Hilfe mit Halsstab gesucht

[viento]

Beim Drehen an der Imbus-Schraube am 2-Wege-Halsstab ist dies Ding leider abgegangen.
Evtl. war da Leim im Spiel oder das Ding war zu schwach geschweisst.
Das Gewinde des Stabes ist jetzt fein auf ca. 1cm Länge zu sehen.
Schweissen geht dort nicht. Das Griffbrett mit den Einlagen möchte ich nur ungern wieder ablösen.
Es ist mit weissem Titebond geklebt.
Ich habe mal mit Locktite telefoniert. Der Techniker dort schlug mir Locktite 243 vor.
So ganz trau ich dem nicht, aber was würdet Ihr machen?

[viento]

Hallo,

evt mit Kontermuttern, (Gabelschlüssel zurecht feilen), oder mit Epoxy-Harz kleben. Was aber das eigentliche Problem nicht löst, dass sich der Halsstab nicht bewegen lässt.

Gruss
Urs

[viento]

Wenn Loctite dann Loctite 270.
Oder wie Urs schrieb, kontern oder Epoxi.

[viento]

Danke Euch!
Urs,Du hast das Problem erkannt: der Stab scheint fest zu sein und
wird sich wahrscheinlich auch mit Kontermutter nicht drehen.
Probieren werde ich´s aber.
Ansonsten schmiere ich etwas Locktite 270 drum.

Wahrscheinlich muss ich das Griffbrett doch lösen.
Dann geht die Arbeit wieder richtig los.
Ein neues ist schon in Planung plus Inlays etc.
Puh, ich dachte, es wären nur noch ein paar
Abstimmungen zu machen.
Man lernt nie aus...
Wahrscheinlich fällt das auch in das Feld der Bösartigkeit der leblosen Dinge

[viento]

Das Griffbrett ist ja mit Titebond geklebt? Vielleicht lässt es sich mit Hitze ablösen und dann wieder aufkleben… Hab ich schon gemacht…
Ich drück die Daumen…

Edith: es ist ein Halsstab wie dieser oder? Und er lässt sich auch nicht vorsichtig aus der Nut ziehen? Rein theoretisch müsste das ja gehen; auch wenn meine auch immer viel strammer sitzen...

[viento]

Danke Simon für Deine Überlegungen!
Es ist solch Stab und ich probier mal morgen, ob ich den raus ziehen kann.
Ich bin aber skeptisch, da er genau in die Nut passte.

[viento]

Noch´n Nachtrag:

Mit Hitze lässt sich das Griffbrett bestimmt ablösen.
Aber ob es dann mitsamt den Inlays auch wieder
verwendbar ist...???

[viento]

Musstest Du wirklich viel Kraft aufwenden, als die Hülse abbrach? Ich meine da braucht man schon eine Verlängerung auf dem Inbusschlüssel. Für mich sieht das eher nach mieser Verschweissung aus.
Ich würde mir eine neue lange Mutter machen, 10er Sechskantmessing, vll. reicht auch 8er, ein Kernloch für das Gewinde, seitlich zwei M3 Löcher für Madenschrauben rein, Gewinde in Mutter mit loctite versehen, Mutter aufdrehen, die Madenschrauben seitlich anziehen (vorher die Gewindestange etwas anbohren, für den besseren Halt der Maden), aushärten lassen. Dann probieren, den Stab zu drehen. Da kann es natürlich passieren, dass Du feststellst, der Stab ist wirklich fest. Dann muss das Griffbrett ab, aber Du hast wenigstens alles mögliche probiert.

capricky

[viento]

@capricky
Du hast recht,probieren muß vor der Demontage sein.
Mit einer langen Mutter ist´s auch stimmig, nur hat der Stab ca. 5-6mm Durchmesser
und dazu ein freundliches Linksgewinde.Selber schneiden kann ich das leider nicht.
Mal sehen, was am Montag der hiesige Schraubenhandel hat,
Ein Griffbrett nebst Trussrod habe ich schon bestellt. Falls das alte in Ordnung
kommt, sind die Bestellungen für die nächste... mit cutaway und auch Bariton.
..................................................................................................................

[capricky]

Du kannst ja noch versuchen, mit einem Dremel und einer kleinen Trennscheibe, am herausragenden Gewindestück rechts und links zwei Schmalflächen anzuschleifen. Dann nimmst Du ein kleines Rohr mit etwa 5mm Innendurchmesser, klopfst das ein bißchen an einem Ende platt und schon hast Du einen passenden Steckschlüssel. Damit probierst Du nochmal Dein "Glück"

capricky

[viento]

Guten Morgen,

capricky, Deine Trickkiste ist ja riesig! Danke dass Du sie hier mit uns teilst, nicht nur in diesem Thread. Das muss jetzt mal gesagt sein!

Gruss
Urs

[gitarrenmacher]

Guten Morgen,

capricky, Deine Trickkiste ist ja riesig! Danke dass Du sie hier mit uns teilst, nicht nur in diesem Thread. Das muss jetzt mal gesagt sein!

Gruss
Urs

Vielleicht entspringt der Quell guter Ideen, dass der Jute zu der Spezies gehört, die sich den Großteil der Problemlösungen erarbeitet hat. Der Mann mit dem Zylinder iss ja schon lange dabei, und wir hatt´n ja früher nüscht. Nichma so´n schönes Forum.
Munterbleiben
Christian

[viento]

Nur mal am Rande:
bisher habe ich noch keinen derartigen TR eingebaut ohne nachzuschweißen; solche durchweg schludrigen Verschweißungen hinzunehmen habe ich bisher einfach nicht fertiggebracht. Das betrifft auch die Böckchen-Flachstab-Verbindungen.

Dass der Hinweis für Dich, viento, offensichtlich 'n bischen spät kommt, tut mir leid.

Mein Alternativangebot zu dem Flachsteckschlüssel wäre eine straff sitzende Hülse (wenigstens 1,5 mm Wandstärke) auf das Gewinde zu treiben und dann ein Querloch (ca. 2mm) durch Hülse und Stabstumpf zu bohren. Die Hülse kann man vorm Einbau schon anbohren (bessere Bohrerführung). Durch Eindrücken eines Stiftes (notfalls ein Nagelstück, etwas härter wäre besser) ist der Stumpf des Stabes ziemlich fest mit der Hülse verbunden.
Wenn Du nun (sinnvollerweise vor der Aktion) nahe des anderen Endes dieser Hülse in moderatem Abstand zueinander drei um ca. 60 grd. versetzte Querbohrungen eingebracht hast, kannst Du nun den Stab bequem mittels in diese Bohrung passendem Bolzen (ein Inbusschlüssel tut's auch) einstellen, vorausgesetzt der Stab ist an anderer Stelle nicht massiv "einbetoniert". Soweit mein Beitrag aus der Bastelkiste.

[viento]

@kehrdesign :

Der Tipp mit dem Nachschweissen ist prima!
Beim nächsten gucke ich mir die Konstruktion ganz genau daraufhin an.
Wenn da keine Qualität zu sehen ist, mache ich mir das Dingens selber aus Nirosta.
Elektroden dafür hab ich noch in der Garage liegen...
Die Prozedur mit den seitlich angebrachten (Maden-) Schräubchen wird wahrscheinlich
mangels Masse bzw. geringem Stabdurchmesser nicht gut gehen, befürchte ich.
Aber ich schau mal am Montag.

[viento]

Heute habe ich mit 2 Spachteln und einem ca 40 cm langen und 4mm dünnen Holzkeil mit dem Bügeleisen meiner Frau das Griffbrett unbeschadet vom Hals getrennt. Ich hatte so ungefähr eine drei viertel Stunde daran gearbeitet.
Der Halsstab hatte an 2 Stellen Leim abbekommen, der schön fest geworden war. Damit war die Ursache der ganzen Malesche gefunden. Ich hatte etwas Mühe, ihn aus den beiden Leimstellen heraus zu lösen.
Mit etwas Schweissen lässt sich auch die Inbusschraube wieder anbringen. Das bestellte Griffbrett, die neuen Bünde und auch die Ersatz Abalone-Rhomben werden auf die nächste Gitarre im Regal warten (dann aber mit cutaway).
Das Bügeleisen meiner Frau hat übrigens einen Nachfolger bekommen, da es zum Schluss leider von der Werkbank hüpfte und eine ganze Reihe weisser Plastikteilchen von sich gab.

[Poldi]

Schön das es geklappt hat.

[viento]

Heute habe ich mit 2 Spachteln und einem ca 40 cm langen und 4mm dünnen Holzkeil mit dem Bügeleisen meiner Frau das Griffbrett unbeschadet vom Hals getrennt. Ich hatte so ungefähr eine drei viertel Stunde daran gearbeitet.
Der Halsstab hatte an 2 Stellen Leim abbekommen, der schön fest geworden war. Damit war die Ursache der ganzen Malesche gefunden. Ich hatte etwas Mühe, ihn aus den beiden Leimstellen heraus zu lösen.

Nächstes Mal vor dem Aufleimen die Halsstabnut mit dünnem Klebeband abkleben, das verhindert auch Leimperlen, die in Zwischenräumen rattern und Musiker sowie Instrumentenbauer wahnsinnig machen können
Gratulation zur Reparatur!
lg Gerhard

[Simon]

Habe bisher auch immer die Nut mit einem Klebestreifen abgeklebt, den Leim aufgebracht und dann das Klebeband entfernt; oder lässt ihr den Klebestreifen beim Verleimen im Hals drinnen?

[Gerhard]

ich lass ihn drin!

[viento]

Vorm Einbau tauche ich die Trussrods intensiv in mit Öl/Fett versetztes Benzin. Das ergibt nach dem Verflüchtigen des Benzins (die übliche Kunststoff-Schlauchhülle bekommt dazu einige Öffnungen) einen durchgängigen Hauch von Öl-/Schmierfilm, der einerseits der mechanischen Funktion zugute kommt und andererseits ein intensives Verkleben von Funktionselementen durch unbeabsichtigt eingedrungenen Leim verhindert.
Einen Klebestreifen verwende ich nicht, entferne aber nach Auftrag den Leim im Halsstabbereich mittels schmaler Spachtel, was vom Ergebnis her Deiner Vorgehensweise, filzkopf, entspricht.
Was allerdings bei mir in der Nut drinnen bleibt, ist eine weicher, zwei- bis dreilagiger Foliestreifen in dem Spalt zwischen Nutgrund und dem Rundstab. Ich bilde mir ein, damit eine Sicherheit gegen Klappern des entspannten Stabes erreicht zu haben.

[viento]

Noch eben auf die Schnelle:

Sollte der Stab mit dem runden oder dem flachen Teil nach unten in die Nut gelegt werden?

Oder ist das schnurz-egal?

[viento]

flach oben, zum Griffbrett hin, rund in die Nut
Grüsse
Wasduwolle

[viento]

Danke für die freundliche Info!!!