dynacord bassking T mit 215er Solton Box

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
Bogenbauer
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dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#1

Beitrag von Bogenbauer » 01.05.2015, 19:39

Hallo Leute, hab mir gestern endlich meinen alten Amp wieder geholt, der 15 jahre lang in irgendeinem Bandraum, unbenutzt, vor sich hingestaubt hat. Vorher war er ganz woanders und hat angeblich neue Elkos bekommen. Ich hab ihn zuletzt vor über 20 Jahren gespielt und wahrscheinlich auch neue Röhren reingebaut. Verzerrt hat er schon immer, aber auch der Orange davor.
Gut, zuallererst brauchts ein passendes Stromkabel. Der uralt-Radioladen ums Eck könnte sowas haben.
Jetzt die Fragen, weil ich nach der langen Zeit völlig vergessen habe wie so ein Amp überhaupt funktioniert:
-worauf muss ich achten wenn ich das Ding einschalte, kann der einfach so durchbrennen/explodieren/abrauchen???
klar muss die Box dran, denke mal der ganz rechte Eingang hinten ist der mit 4 Ohm?
-die Klinkenbuchsen an der Vorderseite rechts, haben die verschiedene Widerstände oder ist es Wurscht? Gehe mit nem Passivbass (2 Musicman-Humbucker) rein.
-hab auch vergessen wie die Potis funktionieren, also was Gain ist und was Volume usw...
-taugen die Speaker von der Box was bzw. könnte man da falls sie per se was taugen zwei kleine Boxen draus bauen? Brutal schwer das Ding, 20er Spanplatte...
merci erstmal, Roland
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bea
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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#2

Beitrag von bea » 02.05.2015, 01:19

Bogenbauer hat geschrieben: -worauf muss ich achten wenn ich das Ding einschalte, kann der einfach so durchbrennen/explodieren/abrauchen???
Explodieren eher nicht, eher auf andere Weise abrauchen. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, solltest Du ihm vor dem ersten Einschalten eine 100-W-Glühlampe in Reihe schalten.

Weil der Sieb-Elko nicht zu lecken scheint, ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass er erstmal nicht platzt, sondern sogar noch funktioniert. Austauschkandidat ist er natürlich trotzdem. Ebenso oder vermutlich wohl sogar erst recht die kleinen Elkos in der Schaltung (Katoden- bzw. Emitter-Cs und so, auch die Siebung für den Halbleiterteil).

Anstatt des alten Kabels solltest Du besser eine moderne Kaltgerätebuchse einbauen. Wenn Du in einem Stromkreis ohne echten Schutzleiter (also "Erdung" über die die "kalte" Phase- ja, das gibt es noch!) an den frei liegenden Schutzleiterkontakt des alten Normsteckers kommst, kann das tödlich werden.

Schau Dir bitte dringend die Bias-Trimmer an. Wenn das noch offene Trimmer sind, solltest Du die dringend ersetzen. Piher PT15LH mit 25 kOhm passen als Ersatz. Das ist fast noch wichtiger als die Elkos - wenn die alten Trimmer auseinanderfliegen (sie sind meist ziemlich bröselig), geht die Biasspannung auf 0, und zumindest die Endröhren, u.U. auch der Ausgangsübertrager, werden ihr Leben aushauchen. Prüfe bitte, ob die im Schaltplan gestrichelt eingezeichnete 125 mA-Sicherung im Bias-Kreis vorhanden ist (Exportmodell Schweden). Falls ja - überbrücken (NUR diese eine, meist nicht vorhandene Sicherung, die anderen natürlich nicht!!!). Die Sicherung ist nicht notwendig und eine potentielle Gefahr für die Endstufe. In meinen Altgeräten zerbrachen die verbauten Sicherungshalter bei Berührung.



klar muss die Box dran, denke mal der ganz rechte Eingang hinten ist der mit 4 Ohm?
Laut Schaltplan ist die 4-Ohm-Klemme nicht herausgeführt. Was man bei Bedarf leicht nachholen kann. Handbuch und Schaltplan gibts auf www.peel.dk.
Im Handbuch findest Du auch die Bedeutung der Buchsen. Würde ich mit Folienmarker aufs Bech schreiben...

-die Klinkenbuchsen an der Vorderseite rechts, haben die verschiedene Widerstände oder ist es Wurscht? Gehe mit nem Passivbass (2 Musicman-Humbucker) rein.
Für meinen Geschmack (Erfahrung mit Bassking 1 Vollröhre, 450 kOhm Eingangswiderstand) sind die Eingänge zu niederohmig, zumindest für Humbucker. Mit 7enderartigen Singelcoils, also auch MM-Einzelspulen, gehts so einigermaßen.


-hab auch vergessen wie die Potis funktionieren, also was Gain ist und was Volume usw...

Gain hat er nicht. Höhen, Tiefen, Krawall. Höen und Tiefen sind die Potis mit den Noten dran. Stell die fürs erste mal auf 5 1/2 (12:30 Uhr).
-taugen die Speaker von der Box was bzw. könnte man da falls sie per se was taugen zwei kleine Boxen draus bauen? Brutal schwer das Ding, 20er Spanplatte...
merci erstmal, Roland
Alte RFSs? RFC ist ein renommierter Hersteller. Besorg die die Thiele Small-Parameter und mach Dir einen Eindruck davon, was Du mit den Chassis anfangen kannst. Vielleicht tun sie ja in einer angepassten TL606. Oder bau die Kisten aus Pappelsperrholz nach. Durchmesser und Materialdicke (also Tiefe) der Löcher in den Ecken sollten erhalten bleiben - das sind Bassreflexöffnungen.


Ach so: in der 220 V Einstellung des Spannungswählers läuft der Amp mit leichter Überspannung und sollte so um die 45 W bringen, in der 240 V-Stellung so um die 35. Das wird zwar die Lautheit nicht merklich beeinflussen, das Durchsetzungsvermögen im Bandkontext aber sehr wohl. Wenn Du ihn in 220 V-Stellung betreiben willst, solltest Du sicherstellen, dass einige interne Spannungen die Toleranzen der Röhren nicht überschreiten (nachmessen):

- Schirmgitterspannung Endröhren
- Heizspannung
- Katodenspannungen am zweiten System der ECC81, der Phasenumkehrstufe. Da liegt die Katodenspannung recht hoch und nah am zulässigen Grenzwert der ECC81.
LG

Beate

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#3

Beitrag von Bogenbauer » 02.05.2015, 09:56

Hi Bea, danke erstmal! Habe ja schon mit grossem Interesse deinen Boxenbauthread für den Bassking gelesen, war aber physikalisch sehr überfordert. Strom ist mir sehr fremd... :(
Ich bräuchte also erstmal Literatur, auf "Sendung mit der Maus"-Niveau. Und lass den Radiodandler mal in den Bassking reinschauen und ne geerdete Buchse einbauen am Montag.
Literaturempfehlung? Quäl mich grad durch den Elektronikteil vom Kochbuch und hab damit schon Schwierigkeiten...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#4

Beitrag von capricky » 02.05.2015, 11:04

bea hat geschrieben: Besorg die die Thiele Small-Parameter und mach Dir einen Eindruck davon, was Du mit den Chassis anfangen kannst.
Voila! http://www.petoindominique.fr/php/mysql ... hp?hp=5182

:D Nu isset doch einfach!

Lass den Amp lieber überholen, kommt preiswerter. Etwa 250,-€, mit leichter Tendenz nach oben.

capricky ;)

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#5

Beitrag von Bogenbauer » 02.05.2015, 21:31

ouh ich lass den Amp lieber in der Ecke stehen bis ichs geschafft habe meinen ersten Precision selber zu verlöten...
jemand will mir ne 4x10er Hartkebox verkaufen für 130,-, irgendein billiger 300Watt Transistoramp dazu wird sich auch finden, ist wohl praktischer und effektiver für den Anfang. Wie siehts aus mit Elektronikbuchempfehlungen? Muss den ganzen Schmarrn eh lernen früher oder später. Hey 12stringbassman, liest Du mit? Du kannst das doch und ich hab ne grosse Holzwerkstatt und viel Holz, auch Eibe...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#6

Beitrag von Bogenbauer » 02.05.2015, 21:32

und 40er Dicktenhobel...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#7

Beitrag von Bogenbauer » 02.05.2015, 21:41

Bea, welches Bassking-Modell hab ich denn da, den T oder IT? Ich druck Deine Anleitung und den Schalplan mal aus und geh am Montag zum Radiodandler. Der ist in Rente und sitzt den ganzen Tag mit seiner halben Bier und dem blauen Kittel herum, vielleicht hat er ja Bock das Ding herzurichten.
Zu den Boxen: da besteht ja auch der Hintergedanke irgendwann einen kräftigeren 15er mit 400 Watt oder so einzubauen. Kann mann so ein TL 606 Gehäuse nicht allein mit den Bassreflexrohren an verschiedene Chassis anpassen? Ich bin ja nicht der Obernerd, soll halt nicht klingen wie ne Schuhschachtel...vielen Dank nochmal, auch wenn Eure ausführlichen Ratschläge vor die Säue geworfen sind...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#8

Beitrag von capricky » 02.05.2015, 22:06

capricky hat geschrieben:Lass den Amp lieber überholen, kommt preiswerter. Etwa 250,-€, mit leichter Tendenz nach oben.

capricky ;)

Wenn der "Blaukittel" allerdings ne gute Rente bezieht, dann macht er Dir vielleicht auch einen Sozialpreis! :D
Schleim ihn mal richtig ein... :badgrin:

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#9

Beitrag von bea » 02.05.2015, 23:05

Bogenbauer hat geschrieben: irgendein billiger 300Watt Transistoramp dazu wird sich auch finden
Der wird auch auf der Solton tun. Vermutlich sogar bässer. Wenn Du den Amp über eine
Wie siehts aus mit Elektronikbuchempfehlungen? Muss den ganzen Schmarrn eh lernen früher oder später.
Falls Du englisch kannst:
http://www.valvewizard.co.uk/
LG

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#10

Beitrag von bea » 03.05.2015, 01:11

Ergänzung: nimm den Bassking mal vorsichtig in Betrieb. An 8 oder 16 Ohm last, also z.B. beiden Lautsprechern der Solton in Reihe.

Was den Typ angeht: ich habe zu flüchtig geschaut: das ist ein 1T, der nachfolger von meinem Vollröhrenbassking 1. Beim T ohne 1 fehlen mehr oder weniger die beiden Eingangsmodule auf beiden Seiten der Platine. Die Eingangsimpedanz beim Bassking 1 beträgt nur 100 kOhm. Vermutlich wird es ausreichen, die R100 auf den Eingangsmodulen zu vergrößern, so wie Dynacord das beim T auch gemacht hat (und ich gerade die Tage bei meinem).

Die Endstufen sind bei allen 40 W-Dynacords, also auch dem Eminent 1 und dem HiFi-Favorit 1, gleich. Daher gilt alles, was ich über den T geschrieben habe, auch hier.
Allerdings ist beim Bassking 1T genau wie beim 1 ohne T die 4 Ohm-Windung beschaltet. Bei meinem Gerät ist 4 Ohm außen, dann 2 x 8 Ohm, dann 16. Du kannst das in Deinem Gerät prüfen - die Anzapfungen am Trafo sind nummeriert, und die Nummern stehen im Schaltplan.
Praktischer finde ich 2x4 Ohm + 1x8 und 1x16 - dann kannst Du 2 Boxen mit 8 Ohm anschließen.

Kleine Ergänzung zur Bedienung: die jeweils äußeren Doppelpotis sind Lautstärke und Hall. Lautstärke ist der äußere Ring, Hall darf immer zu sein.

Die Eingänge habe ich modifiziert: je eine DIN- und eine Klinkenbuchse auf jedes Eingangsmodul. Die Entkopplungswiderstände außerhalb der Platine können dann entfallen. Die Klinke geht an Punkt 1 der DIN-Buchse. Dann, wie gesagt, noch R100 vergrößern, und Du kannst das Gerät sowohl mit Bass als auch mit Mikro nutzen, außerdem noch hinten ein Keyboard anschließen. Was ich schon benötigt habe - cool für z.B. ne Session mit Saxofonen und Gesang-
LG

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#11

Beitrag von pinacoco » 04.05.2015, 00:53

Bea, ich ziehe meinen Hut vor deinem Wissen. Respekt.
Gruß
Uli

-------------------
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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#12

Beitrag von Bogenbauer » 05.05.2015, 18:10

update: der Radiodandler ist noch gar nicht in Rente und darf mir keine Kaltgerätebuchse nach EU-recht einbauen, weil das nur der Elektriker darf. Die zwei örtlichen machen keine "Bastelarbeiten" oder trauen sich nicht grrrr...typischer Handwerkerethos hier in der Gegend! Also selber gemacht: kann man die Buchse von nem Computernetzteil dafür nehmen? Einfach die zwei Kabel umlöten/klemmen und den Metallrahmen vom Verstärker an die Erdung anschliessen?? Wenn das gemacht ist hilft mir der radiodandler weiter, der meinte der verstärker und die Elkos sehen noch gut aus...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#13

Beitrag von capricky » 05.05.2015, 21:36

"Die Elkos sehen noch gut aus!"? ....omG :cry: Das muß man messen... können!
Mal abgesehen davon, dass ich die Haltung des Radiomanns bezüglich der Kaltgerätebuchse ein wenig "verklemmt" finde, scheue ich mich auch davor, Dich jetzt "an die Hand zu nehmen", um die Buchse und speziell das Schutzerdekabel (PE) zu installieren... :?
Nur soviel, einfach "Metallrahmen an Erde anschließen" ist zu "einfach", da gibt es Regeln, die man unbedingt auch als Bastler einhalten muß!
Es tut mir leid.

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#14

Beitrag von bea » 05.05.2015, 23:50

Das Aussehen der Elkos hat wenig zu sagen. In einer M40 hatte ich mal gutaussehende, die so fertig waren, dass das Teil nur noch brummte. Ich habe allerdings auch schon von Elkos aus dieser Zeit eine gewischt bekommen, die schon einen Tag lang ausgeschaltet waren. Was zumindest auf eine gewisse Restfunktionalität deutet - aber auf mehr auch nicht.

Auf der anderen Seite habe ich auch Elkos gesehen, bei denen schon Elektrolyt durch die Sollbruchstelle quoll, die ihren Dienst noch so weit taten, dass die Siebung "ok" war. Fertig sind die natürlich trotzdem.

Wenn man also risikofreudig ist, kann man den Verstärker mit den alten Elkos in Betrieb nehmen, idealerweise über eine 100 W-Glühlampe in Reihe, die für einen "sanften Start" sorgt. Man darf sich aber nicht wundern, wenn ein Elko dabei oder im Betrieb platzt - egal, wie "gut" er aussieht.
LG

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#15

Beitrag von Bogenbauer » 06.05.2015, 00:32

Die hiesigen Handwerker sind alle ziemlich uncool und schauen auf uns Bastler herab. Geld zählt, sonst nichts! Ich schau morgen mal zu meinem nerdigen Nachbarn, der kennst sich mit Elektrokram aus und er hat auch ne Lötstation...
Die zwei RCFs in der Soltonbox sind übrigens, wenn ich das richtig sehe in Reihe geschaltet, da kommt dann 16 Ohm raus, stimmts? Außen an der Buchse steht nämlich 5 Ohm.

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#16

Beitrag von Bogenbauer » 06.05.2015, 22:51

So, war beim Nachbarn und der will mir die Elkos durchmessen. Hat ne Ausbildung zum Funker und kennt sich wohl aus. Meinte auch ich soll mir das Originalkabel besorgen und halt nicht im eingeschalteten Zustand am Schutzleiterkontakt herumfummeln. Anyhow, Kabel ist bestellt für teures geld.

Bestell auch gerade beim Conrad die Dings äh Bias Trimmer.

Bea, welche Teile braucht man um den R100 zu vergrößern? Kanns dann gleich mitbestellen.
Die Buchsen lass ich erstmal da wo sie sind, die Din-Buchsen kann man ja irgendwann ganz rauszuschmeissen und durch Klinken ersetzten?

Und wenn ich schon dabei bin, ein Multimeter brauch ich ja auch als zukünftiger Elektronikprofi. Was empfehlt ihr da? Mit den Daten der teile beim konrad kann ich ja noch nix anfangen...Sollte zum Pickupwickeln und Bass durchmessen gut sein. So, und als Bettlektüre Wikipedia: was ist ein Elko?....

Dankedankedanke!

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#17

Beitrag von bea » 07.05.2015, 10:35

Bogenbauer hat geschrieben:S
Bea, welche Teile braucht man um den R100 zu vergrößern? Kanns dann gleich mitbestellen.
Widerstände mit entsprechenden Werten. Belastbarkeit egal. Also irgendwas zwischen 470 kOhm und 1 MOhm, ggf musst Du probieren, was Dir am besten zusagt. Vermutlich wirst Du eher bei den größeren Werten landen (siehe auch unten).
Die Buchsen lass ich erstmal da wo sie sind, die Din-Buchsen kann man ja irgendwann ganz rauszuschmeissen und durch Klinken ersetzten?
Theoretisch ja.

ABER: Buchsen in dieser Bauform gibt es nicht. Mit anderen Buchsen wird das zu einer ziemliche Pfriemelei mit Unterlegscheiben führen.

Die DIN-Eingänge erlauben den Anschluss symmetrischer Mikrofone. Dann ist auch die Eingangsempfindlichkeit größer. Asymmetrisch beschaltet - also Klinke Mono oder Pin 1 + Pin 2 der DIN-Buchse - ist die Eingangsempfindlichkeit so knapp, dass die Stufe nur gerade so nutzbar ist. Bei meinem Hybrid-Eminent mit den gleichen Eingangsmodulen muss ich zumindest für ein Shure SM58 die Eingänge voll aufdrehen.

Wenn man komplett auf Klinke umstellt, benötigt man also Stereo-Buchsen.
Mein Vorschlag läuft darauf hinaus, dass man 4 Nieten aufbohrt (mit 3 mm), die Buchsen umsetzt und mit 4 Schrauben M3x10 (besser M3x8) wieder festschraubt. Das ist allemal weniger Arbeit als der Kompletteinbau der Klinkenbuchsen. Und es gibt Dir die Möglichkeit, an jedem der Eingänge entweder ein Mikro oder ein Instrument zu betreiben. So hat Du effektiv einen Kanal für ein Mikro und einen für ein Instrument.

Gerade hab ich nochmal einen Blick in den Schaltplan geworfen. Es kann gut sein, dass der Tausch der R100 nicht ausreicht, weil ja auch noch R101, R114 und R120 den Eingangswiderstand beeinflussen. Daher könnte es einfacher sein, jedem Eingang einen Impedanzwandler vorzuschalten, z.B. einen JFET als Sourcefolger mit Verstärkung 1. Der Aufwand ist nahezu gleich.
LG

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#18

Beitrag von Bogenbauer » 07.05.2015, 18:31

Merci Bea! Und was ist mit XLR-Buchsen? Alle besseren Mikros die ich kenne (Videobereich) haben XLR Anschlüsse. da wirds aber wohl adapter auf DIN geben, gell?
Was wäre denn ein günstiges, gern auch Vintage-Gesangsmikro?
Ich bräuchte ja eher ein gutes Videomikro mit Richtcharakteristik, das fällt schonmal flach für Jesang. Zusätzlich will ich mir aber demnächst einen etwas besseren digitalen Fieldrecorder (zoom h5 oder so) zulegen, könnte man einen solchen als Gesangsmikro zweckentfremden? Oder gleich als preamp/mischer für den bassking?

herrgott das mit dem Widerstand kapier ich noch immer nicht...mal ganz naiv betrachtet, je höher der Widerstand desto leiser, denk ich mir als Laie. Mit den Boxen früher war das glaub ich so. Dann ist das mit dem hochohmigen Zeug (Eingänge) wohl genau andersrum?
Wie ist der Zusammenhang von Eingangsempfindlichkeit und Widerstand? Ich brauch ein Lehrbuch! So Realschulniveau wär recht, 6. Klasse...

Naja, erstmal auf das Netzkabel vom Bassking warten und schauen ob er überhaupt geht, mit 100 watt Birne. Dann ab zum Nachbarn mit Beas kostbaren Tips!

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#19

Beitrag von Bogenbauer » 14.05.2015, 14:28

So, Kabel ist da! Box und Bass angeschlossen, er geht nicht. :? Jedenfalls die Eingangsstufe. Röhren glühen, rauschen tut er recht schön, und wenn man an den Potis der Endstufe (die in der Mitte) dreht verändert sich auch das Rauschen, also lauter/leiser, mehr/weniger Höhen. Gleiches bei der rechten Vorstufe ändert nichts.
Werde die Tage, evtl schon heute mal mit dem netten Nachbarn die Vorstufe durchmessen. Wenn wir schon dabei sind werden wir wohl auch die von Bea vorgeschlagen Mods durchführen. Dazu noch paar Fragen:
-sollen wir auch den Mikroeingängen größere Widerstände (hab ein paar mit 1 MOhm) vorschalten?
-was passiert wenn man in die modifizierten Eingänge mit einem aktiven Bass reingeht?
-wären nicht regelbare Eingänge am besten?
-falls Impendanzwandler, welches Teil konkret?

-falls wir die Biastrimmer tauschen (hab die empfohlenen Ersatzteile bestellt), gibts da
a) eine Grundeinstellung derselben
b) wo misst man die wie ein (Messpunkte/Werte)

hab mir auch ein paar Elektronikbücher bestellt, damit ich irgendwann mal mitreden kann...

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#20

Beitrag von bea » 14.05.2015, 19:50

Lass mich mal rückwärts anfangen.
Impedanzwandler. Da würde ich einen BF245 nehmen (Feld-Wald-und-Wiesen JFET) - einfach weil ich ein paar davon habe. Der BF245 ist abgekündigt, es gibt aber noch Nachfolgetypen (und Restbestände). Entweder als Sourcefolger oder aber in komplett spannungsgegengekoppelter Source-Schaltung. Bipolar als Emitterfolger ginge ebenfalls.

Falls Dein Nachbar einen OpAmp ins Spiel bringen möchte: Vorsicht- die halten nur 35 V Betriebsspannung aus. Der Vorverstärker läuft aber mit so um die 40 V.

Keinen Widerstand in Serie - der R100 liegt parallel zur Quelle. Wenn die Eingangsimpedanz zu gering ist, wird die Höhenresonanz des Tonabnehmers zu start bedämpft, und das kling mumpfig. Die Empfindlichkeit des Eingangs ändert sich dadurch nicht .( Ok, ein Serienwiderstand würde auch funktionieren - aber da verlierst Du massiv an Empfindlichkeit.) ALSO: nicht vorschalten, sondern R100 ersetzen. Oder Impedanzwandler davorsetzen.



Aktiv-Bass - da sollten die Überlegungen zur Eingangsimpedanz keine Rolle spielen. Bei Aktiv-Bass befindet sich der Impedanzwandler bereits im Instrument. Wenn das Instrument sehr viel Output hat, kannst Du ggf auch den hinteren DIN-Eingang nutzen, über den normalerweise Keyboards angeschlossen wurden. Dieser Eingang führt direkt auf die Mischplatine.

Hier ein Signal einzuspeisen wäre für mich der logische nächste Schritt zum Eingrenzen des Problems. Deiner Beschreibung zu Folge würde es nicht nicht wundern, wenn der Bassking über diesen Eingang funktioniert!
Auf die rückseitigen Eingänge wirken nur Master-Ton und Master-Vol - auch ein Interface würde ich dort anschließen.

Bias: es gibt eine Grundeinstellung: maximal negative Spannung, zunächst bei gezogenen Röhren. Betriebmodus, KEIN Standby! Werte siehe Schaltplan, Messpunkte dito.
Die Messung zur Bias-Einstellung erfolgt mit Röhren und - ganz wichtig - passendem Lastwiderstand bzw Lautsprecher. Messung an den 10-Ohm-Katodenwiderständen, Sollwert 0.3 V (Schaltplan!) oder etwas weniger - wäre röhrenschonend.

Gesangsmikro: eigentlich nur für Ansagen habe ich mir ein Beyerdynamik TG V35ds besorgt. In einem unserer Proberäume ist es dem Shure SM58 leicht überlegen, im anderen ist das Shure besser (für die Stimme unserer Sängerin).

XLR-Buchsen wären ne coole Sache - der Einbau ist allerdings aufwendiger als ein Adapter auf "Diodenstecker".
LG

Beate

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#21

Beitrag von Bogenbauer » 15.05.2015, 21:59

Vielen Dank, Bea! Mensch, so in 5 Jahren, nach meinem Elektrotechnikfernstudium beim MIT, können wir vielleicht sogar auf Augenhöhe kommunizieren! Und vielleicht kann ich Dir ja holzmäßig mal helfen.

Montag Nachmittag wird gelötet, erstmal die Widerstände rein und die Biastrimmer und die Elkos durchmessen. Die Impendanzwandler hab ich auf die Schnelle nicht gefunden im Netz, immer nur Mosfets aber keine Jfets. Werde mir das auch analog vom Nachbarn erklären lassen damit ich hier nicht zuviel herumnerve.
Mein nächster Bass kriegt eh einen Impendanzwandler eingebaut mit C-Switch oder wie das heisst...

Den hinteren Eingang würd ich ja gern ausprobieren, hab aber kein Dinkabel. Was für ein Interface meinst Du z.B? Dann evtl doch ne XLR Buchse mit paralleler Klinkenbuchse?
Mikro muss warten.

Bussi, Roland

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#22

Beitrag von bea » 15.05.2015, 22:11

Hallo Roland,
Bogenbauer hat geschrieben: Die Impendanzwandler hab ich auf die Schnelle nicht gefunden im Netz, immer nur Mosfets aber keine Jfets.
Guggsdu hier: http://www.elektronikinfo.de/strom/sourcefolger.htm
und hier:
http://www.elektronikinfo.de/strom/sourceschaltung.htm - für den Bass interesant. R1 wird so gewählt, dass er dem Widerstand der ja parallel liegenden Ton- und Volumen-Potis entspricht.
Den hinteren Eingang würd ich ja gern ausprobieren, hab aber kein Dinkabel. Was für ein Interface meinst Du z.B? Dann evtl doch ne XLR Buchse mit paralleler Klinkenbuchse?
DIN-Stecker gibt es aber noch. Manchmal sogar aus Metall. Vorne benötigst Du zwingend dreipolige Stecker, hinten findest Du gelegentlich auch Buchsen mit 5 Löchern (und 3 Kontaktfedern) - da würden auch 5-polige Stecker reinpassen.

Interface habe ich in einem Deiner Beiträge gelesen. Momentan hängt an einer meiner Kisten ein Zoom R8 - da kann ich entweder zwei symmetrische Mikrofone zumischen oder aber das Signal des Verstärkers mitschneiden.
LG

Beate

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#23

Beitrag von Bogenbauer » 15.05.2015, 23:48

jaja die Seite hab ich auch schon gefunden. Sehr verführerisch, das mit den Impendanzwandlern, aber mir fehlts am Grundlagenwissen. nackert einbauen geht ja wohl nicht, da muss man ja ganze Schaltungen drumrumbauen incl Stromversorgung. Nührmann-Bücher sind schon bestellt, auch eins vom Priesterath.
zwecks Interface: der Zoom H5 wird wohl die nächste Anschaffung, haupsächlich für Videodrehs, aber auch Ambientsounds. Bei mir im Gewerbegebiet werkeln oft die schrägsten Maschinen herum, wär lustig die aufzunehmen und Bass dazuzuspielen...meine Tochter jodelt dann dazu.
Wegen Bass: da mach ich bezeiten einen neuen Thread auf. Mir schwebt da ein total aufgemotzter P-Bass vor,
mit wählbaren Impendanzen (Transistoren?) und Güten(Widerstände?) per Drehschalter und evtl noch Lowpassfilter.

Bogenbauer
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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#24

Beitrag von Bogenbauer » 15.05.2015, 23:53

Mich würds ja interessieren wie ein handelsüblicher P-Bass Pickup ohne Bedämpfung klingt! Könnte genau meinen geschmack treffen.

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Re: dynacord bassking T mit 215er Solton Box

#25

Beitrag von bea » 16.05.2015, 10:23

Es kann gut sein, dass ein P-Bass einfach so recht gut kommt. Schrieb ich ja bereits oben. Schwierigkeiten habe ich eher mit Humbuckern.
Und wenn doch zu stark bedämpft, wäre ja durchaus auch ein NoLoad-Poti in der Tonblende des Basses eine Option.
LG

Beate

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