Neutrik Timbre-Plug (C-Switch im Klinkenstecker) + Sommer Spirit LLX
Verfasst: 22.07.2018, 21:33
Aus purer Neugierde (ich habe in einigen Instrumenten C-Switches) habe ich mir mal einen Neutrik Timbre-Plug bestellt http://www.neutrik.com/de/audio/klinken ... 2rx-timbre und dazu noch 6 Meter Sommer Spirit LLX, welches nur 52 pF Kapazität/Meter aufweisen soll. Könnte 'ne interessante Kombi werden.
Der Timbre-Plug ist in 4 Stufen schaltbar, nämlich ohne Lastkapazität (also wie eine normale Winkel-Klinke) und zusätzlich plus ca. 1, 2 oder 3 nF Lastkapazität, was ganz grob 10, 20 oder 30 Metern mittelmäßigen Gitarrenkabel zusätzlich zum physikalisch vorhandenen Kabel entspricht.
Zum Einen: Ich messe bei den 6 Metern Sommer the Spirit LLX anstelle der erhofften/angegebenen 312 pF glatte 440 pF, also 73 pF/m. Das ist zwar immer noch sehr wenig, aber doch mehr als erhofft. (Hatte ich schon fast befürchtet, 52 pF wären für ein Coax-Gitarrenkabel extremst wenig).
Zum Anderen: Das Spirit LLX und der Neutrik-Plug wollen mechanisch nicht recht zusammenpassen: Das Spirit LLX ist mit 7,35 mm AD und einem Innenleiter-Isolator von 3,45 mm äußerst kräftig und schon nur unter Mühen in einen normalen Neutrik-Klinkenstecker zu bekommen, da die Spannhülsen wohl für dünnere Kabel vorgesehen sind. Seltsam - ich erinnere mich an frühere Neutrik-Klinken, bei denen 2 verschiedene Spannzangen für verschiedene Kabeldurchmesser beigelegt waren.
Die Kombination mit dem Silent Plug gelingt nur, wenn man Außen- und Innenisolator dünner "schält" und auch die mitgelieferten Spannzangen kräftig nachbearbeitet. In der Mitte des Gehäuses werden die beiden Häften von einer Schraube zusammengehalten, der Innenleiter muss da noch drumherum. Bei 3,45 mm Durchmesser geht das schlicht nicht.
Wirkung: gemessene Kapazitäten des 6-Meter-Kabels mit Timbre-Plug sind 444, 1480, 2660 und 3670 pf.
Gemessen wurde an 2 Gitarren, welche am ehesten auf die Standard-Typen hinauskommen:
- oben: Les Paul Studio 2015 Bridge PU, 2x 500 KOhm Vol+Tone, 6 Meter Kabel, 1 MOhm Amp-Eingangsimpedanz
- unten: Strat-Kopie, Bridge Pickup (Vintage-Style), 500 KOhm Volume, 6 Meter Kabel 1 MOhm Amp-Eingangsimpedanz.
Dir rechte Kurve ist jeweils ohne Zusatz-Kapazität (Schalterstellung 1), nach links folgen dann die zunehmend größeren Kapazitäten (Schalterstellungen 2,03 und 4).
In beiden Fällen ergeben sich praxistaugliche Zusatz-Sounds die meinen Geschmack weit besser treffen als jeder Tone-Regler.
Im Praxis-Test am Röhrenamp clean und verzerrt finde ich die Abstufungen durchaus praxistauglich. Extremwerte gehen nicht, aber gerade die benutze ich an meinen C-Switches, die von rund 200 - 10.000 pF gehen, in der Praxis eben auch nie.
In der Strat gefällt mir das Ganze noch etwas besser als bei der Paula, dafür sieht die Winkel-Klinke in der Strat gewöhnungsbedürftig aus, passt aber. Der Schalter bedient sich satt rastend - für die geringe Größe ungewöhnlich gut.
Aus meiner Sicht eine echte Alternative, wenn man gerne die Vorteile eines C-Switch kennenlernen oder nutzen möchte, aber an der Gitarre selbst nichts verändern mag. Idealerweise kombiniert mit einem nicht zu langen Kabel mit einem Außendurchmesser <= 6 mm.
Ich finde das Ding clever und empfehlenswert.
Zum Einen: Ich messe bei den 6 Metern Sommer the Spirit LLX anstelle der erhofften/angegebenen 312 pF glatte 440 pF, also 73 pF/m. Das ist zwar immer noch sehr wenig, aber doch mehr als erhofft. (Hatte ich schon fast befürchtet, 52 pF wären für ein Coax-Gitarrenkabel extremst wenig).
Zum Anderen: Das Spirit LLX und der Neutrik-Plug wollen mechanisch nicht recht zusammenpassen: Das Spirit LLX ist mit 7,35 mm AD und einem Innenleiter-Isolator von 3,45 mm äußerst kräftig und schon nur unter Mühen in einen normalen Neutrik-Klinkenstecker zu bekommen, da die Spannhülsen wohl für dünnere Kabel vorgesehen sind. Seltsam - ich erinnere mich an frühere Neutrik-Klinken, bei denen 2 verschiedene Spannzangen für verschiedene Kabeldurchmesser beigelegt waren.
Die Kombination mit dem Silent Plug gelingt nur, wenn man Außen- und Innenisolator dünner "schält" und auch die mitgelieferten Spannzangen kräftig nachbearbeitet. In der Mitte des Gehäuses werden die beiden Häften von einer Schraube zusammengehalten, der Innenleiter muss da noch drumherum. Bei 3,45 mm Durchmesser geht das schlicht nicht.
Wirkung: gemessene Kapazitäten des 6-Meter-Kabels mit Timbre-Plug sind 444, 1480, 2660 und 3670 pf.
Gemessen wurde an 2 Gitarren, welche am ehesten auf die Standard-Typen hinauskommen:
- oben: Les Paul Studio 2015 Bridge PU, 2x 500 KOhm Vol+Tone, 6 Meter Kabel, 1 MOhm Amp-Eingangsimpedanz
- unten: Strat-Kopie, Bridge Pickup (Vintage-Style), 500 KOhm Volume, 6 Meter Kabel 1 MOhm Amp-Eingangsimpedanz.
Dir rechte Kurve ist jeweils ohne Zusatz-Kapazität (Schalterstellung 1), nach links folgen dann die zunehmend größeren Kapazitäten (Schalterstellungen 2,03 und 4).
In beiden Fällen ergeben sich praxistaugliche Zusatz-Sounds die meinen Geschmack weit besser treffen als jeder Tone-Regler.
Im Praxis-Test am Röhrenamp clean und verzerrt finde ich die Abstufungen durchaus praxistauglich. Extremwerte gehen nicht, aber gerade die benutze ich an meinen C-Switches, die von rund 200 - 10.000 pF gehen, in der Praxis eben auch nie.
In der Strat gefällt mir das Ganze noch etwas besser als bei der Paula, dafür sieht die Winkel-Klinke in der Strat gewöhnungsbedürftig aus, passt aber. Der Schalter bedient sich satt rastend - für die geringe Größe ungewöhnlich gut.
Aus meiner Sicht eine echte Alternative, wenn man gerne die Vorteile eines C-Switch kennenlernen oder nutzen möchte, aber an der Gitarre selbst nichts verändern mag. Idealerweise kombiniert mit einem nicht zu langen Kabel mit einem Außendurchmesser <= 6 mm.
Ich finde das Ding clever und empfehlenswert.