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MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 05.06.2018, 10:51
von Yaman
Da ich in meinem Headless-Projekt überlege, einen Roland GK-Pickup in die Gitarre einzubauen, kam ich auf die Idee, Einsatzmöglichkeiten dieser und ähnlicher Pickups und allgemeine Informationen dazu an zentraler Stelle mal zusammenzutragen. Deswegen dieser Thread.

Besteht grundsätzliches Interesse?
Wer benutzt MIDI-Pickups, wofür verwendet er sie und welche Erfahrungen hat er damit gemacht?
Was kann man überhaupt damit alles machen?

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 06:30
von Yaman
bea hat geschrieben:
29.05.2018, 12:39
Mein GK (-3) ....
Was machst du denn damit?

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 09:32
von MiLe
Ich fang mal mit dem einfachsten Fall an:
Ganz analog - kann im einfachsten Anwendungsfall die Lautstärke jeder Saite mit einem entsprechenden Preamp justiert werden.
Auch möglich: Ich könnte mit z.B. 3 Saiten in einen "Kanal" meines Helix gehen, mir den anderen 3 in einen zweiten und beide Kanäle völlig unterschiedlich aufbereiten. z.B. EAD über Oktaver clean als Bass und ghe schön angezerrt. Oder aber beliebig andere Saitenkombinationen...
Ab da reicht meine Phantasie nur noch für digitale polyphone Synthesizer.

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 10:22
von Yaman
Ursprünglich sind diese Tonabnehmer dafür entwickelt worden, die Signale der einzelnen Saiten in einem "Guitar to MIDI Converter" in MIDI-Daten umzuwandeln. Solche Geräte gab und gibt es z. B. von Yamaha (G50), Roland und Terratec Axon. Das "Tracking", also die Zeitspanne zur Erkennung der Tonhöhe ist inzwischen Dank neuronaler Netze in den Convertern sehr gut. Sie liegt nur bei einigen ms, so dass auch Geschwindigkeitsartisten wie John McLaughlin damit spielen können.

Wenn eine Saite mit einem bestimmten Ton auf der Gitarre angeschlagen wird, werden folgende MIDI-Daten erzeugt:
  • Welche Saite ist angeschlagen worden
  • Welcher Ton ist angeschlagen worden
  • Wie laut ist er angeschlagen worden
  • Hat sich die Tonhöhe nach dem Anschlag verändert
  • An welcher Stelle ist die Saite angeschlagen worden
  • Der Ton ist abgeklungen
Damit kann man dann z. B. Synthesizer oder Software ansteuern.

Ein mögliches Szenario:
Die Gitarre wird mit dem normalen Ausgang an einen Amp-Simulator angeschlossen und die erzeugten MIDI-Signale steuern als Controller-Daten den Amp-Simulator: Filterverlauf, Hüllkurve, unterschiedliche Effekte je nach Anschlagposition oder Lautstärke oder angeschlagener Saite etc.

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 10:40
von Arsen
Damit müssten ja dann auch sehr gut Pitchshifts und mehrstimmige / polyphone Klänge erzeugbar sein - vermutlich deutlich besser als mit gängigen Multieffektgeräten.

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 10:53
von helferlain
Was man damit so machen kann:

https://de.wikipedia.org/wiki/Guitars_( ... eld-Album)

Alle! Sounds auf dem Album wurden mit Gitarren eingespielt, incl Drums usw.

Re: MIDI-Pickup, Allgemeines und Einsatzmöglichkeiten

Verfasst: 07.06.2018, 11:40
von bea
Yaman hat geschrieben:
07.06.2018, 06:30
bea hat geschrieben:
29.05.2018, 12:39
Mein GK (-3) ....
Was machst du denn damit?
Zur Zeit fast nichts...
ich spiele ja überwiegend Bass und baue an meinem Häuschen ... und an gleich drei Bässen ...

Die Gitarre ist unkonventionell gestimmt - in Quinten - und sie steuert einen uralten Roland-Synthie mit langsamem Tracking (GR20), den man faktisch nur als interessantes Effektgerät nutzen kann.

Es gibt da noch eine ToDo-Liste in Sachen Elektronik: die Einstellung der Lautstärke ist sehr abrupt, in der Praxis entweder an oder aus. Ich weiß noch nicht, ob das am Synthie liegt. Und ich müsste mir noch was für den normalen Tonabnehmer überlegen. Aber irgendwie fehlt mir dazu gerade die Motivation.