Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

Amp / Effektgeräte selbst bauen oder reparieren
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kehrdesign
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Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#1

Beitrag von kehrdesign » 24.04.2015, 17:18

Wie bereits in Beiträgen zu Mini-Amps und dafür geeigneten Lautsprechern angekündigt hier nun das Bauergebnis:
einen handlichen Amp fürs Wohnzimmer mit einem Kanal für die Gitarre und einem zweiten zum Abspielen bspw. einer begleitenden Schlagzeug-Bass-Spur von einem Fremdgerät (MP3-Player). Etliche vorhandene und kaum genutzte Komponenten, wie Multieffektgerät, Mid-Booster, EQ sollen integriert sowie weitere, vorhandene Bau- und Einzelteile genutzt werden. Ziel war ein kompaktes, leicht bedienbares und optisch eher unspektakuläres irgendwo neben der Couch seinen Platz findendes Gerät zum gelegentlichen Klimpern bei Zimmerlautstärke.

Hier die geplante Signalkette und Spannungsversorgung als Übersicht im Blockschaltbild:
blockschaltplan.png
Hinzukaufen brauchte ich neben wenigem Kleinkram nur die Class D-Amp-Platine (2 x 10 Watt) und ein passendes Einbau-Netzteil (12 V / 36 Watt), beides zusammen nicht mal 15 EUR (aus Fernost). Alles andere ist aus der Bastelkramkiste.


Gehäuse/Aufbau:

Die elektronischen Komponenten sollen der Einfachheit und Flexibilität wegen weitgehendst als funktionstüchtige Einzelmodule erhalten bleiben.
gehaeuse_5684.jpg
rohbau_5681.jpg
frontblende_5683.jpg
Die Gehäuseteile sind aus 12 mm-Sperrholz (meist doppelt), die Zargen aus Massiv-Nadelholz (beides stammt von einem ausgedienten Wickeltisch). Die mit Stoff bezogene Frontblende ist aus 5 mm-Buchensperrholz.
Der untere Teil der Box ist für 2 Stück 5"-Speaker ausgelegt (ca. 6 l Volumen). Durch die montierbare Rückwand kann später noch über den Charakter der Box entschieden werden (geschlossene oder offene/halboffene Bauweise). Der obere Teil ist in den Maßen durch die Höhe der Effektplatine festgelegt, die integrierten LED-Anzeigen sind dann an der Frontseite sichtbar.
Als Außenmaße ergeben sich (BxHxT) 32 cm x 37 cm x 16 cm. Das Gesamtgewicht liegt trotz der massiven Bauweise bei akzeptablen 7 kg - ist ja auch nicht primär für unterwegs gedacht.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#2

Beitrag von kehrdesign » 24.04.2015, 17:22

Bedienung

Bedient werden alle drei klangformenden Komponenten über das obere Panel, das über einen Durchbruch in der oberen Zarge zugänglich ist.
o-panel-ansicht_5703.jpg
Das frontseitig rechts platziere Panel beinhaltet Powermanagement, Eingangs-/Ausgangsbuchsen, Lautstärke- und Balance-Poti.
frontpanel-ansicht_5701.jpg
frontpanel-bestueckt_5699.jpg
Die Verbindung aller Einzelkomponenten bzw. Baugruppen ist über geeignete Kabelverbinder steckbar. Auch die Anschlüsse zur Amp-Platine sind alle klemm- bzw. steckbar und deshalb ein leichtes Demontieren der Platine problemlos möglich.
panels-komplett_5695.jpg

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#3

Beitrag von kehrdesign » 24.04.2015, 17:31

Effekte und Klangformer:
o-panel-bestueckt_5702.jpg
In den Gitarrenkanal habe ich den ersten (zu groß geratenen) Prototypen meiner Mid-Booster-Schaltung vor den Eingang zum Effektprozessor (Zoom 505) geschaltet; beide sind jeweils per True-Bypass überbrückbar. Diese für die Bypass-Schaltung verwendeten 4fach-Push-Push-Schalter (wie auch die beiden Power-Schalter) stammen übrigens aus alten DDR-Kofferradios und fügen sich optisch prima ein. Allerdings erfordern sie eine erhebliche Einbautiefe, die ich nicht gerade optisch ansprechend aber pragmatisch durch ca. 25 mm dicke Holzteile auf den Panel-Rückseiten realisiert habe.
Im zweiten Kanal (für Fremdeinspielung) ist ein kompletter Dreiband-EQ (Trennfrequenz 400 bzw. 4000 Hz) ebenfalls wahlweise per True-Bypass vorgeschaltet (das zugehörige Batteriefach und das Balance-Poti werden an anderer Stelle verwendet). Die FX-Platine ist so an eine Frontplatte montiert, dass das integrierte LED-Display links neben dem Frontpanel von vorne sichtbar ist. Die Verbindungen zum oberen (Bedien-) Panel ist über EDV-Stecker/-Buchse leicht trennbar.
effektpanel-innen_5697.jpg
Stromversorgung:

Die Effekte werden von einer 9V-Batterie gespeist, die Leistungsstufe wahlweise ebenfalls von einer zweiten 9V-Batterie oder über das 12V-Netzteil. Geschaltet wird das Ganze über zwei Druckschalter am Frontpanel. Die Batteriefächer und die Kaltgerätebuchse zum Netzanschluss befinden sich im oberen Teil der Gehäuserückseite. Die Kabelverbindung ist über eine Lüsterklemmen-Leiste leicht demontierbar. Die 9V-Verbindung zu den Effekten ist per Steckverbinder ebenfalls leicht lösbar.
ansicht-efach_5716.jpg
Leistungsstufe: Die kompletten Amp-Platine ist über das aufgelötete Volumen-Poti am Frontpanel befestigt.

Lautsprecher:
ansicht-front-bestueckt_5718.jpg
Die vorhandenen Lautsprecher sind speziell als Standardlautsprecher für einige Autotypen hergestellt. Genauere Spezifikationen außer der Resonanzfrequenz (= 80 Hz) waren bislang nicht ermittelbar. Die Membranen sind sehr weich aufgehangen. Die Charakteristik sollte gemäß der standardmäßigen Verwendung Breitband sein und für mindestens 25 Watt Maximalbelastung ausgelegt sein. Sie funktionieren nur brauchbar in einer geschlossenen Box.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#4

Beitrag von kehrdesign » 24.04.2015, 17:34

Combo komplett:

Das ist nun der fertig montierte Amp:
komplett-ansicht-front_5710.jpg
komplett-ansicht1_5708.jpg
und hier die Rückseite:
komplettansicht-ruecks_5713.jpg
Alle Komponenten funktionieren auch in Kombination anstandslos.

Aber noch mal was zu Speakern und Boxenbauart:
Der Klang überzeugt mich nicht, weil ganz einfach Höhen fehlen - sollten das tatsächlich Mittel-Tieftöner statt Breitbandspeaker sein, die ich da eingebaut habe? Der erste Test ohne dicht schließende Rückwand war einfach eine Katastrophe - Luftpumpe und Gescheppere schon bei niedrigster Lautstärke. Also habe ich die Box dicht gemacht, was eine erstaunliche Transparenz (auch beider Kanäle zueinander) zur Folge hatte, selbst ohne Dämmfüllung und räumliche Trennung der beiden Speaker. Die Verstärkerleistung von 2 x 10 Watt ist im übrigen bei dieser Boxenbauart gerademal geeignet, etwas höhere Zimmerlautstärke zu generieren, war also keinesfalls überdimensioniert, wie ursprünglich befürchtet.

Für manch einen mag das Ganze ja ziemlich dilettantisch wirken, aber es ist zielführend und statt zu verstauben, dienen viele alte Bauteile und Baugruppen wieder einem akzeptablen Zweck.

Was da noch zu tun bleibt:

Da ich noch passende Breitbandlautsprecher in alten, ungenutzten Boxen herumliegen habe, werde ich bei passender Gelegenheit diese mal testen. Da deren Membranen ziemlich hart aufgehängt sind, werde ich selbsverständlich dann nochmal mal mit offener/halboffener Rückwand experimentieren, und falls Interesse besteht, dann hier auch darüber berichten.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#5

Beitrag von Haddock » 24.04.2015, 19:52

Guten Abend,
kehrdesign hat geschrieben: Für manch einen mag das Ganze ja ziemlich dilettantisch wirken, aber es ist zielführend und statt zu verstauben, dienen viele alte Bauteile und Baugruppen wieder einem akzeptablen Zweck.
find ich gar nicht, absolut toll gemacht! Viel Spass damit! (clap3)

Gruss
Urs

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#6

Beitrag von capricky » 24.04.2015, 20:30

Ich find' den schick (vor allem den Kontrast, durch den orangen Rahmen), das ist Recycling auf beste Art und Weise. (clap3)
Die Lautsprecher sehen aber wirklich nach langhubigen Bassluftpumpen aus, nix mit Breitband.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#7

Beitrag von Poldi » 25.04.2015, 11:37

Haddock hat geschrieben:Guten Abend,
kehrdesign hat geschrieben: Für manch einen mag das Ganze ja ziemlich dilettantisch wirken, aber es ist zielführend und statt zu verstauben, dienen viele alte Bauteile und Baugruppen wieder einem akzeptablen Zweck.
find ich gar nicht, absolut toll gemacht! Viel Spass damit! (clap3)

Gruss
Urs
Seh ich auch so. (dance a)

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#8

Beitrag von capricky » 25.04.2015, 12:56

Gut, "Bassmangel" besteht ja scheinbar nicht, aber die Lautsprecher sollten schon "luftdicht", auf der Schallwand aufliegen, das sieht so ein wenig suspekt aus. Höhen- und Mittenmangel würde das aber nicht verursachen.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#9

Beitrag von kehrdesign » 25.04.2015, 18:03

Nee nee, dicht ist die Box.

Die einzige Stelle, bei der die Gasdichtheitsprüfung Schwächen aufdecken würde, ist die (durchaus ziemliche straffe) Durchführung der vier Speakerkabel durch die Zwischenwand. Die Rückwand (wie die Schallwand 24 dick mit Doppelfalz) wird an zwei Linien durch das Leder abgedichtet, bekäme aber noch 'ne dauerhafte Silikonfuge, wäre ich mit dem Soundergebnis zufrieden.

Aber das Problem scheint doch von der Speaker-Charakteristik her zu rühren, sonst gäbe es nicht so einen massiven Einbruch ab ca. 1... 2 kHz (geschätzt). Aber um das zu regeln, brauche ich erst wieder etwas Luft - zeitmäßig.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#10

Beitrag von kehrdesign » 27.04.2015, 17:54

Jetzt habe ich die bereits erwähnten Breitband-LSP eingebaut und bin zufrieden.

Dass die vorherigen Mittel-Tief-Töner sind, bin ich mir jetzt ziemlich sicher. Die vergrößerte Ausparung auf der Frontplatte musste ich allerdings mit der Hand stechen; für Auflagen bzw. Schablonen zum fräsen habe ich am komplett verleimten und montierten Chassis keine geeignete Basis mehr gefunden.
neueLSs_5720.jpg
Der Klangtest mit offener, halboffener und geschlossener Box brachte in allen Varianten brauchbare Ergebnisse mit eher geringen Unterschieden. Entschlossen habe ich mich letztendlich doch zur geschlossenen Rückwand - klingt erwachsener, nicht so aggressiv und ist übersteuerungsfester.

Die Lautsprecher, die ich jetzt eingbaut habe, entsprechen übrigens exakt den „Monacor SP-50X“ von Conrad, die ich damals mit 'nem Conrad-Label für einen Bruchteil des jetzt ausgewiesenen Preises gekauft hatte.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#11

Beitrag von kehrdesign » 28.04.2015, 16:27

Habe mal den Sinus-Frequency-Sweep-Test gemacht:
Ich höre den Sinuston ab knapp 60 Hz bis 12,5 kHz, wiedergegeben direkt über die Endstufe und die Conrad-Speaker. Bei den zuerst eingebauten LSPs ist schon bei 3,6 kHz Feierabend.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#12

Beitrag von kehrdesign » 02.11.2015, 17:50

.
Anlässlich eines Total-Umbaus ein etwas größeres Update:


Der diesjährige Sommer hat uns zum verstärkten Verweilen auf der Terrasse veranlasst, was allerdings einen Mangel offenbarte: kein brauchbares, tragbares Gerät zur akustische Dauerberieselung und Tagesinformation mehr im Hause.

Da bot sich der DIY-Wohnzimmer-Amp zum Umbau als Radioempfänger und Mediaplayer doch förmlich an.

Also habe ich nach kurzer Recherche die gesamte Elektronik erstmal ausgebaut. FX, Booster und EQ werden anderweitig genutzt, der Mini-Class D-Verstärker ist übrig. Das 12V-Netzteil wird weiter genutzt.


Autoradio

Das neue Herz des Amps bildet nun ein Autoradio mit UKW, AUX-/USB-Eingang, einem SD-Kartenslot und dem heute üblichen vierkanaligen Verstärker (rechts/links, front/rear).
radio.jpg
Dafür habe ich eine Halterung aus Sperrholz eingebaut. Gehalten wird alles durch eine Kunststoffblende, die exakt in die vorhandene Aussparung der Gehäuseoberseite passt und dort verschraubt ist. Sie deckt gleichzeitig die eingeleimte Halterung für die beidseitig angebrachten Buchsen und Druckschalter ab. Ferner habe ich für den UKW-Empfang eine alte Teleskopantenne auf der Oberseite montiert.
decke-offen_5781.jpg
deckenblende_5781.jpg

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#13

Beitrag von kehrdesign » 02.11.2015, 17:56

Stromversorgung

Um den netzunabhängigen Betrieb zu ermöglichen, habe ich im Speakergehäuse einen 12V-Akku eingebaut.
12V-Batterie.jpg
back-offen_5775.jpg
Für externe Lademöglichkeiten hat das Gehäuse an der Oberseite passende Buchsen bekommen, daneben noch eine Buchse für den Betrieb externer Geräte mit 9V-Anschluss. Dazu habe ich noch (zu den 9V-Batteriefächern) ein vorhandenes 9V-Steckernetzteil eingebaut. Die Umschaltung zwischen komplettem Batterie- und Netzbetrieb erfolgt mit dem rechtsseitigen Druckschalter im Bedienpaneel. Der linksseitige Schalter aktiviert die 9V-Buchse. Die beidseitigen 6,3 mm Klinkenbuchsen sind innen mit dem AUX-Eingang verschaltet und ermöglichen, auf Links- und Rechtskanal unterschiedliche externe Tonquellen zu legen.


Klangfragen

Nun kann ich also Radio hören, zur Tonwiedergabe USB-Geräte, SD-Karten oder externe Quellen mit Kopfhörer- bzw Line-Ausgang anschließen. Sowohl beim Radiohören wie auch bei MP3-Wiedergabe zeigte sich bei sehr geringer Lautstärke ein deutlicher Höhenverlust. Da ja bisher noch zwei der vier Tonkanäle ungenutzt waren, habe ich separate Hochtöner montiert, die nun an den Rear-Kanälen betrieben werden und über die Front-Rear-Reglung des Radioteiles gesteuert werden können.
hochtonkalotten.jpg
front-offen_5777.jpg
Zur Anpassung der Impedanz habe ich jeweils zwei 8 Ohm Kalotten parallel geschaltet. Damit sind jetzt auch bei geringer (Hintergrund-)Lautstärke die Höhen ordentlich wahrnehmbar. Zur Lautstärke kann ich nur sagen, dass diese bereits bei halber Volumenstellung leicht ausreicht, um von unserer Terrasse aus die gesamten Nachbargrundstücke zu beschallen einschließlich der auf der gegenüberliegenden Straßenseite.

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#14

Beitrag von kehrdesign » 02.11.2015, 18:01

Gehäuse

Die alte Frontblende habe ich vom Bespannstoff befreit und die Auschnitte für die frontseitigen Bedien- und Anzeige-Paneels mittels Einsätzen verschlossen. Für die Hochtöner gab's dann neue Durchbrüche an den in Frage kommenden Positionen. Nach großflächigem Verschleifen und gleichmäßigem Schwarzfärben der Blende ist eine neu Bespannung drauf gekommen.

Um das mittlerweile recht schwer gewordene Gehäuse vernünftig anfassen und transportieren zu können habe ich einen schwenkbaren Griff aus Stahlrohr/-blech gebaut und montiert.
ansicht-f_5784.jpg
Betrieb als Gitarren-Amp

Bei direktem Anschluss der E-Gitarre an einen oder beide der AUX-Kanäle ist das entstehende Tonsignal vergleichsweise leise und, wie ich es auch von anderen HiFi-Anlagen her kenne, gar nicht gitarrentypisch, sondern basslastig. Das Problem liegt laut Aussage Anderer nicht am HiFi-typischen Frequenzgang der Anlage, sondern an der nicht angepassten Impedanz. Danach müsste das Gitarrensignal auf Line-Niveau angepasst werden. Hierzu habe ich allerdings ein grundlegendes Wissensmanko.

Ursprünglich wollte ich diese Unstimmigkeit mittels aktivem EQ korrigieren, als mir der Gedanke kam, meinen seit geraumer Zeit ungenutzten Pocket POD einzusetzen. Damit war gleichzeitig das bislange Fehlen von einigen Basis-Effekten gelöst. Die Speisung der „Brotbüchse“ mit 9V hatte ich ja (wie oben beschrieben) schon zuschaltbar ins Gehäuse integriert. Außerdem kann ich nun den Line-Eingang des POD zum Zumischen der MP3-Jam-Begleitung nutzen und kann mir die Aufteilung auf rechten und linken Kanal sparen. Zur sicheren Arretierung des POD auf der Oberseite habe ich noch eine wahlweise abnehmbare Halterung gebaut.
komplettansicht_5789.jpg
podhalterung_5786.jpg

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#15

Beitrag von Haddock » 03.11.2015, 07:37

Guten Morgen,

das hast Du super gemacht! Tolle Idde und gut umgesetzt. Wie lange hält der Akku?

Gruss
Urs

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Re: Wohnzimmer-Amp mit zwei Kanälen

#16

Beitrag von kehrdesign » 03.11.2015, 10:15

Na ja, super ist's für mich nicht; dazu hätte der POD im Gehäuse integriert werden müssen, wozu aber das ganze Teil von Anfang an neu hätte konzipiert werden müssen. Der Aufwand war mir zu hoch, deshalb dieser Kompromiss.

Der Akku hat bei Radio- bzw. MP3-Wiedergabe vom USB-Stick in dezenter Lautstärke problemlos einen ganzen „Terrassen“-Tag durchgehalten. Nachts über war er dann ja wieder am Netz, wobei mit den 12,8 V des eingebauten Netzteils die Kapazität des Akkus bestimmt nicht ausgeschöpft wird. Deshalb ja die zusätzlichen Buchsen für ein externes Ladegerät, das dann eine Ladespannung über 14 V liefert.

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