Preamp Problems: Sadowsky

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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Preamp Problems: Sadowsky

#1

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 12:59

Während mir die Preamps die ich gestern vorgestellt habe mehr oder weniger auf Anhieb gelungen sind, bringt mich dieser hier zur Verzweiflung. Was mich ärgert, denn von dem Preamp der Sadowsky Bässe hatte ich mir mit am meisten versprochen. Die Sadowskys zählen halt zu diesen Instrumenten die, ähnlich wie der Musicman Stingray, einen charakteristischen Sound haben, der zu großen Teilen dem Preamp geschuldet ist. Für mich klingen die Sadowskys immer ein wenig, als hätten sie den Röhrenamp schon eingebaut.

Als kleiner Eindruck davon ein Solo von Tal Wilkenfeld, absolut hörens- und sehenswert (für das Vorschaubild kann ich nix):
https://youtu.be/tgffDVO2UyA?t=6

Jedenfalls hätte ich diese Elektronik gerne und möchte euch um Mithilfe bitten.

Insgesamt habe ich hier bereits fünf Versuche gemacht, aber bei keinem war das Ergebnis das gewünschte. Hier mal ein kleiner Eindruck:
IMG_20181114_104657.jpg
IMG_20181114_104635.jpg
IMG_20181129_121159.jpg
Aber von vorne ...

Auf das Projekt gestoßen bin ich hier: http://tagboardeffects.blogspot.com/201 ... reamp.html
Hier gibt es einen Schaltplan dazu: http://www.freestompboxes.org/download/ ... &mode=view

Versuch 1:
Hier habe ich das erste Veroboard-Layout auf der oben verlinkten Seite abgelötet (hier nochmal größer: http://tagboardeffects.blogspot.com/201 ... reamp.html). Ich war auch motiviert und habe den 750Ohm Widerstand durch einen 10k Poti ersetzt, um regelbare Mitten zu bekommen. Irgendwo war das beschrieben, ich weiß gerade nicht mehr wo.
Ergebnis: Ein sehr schöner, cleaner Sound. Schöne Regelmöglichkeiten in den Mitten. Aber die Regler für Bass und Treble tun nichts. Gar nichts. Nada.

Versuch 2:
Den Poti für die Mitten raus, den 750 Ohm Widerstand wieder rein.
Ergebnis: Sound immer noch clean, Bass und Treble tun immer noch nichts.

Versuch 3
Jetzt den kompletten Kommentarverlauf unter diesem Post gelesen, zumindest bis zur Mitte. Aha, das Problem mit den Bässen&Höhen haben andere auch. Und ein gewisser John Kallas, Bassbauer aus den USAs, hat auch einen Vorschlag für eine alternative Verdrahtung und ein paar kleine Änderungen: http://tagboardeffects.blogspot.com/201 ... 2539940139
Der erste seiner zwei Vorschläge verlangt nur minimale Änderungen im Layout der Platine, also probiere ich diese Version aus.
Ergebnis: krasse Verzerrungen. Wie ein Overdrive (für ein Overdrive nicht mal hässlich), nur ohne Regelmöglichkeit für Gain. Ob Bässe&Treble was tun kann ich nicht hören, dafür zerrt es zu stark. Eher nicht. Das wars so noch nicht.

Versuch 4
In dem oben verlinkten Posting hat John Kallas noch ein zweites, leicht abgewandeltes Layout gepostet. Ausprobiert.
Ergebnis: Zerrt genauso. Keine Verbesserung. Bässe&Höhen tun nix, was ich hören könnte.
Den Thread jetzt ganz bis zum Ende gelesen. Die Probleme mit dem Zerren haben andere auch. Wird auch in anderen Foren diskutiert. Es finden sich dort diverse Vorschläge, statt der 2N5457 Transistoren J201er zu verwenden. Oder Trimmer in den Drain zu hängen. Aber es finden sich leider keine Erfolgsmeldungen von jemandem, der das auch ausprobiert und damit Erfolg gehabt hätte. Noch drücke ich mich ...

Versuch 5
Die erste Variante der Schaltung hat nicht gezerrt. Ich mache also die Änderungen auf dem ersten Board rückgängig und bin wieder beim Ausgangszustand. Jetzt verlöte ich diese Schaltung auf die Art wie von John Kallas vorgeschlagen.
Ergebnis: Hoppala! Es zerrt!

:idea: Das Zerren scheint also an der Verdrahtung von John Kallas zu liegen. Nicht an der Schaltung itself. So weit konnte ich das Ganze also schon mal eingrenzen. Ich könnte es jetzt also wieder so verlöten wie am Anfang. Dann würde es nicht zerren, aber Bässe&Höhen würden nix machen. Eher witzlos also. Damit bin ich mit meinem Latein ein wenig am Ende.

Kann vielleicht jemand mit diesem Roman was anfangen und hat eine Idee, was ich noch versuchen kann? Ich würde das Dingens wirklich gerne zum Laufen bringen ...

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#2

Beitrag von capricky » 29.11.2018, 16:00

Um den Schaltplan zu sehen, muß man dort angemeldet sein. Habe ich gerade keinen Bock drauf. Kannst du den mal kopieren und einstellen?

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#3

Beitrag von capricky » 29.11.2018, 21:28

Ist zwar noch nicht die Lösung des Problems, aber die Funktion von D2 und D3 am Ausgang ist mir schleierhaft, die können weg. Am Eingang hätten sie wenigstens noch das Gate vom 1. Transistor geschützt...

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#4

Beitrag von cabriolet » 29.11.2018, 22:39

Wenn ich die Kommentare richtig verstehe, ist dein nachgerüstetes Mitten-Poti Schuld an den nicht bzw. kaum funktionierenden Bass- und Höhenreglern. 10k ist an der Stelle einfach zu viel. Kannst du ja einfach ausprobieren, indem du das Mitten-Poti unter 1k herunterregelst, dann sollten die anderen wieder funktionieren. Oder: Du hast doch den ToneStackCalculator, hau´da doch mal die Werte ´rein (bei mir funzt der nicht unter Windoof10 :? ). Wenn ich das richtig blicke, ist das ein ein Fender Tone Stack in niederohmig.
Ach ja, der Kommentar ist der hier von Steve Dallman: http://tagboardeffects.blogspot.com/201 ... 5200535749.

@capricky : Habe einen leicht abgeänderten Schaltplan gefunden, auch ohne den Dioden-Kram: http://theernie.com/?page_id=669

Gruß
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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#5

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 22:52

Ja, dass das Mittenpoti schuld wäre war auch meine Hoffnung. Deshalb flog es auch sofort wieder raus. Hat leider nichts geändert.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#6

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 22:57

capricky hat geschrieben:
29.11.2018, 16:00
Um den Schaltplan zu sehen, muß man dort angemeldet sein. Habe ich gerade keinen Bock drauf. Kannst du den mal kopieren und einstellen?
Sorry, das war mir nicht bewusst. Hier isser:
Sadowsky-pre %281.1%29.gif
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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#7

Beitrag von capricky » 29.11.2018, 23:28

Rallinger hat geschrieben:
29.11.2018, 22:57
capricky hat geschrieben:
29.11.2018, 16:00
Um den Schaltplan zu sehen, muß man dort angemeldet sein. Habe ich gerade keinen Bock drauf. Kannst du den mal kopieren und einstellen?
Sorry, das war mir nicht bewusst. Hier isser:
Sadowsky-pre %281.1%29.gif
Den kannte ich noch nicht, aber ähnliche. Die sind so voller schaltungstechnischer Seltsamkeiten, dass ich gar nicht glauben kann, dass das ein Profi gemacht haben soll und dass der tatsächlich der Sadowski preamp ist. Das fängt an beim Doppelbias der Transistoren und endet bei der Dimensionierung von Kondensatoren und Potis im tonestack. Mit Verlaub, das ist ziemlich dilletantisch!

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#8

Beitrag von bea » 29.11.2018, 23:44

Welche Variante soll das sein? Die zerrende oder die ohne Bass?

Und ja, über die Beschaltung der JFETs habe ich mich auch gewundert. Ob da jemand JFETs mit MOSFETs verwechselt hat?

Das Ding ist übrigens etwas ziemlich schlichtes: ein in den Impedanzen herunterskalierter Fender-Tonestack mit zwei Verstärkerstufen drumherum und Lautstärkepoti *vor* dem Eingang (die Zeitkonstanten haben ich jetzt nicht überprüft, nur die Topologie). Die Transistoren kannst Du nahezu nach Belieben auch durch OpAmps ersetzen und deren Verstärkung an die geringe Versorgungsspannung anpassen. Sowas hab ich vor ein paar Jahrzehnten mal um einen TL072 herum aufgebaut, als Preamp für einen Gitarrenverstärker. Mit um den Faktor 4 größeren Impedanzen! Funktionierte problemlos.

Je nach Tonabnehmern würde ich eingangsseitig nur einen Buffer (Verstärkung 1) oder bestenfalls einen Faktor von 2 vorsehen und den Rest mit dem Aufholverstärker machen (ca. 10-fach).

Jetzt stellt sich natürlich vor allem die Frage, ob der Sadowski-Preamp wirklich einen Fender-Tonestack besitzt.
LG

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#9

Beitrag von bea » 29.11.2018, 23:53

cabriolet hat geschrieben:
29.11.2018, 22:39
@capricky : Habe einen leicht abgeänderten Schaltplan gefunden, auch ohne den Dioden-Kram: http://theernie.com/?page_id=669

Heißa, ein wechselstrommäßig überbrückter Drainwiderstand! Der schließt hohe Frequenzen kurz, f3=16 kHz, aber trotzdem sportlich.
LG

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#10

Beitrag von capricky » 29.11.2018, 23:54

bea hat geschrieben:
29.11.2018, 23:44


Jetzt stellt sich natürlich vor allem die Frage, ob der Sadowski-Preamp wirklich einen Fender-Tonestack besitzt.
Genau, denn die Werte des tonstacks gehören eher zu tonestacks mit "niederohmigen" bipolaren Transistoren, nicht zu Fets und Röhren.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#11

Beitrag von cabriolet » 29.11.2018, 23:59

Hab´ mich jetzt nicht durch alles durchgewühlt, aber deine zerrenden Varianten 3 und 4 sind die mit dem Poti am Ausgang der Schaltung? Leider habe ich davon zu wenig Ahnung um zu beurteilen, ob das technisch so korrekt ist, das ist eher Beas und caprickys Baustelle, aber meiner Meinung nach solltest du am Eingang das Poti durch einen Widerstand ersetzen, damit das der ursprünglichen Schaltung inclusive ihrer Seltsamkeiten ähnelt. Also ungefähr 500k zwischen Eingang und Masse.

Die Klangregelung müsste eigentlich funktionieren, wenn der Mitten-Widerstand einigermaßen passt. Sicher, dass du da keinen 750KOhm statt 750Ohm drin hast? Und auch den "Cut" in der Leiterbahn nicht übersehen hast, der sich im Platinenlayout unter dem 750Ohm-Widerstand versteckt?
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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#12

Beitrag von bea » 30.11.2018, 00:33

Hier noch ein paar Links zu ähnlichen Schaltungen: https://www.basschat.co.uk/topic/150323 ... nt-1346413

Wenn man das Verhalten des Sadowsky-Preamps simulieren will (2-Knopf, Anhebung der Höhren und der Tiefen, bei 0 alles linear) sollte man wissen, dass ein Fender-Tonestack *etwa* in Stellung 2-9-2 am linearsten ist. Zur Überprüfung und zum Feintuning kann man den Tonestack-Simulator verwenden. Der Mittenregler wäre dann ein Trimmer, und die Potis würden ggf Vorwiderstände benötigen.


Der Plan des "Alembic F-2B" kommt mir insgesamt plausibler vor, auch wenn die 100k-Trimmer als Drain-Widerstande ein bisserl seltsam sind (so aus dem Bauch heraus wären da 25k oder 50k günstiger). Ersetze ggf. den Mittenregler durch einen Trimmer oder einen passenden Festwiderstand...
(R7 halte ich für überflüssig, ebenso R4 und C2)

===================================
Schaltungen mit JFETs sind nicht nachbausicher!

Das liegt vor allem an den enormen Exemplarstreuungen von Transistoren, die bei JFETs voll durchschlagen. Man sollte schon so viel Erfahrung haben, dass man selektieren und ggf anders dimensionieren kann.

Wenn man diese Erfahrung nicht hat, tut man sich mit Opamps leichter.
LG

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#13

Beitrag von HENK » 30.11.2018, 01:11

Moin;
Als Erstes würde ich mir eine Signalverfolgung bauen. Stichwort: "AUDIO-PROBE".
Sodann: P3=überbrücken oder Raus;
R4= auf Masse;
R6= Raus;
D2+3= Überbrücken.
...und immer 1 Schritt nach dem anderen...
+von Vorne bis Hinten mit der "Audio-Probe" abhören.
Am Tone-Stack kannste dann ja immer noch tweaken.

P.S.: Und das ganze auf nem "Brotbrett" (interner Gag) ;)

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#14

Beitrag von Rallinger » 30.11.2018, 09:34

Hallo, erstmal vielen Dank für euren Input und die Hilfe bei der Detektivarbeit!
capricky hat geschrieben:
29.11.2018, 21:28
Ist zwar noch nicht die Lösung des Problems, aber die Funktion von D2 und D3 am Ausgang ist mir schleierhaft, die können weg. Am Eingang hätten sie wenigstens noch das Gate vom 1. Transistor geschützt...
Ja, dass die beiden Dioden im Schaltplan seltsam angeordnet sind, war selbst mir aufgefallen ...
cabriolet hat geschrieben:
29.11.2018, 23:59
Die Klangregelung müsste eigentlich funktionieren, wenn der Mitten-Widerstand einigermaßen passt. Sicher, dass du da keinen 750KOhm statt 750Ohm drin hast?
Bäm! Tatsächlich! Die 750 Ohm Widerstände hatte ich extra wegen dieses Preamps beim Musikding bestellt. Und vor dem Einlöten nicht nachgemessen. Die Teile sind händisch mit "750R" beschriftet, haben aber tatsächlich 750K. Wieder was dazugelernt.

Da ich nun einen "richtigen" 750R nicht vorrätig habe, hab ich stattdessen einen 680R eingelötet. Und während ich mit der Schaltung hantierte, fiel mir doch glatt das Volume-Poti in zwei Teilen entgegen. Auch noch nicht gehabt.
WTF? So fest hab ich daran nicht gezogen ... ;-( Aber wenn sowas vor dem endgültigen Zerschellen noch zerren würde, wärs auch nicht verwunderlich ...
WTF? So fest hab ich daran nicht gezogen ... ;-( Aber wenn sowas vor dem endgültigen Zerschellen noch zerren würde, wärs auch nicht verwunderlich ...
Da ich kein zweites A100K mehr hatte (wie im Layout von JohnK gefordert) und auch keins mehr mit A500K wie im ersten Plan (das steckt jetzt woanders drin) musste ich stattdessen ein A250K Poti nehmen.

Ergebnis #1: (dance a) es zerrt nicht mehr! Meine erste Version klang also nicht clean wegen der Verdrahtung, sondern weil ich statt des falschen Widerstands ein Poti in der Schaltung hatte.
Ergebnis #2: (think) Es zerrt zwar nicht mehr, aber ich bin (mit einer anderen Platine und einer anderen Verdrahtung und nach sechs Versuchen) Habe nun Ach! So klug als wie zuvor: Bässe&Höhen tun nix, was ich hören könnte. (wall)

Ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen ... aber ich würde mal sagen dass die 70 Ohm zu wenig und das zu große Poti nicht dafür verantwortlich sind, dass der Tonestack so richtig gar nichts tut. Oder?

Also falls jetzt nicht jemand von euch sagen sollte "doch, versuch das unbedingt noch - das ist es!" oder eine andere Idee hat, dann würde ich es an diesem Punkt mal einstweilen gut sein lassen. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass ihr die Pläne eh für groben Unfug haltet steht es wohl eher nicht dafür, so viel schlechter Zeit noch weitere gute Zeit hinterherzuwerfen. Vor allem nicht eure gute Zeit. Insofern: Vielen Dank für euere Hilfe. Schade um Sadowski, wäre schön gewesen. Aber Shit happens. Amen.
HENK hat geschrieben:
30.11.2018, 01:11
Als Erstes würde ich mir eine Signalverfolgung bauen. Stichwort: "AUDIO-PROBE".
Das klingt sehr interessant und es ist auf jeden Fall sinnvoll, sowas zu haben. Werde ich ausprobieren. Ich bin nur ab Montag bis Weihnachten in der Reha. Von daher werde ich frühestens zwischen den Jahren dazu kommen. Mal sehen.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#15

Beitrag von capricky » 30.11.2018, 10:35

Rallinger hat geschrieben:
30.11.2018, 09:34
Ich bin nur ab Montag bis Weihnachten in der Reha. Von daher werde ich frühestens zwischen den Jahren dazu kommen. Mal sehen.

Super! Da können wir ja vom "Krankenlager" weiter diskutieren... ich liege nämlich auch flach mit "Rücken" und "Blutdruck"! :cry:
Aber solche Themen sind gut, gegen die aufkommende Verblödung. 8)

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#16

Beitrag von cabriolet » 30.11.2018, 11:44

Ralf, schau´doch nochmal nach dem Cut unter dem Widerstand R10. Wenn du den übersehen hast (der ist im Bestückungsplan fast völlig verdeckt), umgehst du das komplette Tonestack. Ich habe ihn dir mal markiert:
Zwischenablage01.jpg
Gruß
Markus
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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#17

Beitrag von Rallinger » 30.11.2018, 12:56

capricky hat geschrieben:
30.11.2018, 10:35
Rallinger hat geschrieben:
30.11.2018, 09:34
Ich bin nur ab Montag bis Weihnachten in der Reha. Von daher werde ich frühestens zwischen den Jahren dazu kommen. Mal sehen.
Super! Da können wir ja vom "Krankenlager" weiter diskutieren... ich liege nämlich auch flach mit "Rücken" und "Blutdruck"! :cry:
Aber solche Themen sind gut, gegen die aufkommende Verblödung. 8)
Da ist was dran. Wenn ich nicht seit zwei Monaten mit Knie quasi immobil wäre, hätte ich wohl nie die Geduld für die ganze Löterei aufgebracht. Wenn man Zeit totschlagen muss und sonst nichts anderes machen kann, ist das eine fast ideale Tätigkeit ...

Aber gute Besserung!
cabriolet hat geschrieben:
30.11.2018, 11:44
Ralf, schau´doch nochmal nach dem Cut unter dem Widerstand R10. Wenn du den übersehen hast (der ist im Bestückungsplan fast völlig verdeckt), umgehst du das komplette Tonestack. Ich habe ihn dir mal markiert:
Zwischenablage01.jpg
Das hatte ich aufgrund deines Hinweises gestern Abend schon überprüft. Das ist es leider nicht. Der Cut ist da.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#18

Beitrag von capricky » 30.11.2018, 16:21

Ich habe ein wenig herumsimuliert, mit dem Tonestack Kalker, es ist schon plausibel, dass bei der Kondensatordimensionierung, die ich jetzt nicht mehr kritisiere, Bässe und Höhen nur noch gering beeinflußt werden. In hohem Maße ist das abhängig vom Wert und Einstellung des Mittenpotis, bzw, des Festwiderstandes. Bitte mal selbst probieren und dabeo nicht auf den Anfang und das Ende des Frequenzbandes schauen (10Hz und 20kHz) sondern so im Praxisbereich 50 - 80Hz und max 5kHz, da wackeln die Kurvenschwänze nur noch sehr gering.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#19

Beitrag von Rallinger » 30.11.2018, 17:21

capricky hat geschrieben:
30.11.2018, 16:21
Ich habe ein wenig herumsimuliert, mit dem Tonestack Kalker, es ist schon plausibel, dass bei der Kondensatordimensionierung, die ich jetzt nicht mehr kritisiere, Bässe und Höhen nur noch gering beeinflußt werden. In hohem Maße ist das abhängig vom Wert und Einstellung des Mittenpotis, bzw, des Festwiderstandes. Bitte mal selbst probieren und dabeo nicht auf den Anfang und das Ende des Frequenzbandes schauen (10Hz und 20kHz) sondern so im Praxisbereich 50 - 80Hz und max 5kHz, da wackeln die Kurvenschwänze nur noch sehr gering.

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Also auf gut Deutsch: du meinst der Tonestack macht schon was - ich höre es bloß nicht? Peinlich, peinlich. Würde mir ähnlich sehen. Aber einen weiteren Versuch mit anderen Kondensatorwerten ist es natürlich wert. Welchen Tonestack hast du simuliert? Den Fender?

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#20

Beitrag von capricky » 30.11.2018, 17:28

Rallinger hat geschrieben:
30.11.2018, 17:21

Also auf gut Deutsch: du meinst der Tonestack macht schon was - ich höre es bloß nicht? Peinlich, peinlich. Würde mir ähnlich sehen. Aber einen weiteren Versuch mit anderen Kondensatorwerten ist es natürlich wert. Welchen Tonestack hast du simuliert? Den Fender?
Ja, ich habe den Fender tonestack genommen und die Sadowskiwerte eingefügt. Da ist das sehr plastisch, dass ausser beim Mittenregler nicht viel bei Bass und Höhen passiert. Die zwei, drei dB im relevanten Bereich dürfte man kaum wahrnehmen.

capricky

edit: mit Potiwerten für "middle" mit Werten 1k, 10k und 22k probieren!

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#21

Beitrag von Rallinger » 30.11.2018, 17:38

OK, nur zum Vergleich, damit ich keinen Mist simuliere ...

Schaltplan Sadowsky ver. 1.1 Tonestack calculator
R3 = R1
C2 (2,5nF) = C1
C3 (1uF) = C2
C8 (470nF) = C3

Ist das richtig so? Welche Werte hast du im Tonestack Calc für "Zsrc" und "R5" angenommen (oder berechnet ...)?

Würdest du die Potiwerte aus dem Tonestack in den Preamp übernehmen oder eher andersrum?

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#22

Beitrag von capricky » 30.11.2018, 18:02

Rallinger hat geschrieben:
30.11.2018, 17:38
OK, nur zum Vergleich, damit ich keinen Mist simuliere ...

Schaltplan Sadowsky ver. 1.1 Tonestack calculator
R3 = R1
C2 (2,5nF) = C1
C3 (1uF) = C2
C8 (470nF) = C3

Ist das richtig so? Welche Werte hast du im Tonestack Calc für "Zsrc" und "R5" angenommen (oder berechnet ...)?

Würdest du die Potiwerte aus dem Tonestack in den Preamp übernehmen oder eher andersrum?
Die Werte sind so richtig, ich würde die auch von Sadowski so übernehmen, die machen schon Sinn.
Womit du experimentieren solltest, wäre das Mittenpoti, da auch mal mit 750Ohm bzw 1k und weiter 10k und 22k (25k), dann siehst du am besten die Effekte. Wenn der Mittenregler "voll auf" ist (das meinte ich vorhin), dann siehst du, dass Bewegungen am Bass und Höhenregler je nach Mittenpotiwert, kaum was bringt.
Bei der Ausgangsimpedanz habe ich mit 1k, 10k und ~38k(?) experimentiert, denn je niederohmiger, desto besser. Den genauen Wert müsste man mit bekannter Steiheit (Verstärkung) des FETs errechnen, bewegt sich schätzungsweise zwischen 10 und 50k.
R5 kannst du mit 1M ansetzen, ein üblicher Gate- oder Gitterableitwiderstand.

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#23

Beitrag von bea » 30.11.2018, 18:41

Der Innenwiderstand eines FETs ist doch ähnlich wie bei einer Pentode hoch? Weil ja immer die Drainwiderstände zum Innenwiderstand parallel liegen, sollten diese dann dominierne. Man sollte also deren Werte als wirksame Quellwiderstände nehem, besonders, wen diese klein sind. In echt wären sie dann zwar kleiner - aber je kleiner desto besser.
LG

Beate

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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#24

Beitrag von cabriolet » 30.11.2018, 23:12

capricky hat geschrieben:
30.11.2018, 16:21
In hohem Maße ist das abhängig vom Wert und Einstellung des Mittenpotis, bzw, des Festwiderstandes. Bitte mal selbst probieren und dabeo nicht auf den Anfang und das Ende des Frequenzbandes schauen (10Hz und 20kHz) sondern so im Praxisbereich 50 - 80Hz und max 5kHz, da wackeln die Kurvenschwänze nur noch sehr gering.
Ich habe den TSC jetzt auch mal zum Laufen bekommen, lag nicht am Windoof10 sondern am Bediener (whistle)
Mit einem 1k-Poti für die Mitten bekomme ich im Bass bis zu 15dB Anhebung bei 100Hz. Höhen bei 5000Hz kann ich bis zu 12dB anheben. Jeweils bei Mittelstellung des Mitten-Potis bzw. 500Ohm Festwiderstand. Bei 750Ohm fest aus dem Schaltplan sind´s immerhin noch 12 bzw. 9dB.
Das finde ich nicht wenig und müsste deutlich hörbar sein.

Habe mal einen Screenshot angehängt, damit wir nicht aneinander vorbeisimulieren (mit 1k Mittenpoti auf Mitte gestellt, Bass und Treble auf Maximum, Quelle hab ich mal auf 10k weil ich´s nicht besser weiß) und mal die Punkte bei 100Hz und 5kHz markiert:

Gruß
Markus

edit: Natürlich den falschen Screenshot hochgeladen, habe ihn schon wieder rausgenommen. Der richtige kommt gleich...
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Re: Preamp Problems: Sadowsky

#25

Beitrag von cabriolet » 30.11.2018, 23:26

So, hier kommt der richtige, hatte an einer Stelle noch einen Fender-Wert ´drin.
Dadurch hat sich jetzt der Mitten-Notch deutlich nach links verschoben und ich habe bei 100Hz plus 12dB und bei 5000Hz plus 21db (!)
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