Stingray Preamp sudden death

Potis, Schalter, Tonabnehmer, Kondensatoren und Platinen;
wie verschalte ich was richtig?
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Rallinger
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Stingray Preamp sudden death

#1

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 13:24

Hallo in die Runde,
gestern hat mir mitten beim Spielen der (selber zusammengelötete) Preamp meines Stingray Corona sein Leben ausgehaucht. Eben noch voll der Druck, plötzlich mitten im Takt: Zack! Aus! Bei laufender Kamera - wir wollten gerade ein "Live" Video abdrehen. Immerhin nicht während einem Gig ...

Die Batterie hatte noch 8,9 Volt, eine ganz frische Batterie hat nichts geändert. Strom kommt auf dem Board an. Sichtprüfung auf abgerissene Kabel: negativ. Durch Zufall hatte ich noch einen Ersatz-IC dabei und diesen ausprobiert: der IC ist nicht schuld.

Das Signal des Pickups kommt noch durch, aber sehr leise (Amp auf 10 reicht nicht, um mit einer Akustikgitarre zu spielen).

Hätte vielleicht jemand eine Idee, wo ich mit der Fehlersuche beginnen kann?

In meiner Unwissenheit würde ich auf einen Elko in der Spannungsversorgung tippen. Oder auf den 10uF Kondensator vor dem Volume-Regler. Aber rauchen die so schnell und ohne jede Vorwarnung ab?

Hier mal der Schaltplan:
Musicman Stingray Bass preamp.jpg
Danke für eure Tipps!


Ach ja, wenn ich eh schon den Lötkolben auspacken muss ... wenn ich die Einsatzfrequenz des Treble in Richtung Hochmitten nach unten verschieben will - da muss ich den Wert des Kondensators erhöhen, richtig? Oder ist es im Zusammenspiel mit dem umgekehrt logarythmischen Poti genau anders herum?

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Re: Stingray Preamp sudden death

#2

Beitrag von capricky » 13.03.2023, 14:20

Ich schließe mich dem Elkoverdacht an, jeder kommt aber in Frage!
Und ja, der 47nF muß vergrößert werden. Ich würde es mit einem 0,1µF/100nF probieren.

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Re: Stingray Preamp sudden death

#3

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 15:35

Vielen Dank! Der 47er ist aber am Bass-Pot, da bin ich zufrieden. Der Treble-Kondensator hat als Standard 1,8nF (links unten in der Ecke). Ich würde hier mal 3,3 oder 4,7 nF probieren (falls ich den Preamp wieder zum Laufen bringe).

Inzwischen habe ich mich auch wieder an dieses Video erinnert, mit einigen Hinweisen, wie man bei diesem Preamp Dinge gezielt ausmessen kann. Mal sehen, ob das weiterhilft.
https://www.youtube.com/watch?v=0XI0Sv31NX0

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Re: Stingray Preamp sudden death

#4

Beitrag von 100WChris » 13.03.2023, 16:01

Verdammt :( Jetzt muss ich sofort auf aktiv/passiv umbauen, weil ich sonst keinen Gig mehr mit dem Stingray spielen kann…
Es ist wies immer ist: Das Problem ist nicht das defekte Teil, sondern das verlorene Vertrauen :)
Gute Besserung für deine Elektronik!
beste Grüße
Chris

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Re: Stingray Preamp sudden death

#5

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 16:38

100WChris hat geschrieben:
13.03.2023, 16:01
Es ist wies immer ist: Das Problem ist nicht das defekte Teil, sondern das verlorene Vertrauen
Ja, da ist was dran. Andererseits spiel ich jetzt seit knapp 40 Jahren Bass, und sowas ist mir noch nie passiert - und ich hab auch noch nie davon gehört. Wenn ich das gefixt bekomme, und dann die nächsten 40 Jahre Ruhe habe, ist alles gut. Außerdem lernt man dabei was. Hoffentlich ;-)

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Re: Stingray Preamp sudden death

#6

Beitrag von micha70 » 13.03.2023, 16:45

…und am Ende ist‘s dann doch nur eine kalte Lötstelle anner Platine und froh, dass des Dingens nicht vergossen ist :D Sonst tippe ich auch auf die Elkos.

LG
Micha

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Re: Stingray Preamp sudden death

#7

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 17:14

micha70 hat geschrieben:
13.03.2023, 16:45
…und am Ende ist‘s dann doch nur eine kalte Lötstelle anner Platine und froh, dass des Dingens nicht vergossen ist :D Sonst tippe ich auch auf die Elkos.
Aber ne kalte Lötstelle funktioniert nicht drei Jahre lang problemlos, und mutiert dann plötzlich zum Killswitch. Das war echt krass, als hätte jemand den Stecker aus dem Amp gezogen.

Bin mal gespannt auf die Videos. So blöd hab ich wohl schon länger nicht mehr geschaut. Eigentlich saukomisch, wenn's nicht so ärgerlich gewesen wäre. Drei Stunden Vorbereitung für die Katz.

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Re: Stingray Preamp sudden death

#8

Beitrag von capricky » 13.03.2023, 17:22

Rallinger hat geschrieben:
13.03.2023, 15:35
Vielen Dank! Der 47er ist aber am Bass-Pot, da bin ich zufrieden. Der Treble-Kondensator hat als Standard 1,8nF (links unten in der Ecke). Ich würde hier mal 3,3 oder 4,7 nF probieren (falls ich den Preamp wieder zum Laufen bringe).
Ja klar so ist das, wenn man mit defekten Pickups beschäftigt ist und glaubt zu anderen elektronischen Problemen Kommentare abgeben zu müssen... , ich sah den Wald vor lauter Bäumen nicht! :roll:
Diese Höhen - Mittenreglung ist schon sehr tricky, eine Mischung aus Bypass und Gegen-/Mitkopplung und so richtig vorhersagen kann ich nicht wirklich was passiert, wenn die Wert der Kondensatoren vergrößert oder verkleinert werden. Versuch und Irrtum ist die beste Methode, wenn Jugend forscht und kompliziert ist das vielleicht mehrmalige Tauschen der Kondensatoren auch nicht. ;)

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Re: Stingray Preamp sudden death

#9

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 17:27

capricky hat geschrieben:
13.03.2023, 17:22
Versuch und Irrtum ist die beste Methode, wenn Jugend forscht ...
Capricky, du bist ja ein Charmeur, ich entdecke ganz neue Seiten an dir! :D
capricky hat geschrieben:
13.03.2023, 17:22
... und kompliziert ist das vielleicht mehrmalige Tauschen der Kondensatoren auch nicht. ;)
Dieser Kondensatorwechsel ist tatsächlich das kleinste aller Probleme, die ich gerade habe. Zumal der noch nicht einmal auf der Platine sitzt, sondern an einem Schalter. Wenn's nix taugt, kann ich jederzeit wieder auf den OriginalKondensator zurück.

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Re: Stingray Preamp sudden death

#10

Beitrag von Rallinger » 13.03.2023, 21:00

Jetzt muss ich mal eine saudumme Frage stellen (bevor ich auf Verdacht irgendwelche Bauteile zerlöte): Können Elkos korrekte Werte haben, aber trotzdem kaputt sein? :| Weil, ich habe jetzt alles mal durchgemessen, und sämtliche Bauteile zeigen Werte innerhalb der normalen Toleranz.

Ich hab allerdings was gefunden, das ursächlich für die Probleme sein könnte - ich kann mir nur nicht erklären, wo es herkommt. Hier nochmal ein etwas ordentlicherer Schaltplan des Preamps:
Bildschirm­foto 2023-03-13 um 20.08.31.png
  • An PIN 7 des OP Amps kommen korrekterweise die 9V Spannung an - so soll es sein.
  • Das Ensemble aus R2/R4 sowie C3/C4 sollte eigentlich (laut dem verlinkten Video von Rob Mods oben) als Spannungsteiler fungieren - und dafür sorgen, dass auf PIN 3 4,5 Volt ankommen
  • Genau das ist aber nicht der Fall - auf PIN 3 hab ich 7,6 Volt
Ich hab jetzt mal C3 und C4 ausgetauscht - das hat exakt nichts geändert. Unverändert 7,6 Volt.

Für heute hab ich die Schnauze voll. Mir würde jetzt noch einfallen, dass ich R2 und R4 austausche. Die allerdings in eingelötetem Zustand korrekte Werte zeigen. Weswegen ich nicht so richtig motiviert bin.

Kann sich da wer einen Reim drauf machen? Ist das irgendwie plausibel?

Und kann die "falsche" Spannung auf PIN 3 überhaupt für die Probleme des Pres verantwortlich sein?

Fragen über Fragen ... Danke für eure Hilfe!

(so langsam lerne ich passive Bässe schätzen ...)

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Re: Stingray Preamp sudden death

#11

Beitrag von cabriolet » 14.03.2023, 12:33

Ja, eine verschobene Spannung am Plus-Eingang kann durchaus dafür sorgen, dass dann garnix mehr geht. Gerade bei älteren Op-Amp-Typen ist der Bereich recht eingeschränkt.

Wie hast du gemessen? Die Spannung an Pin 3 solltest du ohne IC messen, dann hängt einzig und allein der Spannungsteiler dort dran. Wenn die Spannung dann stark von der halben Betriebsspannung abweicht, ist definitiv im Spannungsteiler etwas faul.
Falls du die Widerstände R2 und R4 direkt an ihren Beinchen durchgemessen hast und wirklich beide mit je 2,2 MOhm gemessen hast, kann´s nur eine kalte Lötstelle an R4 sein. Misst du aber doch deutliche Unterschiede zwischen beiden Widerständen, dann solltest du sie austauschen. Sie müssen beide möglichst gleich sein, der absolute Wert ist nicht so wichtig.


Gruß
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Re: Stingray Preamp sudden death

#12

Beitrag von Rallinger » 14.03.2023, 13:25

Ich habe sowohl mit als auch ohne OP-Amp gemessen. Das Ergebnis war in beiden Fällen dasselbe: 7,6V.

Ich habe aber nicht den Original-IC verbaut, sondern einen ziemlich aktuellen. Einen LF411CP. Im Gigbag hatte ich noch einen LT1351 rumliegen, den habe ich schon im Proberaum ausprobiert, als ersten Verdacht. Hat aber keinen Unterschied gemacht.

Die beiden Widerstände haben - eingelötet - beide um die 2M1, sind also unterhalb der Specs, aber innerhalb der Toleranz und untereinander sehr ähnlich in den Werten.

"Kalte Lötstelle an R4" klingt auf jeden Fall schon mal sehr konkret. Das checke ich heute Abend.

Ich find's zwar immer noch schräg, dass eine Lötstelle innerhalb einer Zehntelsekunde abkühlen soll, aber man lernt halt nie aus - wenn's das denn sein sollte.

Danke!!

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Re: Stingray Preamp sudden death

#13

Beitrag von Bermann » 14.03.2023, 17:00

Ralf,
das "kalt" bezieht sich auf den Lötvorgang (die Lötstelle und / oder das Bauteil ist beim löten nicht heiß genug geworden und die Verlötung ist grobkörnig, nicht sehr stabil und kann im Laufe der Zeit brechen oder oxydieren. Das kann Jahre später plötzlich passieren. )

Gruß Hermann
Und... immer den Lötkolben am richtigen Ende anfassen ...
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Re: Stingray Preamp sudden death

#14

Beitrag von cabriolet » 14.03.2023, 22:15

Das muss auch nicht mal plötzlich passieren, der Übergangswiderstand in der Lötstelle kann durch Oxidation auch langsam ansteigen und dir damit kontinuierlich die Spannungen in deiner Schaltung verschieben. Bis du dann irgendwann z.B den Arbeitsbereich eines OpAmps verlässt und der dann sagt: "Und tschüss..."
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Re: Stingray Preamp sudden death

#15

Beitrag von capricky » 15.03.2023, 09:24

Mein Verdacht richtet sich von Anfang an auf die beiden 1µF Elkos am Spannungshalbierer. Leckströme haben Elkos immer und im Zusammenhang mit dem hochohmigen Spannungsteiler aus den 2,2M Widerständen, wo eh nur ein paar Nano- oder Mikroampere unterwegs sind, reicht das aus um die Spannung dort derart zu verschieben. Bipolare Kondensatoren mit 0,1 - 0,47µF sollten den Job dort deutlich besser machen können.
Dass der Tausch der 1µF Elkos keine Änderung der gemessenen Spannungen brachte, ist dann allerdings verwunderlich, an Zufall möchte ich nicht glauben. Ich "hoffe" auch auf die kalte Lötstelle. Es bleibt spannend! 8)

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Re: Stingray Preamp sudden death

#16

Beitrag von Rallinger » 15.03.2023, 10:38

Danke für eure wertvollen Tipps! Ich bin gestern Abend leider nicht dazu gekommen, weil ich zwischen Tür und Angel einen Techrider für den ersten Gig meiner Band herstellen musste. Aber dafür brauch ich den Bass erst Recht. Von daher mache ich mich heute Abend dran. Ich werde berichten!

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Re: Stingray Preamp sudden death

#17

Beitrag von Rallinger » 18.03.2023, 12:23

Gestern hab ich es endlich geschafft, mich dem Basse anzunehmen. Das Nachlöten sämtlicher Widerstände und Kondensatoren hat die Spannung an PIN3 von 7,6V auf 7,1V verringert - aber leider nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Der Preamp ist immer noch mausetot.

Schade, ich hätte den Fehler gerne gefunden, um wenigstens etwas daraus zu lernen. Ich vermute nach wie vor, dass es etwas mit dem Spannungsteiler zu tun hat. Aber im Moment geht's hauptsächlich darum, den Bass wieder spielfertig zu haben - in zwei Wochen steht der erste Gig mit meiner neuen Band an. Da ist noch ein bisschen was zu tun.

Von daher Patentlösung, aus der Not geboren: Ich hab noch in meinem alten Stingray (den ich für den aktuellen ausgeschlachtet habe) einen identischen Preamp. Den bau ich jetzt einfach rüber.
100WChris hat geschrieben:
13.03.2023, 16:01
Verdammt :( Jetzt muss ich sofort auf aktiv/passiv umbauen, weil ich sonst keinen Gig mehr mit dem Stingray spielen kann…
Es ist wies immer ist: Das Problem ist nicht das defekte Teil, sondern das verlorene Vertrauen :)
Das werde ich bei dieser Gelegenheit tun. Das Volume-Poti wird durch einen Push/Pull ersetzt, damit ich zur Not, sollte so etwas nochmal vorkommen, einfach passiv weiterspielen kann. Wer weiß, vielleicht ergibt sich so auch eine interessante, zusätzliche Tonvariante ...

Also ist hier außer Spesen nix zu holen gewesen. Schade für den ausgefallenen Lerneffekt. Aber vielen Dank für eure Tipps und euer Commitment!

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Re: Stingray Preamp sudden death

#18

Beitrag von Rallinger » 19.03.2023, 10:29

Dürfte ich nochmal die Schwarmintelligenz ums Mitdenken bitten?

Ich möchte wie gesagt eine aktiv/passiv Schaltung zusätzlich einbauen. Diese soll per Push/Pull Volumepoti schaltbar sein. Weil der Stingray Pickup nicht sehr heiß gewickelt ist und zudem parallel geschaltete Spulen hat, möchte ich im Passivbetrieb den Sound mit einem fixen Kondensator etwas mehr "mellow" gestalten. Dieser Kondensator soll im Aktivbetrieb komplett aus dem Signalweg genommen sein.

Im Aktivbetrieb soll das Signal wie gehabt über den Preamp laufen. Hier habe ich ein kleines "Problem". Zwar läuft im Schaltplan das Signal aus dem Preamp in den Volumepoti und von dort zur Ausgangsbuchse. In der Realität ist die Platine aber so ausgeführt, dass eine Leitung von der Platine zum Volume-Poti und von dessen Schleifer wieder zurück zur Platine geht. Die Platine hat einen eigenen "OUT", der dann zur Ausgangsbuchse führt.

Ich habe gerade geknobelt, und bin zu dieser Verdrahtung gekommen (für die ich an der aktuellen Aktiv-Verdrahtung nichts ändern müsste):
Bildschirm­foto 2023-03-19 um 10.02.32.png
Allerdings läuft hier das Signal (unabhängig ob aktiv oder passiv geschaltet) einerseits direkt zur Ausgangsbuchse - aber auch zusätzlich vom Schleifer zurück in die Platine und von dort ebenfalls Richtung Ausgangsbuchse. Nicht, dass ich mir da einen Choruseffekt baue ... :roll:

Ich habe gerade auf der Platine den Widerstand zwischen "Volume Schleifer Eingang (=Preamp Return)" und "Platine Out" gemessen - 0,1 Ohm. Das Signal scheint also einfach nur ein letztes Mal durch die Platine zu laufen, aber abgesehen davon wäre der Schaltplan korrekt.

An dem Punkt müsste ich mir eigentlich den "Rückweg" zur Platine sparen, und eine einzige Leitung vom Schleifer zur Ausgangsbuchse legen können. Also so:
Bildschirm­foto 2023-03-19 um 10.25.36.png
Funktioniert das so? Nicht, dass mir das Preamp-Signal an dem Punkt über den Kondensator Richtung Ground abhaut ...

Faszinierend, wie schnell man sowas vergisst, wenn man sich nicht ständig damit befasst.

Danke für euren Input!

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Re: Stingray Preamp sudden death

#19

Beitrag von capricky » 19.03.2023, 15:56

Der 22nF Kondensator funktioniert im aktiven wie im passiven Modus als Höhenklau, aktiv möglischerweise weniger auffällig.

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