Druck und Beschriftung in Nitrolack

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expo
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Druck und Beschriftung in Nitrolack

#1

Beitrag von expo » 25.05.2010, 14:16

Die Idee kommt von Gil aus dem TDPRI Thread, ursprünglich ging es um das replizieren der gestempelten Seriennummern bei 50er Gibsons.
Aber eigentlich eignet sich das bestimmt auch für andere Decals die in den Klarlack eingearbeitet werden sollen.
Der Vorteil gegenüber waterslide decals ist, man sieht nachher keine Kante mehr.

Ich habe Gils Methode etwas vereinfacht, statt Wachspapier habe ich Overheadfolie benutzt.

Die durchsichtige Overheadfolie habe ich mit 2 dünnen Schichten reinem Nitrolack besprüht.

Auf diese Schicht habe ich mit einem Schwarzweiss Laserdrucker die Zahlen gedruckt. (Ich gebe keine Garantie das der Drucker nicht beschädigt wird 8) ) Die Nitroschicht reagiert etwas auf die Hitze im Drucker und wird leicht matt/milchig.
Danach folgen nochmal ein,zwei Schichten Nitrolack um die Druckfarbe einzuschliessen.

Die Nitroschicht trennt sich danach problemlos von der Folie.

Man kann jetzt die benötigten Teile ausschneiden und mit etwas Verdünnung auf vorlackierte Hölzer kleben.
Danch wird das Decal einlackiert.
Der Vorteil ist jetzt das sich die Nitroschicht beim übersprühen auflöst und das Gedruckte damit in die Lackschicht integriert wird.

Bild

Falls man einen colorierten Decklack benutzt sollte auch die Nitroschicht so gefärbt sein, da ansonsten die Umgebung etwas beeinflusst werden könnte.

Bild

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#2

Beitrag von Delayar » 25.05.2010, 14:34

Ich arbeite zwar (bis jetzt) nicht mit Nitrolack, aber trotzdem Danke für den Tip!

mfG
Markus

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#3

Beitrag von BonBenE » 25.05.2010, 15:20

Du nutzt die OH-Folie also nur als Trägerschicht, die nach ablösen des Lacks wieder leer ist?
Klasse Tipp...
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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#4

Beitrag von irgendwer » 25.05.2010, 15:39

Hallo!

Gute Idee, sollte sich mit nem Tintenstrahldrucker mit paar Tests wohl auch hinbekommen lassen, oder?

Gruss, Max
Irgendwer wird irgendwann irgendwo die Weltherrschaft an sich reissen. Irgendwie klappt das schon. Irgendwelche Leute gibt's irgendwie überall. Irgendeine Idee hat irgendwer schon.

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#5

Beitrag von expo » 25.05.2010, 15:52

BonBenE hat geschrieben:Du nutzt die OH-Folie also nur als Trägerschicht, die nach ablösen des Lacks wieder leer ist?
Klasse Tipp...
Ja die Folie ist nur Trägerschicht für den Druck auf den Lack und wird wieder abgelöst.
Es verbleibt nur die Lackschicht.
Der Lack löst sich nachher vollständig auf und die Druckfarbe schwebt im Klarlack. :D

Ich habe überlegt und der Test mit Tintenstrahler war nicht so prickelnd, das hält nicht so gut und verläuft eher.

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#6

Beitrag von irgendwer » 25.05.2010, 16:00

Mit Laserdrucker nutzen das manche als Transferverfahren fürs Platinenätzen, ohne Lack:

Die Leiterbahnen werden positiv, aber spiegelverkehrt auf glattes Papier gedruckt, dann wird das mit dem Bügeleisen auf die Platine aufgebügelt und nass das Papier entfernt...

Eventuell kann man das Prinzip teilweise übernehmen.
Mit spiegelverkehrtem Druck das mit Nitrolack aufkleben, und dann erst die Folie entfernen...

Spart mindestens das überlackieren zum Einschliessen der Farbe...
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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#7

Beitrag von expo » 25.05.2010, 16:20

irgendwer hat geschrieben:Mit Laserdrucker nutzen das manche als Transferverfahren fürs Platinenätzen, ohne Lack:

Die Leiterbahnen werden positiv, aber spiegelverkehrt auf glattes Papier gedruckt, dann wird das mit dem Bügeleisen auf die Platine aufgebügelt und nass das Papier entfernt...

Eventuell kann man das Prinzip teilweise übernehmen.
Mit spiegelverkehrtem Druck das mit Nitrolack aufkleben, und dann erst die Folie entfernen...

Spart mindestens das überlackieren zum Einschliessen der Farbe...
Nitroverdünnung könnte die Laserdruckfarbe anlösen..deshalb fand ich den Einschluss in puren Lack ganz gut.

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#8

Beitrag von Blackhawk » 26.05.2010, 09:59

@expo: Könntest du dein Probestück mal für eine Weile unter die Sonnenbank legen? (Du hast ja bestimmt noch eine vom agen der Paula) Mich würde interessieren wie sich die Tinte unter UV Einfluß verhält.
Schöne Grüße

Blackhawk

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#9

Beitrag von expo » 27.05.2010, 01:24

Teure Aktion :D

Aber ich könnte die mal in die Sommersonne packen, falls der Sommer noch kommt. ;)

Der Druckeronkel schreibt dazu:


http://www.druckeronkel.de/index.php?id=gitarre
Allgemeine Info zu Tinte

Tinte ist (abhängig vom verwendeten Drucker) meistens nicht besonders UV-beständig.
Da Ihre Gitarre wahrscheinlich mehrere Jahre halten soll rate ich daher eher zu Laser-Druck.

Eine 100%ige UV-Beständigkeit gibt es zwar mit keinem Material, Laserdrucke halten aber in der Regel wesentlich länger als Tintendrucke.

Ausserdem sind die Laserfolien einfacher zu verarbeiten.

Bei allen Folien sollten die Decals aber auf jeden Fall überlackiert werden.
Damit wird die Beständigkeit gegen Verkratzen und Verbleichen wesentlich erhöht - es gibt auch spezielle UV-Schutzlacke.

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#10

Beitrag von Blackhawk » 27.05.2010, 11:14

expo hat geschrieben:Aber ich könnte die mal in die Sommersonne packen, falls der Sommer noch kommt. ;)
Das geht natürlich auch. ;) Mich interessiert einfach mal die Langzeitstabilität im Praxistest.
Schöne Grüße

Blackhawk

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Re: Druck und Beschriftung in Nitrolack

#11

Beitrag von Fonz » 27.05.2010, 22:04

Die Wasserschiebebilder vom Druckeronkel wurden bei meiner Les Paul verwendet.
Man muss nur aufpassen das der Lack beim ersten Durchgang nicht zu satt gesprüht wird sonst fangen die Decals an zu schrumpeln.

LG Fonz ;)

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