Klemmsattel in "richtig"

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Titan-Jan
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Klemmsattel in "richtig"

#1

Beitrag von Titan-Jan » 05.02.2020, 20:53

So Leute, ich nehme mal langsam Anlauf...

Die nächste Gitarre soll (voraussichtlich) headless werden. Mit Selbstbau-Single-Bridges (hab da den legendären @micha70 im Team) und dann natürlich auch einem Klemmsattel. Die käuflichen Klemmsättel sind größtenteils scheiße oder hässlich oder teuer oder alles drei. Meine Anforderungen wären:

- ästhetisch :!:
- praktisch
- klein
- leicht
- jede Saite einzeln geklemmt
- bestenfalls werkzeuglos zu bedienen
- keine pieksigen Saitenenden
- evtl. auch winklig anzubauen wegen fanned frets
- herstellbar in einer üblichen Hobbywerkstatt (wobei ich schon auch Zugang zu Drehbank, Fräse,... habe)

Nunja ist nicht einfach. Ich hatte in meiner Verona zuerst einen Klemmsattel, wo jede Saite einzeln mit einer Madenschraube geklemmt wurde. Wenn man nicht fest genug geklemmt hat, sind die Saiten aber durchgerutscht. Und sofort nach "fest genug" kam dann "Saite abgeschert". Habe daran also nicht lange Freude gehabt und dann folgendes gebaut:
20200205_171411.jpg
20200205_171401.jpg
20200205_171356.jpg
Funktiert technisch gesehen ganz gut. Aber ist halt nicht sehr ästhetisch, etwas hoch, es nervt, wenn eine Saite reißt, dass man auch jeweils die zweite Saite entspannen muss, usw...

Habt ihr zu dem Thema gute Ideen?

Ich finde ja die locking nuts von Strandberg sehr hübsch und passen eigentlich genau zu meinen Anforderungen. Vlt hat er die Madenschrauben irgendwie gut verrundet oder so, damit er die Saiten beim Anziehen nicht zertrennt? Gibt's noch andere schöne Entwürfe? Lasst doch bitte mal eure Gedanken dazu raus.

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Re: Klemmsattel in "richtig"

#2

Beitrag von Titan-Jan » 05.02.2020, 21:18

Nach kurzer Recherche muss ich sagen, ich finde diese Idee ganz geil:
https://www.ibanez.com/eu/products/deta ... 1p_01.html

Könnte man sicherlich auch von Hand festziehen mit einer Rändelmutter oder -schraube von der Rückseite der kleinen Kopfplatte...

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Re: Klemmsattel in "richtig"

#3

Beitrag von Titan-Jan » 02.03.2020, 16:16

Bissle weiter bin ich inzwischen in der Überlegung.
Möchte das ganze möglichst kompakt. Ich sehe zwei Optionen:

1.) Klemmung mit der Madenschraube direkt auf die Saite
Wie bei Strandberg oder auch Mera; muss ich mal testen, was ich das letzte Mal falsch gemacht habe, dass ich damals öfters die hohe E-Saite durchtrennt habe

2.) Klemmung von immer zwei Saiten gleichzeitig wie beim Floyd Rose Klemmsattel oder bei der oben genannten Verona.

Alle anderen Systeme sind mir zu unsicher oder zu klobig.

Und dann kann man jeweils beide Systeme von "oben" oder auf die Stirnseite des Halsendes konstruieren. Habe also insgesamt vier Optionen, werde mal bissle zeichnen und in mich gehen...

Vlt bestelle ich dieses Teil hier zum ausprobieren, kostet ja fast nichts...

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Re: Klemmsattel in "richtig"

#4

Beitrag von KNGuitars » 03.03.2020, 08:53

war die madenschraube die du verwendet hast an der klemmfläche eben?, manche haben zum rand hin eine leichte erhöhung, da könnts schon sein dass du die saite durchtrennst.
ein anderer lösungsansatz, hast du schonmal über eine klemmung an der brücke nachgedacht? und am sattel die saiten nur einhaken, durchfädeln oder ähnliches
lg klaus

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Re: Klemmsattel in "richtig"

#5

Beitrag von Docwaggon » 04.03.2020, 10:06

KNGuitars hat geschrieben:
03.03.2020, 08:53
war die madenschraube die du verwendet hast an der klemmfläche eben?, manche haben zum rand hin eine leichte erhöhung, da könnts schon sein dass du die saite durchtrennst.
glaube auch, dass das ein Problem sein kann.
evtl. eine zwischenlage aus einem anderen material verwenden ?

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Re: Klemmsattel in "richtig"

#6

Beitrag von micha70 » 04.03.2020, 10:39

Wenn ich auch ein paar kleine Erkenntnisse geben darf?

Eine Zwischenlage ist Gold wert. Ist das nicht möglich sollte die Klemmfläche möglichst eben sein und der Schraubendurchmesser maximal groß im Verhältnis der Bohrung für die Saite sein. Die dünnen Dinger drehen sich gerne mal darunter weg und je größer das Gewinde umso weniger Verdrehung ist notwendig.

Bei mir hab ich Schrauben mit Zapfenansatz verwendet und wo möglich den Zapfen in eine Senkung reinragen lassen. Da wird die Saite an der Schraube zwei mal geknickt und rutscht sehr deutlich weniger. Allerdings müssen die Ränder dieser Senkung etwas entschärft werden und Gratfrei sein. Sonst hat man wieder einen Saitenschneider gebaut ;)

LG
Micha

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