Preamp Project

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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kehrdesign
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Re: Preamp Project

#26

Beitrag von kehrdesign » 29.11.2018, 18:06

Rallinger hat geschrieben:
28.11.2018, 09:44
... habe ich mich schon oft gefragt, warum aktive Onboard-Klangregelungen, die für uns Tieftonzupfer in Bereichen von "absolut vorstellbar" bis "unverzichtbar" rangieren, bei Gitarristen nicht nur unpopulär sind, sondern praktisch nicht existieren. ...
Ich baue seit Jahren keine Gitarre (mit einer Ausnahme) mehr ohne den Mid-Booster, der ja faktisch nichts anderes ist, als ein regelbarer Vorverstärker mit aktiver Mittenanhebung.

Bild https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 02&start=5

Bild https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 02&start=1

Mit den beiden Reglern (Boost-Control und Mid-Control) kann man sehr bequem während des Spieles den Zerrgrad und den Sound von hell-metalmäßig bis zum butterweichen Singen variieren. Ich nutze dazu den Lead-Effekt meines altes Zoom 505 am Clean-Kanal oder direkt das Black-Panel-Model meines Amp. Für Treble und Bass genügen bei einem breitbandigen Amp. (wie bspw. einen Twin Reverb) die EQ-Regler.
Falls jemand Interesse hat, den Booster nachzubauen: Hier der Link zur Doku.
Es handelt sich um eine modifizierte Version der durch Clapton und Beck bekannten Schaltung.

Edit sagt, das Leiterplatten-Layout fehlt. Hier ist es. Ein paar Belichtungsfilme zur Leiterplatten-Eigenproduktion hätte ich auch noch übrig.
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Re: PreampProject: Tilt EQ

#27

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 19:37

bea hat geschrieben:
29.11.2018, 17:48
Nochmal zurück zu Deine Sabre-Elektronik: wenn die zu hell klingt, fehlt halt auch wieder die Nachbildung der passiven Schaltung samt Strippe in Gitarrenamp (also 560 pF und 270kOhm bzw. bei Single Coils 150 kOhm) parallel in den Eingang.
Ne, in dem Fall hab ich mal wieder meine Ohren bemüht und die Elektronik im Proberaum getestet. Das Pappschachterl hing fliegend verdrahtet zwischen einer normalen, passiven Gitarre (erst Fender Duosonic, dann Telecaster) und einem Gitarrenamp. Realistischere Bedingungen gibt's nur, wenn man die Elektronik in die Gitarre einbaut. Aber das schrieb ich ja anfangs - wenn man die Elektroniken tatsächlich einbaut, fallen natürlich die passiven Elektroniken davor weg und die Impedanzen müssen angepasst werden.

Der Sound des Sabre Preamps entsprach jedenfalls ziemlich genau dem in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=G1icWD1yRu0 (ab ca. 1:30 hört der Kollege auf zu labern und spielt). Der Sound ist mit Sicherheit ned schlecht, wie ich schon schrieb für Country sicher ideal. Aber das ist halt nicht meine Musikrichtung und nicht so der Gitarrensound, den ich anstrebe ...

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Re: Preamp Project

#28

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 19:40

kehrdesign hat geschrieben:
29.11.2018, 18:06
Ich baue seit Jahren keine Gitarre mehr ohne den Mid-Booster, der ja faktisch nichts anderes ist, als ein regelbarer Vorverstärker mit aktiver Mittenanhebung.
(...)
Falls jemand Interesse hat, den Booster nachzubauen: Hier der Link zur Doku: http://kehrdesign.de/archiv/midbooster/schaltung.pdf
Es handelt sich um eine modifizierte Version der durch Clapton und Beck bekannten Schaltung.
Super spannend, das schau ich mir auf jeden Fall näher an. Vielen Dank!

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Re: Preamp Project

#29

Beitrag von Rallinger » 29.11.2018, 19:53

kehrdesign hat geschrieben:
29.11.2018, 18:06
Mit den beiden Reglern (Boost-Control und Mid-Control) kann man sehr bequem während des Spieles den Zerrgrad und den Sound von hell-metalmäßig bis zum butterweichen Singen variieren.
Versteh ich dich richtig, dass du das Clipping schon im Preamp produzierst? Oder bläst du damit die Vorstufe vom Verstärker an dass sie clippt? Overdrive oder Cleanboost?

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Re: PreampProject: Tilt EQ

#30

Beitrag von bea » 29.11.2018, 19:56

Rallinger hat geschrieben:
29.11.2018, 19:37
Der Sound des Sabre Preamps entsprach jedenfalls ziemlich genau dem in diesem Video
Twingelingeling...

Bei Aktivschaltungen in Gitarren ziehe ich es ja ebenfalls vor, eine komplette analoge Klangformungskette vor dem Buffer zu haben, also C-Switch, Tonblenden, whateveryouwant. Hinter dem Buffer dann das Lautstärkepoti und ggf eine Klangregelung - AMZ Klangwaage oder Baxandall oder so. dann lässt sich das Instrument bedienen wie vom passiven Instrument gewohnt, klingt auch weitgehend so, hat aber erweiterte Möglichkeiten und ist vor allem unabhängig vom Kabel und vom Umfang des für manche Gitarreros ja zwingenden Streßbretts.

Und natürlich kann man hinter den Buffer auch noch Effekte einbauen wie z.B. Verzerrer.

Aber: je mehr da reinkommt, desto größer der Stromverbrauch.
LG

Beate

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Re: Preamp Project

#31

Beitrag von kehrdesign » 30.11.2018, 10:23

Rallinger hat geschrieben:
29.11.2018, 19:53
...
Versteh ich dich richtig, dass du das Clipping schon im Preamp produzierst? Oder bläst du damit die Vorstufe vom Verstärker an dass sie clippt? Overdrive oder Cleanboost?
  • Beim Overdrive-/Blues-Model des Zoom 505 Multi-FX am Clean-Kanal:
    wird der Zerreffekt auf eine Weise verändert/verstärkt, wie es mit der Gain-Reglung nicht zu erreichen ist, so richtig schön dreckig aber dennoch relativ transparent. Beim Lead-Model wird durch die Erhöhung des Eingangspegels das Clipping beim Ausklingen sehr lange aufrecht erhalten ohne aber den Sound markant zu verändern.
  • Am Twin-Reverb-Modell des Amp:
    ist es ja schon schwer selbst bei vollem Gain-Regler in die Zerre zu kommen, durch das Boosten des Gitarrensignals erreiche ich einen ähnlichen Sound wie mit dem zuerst beschriebenen Blues-Modell des Multi-FX, nur dass im Gegensatz am Twin-Reverb das Clipping im Amp erfolgt, ob in der Vor- oder Endstufe des Amp-Modells kann ich nicht wirklich sagen, klingt aber vom Charakter her eher nach übersteuerter Endstufe. Typischen Distortion-Sound bekomme ich mit dem genannten Amp-Model nicht hin, was ich auch nicht beabsichtigte - dafür gibt's ja andere Amps/Modelle bzw. Effekte.
  • Die Frequenzgang-Formung per RC-Gliedern:
    finde ich nur im Clean-Bereich sinnvoll. Bei diesen angezerrten, bluesartigen Sounds genügt mir die Wahl der PUs zur Klangformung völlig. Bei Lead-/Distortion-Sounds wird der Frequenzgang m.E. sowieso weitgehendst 'gleichgeschaltet' und ist nur noch an der Amp-Klangreglung merklich modifizierbar.
Zu dem von Bea angesprochenen Stromverbrauch: Ich habe den 9V-Akku des Boosters bei vielleicht wöchentlich 2 bis 5 Betriebsstunden seit Jahren nicht gewechselt.

Das in obigem Doku-Link fehlende Leiterplatten-Layout habe ich übrigens dort (Beitrag #26) ergänzt.

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