Binding an Form anpassen

Einlegearbeiten und Bindings aller Art, Späne, Ränder und anderes
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iefes
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Binding an Form anpassen

#1

Beitrag von iefes » 22.12.2010, 23:48

Hey,

ich will die F-Löcher meiner Epiphone Riviera nachträglich mit Creme-Binding versehen. Wie bekomme ich das Binding am besten in die gewüschte Form ? Mit einem Heißluftföhn oder Ähnlichem ?
Durch einfaches hineinhalten verbiegt es sich zu stark und es entstehen eher Knicke als Rundungen.
Noch eine Frage dazu:
Sollte ich eher 4 Teile pro F-Loch einkleben und dann bündig schaben oder nur 2 Teile. Kann ich das Binding mit einem Heißluftföhn so verformen, dass es in den Knick in der Mitte des F-Lochs passt ?

Vielen Dank und lieben Gruß,
iefes

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Re: Binding an Form anpassen

#2

Beitrag von elektrojohn » 23.12.2010, 00:40

Willst Du Holz- oder Plastikbinding verwenden?
Plastik kannst Du mit einem Fön (vorsichtig!) weicher machen und biegen, Holz nass mit einem Biegeeisen.
Ich habe ich bei meinen 2 Gitarren mit F-Löchern jeweils 4 Stücke pro F-Loch verwendet (1x Holz und 1x Plastik). Die Ecken sind mMn zu scharf zum Knicken. Übrigens habe ich mir eine "Form" aus Sperrholz gemacht, um die 4 Stücke in die richtige Form zu bringen, bevor ich sie eingeklebt habe.

Gruß
Christian
Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
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Re: Binding an Form anpassen

#3

Beitrag von 12stringbassman » 23.12.2010, 08:41

Guckst Du hier:
http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic. ... all#p12563
Ich habe vier Stücke genommen und diese mit der Heißluftpistole (in sanfter Einstellung) erwärmt und in Y- und Z-Richtung vorgebogen, also der Form des F-Loches sowie der Deckenkrümmung angepasst. in den Ecken muss das Material mit einem scharfen (!) Messer sauber auf Gehrung geschnitten werden.
Geklebt habe ich zuerst mit Roderer L530, bin dann aber zum altbewährten Aceton übergegangen.
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Re: Binding an Form anpassen

#4

Beitrag von iefes » 23.12.2010, 14:22

Vielen Dank euch.
Ich werds mit einem Föhn versuchen. Die Heißluftpistole ist leider nicht so schnell griffbereit und ich denke, die wäre auch zu heiß. Also die, die ich habe.
Ich werds mal wie beschrieben versuchen. Sollte ich dann sozusagen erstmal 2 pro F-Loch einkleben und die anderen beiden dann anpassen und auf Gehrung reinsetzen, wenn die ersten schon fest sind ?
Ich werde übrigens Aceton verwenden. Hatte gedacht, Holz und Binding damit zu bestreichen, weil ich denke, dass dies eine sauberere Variante ist, als eine Kleber-Creme anzurühren.

lg, iefes

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Re: Binding an Form anpassen

#5

Beitrag von Lex Luthier † » 23.12.2010, 14:58

ich würd das gerne mal auf Fotos sehen, insbesondere die Riviera wovon ich ein Fan bin und wobei ich auch schon einmal an einen Pimp-Job gedacht habe, wenn auch nicht an F-Loch Binding :D dennoch

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Re: Binding an Form anpassen

#6

Beitrag von 12stringbassman » 23.12.2010, 15:43

iefes hat geschrieben:Sollte ich dann sozusagen erstmal 2 pro F-Loch einkleben und die anderen beiden dann anpassen und auf Gehrung reinsetzen, wenn die ersten schon fest sind ?
Genau so. Zwei Stück diagonal gegenüberliegend ankleben, wenn die fest sind, in den Ecken die Gehrung schneiden, dann die beiden anderen Stücke einpassen und einkleben. Wenn Du in meinem verlinkten Thread schaust, ist in einem Bild im Hintergrund das Buch von Benedetto zu sehen mit der ensprechenden Seite aufgeschlagen.
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Re: Binding an Form anpassen

#7

Beitrag von iefes » 23.12.2010, 17:26

Jop, ich werde gleich mal in den Keller verschwinden und die Sache angehen.
Zum Grund, warum ich das überhaupt mache:
Ich würde sehr gern selbst Gitarren bauen und befasse mich schon eine Weile mit der Materie. Habe vor kurzem bei einer alten Höfner Jazzgitarre aus den Endfünfzigern einen aus dem Leim gegangenen Hals wieder eingeleimt, die Saitenlage angepasst, neue Mechaniken montiert, den Body gereinigt usw. und das hat mich nur noch schärfer darauf gemacht, mich mehr damit zu befassen. Ich habe auch schon mal Twang angeschrieben, wegen des Bauplans seiner VINZENZ.
Da ich derzeit aber noch nicht genug Geld habe (bin Zivildienstleistender - aussterbende Spezies :D ) um mal an ein komplett neues Projekt (also erstmal nach Bauplan) anzugehen, will ich halt ein bisschen rumprobieren und Kleinigkeiten angehen. Da es mich schon immer gestört hat, dass meine Hauptgitarre, eben diese Epipohne Riviera Nick Valensi Sig (also nichts Besonderes), keine F-Loch Bindings hat (irgendwie finde ich das mit Bindings viel ästethischer :roll: ). Deswegen dieser ganze Fred. (whistle)

Vielen Dank schonmal für eure Hilfe.
Das Buch von Benedetto werde ich mir die Tage auch mal bestellen, um weiter in die Materie zu kommen. Derzeit lese ich das Buch von Martin Koch zum Gitarrenbau.

lg, iefes

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Re: Binding an Form anpassen

#8

Beitrag von iefes » 23.12.2010, 18:40

Hab mich grad mal daran versucht und bekomme es einfach nicht hin, das Binding so in die Form zu "erwärmen", dass keine Lücken entstehen. Es ist 1,5mm stark, was vielleicht zu dick ist ? Habe es jetzt aber auch noch nicht mit einem Heißluftföhn probiert... Vielleicht sollte ich mir auch eine Schablone anfertigen ? Dann eher eine Außen- oder Innenschablone ?

Danke euch.

ief

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Re: Binding an Form anpassen

#9

Beitrag von 12stringbassman » 23.12.2010, 19:03

iefes hat geschrieben:...dass keine Lücken entstehen.
Das wirst Du eh nicht hinkriegen und musst Du auch nicht. Ich habe es etwas stärker Gebogen als die eigentliche Form und es dann mit Klebestreifen angepresst. Das ist an einer bereits fertigen Gitarre natürlich etwas schwieriger als an einer noch nicht aufgeleimten Decke. Wie hast Du es erwärmt, wenn nicht mit Föhn?
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Re: Binding an Form anpassen

#10

Beitrag von iefes » 23.12.2010, 20:25

Habe es mit einem normalen Haartrocknungs-Föhn erwärmt, doch ich vermute, dass das nicht genügt. Mit dieser Methode bleiben richtige Knicke im Material und das wäre ja schade.
Ich werde es nochmal mit Heißluft versuchen, wenn ich dazu Gelegenheit bekomme.

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Re: Binding an Form anpassen

#11

Beitrag von 12stringbassman » 24.12.2010, 10:40

Es muss schon so warm werden, dass das Material leicht weich wird. Die Temperatur ist dabei so hoch, dass man (bzw. ich) es an den Fingern kaum noch aushält. Haartrockner kann evt. zu gering sein.
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