unsymmetrie" bei den "Gridstoppern" kann gegen unerwünschte Verzerrungen durchaus eine Lösung sein, denn die beiden Quellimpedanzen aus der Phasenverdreherröhre sind verschieden. Ich habe da vor einoger Zeit mal einen Artikel gelesen... ich such mal...

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#55

Beitrag von capricky » 12.01.2019, 20:20

clonewood hat geschrieben:
12.01.2019, 18:28

edit......

was passiert denn theorethisch wenn nach dem PI zwei unterschiedliche Kondensatorenwerte (Extreme) eingesetzt werden würden? ......eine Art frequenzabhängige Modulation.....
Es passiert nichts schlimmes, aber auch nichts wertvolles, man kann es ja aber mal probieren.

Eine "Unsymmetrie" bei den "Gridstoppern" kann gegen unerwünschte Verzerrungen durchaus eine Lösung sein, denn die beiden Quellimpedanzen aus der Phasenverdreherröhre sind verschieden. Ich habe da vor einoger Zeit mal einen Artikel gelesen... ich such mal und stell das dann in diesem post ein.

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edit: Symmetrie durch "Unsymmetrie" der Gridstopper -
symmetrie.PNG
Ich habe noch einen Artikel, wo das an einem herkömmlichen PI vielleicht verständlicher dargestellt wird, finde ich jetzt natürlich nicht....

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#56

Beitrag von vrooom » 12.01.2019, 20:52

Ich hoffe, das ist irgendwie hilfreich (How To Build a Mojotone 5E3 Tweed Deluxe Style Amp Kit Build - Walkthrough):

https://www.youtube.com/watch?v=Gi6cibAFSVk

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#57

Beitrag von clonewood » 14.01.2019, 14:19

Koppelkondensatorwahlschalter vor/nach Eingangsstufe oder zweiter Stufe bringen was.
ja....hier werde ich noch die schaltbaren 22nF gegen 10nF tauschen....
Eine "Unsymmetrie" bei den "Gridstoppern" kann gegen unerwünschte Verzerrungen durchaus eine Lösung sein
Danke...... das klingt auch interessant.......

ich müsste dass was mich stört einfach mal aufnehmen bzw. am Oszilloskop auch mal bei entsprechenden Frequenzen um 330Hz herum anschauen ......hörbar ist der Effekt wie gesagt nur auf der dicken E-Saite leer.....manchmal auch bei Fis

......

nun noch etwas was ich mir bislang nicht selbst beantworten kann:

interessant wäre für mich die Endstufe mit einem weiteren Paar 6V6 zuschaltbar aufstocken zu können

wie das fest verbaut zu verdrahten wäre, wäre mir schon in etwa klar, aber zuschaltbar nicht (welche Stelle, was für ein Schalter)

als Vorraussetzung müsste einmal dieser Netztrafo genug liefern können......
trafo.jpg
weiterhin bräuchte es einen entsprechenden AÜ.....dann gäbe es aber kein Zurück zum Ur5e3 .......ein zweiter AÜ (zweiter Speakeranschluss) wäre aber auch kein Problem.....

Platzprobleme gäbe es im Gehäuse auch nicht......

die optisch praktischste Abzweigstelle wäre für mich (mit meinem beschränkten Horizont) laut Schaltplan zweipolig hinter dem PI (einmal Anode hinter dem 56K und einmal an der Kathode)

wenn das so gehen würde....

- ginge das Schalten nur mit Relais oder z.B auch mit einem Netzschalter (da gibt es ja meist nur AC-Angaben)?
- wäre der 16uF Elko zu den Steuergittern noch ausreichend, oder sollte dort ein weiter 16uF installiert werden? wahrscheinlich ja.....
- sollte die Heizung bei Nichtbenutzung des Röhrenpaares besser abgeschaltet sein?
- beim Netztrafo bin ich mir auch etwas unsicher (120mA mit Gleichrichterröhre 100mA bei Diodengleichrichtung), denn hier habe ich ja vor der 5Y3 noch zwei Dioden sitzen.....

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#58

Beitrag von capricky » 16.01.2019, 10:43

clonewood hat geschrieben:
14.01.2019, 14:19

nun noch etwas was ich mir bislang nicht selbst beantworten kann:

interessant wäre für mich die Endstufe mit einem weiteren Paar 6V6 zuschaltbar aufstocken zu können

wie das fest verbaut zu verdrahten wäre, wäre mir schon in etwa klar, aber zuschaltbar nicht (welche Stelle, was für ein Schalter)

als Vorraussetzung müsste einmal dieser Netztrafo genug liefern können......
Ja, geht, wird zB. bei verschiedenen Mesa Boogie Amps so gemacht. Da werden dann die Kathodenwiderstände an den Endröhren an-, ab- und umgeschaltet. Geht mit Relais oder Schaltern (2-pol um in Netzschalterdimension).
Ist jetzt vielleicht keine elegante Lösung, wegen dem möglichen Dauerstandby eines abgeschalteten Röhrenpaars, Stichwort "Kathodenvergiftung", aber die wird wohl auch überbewertet.
clonewood hat geschrieben:
14.01.2019, 14:19
...die optisch praktischste Abzweigstelle wäre für mich (mit meinem beschränkten Horizont) laut Schaltplan zweipolig hinter dem PI (einmal Anode hinter dem 56K und einmal an der Kathode)
Die Gitter der (Doppel-)Endröhren werden vor den Gridstoppern parallelgeschaltet (verlötet).
clonewood hat geschrieben:
14.01.2019, 14:19
- wäre der 16uF Elko zu den Steuergittern noch ausreichend, oder sollte dort ein weiter 16uF installiert werden? wahrscheinlich ja.....
Ausprobieren... wenn es "rippelt" (brummt), dann erhöhen, aber bitte im Datenblatt der Röhre nachschauen, wieviel µF erlaubt sind!
clonewood hat geschrieben:
14.01.2019, 14:19
- sollte die Heizung bei Nichtbenutzung des Röhrenpaares besser abgeschaltet sein?
Wenn keine Spontanumschaltung der Leistung geünscht ist, bringt das aus oben genannten Gründen Vorteile für die Röhrenlebensdauer.
clonewood hat geschrieben:
14.01.2019, 14:19
- beim Netztrafo bin ich mir auch etwas unsicher (120mA mit Gleichrichterröhre 100mA bei Diodengleichrichtung), denn hier habe ich ja vor der 5Y3 noch zwei Dioden sitzen.....
Ich bin mir nicht sicher, ob die Trafohersteller sicher wußten, was sie da schrieben. Auch wenn die Gleichrichterröhre weniger Spannung abgibt, als eine Diodengleichrichtung (durch den hohen Innenwiderstand), zieht sie doch genauso viel Leistung aus dem Trafo, wie eine Diodengleichrichtung mit höherer Spannung. Bei der Gleichrichterröhre werden die (Spannungs-)Verluste als Wärme abgegeben, bei den Dioden steht das als nutzbare Leistung zur Verfügung.
Der Trafo bringt immerhin 130 Watt nutzbare Leistung, da solltest du mal eine Bilanz aufstellen - Heizungen, Vorstufen, Endstufe.. kurz überschlagen gehen dann 40 Watt für Heizungen weg, bleiben 80 - 90Watt für die Endstufe. Da kommen bei einer Effizienz von weniger als 50% immer noch mehr als 30 - 40 Watt aus der Endstufe.

Deine Dioden an der Gleichrichterröhre wirken eher als Schutz für die Röhre. Wenn die Röhre trotzdem spontan ableben sollte, übernehmen sie aber nicht die weitere Gleichrichtung.

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#59

Beitrag von clonewood » 19.01.2019, 12:48

ich habe nun etwas herumgegrübelt.....im modifizierten Schaltplan, blau die Schaltstellen......Heizung, nochmal 2 Schaltstellen.....das macht es alles etwas kompliziert....

nun eine möglicherweise unkonventionelle Idee:

- beide Röhrenpaare sind immer aktiv
- die Speakerbuchsen werden durch Schaltbuchsen ersetzt
- bei nicht belegter Buchse zugeschalteter Lastwiderstand ..... 25W müssten ja ausreichen....
- bei belegter Buchse der Speaker abgeschalteter Lastwiderstand

Spricht etwas dagegen?
46v6.jpg
edit:
im modifizierten Schaltplan, blau die Schaltstellen
das ist natürlich Quatsch....es ist ja deutlich zu lesen
die Kathodenwiderstände an den Endröhren an-, ab- und umgeschaltet
oh und dann habe ich da im Schaltplan auch zuviele 220K Wderstände.....ich glaube da muss ich nochmal überarbeiten


..................
Ausprobieren... wenn es "rippelt" (brummt), dann erhöhen, aber bitte im Datenblatt der Röhre nachschauen, wieviel µF erlaubt sind!
ich dachte die Begrenzung bezieht sich nur auf die Gleichrichterröhre

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#60

Beitrag von clonewood » 19.01.2019, 20:32

so wäre das dann wohl besser....
46v6 (2).jpg
edit:

oder auch nicht besser.....

ich habe mal wieder ein Brett vor dem Kopf....

wenn 4 Endröhren an einem AÜ betrieben werden, davon 2 ganz abgeschaltet werden (wenn sie gezogen werden würden), ergibt sich eine Fehlanpassung

oder doch nicht wenn wie bei Mesa Boogie die Kathodenwiderstände abgeschaltet werden, da passt dann aber der AÜ für 4 Endröhren

.....wenn ich aber nun 2 AÜ´s betreibe, müsste ich dann nicht 2 voneinander getrennte Endstufen hinter PI klemmen? Also 2 Endstufen an eine Vorstufe. Beispiele kenne ich nicht.

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#61

Beitrag von clonewood » 21.01.2019, 22:20

ich finde leider nirgendwo ein Beispiel

ist es denn grundsätzlich in Ordnung am Lautsprecherausgang eine Schaltbuchse wie oben mit einem Lastwiderstand zu schalten (also eine im Verstärker eingebaute Loadbox, welche sich hineinschaltet wenn kein Lautsprecher verbunden ist)?

die Prototypen der ersten Marshall 1959 Modelle mit 100Watt (JTM45/100) hatten 2 Ausgangsüberträger, Schaltpläne kann ich dazu aber nicht finden

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#62

Beitrag von capricky » 22.01.2019, 09:51

T'schuldigung für die späte Reaktion, ich bin immer noch gut ausgelastet.. :?
Es ist eigentlich eine großartige Idee, diese "Doppelmonoendstufe", sie bietet ja außerdem noch viel Räume für weitere Variationen (verschiedene Röhrentypen und Leistungsklassen).
Historisches Beispiel sind nur, wie du bereits schriebst, die frühen 100 Watt Marshall Amps, als es noch keine 100W Ausgangstrafos gab, wurden halt zwei 50Watt Trafos verwendet (ohne Leistungsschaltung).
An deinem Schaltungsentwurf habe ich keine Bedenken, die "Doppelmopplung" mit den 220k Widerständen hattest du ja selbst bemerkt.
Einzig die Wahl des Umschalters Lastwiderstand/Lautsprecher ist kritisch, hier sollte ein "make before break" Typ verwendet werden (die deutsche Bezeichnung fällt mir grad nicht ein). Der muss also immer erst den neuen Kontakt schließen, bevor er den bisherigen öffnet, sonst gäbe es eine Induktionsspitze im betreffenden Ausgangstrafo, die ihn killen könnte. Also Kippschalter wie für Netz oder Standby sind ungeeignet, Drehschalter kommen in Frage. Schaltbuchsen auch, finde ich hierbei aber "unelegant".

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#63

Beitrag von clonewood » 22.01.2019, 12:58

Danke für die Antwort! Da ist eine Entschuldigung aber nicht angebracht! Es besteht hier doch keine Antwortpflicht. Ich bin da einfach wie oft etwas verunsichert, bzw. fehlt mir echt noch der Gesamtüberblick. Also.....ich habe mich sehr über deine Antwort gefreut.

Als Lastwiderstände sollten ja 25W ausreichen. 50W wären auch nicht schlimm (die Baugrösse könnte ich unterbringen)....

zur Montage hätte ich aber noch zwei Fragen: Nimmt man da auch Wärmeleitpaste zwischen Chassis und Widerstand? Reicht das Chassis als Kühlkörper aus oder braucht es noch extra Kühlkörper?
Einzig die Wahl des Umschalters Lastwiderstand/Lautsprecher ist kritisch, hier sollte ein "make before break" Typ verwendet werden (die deutsche Bezeichnung fällt mir grad nicht ein). Der muss also immer erst den neuen Kontakt schließen, bevor er den bisherigen öffnet, sonst gäbe es eine Induktionsspitze im betreffenden Ausgangstrafo, die ihn killen könnte. Also Kippschalter wie für Netz oder Standby sind ungeeignet, Drehschalter kommen in Frage. Schaltbuchsen auch, finde ich hierbei aber "unelegant"."
Ich kam auf die Schaltbuchsen (Switchcraftbuchsen kommen mir da vertrauenswürdiger vor, da diese an den Lötösen irgendwie solider als diese Cliff-Teile wirken) da ich den Schaltvorgang während des Betriebs gedanklich verworfen hatte. Also man steckt in eine der beiden Speakerbuchsen die dafür vorgesehene Last, oder in beide (für mehr Power) und wenn jemand verpeilt ist und den Amp ohne Last in Betrieb nimmt wäre es auch nicht mehr schlimm......

.......wenn man die Sache aber nun im Betrieb schalten wollen würde, wäre es für mich kopfmäßig gerade wieder etwas kompliziert....

entweder müssten dann doch die beiden Aü´s sekundär verbunden werden, bzw. müssten sonst die Speakerbuchsen mitgeschaltet werden.....ok.....das würde dann bedeuten: Schaltbuchsen mit Lastwiderstand ja, aber zusätzlich irgendwo noch ein passender on/on/on Schalter mit dem man die beiden Endstufen routet......

da muss ich nochmal nachdenken.......

ich habe 2 gleiche Lautsprecher gefunden, die mir gut am Verstärker gefallen......jeweils mit einer Impendanz von 8Ohm
im Moment betreibe ich davon einen Speaker hinter dem AÜ (welcher sekundär 8Ohm hat)
wenn ich jetzt noch einen zusätzlichen AÜ besorge sollte hätte dieser ebenso 8Ohm sekundär

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#64

Beitrag von clonewood » 22.01.2019, 18:37

Als Leistungswiderstände würde ich dann diese hier nehmen.

https://www.conrad.de/de/widap-160077-d ... loadcenter

50Watt 8,2Ohm bei 25°C mit Kühlkörper die Nennleistung, ohne Kühlkörper nur 20W

es ist aber wohl etwas wärmer im Verstärker.....ich weiss nicht genau aber ich schätze mal um 50°C, da sind es laut Datenblatt nur noch 80% der Nennleistung...entsprechend nur noch 40W......ohne Kühlkörper also 16W

grob gesehen müssen wohl mit etwas Luft nach oben 25W verbraten werden können

das bedeutet ein Kühlkörper wäre hier wohl angesagt.......

ich habe noch ein paar geschlitzte Aluklumpen (5 x 3 x 3cm) herumliegen die also sehr genau für einen einzelnen Widerstand passen.....

ob so ein Klumpen aber ausreicht kann ich mir nicht beantworten........die Widerstände wären dann am Chassisboden montiert, die Kühlkörper dann besser ausserhalb an der Rückseite des Verstärkers wo es etwas Luftbewegung gibt.....also ein Sandwich aus Widerstand, Chassisboden und Aluklumpen........ich weiss, echte Kühlrippen sehen anders aus....

......hier eine "Kindergartenzeichnung" zur Veranschaulichung...........
kuehlkoerper.jpg

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#65

Beitrag von capricky » 22.01.2019, 20:05

Es gibt sogenannte "L-Regler" von Monacor bspw., das sind einstellbare Lastwiderstände/Lautstärkeregler für Lautsprecher. Die sind bis 100Watt belastbar und kosten zwischen 12 und 30€, je nach Anbieter. Eingang sind 8 Ohm und Ausgang ebenso, das heißt egal ob der Lautsprecher nun voll auf oder gegen Null gestellt ist, der Widerstand beträgt immer 8 Ohm. Dieses Teil spart dir den Schalter oder die ganze Schaltbuchsenmimik.
Die beiden Lautsprecher des "Doppelmonoamps" sollten in einer gemeinsamen Box aber wenigstens durch eine einfache Trennwand separiert sein, damit es wenn ein Lautsprecher auf Null gestellt ist nicht zu Bassverlusten durch akustischen Kurzschluss kommt, der (ungewollte) Druckausgleich geschieht dann auf dem kurzen Weg über die Membrane des sedierten Lautsprechers. 8)

Bitte keine weiteren Gedankengänge zu parallelgeschalteten Sekundärwicklungen der Ausgangstrafos... ;)

capricky

https://www.ltt-versand.de/Ton/Audio-To ... gKyAPD_BwE

edit: ...eh sich BedenkenträgerInnen melden... ich habe so ein L-Regler in einen 100 Watt Transistorgitarrenverstärker eingebaut, allerdings mit einem (leisen) Lüfter, es versieht seit Jahren problemlos seinen Dienst im Bühnen- und Touralltag

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#66

Beitrag von clonewood » 23.01.2019, 14:30

Danke! Diese L Regler kannte ich bislang nicht. Also bedeutet das, egal in welcher Stellung der L Regler steht....es liegen immer die 8 Ohm an, auch wenn gar kein Lautsprecher gesteckt ist?

Die Planung war bislang so, die Lautsprecher in 2 getrennten, hinten offenen Kisten zu betreiben. Also dieser akustische Kurzschluss ist so nicht möglich.

Jetzt muss ich noch mal überlegen wie ich es mache, denn gestern Abend konnte ich zwei 100W Lastwiderstände zusammen mit ein paar anderen Bauteilen günstig über den Gebrauchtmarkt erstehen und Schaltbuchsen habe ich liegen. Ein Umschalten während des Betriebs ist wie gesagt nicht geplant.
capricky hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob die Trafohersteller sicher wußten, was sie da schrieben. Auch wenn die Gleichrichterröhre weniger Spannung abgibt, als eine Diodengleichrichtung (durch den hohen Innenwiderstand), zieht sie doch genauso viel Leistung aus dem Trafo, wie eine Diodengleichrichtung mit höherer Spannung. Bei der Gleichrichterröhre werden die (Spannungs-)Verluste als Wärme abgegeben, bei den Dioden steht das als nutzbare Leistung zur Verfügung.
Der Trafo bringt immerhin 130 Watt nutzbare Leistung, da solltest du mal eine Bilanz aufstellen - Heizungen, Vorstufen, Endstufe.. kurz überschlagen gehen dann 40 Watt für Heizungen weg, bleiben 80 - 90Watt für die Endstufe. Da kommen bei einer Effizienz von weniger als 50% immer noch mehr als 30 - 40 Watt aus der Endstufe.
Das versuche ich gerade noch nachzuvollziehen....

Heizstrom hält der Trafo genug bereit .......4,8 Ampere......da wären etwa 2A für 4 x 6V6 + 0,6A für 2 x Doppeltriode = rund 2,6A
............3A für die Gleichrichterröhre (2A für 5Y3)

Dann habe ich noch die 120mA Angabe auf dem Trafo........die 300VAC Anzapfung ist sekundär belegt, woraus hinter der Gleichrichterröhre knappe 370VDC entstehen.....
die beiden Doppeltrioden mit zusammen maximal 4x4mA =16mA sind wohl erstmal nicht der Rede wert.............
aber eine 6V6 benötigt bis zu 40mA .....multipliziert mit 4 ergeben sich schon 160mA........bei Messungen und Berechnungen (Bias) in meinem Gerät erreiche ich maximal 35mA.....multipliziert mit 4 = 140mA......
die beiden Aü´s hängen ja auch noch mit dran....ich weiss nicht inwieweit das bei der Bilanz eine Rolle spielt.....und wenn ja wie das zu berechnen wäre.......

in der Summe komme ich also auf maximal 176mA dem die Trafoangabe 120mA gegenübersteht....
..................bzw. 146mA in meinem Gerät......

also irgendwo habe ich wohl noch einen Denkfehler.......nur wo??? (think)

Sinneswahrnehmung: im momentanen Aufbau mit zwei 6V6 und 2 Doppeltrioden + Gleichrichterröhre ist der Netztrafo ein ätwas stärkerer Handwärmer .....also ich kann mich nicht daran verbrennen......

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#67

Beitrag von capricky » 23.01.2019, 17:08

Also wenn ich mich nach Tabelle orientiere (TubeTown) dann wird eine normale 6V6 bei 370V mit etwa 15 - 17mA gebiast, "hot" auch schon mal mit 19mA . Mit 4 multipliziert, bleiben dann immer noch genug Reserven. Der (die) Kathodenwiderstände der Endröhren sollten also erhöht. werden.

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#68

Beitrag von capricky » 23.01.2019, 17:38

Ich hatte im November diese "prominente" HiFi Stereo Endstufe (Welter Kundengeräte) auf dem Tisch:
PTA 30.JPG
Der hatte auch ein Leistungsbereitstellungsproblem, das Kernpaket des Netztrafos E/I 96 ist nur für 95 Watt ausgelegt. Gebraucht hat der Amp aber nach Aufstellung der Bilanz über 130 Watt. Das kam daher, dass jede der vier EL84 mit 60mA völlig überlastet waren. Der Verstärker wurde gebaut wie "Malen nach Zahlen", einfach nach Schaltplan die Werte der Kathodenwiderstände übernommen, ohne dann mal nachzumessen und nachzurechnen. Im Ergebnis waren die vier teuren Siemens NOS EL84 verschlissen und der Amp instabil.
Gegenmaßnahme - neuer Satz Röhren, Biasströme mit größeren Werten der Kathodenwiderstände auf 26 - 28mA eingestellt: Ergebnis: Amp stabil und unter den 95Watt Leistungsaufnahme, Ampbesitzer glücklich. 8)

capricky

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#69

Beitrag von clonewood » 23.01.2019, 19:17

capricky hat geschrieben:
23.01.2019, 17:08
Also wenn ich mich nach Tabelle orientiere (TubeTown) dann wird eine normale 6V6 bei 370V mit etwa 15 - 17mA gebiast, "hot" auch schon mal mit 19mA . Mit 4 multipliziert, bleiben dann immer noch genug Reserven. Der (die) Kathodenwiderstände der Endröhren sollten also erhöht. werden.

capricky
jetzt bin ich wieder mal verwirrt ...... ich berechne das doch genau so wie bei anderen Verstärkern mit Kathodenbias die TubeTown-Tabelle bezieht sich doch auf Class AB Fixed Bias

den Kathodenwiderstand (300R) habe ich schon angepasst, da mit den Werten die der Originalplan hergibt (250R), die Röhren verheizt werden würden

bei 12Watt maximal pro Röhre, 343V zwischen Anode und Kathode (364V an der Anode), 20,8V über dem Kathodenwiderstand 301R und 2 Endröhren errechnen sich 35mA pro Röhre bei 100%.....mit meinen gemessenen Werten lande ich bei 32,6mA entsprechend 93,3%

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#70

Beitrag von capricky » 23.01.2019, 21:20

Im Gegentakt AB-Betrieb mit 2 Röhren kann man theoretisch das fast 4-fache der Ausgangsleistung einer einzelnen Röhre im A- Betrieb mit "midpoint bias" (Arbeitspunkt in der Mitte der Kennlinie ohne die Röhre zu überlasten) erzielen, aber auch nur das Doppelte, wenn man eben 2 Röhren im Gegentakt im midpoint bias betreibt. Das ist aber kein Muß. Man kann die Röhren auch intelligenter und schonender im AB- Betrieb betreiben und erzielt so mehr Leistung im effizienterem Betrieb. Das kann man soweit ausreizen, wie keine Übernahmeverzerrungen bei der Kontrolle mit dem Oszilloskop feststellbar sind. Als Testsignal besser Dreieck als Sinus nehmen, da ist es deutlicher zu erkennen.

Zwischen Autobias und fixed Bias ist nur der Unterschied in der Vorspannungsgewinnung, einmal über Spannungsabfall am Kathodenwiderstand oder eben über separate Gewinnung im Netzteil. Beim Autobias muss dann bei Rechnungen die Biasspannung von der Anodenspannung abgezogen werden. "Kälteres" Bias bewirkt auch eine bessere Austeuerbarkeit der Endstufe, sie bleibt länger clean.
Niedrigerer Ruhestrom bedeutet höhere Biasspannung und die Signalspannung muss dann auch höher sein, als die Biasspannung um sie zu verzerren, vereinfacht formuliert.

Diese heiße Biasfahrerei, wie sie fast überall angewendet wird, macht eigentlich keinen Sinn außer für Röhrenhändler, da macht es mehr Umsatz

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#71

Beitrag von clonewood » 24.01.2019, 20:25

dazu müsste ich erstmal eine "kältere" Einstellung am Verstärker ausprobieren...... ob mir das zusagt.......ich habe mich beim Zusammenbau bis auf ein paar Kleinigkeiten (Sicherheit für Mensch, Sicherheit für einige Bauteile) stumpf an dieses Urmodell gehalten......das klingt so wie es ist, für meine Ohren nun sehr gut......

die andere Frage ist ja noch was es wirklich bringt ..... diese Endstufenverdoppelung.....mit ziemlicher Sicherheit keine Verdoppelung der Lautstärke......aber etwas mehr "Headroom" schon......

bei dem Trafo verstehe ich dann aber irgendwie nicht warum er soviel Heizstrom bereit hält wenn es mit der Hochvoltversorgung eher knapp aussieht.....

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#72

Beitrag von capricky » 24.01.2019, 20:48

clonewood hat geschrieben:
24.01.2019, 20:25


bei dem Trafo verstehe ich dann aber irgendwie nicht warum er soviel Heizstrom bereit hält wenn es mit der Hochvoltversorgung eher knapp aussieht.....
...öhmm... ich habe eben nochmal das "Typenschild" des Trafos angeschaut, das steht 2x100mA bzw. 2x120mA, also mehr braucht der Amp bei Vollaussteuerung auch nicht mit 4 Endröhren.
Mehr Headroom, mehr Dynamik, mehr Leistung bringt eine coolere Biaseinstellung.
Eine heißere Biaseinstellung bringt mehr Kompression, frühere Übersteuerung, mehr Endröhrenverschleiß.

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#73

Beitrag von clonewood » 24.01.2019, 21:30

oh je ......Danke! .....wer lesen kann ist natürlich ganz klar im Vorteil ..........2x 120mA = 240mA stehen hier also bereit.......ja das reicht also aus

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#74

Beitrag von clonewood » 24.01.2019, 21:49

Mehr Headroom, mehr Dynamik, mehr Leistung bringt eine coolere Biaseinstellung
da böte sich also ein Bias-Umschalter an.....wohl eher durch Zu- als durch Umschalten......für die momentan eingesetzten 300 Ohm habe ich ohnehin schon 2 Widerstände parallel geschaltet......

also müsste ich z.B. 600 Ohm fest verbauen und einmal 600 Ohm zuschalten um wieder bei 300 Ohm zu landen für die heissere Einstellung ............. auf der anderen Seite etwas höheres als 600 Ohm (evtl. 1K) für eine "kältere" Einstellung zuschalten.....

oder direkt eine Umschaltung auf fixed Bias......da müsste ich aber wohl irgendwie eine kleinere negative Spannung erzeugen....

edit: ja, auf fixed Bias umschaltbar, das gefällt mir momentan besser als die wahrscheinlich mechanisch aufwändigere Endstufenerweiterung........soviel zum Thema "Spielwiese Verstärker"

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Re: Erstversuch - Bau eines einfachen Verstärkers

#75

Beitrag von clonewood » 27.01.2019, 15:47

ich habe nun auf umschaltbares Kathodenbias umgebaut......3K3 als fest eingebauter Widerstand.....parallel dazu schaltbar 300R und 390R.....damit lässt sich nun zwischen 95% und 85% hin- und herschalten.......ein Unterschied ist hörbar....

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