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Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 19:14
von bea
Hallo in die Runde,

bei einem billigen Akustikbass (Harley Benton B30FL, erstaunlich gut klingend) muss die E-Saite höhergelegt werden. Bevor ich jetzt eine neue Einlage aus Knochen anfertige, würde ich gern mit z.B. Papier aufdoppeln und dieses festkleben. Und dazu wüsste ich gern, mit welchem Material ich es zu tun habe. Weiß zufällig jemand, was da so genommen wird?

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 19:26
von Roland Gibson
Würde einfach mal bei Thomann anfragen. Das geht meist recht schnell. fg

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 20:40
von jhg
Bei den billigen Klamotten fast immer ein harter Kunststoff. Ich würde dafür eher einen Furnierstreifen nehmen. Aber irgendwas hartes ist immer OK.

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 22:09
von Drifter
Ich nehme mal an, Du meinst den Steg, oder?

Ist eigentlich auch egal.

Ein Trick aus dem Modellbau (Restaurierung von Matchboxautos auf Youtube): Backpulver mit Superkleber mischen. Das Zeugs wird beinhart, ersetzt bei diesen Restaurierungen Metall. Und ist nachher gut mit der Feile zu bearbeiten.

lG

Norbert

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 22:17
von bea
Vermutlich haben die Leute bei Thoman keinen Schmmer hinsichtli derartiger Details. Es geht um die Frage, was auf dem Kunststoff überhaupt klebt. Und dazu sollte man wirklich ungefähr wissen, was für ein Zeugs das ist - sonst kann man es gleich bleiben lassen. Momentan habe ich einen Schnipsel Kreditkarte zu vier Lagen gefaltet unter die Saite geklemmt und würde den halt ganz gern befestigen. Und das geht bei manchen Kunststoffen, ist aber bei anderen hoffnungslos (zB PET, PE, Polyamide), und das gilt sogar für Epoxidharz- oder CA-Kleber. Matchboxautos sind doch aus Metall...


Das Problem entsteht übrigens dadurch, dass die Stegeinlage gekrümmt und das Griffbrett plan ist. Und dadurch, dass ich letzten Sommer meine Bude wegen eines Wasserschadens räumen musste und seitdem nichts wiederfinde.

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 05.04.2022, 22:27
von Drifter
Normalerweise würde ich sagen, probier es aus, der Superkleber mit dem Backpulver müssten halten, einfach weil es auch auf Metall hält. Aber ich versteh Dein Problem.... Keine Reserve....

Aber ist eine Stegeinlage aus Knochen wirklich so zeitaufwändig?

lG

Norbert

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 06.04.2022, 06:45
von the schweinhorn
Kannst du die Stegeinlage einfach rausziehen? Meistens geht das, weil drunter n Piezostäbchen wohnt, das den
n Pickup darstellt. In dem Fall würde ich den Pickup mit hartem bzw formstabilen Material ohne Kleben ausreichnd unterfüttern, den ganzen Salat wieder reinstecken und dann vorsichtig von oben via Feilen und Schleifen angleichen. wenn das Griffbrett plan ist, geht das Nacharbeiten auch im ausgebauten Zustand, dann mußt du dich ja nur in Richtung "gerade" orientieren.

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 06.04.2022, 12:42
von darkforce
Ich würde auf ABS tippen. Es finden sich auch eine ganze Reihe von Angeboten für ABS Sättel und Stegeinlagen bei Alibaba, könnte also passen.

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 06.04.2022, 13:05
von jhg
Auch noch mal zum Thema:

Bei Stegeinlagen ist es wie @the schweinhorn beschrieben hat: die Höhenänderung findet immer duch Unterlegen unter der Stegeinlage statt. Das geht solange gut, wie die Nut ausreichend tief ist. Wenn dier Höhenunterschied zu groß ist, muss eine neue Stegeinlage rein. Wenn du sicher gehen willst, dass es passt, kaufst du dir so einen Rohling: https://www.thomann.de/de/harley_benton ... 2x14x5.htm und schleifst den dann passend für den Steg zu.

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 06.04.2022, 16:41
von capricky
Zu 90% sind die Kunstoffsättel und Stegeinlagen aus Polystyrol, darauf klebt eigentlich alles. Ist es Nylon, Teflon oder Polyethylen klebt es nicht. Das mekrkt man dann schon ziemlich zeitnah.

capricky

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 07.04.2022, 00:34
von bea
Also wie gesagt, eigentlich müsste ich noch eine Stegeinlage über haben bzw einen hinreichend großen Rest des Rohlings, aus dem ich die Einlage beim V-Bass gezimmert hatte. Aber jetzt geht es erstmal darum, zu lernen, welche Saitenhöhe ich *wirklich* benötige. Unverstärkt mit nem Sopransax und nem Akkordeon zusammenzuspielen ist nämlich durchaus was anderes als das gewohnte Spielen mit Verstärker.


Die vorhandene Stegeinlage war übrigens viel zu hoch, und die Auflage war äußerst roh zugesägt. Da habe ich einiges weggenommen. Und inzwischen merke ich halt, dass es dank des falschen Radius zwar für die A- und D-Saite passt, aber bei die E-Saite bei starkem Anschlag scheppert(e) und die G-Saite leider ebenfalls.

Mit anderen Worten: meine Spielweise soll sich noch anpassen, und das Setup ebenfalls. Danach hat es tatsächlich Sinn, eine neue Stegeinlage anzufertigen - und wenn die Pappstückchen tatsächlich an der alten Auflage kleben, kann ich bequem die passende Krümmung anzeichnen.

Im Augenblick sieht das übrigens so aus:
DSC_4757.JPG

Re: Kunststoff-Stegeinlage

Verfasst: 07.04.2022, 18:44
von bea
Kleimes Update: bei genauem Hinschauen sah man tatsächlich einen leichten Buckel im Griffbrett im Bereich des Halsansatzes. Also den Hobel geschnappt und unter reduzierter Saitenspannung die paar Zehntel weggenommen - jeweils eine Hälfte des Griffbretts am Stück. Jetzt ist alles nochmals viel besser. (Und die 75€ für den Bass sind noch bässer angelegt als bisher schon).