Wie sich herausstellte gibt es (mutmaßlich Polycryl-artige) Mischungen von Acryl-PU auf wässriger Basis im Baumarkt, zB Bauhaus oder Hornbach. Ich habe den von Bauhaus gekauft, swingcolor Parkettlack.
Dünn auf ein Probestück aufgetragen und Ausdruck vorsichtig angepresst
Nach einer Stunde (wie im Video) vorsichtig feucht gerubbelt, leider mit sehr enttäuschendem Ergebnis
Der Toner haftet teilweise mehr am Papier als am Untergrund und geht beim Wegrubbeln mit.
Zudem haften zumindest dünne Schichten bzw. Faserverbände des Papiers am Holz, die nur schwer zu entfernen sind.
Versuch wurde wiederholt mit o/n Trocknung
Leider rubbelt man beim Entfernen des Papiers auch jetzt problemlos den Toner mit. Der Toner wird in diesem Experiment zwar auf die Oberfläche fixiert, allerdings verkleben dabei auch Teile des Papierträgers, mit denen sich der Toner dann auch leicht wieder ablöst. Die Verbindung zwischen Toner und Papier scheint also besser als die zwischen Oberfläche und Toner. Das Ergebnis im Video ist daher entweder dem Minwax Polycryl geschuldet oder es liegt am Holz(untergrund)? Ich kann es nicht sagen.
Um die vormals beste Methode, jene mit Aceton, im echten Leben zu testen, habe ich einen lackierten (zumindest aber grundierten) Hals mit sehr glatter Oberfläche als Probestück hergenommen
Wie man sieht, ist das Ergebnis nur hinsichtlich der Acetondämpfe berauschend.
Der Toner löst sich zwar teilweise, aber haftet nicht gut genug. Mein erster Ansatz folgte einer Beschreibung aus Instructables für den Tonertransfer auf Platinen mit einer Mischung aus (8:3) Ethanol/Aceton, die sehr schöne Ergebnisse zeigte, was am Hals aber überhaupt nicht funktioniert hat. Ein Aufrauen der Oberfläche durch Anschleifen brachte auch keine Verbesserung. Die Erhöhung des Acetonanteils auf 100% (vermutlich Industriegrad zw. 90% und 95%?) brachte das Ergebnis vom Foto oben.
Die Verwendung eines guten Lösungsmittels für den Toner (Acrylverdünner, enthaltend Xylen) brachte dann dieses wenig formtreue Ergebnis, das nicht einmal besonders gut am Untergrund haftete
(Immerhin überstand der Hals das Aceton und die Verdünnung ohne jeden Schaden - was auch immer da drauf ist, es hält viel aus. Vielleicht Polyurethan?)
Nun stand ich vor einem echten Problem, denn die Versuche hier sollten eigentlich die ersten Schritte in einem neuen Projekt sein.
Ich griff also auf die Methode zurück, die im Forum gängig und sogar in meinen Händen schon gut funktioniert hat: Bügeln.
Und siehe da
Ein (für mich) hervorragendes Ergebnis. Der Untergrund hat auch die Hitze ohne Schäden überstanden.
Ich habe daher dann gleich so weitergemacht
Besser wird es wohl nicht.
Ich nehme an, dass die Hitze den Toner und den Untergrund teilweise anschmilzt und der Toner dadurch nicht nur teilweise freigesetzt wird sondern auch am Untergrund haften bleibt.
Bisserl Klarlack und geht schon
Projekt gerettet
Mein Fazit ist, die Bügelmethode funktioniert am Besten, sogar auf präpariertem Untergrund, wahrscheinlich noch besser, wenn man einen Träger für den Ausdruck nimmt, welcher den Toner nicht zu stark binden kann, so wie es forumseitig ja beschrieben wird. Man ist aber natürlich gut beraten, ein oberflächenbehandeltes Stück zunächst auf dessen Hitzeverträglicheit zu prüfen.
Alle anderen Methoden haben in meinen Händen leider keine befriedigenden Ergebnisse gebracht, wobei natürlich zu bedenken ist, dass ich zB kein Original Polycryl verwenden konnte etc.