Onboard Preamp mit EQ?

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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hansg
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Onboard Preamp mit EQ?

#1

Beitrag von hansg » 19.05.2013, 14:05

Mit der Schaltung für meine M1 stehe jetzt vor einem Problem bei dem ich etwas Hilfe von
den Elektronik-Spezeln bräuchte.

Die M1 soll eine aktive Schaltung mit einem zuschaltbaren "Quasi-Parametrischen Equalizer" erhalten.
Die Belegung der Potis und des Schalters sieht im Original so aus.
http://terraguitars.net/image.asp?id=32533
Das Blend Poti Piezo Magnetisch fällt bei mir weg, da ich keine Piezos verwende.
Die Potiübersicht erweckt auf den ersten Blick den Eindruck dass es eine passive Schaltung mit einer zuschaltbaren
Elektronik ist.
Das glaube ich jedoch nicht wirklich.
Ich denke mal das die Elektronik bei dieser Gitarre immer aktiv ist.

Das einzige was über die Original Schaltung bekannt ist ist dass Turner bei den ersten M1 die
Highlander Preamp Card, und später den D-Tar-Eclipse Preamp verwendet hat.

So weit so gut, aber genauere Infos sind von beiden nicht zu finden.
Von der T-Tar-Eclipse Karte gibt es zumindest ein Bild.
Aber natürlich auch keinen Schaltplan, und hier ist dann auch noch eine zusätzliche EQ Karte notwendig.
http://www.d-tar.com/eclipse.shtml
Andere Schaltpläne von Gitarrenschaltungen mit onboard parametric Equalizern sind allerdings auch nicht
zu finden, da das doch eine eher seltene Variante ist.
Zappa hatte so etwas wohl in seiner Babysnake-SG mit drin.(Die steht auch noch auf meiner Liste)

Also habe ich mal nach Schaltungen für Parametrische EQs gegogelt un d bin dabei auf diese Schaltung gestoßen.
http://experimentalistsanonymous.com/di ... ric-eq.gif
Das ist eigentlich ein Bodentreter.

Momentan bin ich am überlegen wie ich diese Schaltung soweit abändern könnte dass ich sie als
onboard Elektronik verwenden kann.

Die Aufgabenstellung ist dabei folgende.

1, aktive Elektronik mit einem Vol und 1 Tone Poti.
2, Ton Poti als Push-Pull zum Spliten des HB (möglichst ohne Lautstärkeverringerung beim Spliten)
3, zuschaltbarer EQ mit Status LED.
4, Evtl. 18V Versorgung (zwei Batterien)

Hiermit habe ich jedoch Probleme.
Ich weiss zwar auf welcher Seite der Lötkolben warm wird und die Grundschaltungen der Operationsverstärker habe ich
vor längerer Zeit auch mal gelernt, aber vom Einsatz von OPs in NF Anwendungen habe ich nicht
wirklich Ahnung.

Ich habe hier mal die Schaltung so abgeändert wie ich mir vorstellen könnte dass es evtl.
funktionieren könnte.(allerdings noch mit 9V Versorgung
Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das wirklich funktioniert oder ob es Müll ist.
Schaltung V1.1.jpg
Die Überlegung ist hier mit dem EQ-On Schalter den EQ Teil vom IC1b abzutrennen, und IC1b dann einfach
als invertierenden Verstärker zu schalten.
Mit der zweiten Schaltebene vom EQ Schalter würde dann auch die Spannung vom IC2 (EQ) abgetrennt und die Status LED ausgeschalten.
Kann dass so funktionieren, oder habe ich da einen grundsätzlichen Denkfehler mit drin?

Beste Grüße
Hans.

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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#2

Beitrag von 12stringbassman » 19.05.2013, 14:50

Servus Hans,

Die Schaltung könnte funktionieren, ich muss mir das aber noch genauer anschauen......

Soweit ich mich erinnere, hattest Du doch damals auch ein paar von meinen SVF-Platinen abgenommen. Die könntest Du hernehmen. Allerdings hättest Du halt keinen durchstimmbaren Bandpass, der zum Originalsignal dazu-addiert oder -subtrahiert wird (wie in der von Dir vorgestellten Schaltung), sondern einen in Frequenz und Güte regelbaren Tiefpass. Die Frage ist halt, was klanglich gewünscht wird.

Grüße

Matthias
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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#3

Beitrag von hansg » 19.05.2013, 15:02

Besten Dank Matthias,
Das wäre super wenn du da noch genauer drüberschauen könntest.
I
Das mit der SVF Platine habe ich mir auch schon überlegt.
Eine habe ich zwar noch übrig, aber die ist eigentlich für ein anderes Projekt vorgesehen.
Und beim M1 Projekt würde ich gerne auch bei Schaltung zumindest am Original angelehnt bleiben.
Also mit den dazuaddieren bzw. substrahieren.

Beste Grüße
Hans

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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#4

Beitrag von 12stringbassman » 19.05.2013, 15:50

Aaaalso....

Dieser EQ scheint ganz gut zu funktionieren. Ist ja auch nur eine Abwandlung des altbekannten State Variable Filters.
HansnsParamEQ.jpg
Der Regelweg des Frequenz-Potis erscheint etwas merkwürdig, aber mei.

Dein Vorschlag des Bypass-Schalters funktioniert auch.
Allerdings musst Du den (+)-Eingang des IC1b (in Deiner Zeichnung) in Bypass-Stellung auf das gleiche Potential legen wie alle anderen "Masse"-Punkte auch, in dem Fall auf 1/2VCC (bei Speisung mit einer 9V-Batterie und virtueller Masses bei 4,5V), sonst knallt's beim Schalten. Evt. einen 1MegOhm fest vom Eingang nach "Masse" löten, so hat der Eingang immer einen Bezug, auch im Moment des Umschaltens ("brake before make").

Status-LED würde ich nicht machen, die braucht bloß unnötig Strom, und wer den Unterschied nicht hört, sollte sich ein anderes Instrument aussuchen ;)

Solltest Du zwei Batterien verwenden wollen, so kannst Du die Krücke des virtuellen Masspunktes einsparen.
IC1c entfällt dann, alle Masse-Verbindungen kommen auf die Mitte zwischen den beiden reihegeschalteten Batterien.
Die Koppelkondensatoren am Eingang können dann entfallen, theoretisch auch am Ausgang (Dein Fragezeichen), aber je nach Offset des verwendeten OP-Amps sollte ein 2,2µF oder größer vor dem 25k-Poti schon sein.

Am Eingang des ersten OP-Amps würde ich einen Widerstand und einen Kondesator nach Masse Schalten (parallel zum PU, anstelle der R-C-R-Kombination in Deiner Zeichnung), Werte ausprobieren, irgendwas in der Gegend von 100kOhm und 1MegOhm und vielleicht 500pF-2nF, keine Ahnung, kommt auf den PU drauf an und wie's klingen soll.

TL074/072 würde ich nicht nehmen, die sind total veraltet, brauchen viel zu viel Strom, rauschen dafür zu stark und haben ein unzeitgemäß großen Offset etc.
Für Batterie-betriebene Sachen nehme ich derzeit gerne den LT1114 bzw. LT1112 von Linear Technology.
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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#5

Beitrag von hansg » 19.05.2013, 17:27

Servus Matthias,

Besten Dank. Ganz große Klasse (dbs).
Du hast was gut bei mir (Hopfenkaltschalengetränk :D )
Dann versuch ich das mit der Schaltung einfach mal so.
Aber die LED muss trotzdem sein.Die gehört bei dieser Gitarre einfach mit dazu.
Schaltung V1.2a.jpg
Das Forum hier ist "Goldes wert".

Gruss
Hans

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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#6

Beitrag von 12stringbassman » 19.05.2013, 17:51

Die beiden Cs vor dem Split-Schalter braucht's auch nicht.

Jetzt hast Du halt einen dreiviertel LT1114 zuviel oder einen halben LT1112 zu wenig ;)

Für den ersten Amp evt. einen LT1008 nehmen, und für die restlichen vier einen LT1114.

Wahrscheinlich knackt es beim Umschalten aufgrund der Anschaltung der Versorgungsspannung immer noch.

Ich würde außerdem den gesamten EQ mit allen vier OP-Amps aus dem Signalweg schalten, so dass im Bypass-Modus nur der erste OP-Amp aktiv ist. Du kannst ja schlecht nur drei Amps eines Vierfach-OP-Amps von der Spannungsversorgung abschalten ;)
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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#7

Beitrag von hansg » 19.05.2013, 18:21

Hmm,

Ich dachte dass ich für die ersten zwei Amps, also am Eingang und beim Bypass einen LT1112 und für den EQ Teil
dann einen LT1114 nehme. Da bleibt halt dann einer übrig.
Schaltung V1.2b.jpg
Das Abschalten der vier OPs wäre auch nicht schlecht.
Da hab ich aber gerade keinen Plan wie ich das machen sollte (think)

Gruss
Hans

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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#8

Beitrag von hansg » 25.05.2013, 18:31

Dann noch mal ein Update.
Der Schaltplan wurde nochmal angepasst und und ein True-Bypass eingefügt.
(Bekannt als die klassische Wechselschaltung :D )

Der erste Opamp wird ein einzelnes IC. Die 4 Opamps für den Eq sind auf dem zweiten IC.
Schaltung V1.3F.jpg
Das ganze wurde dann mal testweise auf einem Breadboard aufgebaut.
Schaltung 2b.jpg
Das sieht zwar nicht schön aus, funktioniert aber :D
Und das auch recht gut.

Das einzige Problem dabei ist die Abschaltung der Versorgungsspannung des 2 ICs
solange der EQ nicht in Betrieb ist.
Das knackt bein Schalten ziemlich laut im Verstäreker.
Und ich habe auch keine Idee wie ich das unterdrücken könnte.

Also wird nichts anderes übrigbleiben als die Spannung des zweiten ICs eben nicht abzuschalten.
Bei Stromsparenden ICs dürften die 5 OPseigentlich kein großes Problem sein.

Die endgültige Schaltung wird dann wohl so aussehen.
Schaltung V1.2F.jpg
Gruss
Hans

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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#9

Beitrag von 12stringbassman » 25.05.2013, 18:40

hansg hat geschrieben:Das einzige Problem dabei ist die Abschaltung der Versorgungsspannung des 2 ICs
solange der EQ nicht in Betrieb ist.
Das knackt bein Schalten ziemlich laut im Verstäreker.
Und ich habe auch keine Idee wie ich das unterdrücken könnte.
Probier mal vor dem letzten Koppel-C einen 1MegOhm nach Masse. So hängt der nicht in der Luft beim Schalten.
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Re: Onboard Preamp mit EQ?

#10

Beitrag von hansg » 25.05.2013, 19:58

Schon probiert, bringt aber nicht viel.
Das Problem sind die Opamps selbst beim Einschalten.

Gruss
Hans

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