Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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vrooom
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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#51

Beitrag von vrooom » 02.10.2017, 19:47

Neiiiiiin! Was ist denn das jetzt schon wieder und was unterscheidet es von einem negative Grid Amp? You make me crazy :D
Wartet nur, bis mein heute eingetroffener Harley Benton GA5 fertig ist, dann... :lol:

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#52

Beitrag von hatta » 03.10.2017, 22:29

Nun sitte ich seit gut 3 stunden mit der gitarre vor dem kemper und versuche mich auf die kommende probe donnerstag so gut es geht vorzubereiten.
Im perform modus konnte ich in den 3 stunden performances für 3 songs anlegen mit je 3 sektionen (intro, strophe, solo) bzw. So ähnlich.

Das Vox AC 30 profil von Michael Britt kristallisiert sich für die ersten 3 songs schonmal als eines meiner lieblings profile.

Ein wehnig mit hall und delay durfte ich auch schon experimentieren. Das kommt richtig fett und da gibts wirklich unendlich viele möglichkeiten das einzusetzen.

Sehr toll finde ich, dass man das gesamtsignal also quasi die endstufe für die solos einfach um zb. 3db boosten kann ohne dass es mehr verzerrt oder so, der hammer! 8)

Eigentlich bin ich jetzt genau da angelangt, wo ich eigentlich mal sagte nicht hin zu wollen. Ein typischer cover gitarrist mit allen erdenklichen sounds :badgrin: ... oder doch nicht ganz? Nein... meinem sound bleibe ich treu, wenn auch mit verfeinerung :D
Gruß
Harald

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#53

Beitrag von capricky » 03.10.2017, 22:49

Ohne zu wissen, wie und wo du gerade deine Rigs einstellst..., die Rigs dann in "Gefechtslautstärke" müssen in der Regel nachjustiert werden, also weniger gain oder Zerre, weniger Bass... manch mal auch mehr...

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#54

Beitrag von hatta » 03.10.2017, 23:03

Danke, das hatte ich schon im kemper forum gelesen.
Wird morgen oder am donnerstag noch im proberaum über die PA oder den monitor direkt probiert und nachjustiert :)
Gruß
Harald

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#55

Beitrag von vrooom » 04.10.2017, 18:42

Ich muß noch kurz ein Missverständnis klären: Bei Post # 44 meinte ich, dass ich beim ERSTELLEN eines Profiles die Regler am Verstärker alle neutral auf 50% lassen würde (die Regler des Kempers sind beim Profiling ja egal). - Erst bei der ANWENDUNG des Profils, beim Spielen also, würde ich dann - je nachdem ob ich mit einer Srat oder einer Les Paul in den Kemper gehe - am Kemper die Klangregelung verändern.

Verwirrt hat mich in diesem Sinne caprickys Beitrag
"Ein "Bio-Amp" klingt ja mit unterschiedlichen Gaineinstellungen auch unterschiedlich (Gehalt an geradzahligen und ungeradzahligen Oberwellen, die in den Röhren generiert werden). Der Kemper nimmt das Profil als Basis und fügt über seinen Gainregler auch "seine Vorstellung" von Gain dem Profil hinzu, oder nimmt es weg. Er kann also auch viel mehr Gain produzieren, als der Originalamp je haben würde."
Erfasst der Kemper jetzt die Röhre als EIN Ganzes mit ALLEN ihren Eigenschaften, oder muß beispielsweise ein höhenreicher Cleansound und ein bassarmer mittiger Zerrsound in ZWEI Rigs gespeichert werden, weil die Röhre so unterschiedich reagiert, dass der Kemper das nicht "zusammenbringen" kann?

Im ersten Fall würde es tatsächlich reichen nur ein einziges Profil mit Neutralposition aller Regler anzufertigen, weil man ja dann erst bei der Wiedergabe, beim Spielen, an Kempis Gain, Treble, Mitten und Bässen drehen muß.

Wenn aber wie im zweiten Fall beim Profiling unterschiedliche Ampeinstellungen zu unterschiedlichen Rigs führen, weil der Kemper einen höhenreichen Cleansound nicht in einen bassarmen mittenreichen Zerrsound überführen kann (und umgekehrt), weil er eine Röhre eben nicht mit allen ihren Eigenschaften erfasst, sondern nur Momentaufnahmen eines je bestimmten Röhrenzustands macht, dann muß man ja für jeden speziellen Sound ein neues Rig anfertigen.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#56

Beitrag von capricky » 04.10.2017, 20:00

Das mit dem gain ist ja nur eine Facette des Profilings, dazu kommt ja noch der Frequenzgang der über das Tonestack beeinflusst wird. Hier stellt man dann mehrere Varianten ein, die man aber auch mit verschiedenen Gitarren spielen würde. Das alles gibt keine dramatisch unterschiedliche Profile, es geht um Nuancen und um persönlichen Geschmack, wie immer. Irgendeines der Profile gefällt dann schon.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#57

Beitrag von vrooom » 04.10.2017, 20:48

Verstehe. Es werden also Röhre/Tonestack weder als Einheit (mit allen unterschiedlichen Eigenschaften), noch als ganz zerfuddelte Vielheit (Ein neues Rig pro jede kleine Änderung der Einstellung) erfasst. Es gibt aber schon so ungefähr begrenzte Soundbereiche, die es empfehlenswert machen, für Lieblingseinstellungen im Großen einige Rigs anzufertigen.

Dann würde ich wohl für jede Gitarre ein idealtypisches Clean-, Crunch- und Overdrive-Rig anlegen. Tonestackeinstellungen dazu passend.
So gehe ich eigentlich jetzt auch schon vor. Ich habe bei meinen Modelern pro Verstärkertyp drei Lieblingseinstellungen (Clean mit Hall, Crunch mit kleinem Hall oder Ambient, Zerre mit Ambient. Gerne füge ich dann per Treter Chorus oder Tremolo hinzu). Allerdings ohne auf die Gitarre einzugehen, weil ich meistens sowieso bei Strat oder Tele hängenbleibe (dance a) In der Tat sind die Abweichungen beträchtlich, wenn ich dann zu einer Humbucker-Klampfe greife. - Wen wunderts...

Naja, damit kann man gut leben, wenn man ohnehin schon im Digitalen zuhause ist und es gewohnt ist, per Knopfdruck Presets abzurufen.
...auch wenn sie jetzt "Rigs" heissen :)

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#58

Beitrag von vrooom » 04.10.2017, 21:14

Ich glaube, ich würde durchdrehen und gar nicht mehr vor die Tür gehen, wenn ich einen Kemper hätte :lol:
Die Frage "Gegeben sei ein Verstärker A und eine Gitarre B: Wie stark weicht ein Alle-Regler-auf-50%-Rig von einem idealtypischen mittenbetonten Hardrock-Rig ab, wenn man diese Rigs dann auf einen warmen runden Jazzton einstellt?", würde mich mindestens tagelang beschäftigen, ich alter Soundforscher, ich... :roll:

Was bekommt man eigentlich, wenn man einen Rig oder ein Rig-Set kauft?
Sind das tatsächlich standardmäßig die genannten vier Tönungen (50%, Clean, Crunch, Overdrive)? Wahrscheinlich variiert das von einem Riggenbäcker zum anderen :) . Ich würde trotzdem gerne wissen, ob sich da gewisse Standards entwickelt haben.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#59

Beitrag von dhaefi » 06.10.2017, 07:36

vrooom hat geschrieben:
04.10.2017, 21:14
Was bekommt man eigentlich, wenn man einen Rig oder ein Rig-Set kauft?
Sind das tatsächlich standardmäßig die genannten vier Tönungen (50%, Clean, Crunch, Overdrive)? Wahrscheinlich variiert das von einem Riggenbäcker zum anderen :) . Ich würde trotzdem gerne wissen, ob sich da gewisse Standards entwickelt haben.
Bei AmpFactory kriegt man normalerweise Rigs für Clean / Crunch / Overdrive + noch zusätzlich angepasste (z.B. Profile mit Hall, Delay, usw. versehen). Zudem meist auch noch für verschiedene Gitarrentypen (Strat, Les Paul, Tele).

Die Profiles kommen bei TheAmpFactory mit Prefixes (LP-<profilname>, ST-<profilname>, 44-<profilname>...) 44 = Spezialprofile. Am Beispiel vom TwoRock Jet Profil sieht das dann so aus:
Profil-Verzecihnisse
Profil-Verzecihnisse
1.png (2.13 KiB) 13462 mal betrachtet
'Bonus'-Profiles (z.B. John Mayer tone)
'Bonus'-Profiles (z.B. John Mayer tone)
Les Paul Profiles
Les Paul Profiles

Bei Michael Wagener schaut es etwas anders aus, da gibt es Profile pro Amp (+/- 4 Profile pro Amp) dazu gibt es eine Dokumentation


Soundside kennt bspw. diese Naming-Convention
BMan Ch N V8
BMan = Fender Bassman
Ch N = Normal Channel
Ch B = Bright Channel
Vx = Volume setting

Zudem gibt es noch Mod-Profiles (ähnlich wie die Spezialprofile von TheAmpFactory).


Es gibt also keinen wirklichen Standard, aber trotzdem findet man sich gut zurecht.

Gruss,
Daniel

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#60

Beitrag von vrooom » 06.10.2017, 08:38

Interessant :idea: Das wären bei clean-crunch-overdrive mal tele-strat-les paul mal hall-chorus, also 3 x 3 x 2 also 18 Profile :shock: Das ist für meine Begriffe schon ziemlich fuddelig :roll: Natürlich ist das auch geschäftstüchtig, weil ja jedes Profil Geld kostet (bzw. als Vollständigkeitsservice die Attraktivität des Angebotes steigert und somit ebenfalls geldwert ist).

Ein ampweises 1Clean/1Crunch/1Overdrive mal 1SingleCoilTonestack/1HumbuckerTonestack-mit-Erläuterungen-Angebot scheint mir fair und in Ordnung zu sein. - Die oben genannten hall-chorus sind ja Effekteinstellungen. Sowas braucht man doch gar nicht bereits beim Profilieren. Das hat der Kemper doch an Bord und es kann bei der Wiedergabe eingeschaltet werden. Klingt für mich also nach unnützem geldschröpfendem Unfug (oder habe ich da etwas missverstanden? (think) ).

Nebenbei: Ich habe gestern im Youtube ein Video von einem Herrn "EytschPi42" gesehen. Der lehnt den Kemper als Killer kleiner Ampmanufakturen ab. Es gibt da eine illegale, aber schwer nachzuweisende Praxis: Ein Kemper-Besitzer kauft sich bei Thomann einen schicken Amp, kempert den in allen Variationen, und gibt ihn dann wieder 30-Tage-Geld-zurück. Die Profile tauchen dann mit leicht verändertem Namen im Netz auf. - Das ist natürlich der Tod einer kleinen Ampschmiede. Die können sich von Anfang an darauf einstellen, dass sie wahrscheinlich nur zwei Dutzend Geräte an ehrliche und anspruchsvolle Studios loswerden.
Andererseits leben wir nun einmal in einer Zeit perfekter Kopiermaschinen, sei es nun der Kemper, der Computer, der 3D-Drucker, oder was auch immer. Durch Weinen dreht man die Zeit nicht zurück, vermute ich mal... Tape recording is killing music, MP3ing is killing music industry, Kempering is killing amp builders, etc.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#61

Beitrag von frizzle » 06.10.2017, 08:46

... dem Kemper - so toll die rigs auch klingen mögen - fehlt eines, was die Amp-Schmieden mit ihren Teilen haben: Mojo!! ... und dafür geben bestimmte Leute ne Menge Geld aus! Ein wichtiger Überlebensbaustein. 😉
VG
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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#62

Beitrag von vrooom » 06.10.2017, 09:37

"Mojo" - Ja, ich glaube ich verstehe was Du meinst (think) Die Tatsache, ein Original als Hardware zu besitzen, bekommt im Kopier-Zeitalter einen besonders hohen Status. Einen schönen alten Vox AC-30 aus den 60ern sein eigen zu nennen, hat heutzutage etwas von Van Goghs "Sonnenblumen" zu besitzen. Das sind nicht mehr nur verstärkende Gebrauchsgegenstände, sondern sie werden immer mehr zu Kunstwerken, Mysterien, sind fast wie Unikate.

Wahrscheinlich boomen deswegen auch diese Modeler-Combos so: Die liefern einem zur hässlichen kleinen Modeling-Software-Platine zusätzlich noch eine imposant anzuschauende Hardware, nämlich ein klassisch designtes Gehäuse, mit klassisch designten Knöpfen, Speakern und Firmenschriftzug auf dem Tolexbezug. Ich als Fender Mustang Modeler Besitzer habe ja auch genau darauf reagiert und finde diese Dinger nach wie vor einfach schön anzusehen. - Also, je mehr ich darüber nachdenke, desto cleverer kommt mir der Witz mit den Verstärker-Papp-Attrappen für den doof anzuschauenden Toaster vor :badgrin:

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#63

Beitrag von hatta » 06.10.2017, 09:49

:lol:

Erst gestern bei der Probe erlebt!
Kemper aufgebaut und erst über die PA, dann einfach über eine EV ZLX12P Monitorbox laufen lassen.

Ich muss sagen, die Rigs sind so voreingestellt (von M.Britt) sehr brauchbar und mit kleinsten anpassungen perfekt! 8)
Dann meinte unser Sänger (ein sehr serh toller Gitarrist der über ein Marshall Röhren Rack System spielte) "klingt schon geil, aber nach Computer" :lol:

Naja, wenn er meint! Ich jedenfalls hatte keine Probleme mehr mit Lautstärke und so. Und als ich ihm mal die Box ordentlich aufgeschraubt hatte sah ichs an seinem Blick, dass er sichtlich überrascht war wie druckvoll das Ganze sein kann bei live Lautstärke 8)

Das Ganze ist aber echt noch einiges an Arbeit bis alles soweit livetauglich ist. Aber es macht eindeutig Spaß!
Vorallem der Tritt auf den Taster und man hat beim Solo einfach ordentlich Schub und wenn man will auch mehr Hall oder Delay drauf (dance a) , einfach toll!

Was aber wirklich fehlt ist dieses Mojo dingens eines echten Amps :lol: ... es steht halt keine 4x12 hinter einem mit Topteil drauf die einem je nachdem wo man steht einfach weg föhnt oer nur mumpf an die Ohren kommt (whistle)
Gruß
Harald

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#64

Beitrag von vrooom » 06.10.2017, 11:52

@ hatta - Gib das Ding zurück und bezahl' von der Kohle einen Roadie, der Dir deine Babes auf die Bühne wuchtet (vorher sagst Du eurem Sänger noch, er hätte recht, und ob er sich nicht finanziell an einem Roadie beteiligen möchte). :lol:

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#65

Beitrag von hatta » 06.10.2017, 12:43

vrooom hat geschrieben:
06.10.2017, 11:52
@ hatta - Gib das Ding zurück und bezahl' von der Kohle einen Roadie, der Dir deine Babes auf die Bühne wuchtet (vorher sagst Du eurem Sänger noch, er hätte recht, und ob er sich nicht finanziell an einem Roadie beteiligen möchte). :lol:
Ääääääh..... NEIN!! 8) (whistle)
Gruß
Harald

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#66

Beitrag von capricky » 06.10.2017, 14:44

vrooom hat geschrieben:
06.10.2017, 08:38


Nebenbei: Ich habe gestern im Youtube ein Video von einem Herrn "EytschPi42" gesehen. Der lehnt den Kemper als Killer kleiner Ampmanufakturen ab. Es gibt da eine illegale, aber schwer nachzuweisende Praxis: Ein Kemper-Besitzer kauft sich bei Thomann einen schicken Amp, kempert den in allen Variationen, und gibt ihn dann wieder 30-Tage-Geld-zurück. Die Profile tauchen dann mit leicht verändertem Namen im Netz auf. - Das ist natürlich der Tod einer kleinen Ampschmiede. Die können sich von Anfang an darauf einstellen, dass sie wahrscheinlich nur zwei Dutzend Geräte an ehrliche und anspruchsvolle Studios loswerden.
Ich halte das für eine Legende und großen Unfug. Wenn man nicht sieht was auf dem Display des Kempers steht, weiß auch niemand, bis auf den Spieler vielleicht, welcher Amp da zu Gange ist.
Ich kann mein (kostenloses) Lieblingsampprofil "Morgan AC20", das Profil eines realen VOX AC15 clones auch so biegen, dass es die ganze Bandbreite von superclean über crunch bis metal, bzw. von Fender über VOX bis Marshall abdeckt, also alles was mein Herz als gitarrenschnitzender Spieler und "Ampverständiger" begehrt. Ich habe auch mal ein paar Profile gekauft, Bogner, Divided by 13 und bin zu der Überzeugung gekommen, dass ich die nicht gebraucht hätte.
Mit dieser ganzen Kaufprofilen wird noch mal richtig Geld verdient, darum geht es doch eigentlich nur, ist ja auch nichts Böses, es richtet sich eben an "Sammler". 8)
So großartig ist das auch nicht, was die "vielen kleinen Ampschmieden" da produzieren, die Grundschaltungen sind seit 70 Jahren die gleichen, halt auch nur kopiert, meistens samt den Fehlern die damals gemacht wurden. Am "innovativsten" ist in der Szene eigentlich nur Mesa Boogie, wahrscheinlich werden sie in der Szene deshalb auch am meisten "angehasst" ;)

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#67

Beitrag von vrooom » 06.10.2017, 16:52

Also ich kann diesen Thomann-Trick so rein logisch durchaus nachvollziehen und mir vorstellen das Diezel, Suhr, usw. am Kotzen sind, wenn ihr Flagschiff als "Diesel"- oder "Sure"-Rig im Internet zu finden ist.
Es ist aber vollkommen Wurst, ob das Legende oder Wirklichkeit ist. Es ist einfach eine Tatsache, daß diese ganzen Kopiermaschinen in der Welt sind. Und für eine Ampmanufaktur ist es letztlich egal, ob das Profil von deren Amp von jemandem kommt, der ein Exemplar anständig legal erworben hat oder ein Thomann Trickbetrüger ist - Es reicht ja ein einziges Rig im Internet. Das wird dann sowieso tausendemal kopiert und verteilt... Man hat sich mit der Internet-Kopienverteilung abzufinden.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#68

Beitrag von kehrdesign » 06.10.2017, 17:54

vrooom hat geschrieben:
06.10.2017, 16:52
... Man hat sich mit der Internet-Kopienverteilung abzufinden.
... oder man macht's wie Roland mit den Tone-Capsules. Das ist kopiersicher, zumindest bis zum nächsten Crack (Ich gehe mal davon aus, dass die Röhrenoptik digitale Technik beinhaltet). Das ist aber glücklicherweise nicht unser Problem.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#69

Beitrag von vrooom » 06.10.2017, 19:49

Was heisst hier kopiersicher? Kann man den nicht profilen? Wie erkennt so eine capsule, dass gerade der Kemper-Analyseklang durch sie durch zischen will? Aber vielleicht hat einfach keiner Lust, sich die Mühe zu machen... Ist eigentlich schon irgendein Modeler geprofilt worden (in Zukunft schreibe ich "geriggt", weil das ein wenig gerippt klingt)? :lol:

Und was passiert, wenn man einen Kemper der ein bestimmtes Amp-Rig geladen hat, mit einem zweiten Kemper riggt und das mehrfach ping-pongmäßig wiederholt? Verschlechtert sich das Rig dann mit jeder Kopie, so wie beim Cassette auf Cassette Ping-Pongen? Wenn das Rig nach dem zehnten Kopieren noch so frisch und gut klingt wie das Original-Rig, dann wäre das ein hübscher Beweis dafür, dass der Kemper beim Profilen nichts verliert und wirklich 100prozentige Kopien herstellt... (Auf so eine beknackte Idee kann auch nur ein Soundnerd kommen... Bitte nicht ausprobieren! Ich will nicht Schuld sein, wenn sich herausstellen sollte, dass der Kemper seinen eigenen Analyseklang nicht verträgt und explodiert :lol: )

Noch eins (diesmal wieder ernst): Nehmen wir an, ich rigge meinen Vox AC-30 mit Vol: 5, Treble: 8, Middle: 5, Bass: 3 (ich weiß grad nicht, eine wievielstufige Skala die Vöxe haben, aber sagen wir mal 10 Stufen). - Mit welchen Einstellungen spiele ich dann das so erzeugte Rig auf dem Kemper ab? Muß ich diese Werte da wiederholen, oder muß ich eine ganz neutrale Einstellung wählen, damit der Sound auch naturgetreu wiedergegeben wird?

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#70

Beitrag von hatta » 06.10.2017, 21:36

Naja so abwegig ist das nicht...
Der kemper kommt (ich trau mich zu sagen) ca 98% an das molentan geprofilte original dran.
Also nicht ganz 100% aber wie gesagt...nicht wahrnehmbar! (Klar, wenn ich will, dass der anders klingt als meine röhre, dann kann ich mir das auch einreden :P )

Aber wie schonmal angemerkt: wer glaubt, dass ein 35 W röhrenamp über ppimv und attenuator auf club gig lautstärke gedrosselt besser klingt als der kemper, der hat denke ich schon dermaßen nen hörschaden dass er das nur durch einbildung kompensieren kann und eben stocksteif behauptet dass der kemper nach computer klingt :D

Unsrem sänger fehlt sogar an meinem linneman der punch von unten raus...der nörgelt einfach gern rum um andere absichtlich zu ärgern (nicht böswillig natürlich :D )
Dasselbe hat er am kemper behauptet...

Hätte mir ja nie gedacht dass ich auf so'n digitalteil stehe irgendwann :oops: (whistle) :badgrin:
Gruß
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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#71

Beitrag von vrooom » 07.10.2017, 07:32

@ hatta - Drosselung (und Verödung) von Poweramps wegen Clublautstärke - Das ist natürlich nach dem Bandscheibenargument ein zweites großes Argument für Profiler/Modeler.

@ all - Ich glaube, ich habe im Großen und Ganzen und wenigstens halbwegs kapiert, was den Kemper ausmacht und möchte mich mal bei Euch allen für eure Verständnishilfe bedanken (clap3) (clap3) (clap3) Ich neige ja dazu etwas ähmm... sagen wir mal "epische" Kommentare zu schreiben (whistle) Dieser soll zumindest hier auch der letzte sein. Ich möchte mal zusammenfassen, was ich glaube verstanden zu haben.
Ein "Bio-Amp" klingt ja mit unterschiedlichen Gaineinstellungen auch unterschiedlich (Gehalt an geradzahligen und ungeradzahligen Oberwellen, die in den Röhren generiert werden). Der Kemper nimmt das Profil als Basis und fügt über seinen Gainregler auch "seine Vorstellung" von Gain dem Profil hinzu, oder nimmt es weg. Er kann also auch viel mehr Gain produzieren, als der Originalamp je haben würde. Das lässt den Kemper auf den Anschlag der Gitarre und die Volumeneinstellung des Gitarrenpotis "dynamischer" reagieren. Dynamik ist eigentlich was ganz anderes, wird aber leider immer in dem Zusammenhang benutzt. Dem allgemeinen Verständnis halber benutze ich es hier auch. Damit habe ich auch eine Eigenschaft des Kempers beschrieben, die ihn "besser" macht als Bio Amps. - (capricky)
Mit Dynamik wird in der Musik die Lehre von der Tonstärke (physikalisch: Lautheit) bezeichnet. Dabei unterscheidet man

einheitliche Lautstärken (Stufen),
gleitende Veränderungen der Lautstärke (Übergänge),
abrupte Veränderungen der Lautstärke (Akzente).
(Wikipedia)
Die musiktheoretische Definition von Dynamik ist einfach und dürfte von allen Gitarristen/Gitarren/Tonabnehmern/Verstärkern/Speakern/Mikrophonen beherrscht werden, nämlich mal laut und mal leise zu spielen. In der E-Gitarrenwelt kommen m.E. noch ein paar Kriterien hinzu, die man auch zur Qualitätsbestimmung eines Instruments und eines Verstärkers benutzt. Allgemein geht es um alles was variabel - eben dynamisch - ist, und wie es von den Signalumwandlern und -überträgern weitergegeben wird: Anschlagsart (Finger, Plektrum) und Anschlagsort (stegnah, halsnah), Ansprache (ist die Gitarre sofort da, oder braucht der Klang Entwicklungszeit), Differenziertheit der Saiten bei Akkordspiel (Matschen), Klangreichtum (Obertongehalt), Sustain, usw. (bitte vervollständigen, falls ich etwas übersehen habe). Und dabei fragt sich dann, Wie setzt ein Pickup und dann der Amp/Speaker diese Momente um? - Das wäre jetzt das vrooomsche Verständnis vom Dynamik in der E-Gitarrenwelt.

Zusammengefasst:

- Der Kemper erfasst sowohl die Dynamik des E-Gitarrenspiels, als auch die dynamischen Qualitäten der Verstärkungs- und Wiedergabe- und Abnahmeabteilung (Amp, Speaker und Mikrofon), besser als die Modeler.

- Beim Profilen eines Verstärkers oder Verstärker-Lautsprecher-Mikrofon-Setups kommt es jedoch nicht auf die Gitarre an. Das nachfolgende Refinen hat kaum etwas oder gar nichts mit dem Gitarrentyp zu tun.

- Der Kemper erfasst die Eigenschaften eines Tonestacks und der Röhre (kontinuierlichen Anstieg von Oberwellen bei allmählichem Aufdrehen) nicht vollständig, sondern in Bereichen. Was über einen Bereich hinausgeht, entwickelt der Kemper gemäß "seinen Vorstellungen" davon, wie es wohl sein müsste. Das bedeutet, zwei extreme Einstellungen - etwa Vol 20% Treb 80% Mid 40% Bas 20% versus Vol 80% Treb 30% Mid 80% Bas 50% - sollten auch in zwei Rigs geprofilt werden. Die Unterschiede sind zwar nicht groß, aber wenn man versuchte, mittels Vol 50% Treb 50% Mid 50% Bas 50% eine Universaleinstellung zu recorden, dann gehen doch Nuancen verloren.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#72

Beitrag von capricky » 07.10.2017, 21:10

vrooom hat geschrieben:
07.10.2017, 07:32
Ein "Bio-Amp" klingt ja mit unterschiedlichen Gaineinstellungen auch unterschiedlich (Gehalt an geradzahligen und ungeradzahligen Oberwellen, die in den Röhren generiert werden). Der Kemper nimmt das Profil als Basis und fügt über seinen Gainregler auch "seine Vorstellung" von Gain dem Profil hinzu, oder nimmt es weg. Er kann also auch viel mehr Gain produzieren, als der Originalamp je haben würde. Das lässt den Kemper auf den Anschlag der Gitarre und die Volumeneinstellung des Gitarrenpotis "dynamischer" reagieren. Dynamik ist eigentlich was ganz anderes, wird aber leider immer in dem Zusammenhang benutzt. Dem allgemeinen Verständnis halber benutze ich es hier auch. Damit habe ich auch eine Eigenschaft des Kempers beschrieben, die ihn "besser" macht als Bio Amps. - (capricky)
Mit Dynamik wird in der Musik die Lehre von der Tonstärke (physikalisch: Lautheit) bezeichnet. Dabei unterscheidet man

einheitliche Lautstärken (Stufen),
gleitende Veränderungen der Lautstärke (Übergänge),
abrupte Veränderungen der Lautstärke (Akzente).
(Wikipedia)
Die musiktheoretische Definition von Dynamik ist einfach und dürfte von allen Gitarristen/Gitarren/Tonabnehmern/Verstärkern/Speakern/Mikrophonen beherrscht werden, nämlich mal laut und mal leise zu spielen. In der E-Gitarrenwelt kommen m.E. noch ein paar Kriterien hinzu, die man auch zur Qualitätsbestimmung eines Instruments und eines Verstärkers benutzt. Allgemein geht es um alles was variabel - eben dynamisch - ist, und wie es von den Signalumwandlern und -überträgern weitergegeben wird: Anschlagsart (Finger, Plektrum) und Anschlagsort (stegnah, halsnah), Ansprache (ist die Gitarre sofort da, oder braucht der Klang Entwicklungszeit), Differenziertheit der Saiten bei Akkordspiel (Matschen), Klangreichtum (Obertongehalt), Sustain, usw. (bitte vervollständigen, falls ich etwas übersehen habe). Und dabei fragt sich dann, Wie setzt ein Pickup und dann der Amp/Speaker diese Momente um? - Das wäre jetzt das vrooomsche Verständnis vom Dynamik in der E-Gitarrenwelt.

Zusammengefasst:

- Der Kemper erfasst sowohl die Dynamik des E-Gitarrenspiels, als auch die dynamischen Qualitäten der Verstärkungs- und Wiedergabe- und Abnahmeabteilung (Amp, Speaker und Mikrofon), besser als die Modeler.

- Beim Profilen eines Verstärkers oder Verstärker-Lautsprecher-Mikrofon-Setups kommt es jedoch nicht auf die Gitarre an. Das nachfolgende Refinen hat kaum etwas oder gar nichts mit dem Gitarrentyp zu tun.

- Der Kemper erfasst die Eigenschaften eines Tonestacks und der Röhre (kontinuierlichen Anstieg von Oberwellen bei allmählichem Aufdrehen) nicht vollständig, sondern in Bereichen. Was über einen Bereich hinausgeht, entwickelt der Kemper gemäß "seinen Vorstellungen" davon, wie es wohl sein müsste. Das bedeutet, zwei extreme Einstellungen - etwa Vol 20% Treb 80% Mid 40% Bas 20% versus Vol 80% Treb 30% Mid 80% Bas 50% - sollten auch in zwei Rigs geprofilt werden. Die Unterschiede sind zwar nicht groß, aber wenn man versuchte, mittels Vol 50% Treb 50% Mid 50% Bas 50% eine Universaleinstellung zu recorden, dann gehen doch Nuancen verloren.
Bezüglich der Frage: "Was ist Dynamik im Zusamenhang mit einem Röhrenverstärker und wie groß ist die?" war das jetzt insgesamt die Formulierung des klassischen Missverständnisses. Das was den Röhrenamp so beliebt macht, ist seine Art und Weise der Kompression, nicht seine Dynamik in der Wiedergabe leiser und lauter Töne, das Fehlen der Dynamik ist es, deshalb auch die ewige Jagd der Gitarreros nach Sustännnnnnng.
Ich schätze mal den Dynamikumfang einer solierenden Gitarre auf max. vielleicht 10dB, sonst würde man die Geige nämlich nicht im Bandkontext hören. Mit 10dB bin ich schon sehr mutig, denn das ist der Umfang der doppelten Lautstärke.
Was Gitarristen und Lachblatttester mit Dynamik (Anschlagsdynamik) meinen ist, über den Anschlag und die Stellung des Volumepotis an der Gitarre den Übersteuerungsgrad von clean über crunch zum vollen Brett kontrollieren zu können, das ist aber das Spiel mit der Kompression und dem damit verbunden Übersteuerungsgrad des Röhrenamps.
Herkömmliche, kompressorlose Transistoramps haben ein ziemlich lineares Verstärkungsverhältnis also eine hohe Dynamik, kaum Kompression sondern am Ende der Kennlinie sofort "clip". Das macht die Teile als Gitarrenverstärker so "analytisch", kalt. Da fehlt das "federnde" elastische Element im Ton. Die verbliebene "Restdynamik" ist das, was den Kemper auszeichnet und nach meiner Meinung von keinem anderen Modeller erreicht wird, die haben dann 100% Kompression, was dann auch völlig platt klingt.
Der Kemper beherrscht die Kunst der "richtigen" Kompression.

capricky
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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#73

Beitrag von vrooom » 08.10.2017, 06:09

Sehr erhellendes Statement. Danke dafür, capricky (clap3)
War mir in der Form nicht klar, dass der Reiz der Röhre im Mehr oder Weniger der Kompression und des damit verbundenen Übersteuerungsverhalten liegt.
Meine letzten Röhrenverstärker habe ich Ende der 80er Jahre gespielt und da war mein Interesse an der Technik offen gestanden gering.
Interessant, dass der Kemper das so gut beherrscht. Die Fender Mustangs haben ja auch Sag- und Biasregler, womit man aber wohl nur geringen Einfluss auf das Verhalten der Röhrensimulation ausüben kann und auch nicht so geschmeidig.

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#74

Beitrag von vrooom » 11.10.2017, 20:24

Eine Frage zu den Reglern am Kemper.
Der Kemper "erfindet" also Einstellungswerte ab einer gewissen Bereichsgrenze von selbst. Gibt es bei ihm zum Thema Nr. 1 - Dynamik beim Röhren - auch SAG- und BIAS-Knöppe zur Einstellung von Röhrenzuständen, oder beherrscht er die Kunst der richtigen Kompression ohne extra Regler?

http://fender-mustang-amps-and-fuse.wikia.com/wiki/Sag

http://fender-mustang-amps-and-fuse.wikia.com/wiki/Bias

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Re: Der Kemper Amp Thread (ja schonwieder einer)

#75

Beitrag von capricky » 11.10.2017, 21:10

Es gibt auch noch Bias- und Sagknöppe, damit man richtig über- und untertreiben kann! 8)

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