Messingsattel
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 531
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Messingsattel
Hallo,
verbaut hier jemand Messingsättel?
Ich habe zuletzt 2 Custominstrumente in der Hand gehabt, die beiden einen Sattel aus Messing hatten.
Einer im Strat-Style 3mm dick in einer Nut im Griffbrett, der andere 5-6mm an den Anfang des Griffbretts gepappt.
Bei beiden eigentlich nichts ungewöhnliches, genauso wie man es mit Knochen auch machen würde, nur eben aus Messing.
Es geht mir weniger um Klang sondern eher um Eignung des Materials für den Job und Unterschiede in der Verarbeitung. Was erwartet mich da?
Hart genug sollte es doch sein?! Denke ich zumindest. Oder ist zu befürchten, dass sich die Saiten eingraben, festfressen oder was auch immer.
"Schmiert" ein Knochensattel wirklich oder flutscht die Saite im Messingsattel ebenso problemlos.
Ich meine, die meisten Werkzeuge, die ich für Sättel benutze kommen ehe aus der Metallecke: Feilen, Schleif- und Poliermittel.
Zudem habe ich nach Messingprofilen gesucht als Ausgangsmaterial für solche Sättel und festgestellt, dass es um ein vielfaches günstiger ist, als vergleichbare Mengen aus Knochen. zumindest wenn ich die Preise aus den üblichen Gitarrenbauapotheken heranziehe. (sollte ich das nicht? Oder kauft man Knochen beim Metzger?)
Optik ist sicherlich Geschmackssache, für mich persönlich aber sogar gern gesehen.
verbaut hier jemand Messingsättel?
Ich habe zuletzt 2 Custominstrumente in der Hand gehabt, die beiden einen Sattel aus Messing hatten.
Einer im Strat-Style 3mm dick in einer Nut im Griffbrett, der andere 5-6mm an den Anfang des Griffbretts gepappt.
Bei beiden eigentlich nichts ungewöhnliches, genauso wie man es mit Knochen auch machen würde, nur eben aus Messing.
Es geht mir weniger um Klang sondern eher um Eignung des Materials für den Job und Unterschiede in der Verarbeitung. Was erwartet mich da?
Hart genug sollte es doch sein?! Denke ich zumindest. Oder ist zu befürchten, dass sich die Saiten eingraben, festfressen oder was auch immer.
"Schmiert" ein Knochensattel wirklich oder flutscht die Saite im Messingsattel ebenso problemlos.
Ich meine, die meisten Werkzeuge, die ich für Sättel benutze kommen ehe aus der Metallecke: Feilen, Schleif- und Poliermittel.
Zudem habe ich nach Messingprofilen gesucht als Ausgangsmaterial für solche Sättel und festgestellt, dass es um ein vielfaches günstiger ist, als vergleichbare Mengen aus Knochen. zumindest wenn ich die Preise aus den üblichen Gitarrenbauapotheken heranziehe. (sollte ich das nicht? Oder kauft man Knochen beim Metzger?)
Optik ist sicherlich Geschmackssache, für mich persönlich aber sogar gern gesehen.
- micha70
- Zargenbieger
- Beiträge: 1996
- Registriert: 27.08.2018, 08:38
- Wohnort: Knopf im Ohr
- Hat sich bedankt: 775 Mal
- Danksagung erhalten: 597 Mal
Re: Messingsattel
Hi!
Nur meine Erfahrung. Ich hab bisher ausschließlich Messing verwendet wenn ich selbst gebaut habe. Vom Material hab ich keine Bedenken. Mechaniken sind meist auch aus Messing wie auch viele Brücken und da gräbt sich nichts ein. Für mich klingt es halt ein wenig anders und beim Feilen gerate ich nicht zu schnell zu tief. Der Werkzeugverschleiß ist deutlich höher und wenn es erst gar nicht gehärtet sein sollte, dann ist es gleich durch. Bei der Optik läßt sich Messing leicht schwarz beizen. Dann sieht es nicht allzu ungewöhnlich aus. Soweit ich weiß ist auf der Yngwie Strat und auf der Replica von Eddies erster Strat von Fender auch Messing verbaut.
LG
Micha
Nur meine Erfahrung. Ich hab bisher ausschließlich Messing verwendet wenn ich selbst gebaut habe. Vom Material hab ich keine Bedenken. Mechaniken sind meist auch aus Messing wie auch viele Brücken und da gräbt sich nichts ein. Für mich klingt es halt ein wenig anders und beim Feilen gerate ich nicht zu schnell zu tief. Der Werkzeugverschleiß ist deutlich höher und wenn es erst gar nicht gehärtet sein sollte, dann ist es gleich durch. Bei der Optik läßt sich Messing leicht schwarz beizen. Dann sieht es nicht allzu ungewöhnlich aus. Soweit ich weiß ist auf der Yngwie Strat und auf der Replica von Eddies erster Strat von Fender auch Messing verbaut.
LG
Micha
- Groover13
- Planer
- Beiträge: 76
- Registriert: 02.08.2017, 10:25
- Wohnort: 42555 Velbert
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 10 Mal
Re: Messingsattel
Hallo,
habe schon mehrere Gitarren mit Sätteln und Stegeinlagen aus Aluminium bestückt.
Bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Nach dem Verkauf von 2 Instrumenten gab es positive Rückmeldungen.
LG
Werner
habe schon mehrere Gitarren mit Sätteln und Stegeinlagen aus Aluminium bestückt.
Bin mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
Nach dem Verkauf von 2 Instrumenten gab es positive Rückmeldungen.
LG
Werner
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 531
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Messingsattel
Oha. Aluminium!?
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Das hatte ich in einem ersten seltsamen Impuls ohne zu relativieren als zu weich eingeschätzt.
Obwohl mir etlichen Hersteller bekannt sind, die daraus Brücken bauen... Wraparounds zb
Ist hier alleine die Härte als physikalische Größe ausschlaggebend?
Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Das hatte ich in einem ersten seltsamen Impuls ohne zu relativieren als zu weich eingeschätzt.
Obwohl mir etlichen Hersteller bekannt sind, die daraus Brücken bauen... Wraparounds zb
Ist hier alleine die Härte als physikalische Größe ausschlaggebend?
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 531
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Messingsattel
Darf ich dann doch noch mal kurz zum Klang fragen?
Was ist denn dein Eindruck, wie sich der im Klang anders verhält als ein Knochensattel?
- micha70
- Zargenbieger
- Beiträge: 1996
- Registriert: 27.08.2018, 08:38
- Wohnort: Knopf im Ohr
- Hat sich bedankt: 775 Mal
- Danksagung erhalten: 597 Mal
Re: Messingsattel
Der Eindruck ist natürlich subjektiv und der zeitlichen Versatz von Vor- zu Nacher usw. Ich meine es klingt heller und auch mehr wie ein Nullbund sozusagen. Wie gegriffene Saiten. Natürlich ist der Messingsattel das Sustainwunder schlechthin Im Ernst, der Nachklang ist gefühlt einen kleinen Tacken länger.
LG
Micha
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 531
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Messingsattel
cool, die Beschreibung hört sich doch gut an.
Wenn ich Dir hier so folge, hast du ja deutlich mehr Erfahrung mit der Metallverabeitung als ich. Wenn du mit Messing arbeitest, achtest du da auf bestimmte Legierungen, oder sowas?
Habe gestern noch ein bisschen im kleinen 1x1 rumgelsen und festgestellt, dass Messing ja ein äußerst flexibler Begriff für alles mögliche ist.
Ebenso wie Bronze. Ich habe mich da nie mit beschäftigt und wirklich überhaupt keine Ahnung.
Ich könnte hier im Baumarkt oder aus der Bucht so Flachprofile kaufen. Da hätte ich dann für unter 10€ Material für die nächsten 10 Sättel.
Würde mich daran mal versuchen, es sei denn, du hast noch den einen guten Tipp für den Anfänger...
Wenn ich Dir hier so folge, hast du ja deutlich mehr Erfahrung mit der Metallverabeitung als ich. Wenn du mit Messing arbeitest, achtest du da auf bestimmte Legierungen, oder sowas?
Habe gestern noch ein bisschen im kleinen 1x1 rumgelsen und festgestellt, dass Messing ja ein äußerst flexibler Begriff für alles mögliche ist.
Ebenso wie Bronze. Ich habe mich da nie mit beschäftigt und wirklich überhaupt keine Ahnung.
Ich könnte hier im Baumarkt oder aus der Bucht so Flachprofile kaufen. Da hätte ich dann für unter 10€ Material für die nächsten 10 Sättel.
Würde mich daran mal versuchen, es sei denn, du hast noch den einen guten Tipp für den Anfänger...
- Janis
- Zargenbieger
- Beiträge: 1267
- Registriert: 16.04.2020, 11:05
- Hat sich bedankt: 260 Mal
- Danksagung erhalten: 507 Mal
Re: Messingsattel
Die gängigsten Legierungen für Otto Normal Verbraucher sind glaube ich ms 63 und 58. Der Unterschied besteht in „Sprödheit“ und „Schmierigkeit“ aber es trennen die beiden keine Welten. Wenn ich mich recht entsinne, benutzt man für ms immer „reines“ Werkzeug, sprich es sollte nur für ms benutzt werden und nicht zwischendurch für andere Metalle.
Beim Bohren eine Brille tragen, die Späne fliegen gerne durch die Gegend.
Beim Bohren eine Brille tragen, die Späne fliegen gerne durch die Gegend.
Viele Grüße,
Jan
Jan
- micha70
- Zargenbieger
- Beiträge: 1996
- Registriert: 27.08.2018, 08:38
- Wohnort: Knopf im Ohr
- Hat sich bedankt: 775 Mal
- Danksagung erhalten: 597 Mal
Re: Messingsattel
Hab ein wenig kruschteln müssen...aber wieder gefunden.
Habe ausschließlich CuZn40Al2 verwendet aber nur weil ich einfach Zugriff darauf habe ohne, dass es mich was kostet Das sind bei uns Führungen die in salzhaltigen Atmosphären arbeiten und verschleißfest sein und gleichzeitig Notlaufeigenschaften haben müssen. Gleichzeitig lässt sich das ganz hervorragend spanend bearbeiten. Mit Hand und Maschine.
Bei Baumarktmessing hab ich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Zum Teil für rein optische Elemente genutzt. Bei diesen Teilen war es mir letztendlich egal wie gut/schlecht es sich verarbeiten lässt.
LG
Micha
Edit: Nur ein Wort zu Aluminium. Hab ich für die Reiter meines ersten Trem benutzt. Sehr gutes Material, leider weiß ich nicht mehr genau was es war. Kam von einem Freund aus einer Bude die optische Messinstrumente baut. Es gibt massive Unterschiede wie gut es zu polieren ist. Hängt auch stark von der Legierung ab, wie auch die mechanische Bearbeitung. Machte keinen wirklichen Spaß. Oberflächenbehandlung ist problematisch aber wenn man einen Galvaniker hat...siehe das geniale Trem was Urs gerade verbaut. Vorteil: Sehr leicht. Nur ist das bei einem Sattel kaum ausschlaggebend.
Habe ausschließlich CuZn40Al2 verwendet aber nur weil ich einfach Zugriff darauf habe ohne, dass es mich was kostet Das sind bei uns Führungen die in salzhaltigen Atmosphären arbeiten und verschleißfest sein und gleichzeitig Notlaufeigenschaften haben müssen. Gleichzeitig lässt sich das ganz hervorragend spanend bearbeiten. Mit Hand und Maschine.
Bei Baumarktmessing hab ich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Zum Teil für rein optische Elemente genutzt. Bei diesen Teilen war es mir letztendlich egal wie gut/schlecht es sich verarbeiten lässt.
LG
Micha
Edit: Nur ein Wort zu Aluminium. Hab ich für die Reiter meines ersten Trem benutzt. Sehr gutes Material, leider weiß ich nicht mehr genau was es war. Kam von einem Freund aus einer Bude die optische Messinstrumente baut. Es gibt massive Unterschiede wie gut es zu polieren ist. Hängt auch stark von der Legierung ab, wie auch die mechanische Bearbeitung. Machte keinen wirklichen Spaß. Oberflächenbehandlung ist problematisch aber wenn man einen Galvaniker hat...siehe das geniale Trem was Urs gerade verbaut. Vorteil: Sehr leicht. Nur ist das bei einem Sattel kaum ausschlaggebend.
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 531
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Messingsattel
Ich glaube, ich lasse die Kirche mal im Dorf und gehe auf das allgegenwärtig verfügbare Bauhausmessing. Alles, was ich im Internet gefunden habe war CuZn39Pb3 (MS58) CW614N. Aluminium habe ich noch etwas hier, werde ich auch mal versuchen.
Dann wird sich zeigen, ob ich mir den Mehraufwand bei der Verarbeitung dauerhaft antun möchte.
Dann wird sich zeigen, ob ich mir den Mehraufwand bei der Verarbeitung dauerhaft antun möchte.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste