Harley Benton GA5 Bastelpaket

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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capricky
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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#301

Beitrag von capricky » 25.04.2019, 19:37

436 Ohm Gleichstromwiderstand!

capricky

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#302

Beitrag von basstard » 26.04.2019, 21:07

danke vielmals capricky!

Hmm.. seltsam.. ich hätte gedacht der Gleichstromwiderstand muss ca. 3000 Ohm betragen weil: ca. 50 mA Anodenstrom und ca. 150 V Anodenspannung (die Hälft von A Versorgungsspannung).

Es verhält sich scheinbar anders. Und mein Fehler liegt warscheinlich nicht im defekten AÜ.

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capricky
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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#303

Beitrag von capricky » 26.04.2019, 21:43

Es verhält sich anders, der Gleichstromwiderstand bringt nur Verluste (Wärme).
Ra berechnet sich aus Delta U (Spannungsänderung) durch Delta I (Stromänderung) an der Anode der Endröhre

capricky

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#304

Beitrag von bea » 26.04.2019, 23:28

basstard hat geschrieben:
26.04.2019, 21:07
Es verhält sich scheinbar anders. Und mein Fehler liegt warscheinlich nicht im defekten AÜ.
Nein. Die Anodenspannungen sind vollkommen ok. Aber sie entsprechen nicht dem Original. Sie wurden offenbar nachträglich auf 250 V hingebogen - und das ist durchaus sinnvoll.
Prüfe mal den Wert von R10: orininal sind das 220 Ohm, angesichts Deiner Zahlen vermute ich mal, dass da so Pi mal Daumen 750 Ohm bestückt sind. So hab ich das jendefalls gemacht, als ich die Anodenspannugn abgesenkt habe.

Und dann ist R14 viel größer als im Original - Du schreibst 330 Ohm. Original sind es 220 Ohm, und bei 250 V Anodenspannung ergibt sich ein ordentlicher Arbeitspunkt bei 150 Ohm. In meinen beiden GA-5 jedenfalls.
R14 auf diesen Wert zu senken wird wahrscheinlich für sich allein ausreichen, um das Gerät voll funktionsfähig zu machen.

Die 330 Ohm sprechen dafür, dass Dein Gerät gezielt für eine andere Röhre optimiert wurde als die EL84. Wenn Du da eine EL84 betreibst, wird sie beinahe abgeschnürt, und es treten genau die von Dir beschriebenen Effekte ein. Also bring R14 auf 150 Ohm und werde glücklich!!
Das ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit das einzige, was Deiner Kiste fehlt! Und falls sonst noch was nicht stimmt, ist es der notwendige erste Schritt!

Und wenn Du es nicht glaubst: http://www.valvewizard.co.uk/se.html mit den Zahlen einer EL84 nachrechnen.


Noch abschließend ein Gedanke für Runaways: bei einer Anodenspannung von 300V (und R14=220 Ohm!) fließt ein um beinahe 20% geringerer Strom als bei einer auf 250V optimierten Abstimmung. Das dürfte bei dem unterdimensionierten Original-AÜ günstiger sein als die Standard-Abstimmung auf 250V/48mA/R14=150Ohm, weil der Trafo nicht so sehr in die Sättigung getrieben wird.
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#305

Beitrag von bea » 27.04.2019, 00:47

Der Vollständigkeit halber habe ich mal die Gleichstromwiderstände der beiden GA-5-Übertrager gemessen, die ich besitze: 386,5 Ohm und 384,1 Ohm. Die Trafos sind ausgebaut.
LG

Beate

basstard
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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#306

Beitrag von basstard » 27.04.2019, 08:23

(clap3) whow! Vielen Dank euch, capricky und Beate!
@Beate, an diesem Amp ist leider alles möglich und nichts dokumentiert, das ist schade. Sehr guter Hinweis, dass er für eine andere Röhre abgeändert wurde. Ich glaub dir fast alles, in Sachen Röhren habe ich Null Erfahrung. Das ohmsche Gesetzt beherrsche ich noch knapp.
R10 misst 220 Ohm.
R14 auf 150 Ohm geändert. Eingeschaltet, Spannung über R14 steigt auf über 17 Volt. Also fliessen 120 mA Ruhestrom durch die Röhre und den AÜ, schnell wieder ausgeschaltet.

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#307

Beitrag von bea » 27.04.2019, 12:23

Mhmm, da passt ja gar nichts zusammen. Und es zeigt, wie schwierig Ferndiagnose sein kann.

Wenn R10 220 Ohm beträgt, wäre das original (schrieb ich oben), und Du müsstest an der Anode der Endröhre 300-310V messen. Dann muss natürlich auch R14 dem Originalwert entsprechen, also ebenfalls 220 Ohm!
Die 150 Ohm gelten nur, wenn auch die Anodenspannung auf 250V reduziert wurde, also in Verbindung mit einem vergrößerten R10!
Logisch?

An Deiner Stelle würde ich mir den Schaltplan schnappen und erst mal alle Bauteilwerte überprüfen, alles auf die Originalwerte bringen und eine intakte EL84 einsetzen. Im Originalzustand ist das Gerät ja funktions- und auch betriebssicher. Auch nachmessen, ob alle Lötverbindungen noch ok sind - das Platinchen ist etwas empfindlich, wenn man Bauteile hin- und hertauscht....
Die EL84 hat bei der obigen Aktion hoffentlich noch keine rotglühenden Anodenbleche bekommen? Und wenn das alles stimmt, einschalten und die Spannungswerte prüfen, die im Schaltplan verzeichnet sind. Am besten mit 2 oder 3 Meßgeräten gleichzeitig.
LG

Beate

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Re: Harley Benton GA5 Bastelpaket

#308

Beitrag von capricky » 27.04.2019, 12:33

Es stellt sich auch die Frage, wie verlässlich sind die Messwerte, die das Messgerät ausgibt?

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