LEDs als Inlays

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LosDos
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LEDs als Inlays

#1

Beitrag von LosDos » 07.05.2012, 13:12

Hallo,

ich habe mich in letzter Zeit mal mit der Idee auseinandergesetzt LEDs als Sidedots und auch als Griffbrettinlays zu verbauen.

Daraufhin habe ich 12stringbassman angeschrieben weil ich gesehen hatte, dass der bei einem seiner Bässe die Sidedots beleuchtet hat. Im Gespräch haben wir dann abgesprochen einfach einen eigenen Fredd daraus zu machen.

Die Sidedots kann man ja über Lichtleiter beleuchten. Wobei 12string schon meinte, dass er das bei seinem Bass ziemlich fummelig fand. Spätestens bei den Griffbrettinlays ist der Lichtleiterdurchmesser von 1mm auch zu klein, so dass man diese entweder bündeln müsste oder was vermutlich einfach ist direkt Leds verbaut.

Interessant wäre für mich an dieser Stelle wie die Schaltung auszusehen hat, da ich mich mit LEDs gar nicht auskenne aber schon gehört hab, dass sich deren Lebensdauer bei falscher Schaltung drastisch veringert. Außerdem steht es für mich auch zu Diskussion wie sinnvoll es ist die LEDs ins Griffbrett zu setzen denn wenn mal ein über den Jordan geht wirds dann ja schon problematischer die zu wechseln.

Also alle Fragen und Anregungen sind hier herzlich willkommen.

Philipp

aivilio99
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Re: LEDs als Inlays

#2

Beitrag von aivilio99 » 07.05.2012, 20:02

Hallo zusammen,

Ich hab bisher bei einem Bass LEDs als Sidedots verwendet und bin dabei nach einer Methode vorgegangen, wie sie bei Alembic beschrieben wird. Kurz gesagt: Kanal von unten ins Griffbrett fräsen, von der Seite dorthin durchbohren und kleine Röhrchen aus Sterling silber in das Loch treiben. Dann eine Ebenholzleiste auf die richtigen Maße bringen, auf zwei Seiten mit Kupferfolie bekleben, auf der einen Seite an den richtigen Stellen unterbrechen, SMD-LEDs drauflöten, in den Kanal versenken, dann noch kurze Lichtleiter von der LED durch das Röhrchen, den Kanal mit Epoxy vergießen und die Griffbrettkante glatt feilen.

Das sieht dann so aus...
IMG_5951.JPG
Das Endergebnis kann sich durchaus sehen lassen - aber nochmal würd ich es so nicht mehr machen...
LEDs.png
Peter

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Re: LEDs als Inlays

#3

Beitrag von 12stringbassman » 08.05.2012, 08:14

Hallo Peter!

Interessant!
aivilio99 hat geschrieben:.... und bin dabei nach einer Methode vorgegangen, wie sie bei Alembic beschrieben wird.
Wo? :?:

Anstelle des Ebenholzstreifens würde ich aber eher Kunststoff nehmen, und nicht mit Kupferfolie bekleben, sondern mit Litze. Ich hätte die Befürchtung, dass die Kupferfolie irgendwann reisst. Wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du alle LEDs in Reihe geschaltet? Da würde ein winziger Haarriss genügen, um alle LED "auszuschalten" :roll:

@Philipp:

Die Vorwärtsspannung UF der meisten Standard-LEDs beträgt ca. 2,2V (je nach Farbe auch mal etwas mehr oder weniger). Dabei fließt dann ein Strom IF von normalerweise 20mA. Es gibt auch low-current-Typen, die nur 2mA brauchen.
Jedenfalls sollte der Strom nicht größer werden, als der im Datenblatt angegebene, sonst sinkt die Lebensdauer der LED drastisch. Weniger Strom macht nix, sie leuchtet dann halt weniger hell.

Wenn Du jetzt z.B. 12 LEDs mit UF=2,0V und IF=20mA verwenden willst, kannst Du z.B. je vier parallelschalten und diese drei Gruppen in Reihe. Dann müüstest Du 6,0V mit 80mA bereitstellen, also z.B. vier 1,5V-Batterien in Reihe. Mignos (AA) haben eine Kapazität von vielleicht 2400mAh, d.h. bei 80mA würden die Lampen theoretisch 30h brennen. Allerdings wird's gegen Ende zu immer dunkler.

Wenn die Batteriespannung höher ist als UF der LEDs, dann musst Du den Strom mittels Vorwiderstand entsprechend begrenzen. Wenn Du z.B. die LEDs aus obigem Beispiel aus einer 9V-Batterie betreiben wolltest, müsstest Du 3V "vernichten", um den Strom auf 80mA zu begrenzen. Vereinfacht rechne ich das so: R=U/I=3V/80mA=37,5Ohm.
Der nächst-höhere Weret der Normreihe wäre 39Ohm.
P=U*I=3V*80mA=240mW, also würde ich einen 1/2W-Widerstand nehmen, damit er nicht zu heiß wird.

Das ist jetzt keine Bauanleitung, sondern nur ein Beispiel, wie man das berechnen und dimensionieren kann!!!!

Es möge also ein jeder selbstständig denken und rechen ;)

Viel Spaß dabei

Matthias

PS.: LED-Rechner
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

LosDos
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Re: LEDs als Inlays

#4

Beitrag von LosDos » 08.05.2012, 11:07

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Tipps. Ich verspreche hiermit vor dem Einbau selber zu rechnen :D .
Meine Suche ließ mich gestern in einem ähnlichen Forum ;) fündig werden. Dort hat ein Mitglied einfach LEDs mittels Sekundenkleber von unten in die Inlaybohrungen geklebt und dann die Löcher von oben mit kristallklarem Epoxy vergossen.
Eine sehr gute Idee, wie ich finde.

kennt sich jemand mit diesen SMD-LEDs aus ? Kann man die ganz normal verlöten? Zumindest für die Sidedots wären die ja auch eine Idee denn da gibt es Extraleiterbahnen für. Man müsste dann nur noch die SMDs in den richtigen Abständen auflöten und dann die Leiterbahn verbauen.

@Peter: Wie würdest du es denn jetzt machen?

Philipp

Edith sagt: Ich hab was vergessen :D

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Re: LEDs als Inlays

#5

Beitrag von aivilio99 » 08.05.2012, 19:31

Hi,

@12stringbassman: Die LED-Installation war im Alembic-Forum immer mal wieder ein Thema. Ich find das zwar nicht mehr, also kann ich es leider nicht verlinken, aber ich hab mir die Fotos runtergezogen. You´ve got Mail...

Tatsächlich hatte ich die LEDs damals zuerst in Reihe, weil ich sowieso eine externe Stromversorgung a la Alembic (+-17V) geplant hatte. Bin dann aber auf interne Batterieversorgung umgeschwenkt - und hab dann den Streifen noch mal mit paralleler Ansteuerung neu gemacht. Problem dabei: Dadurch - und die nicht hundertprozentig genaue Platzierung der SMD-LEDs (die präzise von Hand zu verlöten ist nämlich absolut PITA...) haben die einzelnen Dots jetzt geringe, aber wahrnehmbare Helligkeitsunterschiede... :/

@Philipp: SMD-LEDs löten ist wie schon erwähnt keine erstrebenswerte Tätigkeit, aber falls Du dir es antun willst, so habs ich gemacht: Beide Kontaktstellen verzinnen. LED darauf positionieren, mit irgendwas Spitzem von oben festdrücken, dann erst das eine Pad erhitzen, bis das Lötzinn drunter schmilzt, dann das andere. Ich hab für jede LED mehrere Versuche benötigt.

Bei meinem nächsten Bass wollte ich es auch mal mit Lichtleitern versuchen. Hat aus meiner Sicht viele Vorteile, wenn die Fasern erst mal im Griffbrett sind. Einfache Stromversorgung per 9V-Batterie + Vorwiderstand, geringer Stromverbrauch, gleiche Helligkeit aller Dots - und außerdem wollte ich versuchen, die Farbe der Dots umschaltbar zu machen, indem über eine optische Weiche zwei verschiedenfarbige LEDs ins gleiche Faserbündel eingekoppelt werden können. Mal sehen obs klappt. Bei meinem Bautempo ist 2014/15 mit ersten Erfahrungswerten zu rechnen...

Grüße

Peter

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Re: LEDs als Inlays

#6

Beitrag von atomicxmario » 27.05.2013, 11:11

Könnte man so etwas nicht mit Glasfaser realisieren? Die "Leitung" in den Hals verlegen und 1 Leuchtmittel mit samt Strom in den Korpus... nur eine Idee...
Gruß Mario

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Re: LEDs als Inlays

#7

Beitrag von dreizehnbass » 27.05.2013, 21:26

atomicxmario hat geschrieben:Könnte man so etwas nicht mit Glasfaser realisieren? Die "Leitung" in den Hals verlegen und 1 Leuchtmittel mit samt Strom in den Korpus... nur eine Idee...
Ich machs nur so, denn wenn mal ein LED das Zeitliche segnet, dann bleibt der Dot dunkel.
LED's halten zwar recht lange, aber ich will bei meinen Instrumenten auch nach 30 Jahren diese Funktion erfüllt wissen.
Ein Bündel Glasfasern darf natürlich nicht zu stark gebogen werden. Die Faser braucht einen bestimmten Radius.
Knickt man die Faser ab, ist sie blind.

Hab dann nur ein LED im E-Fach. Das kann man leicht austausschen oder man kann ein mehrfärbig umschaltbare LED einbauen.
Vor dem LED befestige ich eine Linse damit das Licht auf das Bündel verteilt wird.

Noch was: Glasfasern vertragen keinen Superkleber und auch keinen PU Lack! Das macht die Faser spröde und bricht dann.

lg
Daniel

Edit: Als Stromversorgung genügt eine 3V Batterie wie sie in Fotoapparaten Verwendung finden. 9V halte ich für übertrieben, da muss mann wieder fette Widerstände anlöten. Was man aber bei manchen LED's bei 3V auch machen muss.
Getrennte Stromversorgung zum Preamp ist nötig, um Einschaltgeräusche zu vermeiden.
http://www.13instruments.com/ Saiteninstrumente in Handarbeit

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