Tru Oil mattieren

[house md]

Irgendwie fällt es mir schwer, aus Tru Oil ein gleichmäßig (=kratzerfreies) mattes finish zu bekommen. Ich benutze ein extrem feines 3M Handpoliervlies aber gegen das Licht kannich immer noch feinste Kratzer erkennen…oder bin ich zu piefig?

Tru Oil auf Hochglanz zu polieren geht mir dagegen leicht von der Hand, fast ein Kinderspiel einen makellosen Hochglanz zu polieren.

Also- wie bekomme ich die Rückseite von diesem schönen Neck perfekt seidenmatt? Bin für gute Tipps sehr dankbar!

[Poldi]

Schon mal probiert das Öl mit feinem Schleifpapier (800er bis 1500er) einzuschleifen?
Anschließend das noch feuchte Öl-Schleifgemisch mit einem feinen Lappen abwischen.
So bekomme ich ein seidenmattes Finish.

[polytune]

Hast du es mal mit sehr feiner Stahlwolle (0000) probiert? Ist zwar mehr Sauerrei, aber ergibt eigentlich ganz ordentliche Oberflächen. Je nach Geschmack könntest du danach noch eine hauchdünne Schicht Renaissance Wax oder ein ähnliches Wachs aufbringen, muss aber natürlich ab und an mal erneuert werden.

[house md]

Schon mal probiert das Öl mit feinem Schleifpapier (800er bis 1500er) einzuschleifen?
Anschließend das noch feuchte Öl-Schleifgemisch mit einem feinen Lappen abwischen.
So bekomme ich ein seidenmattes Finish.

Ja, mit Öl.
Ich wüsste aber nicht wie man das mit Truoil bewerkstelligen soll, zumal dieses innerhalb kurzer Zeit trocknet. Ich denke dass gibt nur Geschmiere.

[house md]

Hast du es mal mit sehr feiner Stahlwolle (0000) probiert? Ist zwar mehr Sauerrei, aber ergibt eigentlich ganz ordentliche Oberflächen. Je nach Geschmack könntest du danach noch eine hauchdünne Schicht Renaissance Wax oder ein ähnliches Wachs aufbringen, muss aber natürlich ab und an mal erneuert werden.

Stahlwolle ist für much tabu wegen dem „Stahlabfall“.

[house md]

Schon mal probiert das Öl mit feinem Schleifpapier (800er bis 1500er) einzuschleifen?
Anschließend das noch feuchte Öl-Schleifgemisch mit einem feinen Lappen abwischen.
So bekomme ich ein seidenmattes Finish.

Ja, mit Öl. Ich wüsste aber nicht wie man das mit Truoil bewerkstelligen soll, zumal dieses innerhalb kurzer Zeit trocknet. Ich denke dass gibt nur Geschmiere.

Keine Sorge, das funktioniert problemlos. Einfach Nassschleifpapier nehmen, und das Öl damit auftragen. Allerdings bekomme ich damit kein seidenmattes Finish, sondern ich mache das um Hochglanz zu erreichen. Vorteil dieser Methode ist, dass die Unregelmäßigkeiten der alten Schicht beim Auftragen der neuen gleich mit eingeebnet werden. Der Schleifstaub vermischt sich dann mit dem neuen Öl und verschließt die Poren. Ich hab mit dieser Methode Ami-Nussbaum auf Hochglanz und ultraglatt bekommen.

Hast du es mal mit sehr feiner Stahlwolle (0000) probiert? Ist zwar mehr Sauerrei, aber ergibt eigentlich ganz ordentliche Oberflächen. Je nach Geschmack könntest du danach noch eine hauchdünne Schicht Renaissance Wax oder ein ähnliches Wachs aufbringen, muss aber natürlich ab und an mal erneuert werden.

Stahlwolle ist für much tabu wegen dem „Stahlabfall“.

Das Argument verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Worin bestehen deine Vorbehalte?

Klar, wenn der Hals montiert bleibt, wirst du wohl Stahlstaub auf den Pickups finden. Aber wenn du ihn abmontierst ... Ich würde halt erst nach ein paar Schichten mit Stahlwolle drangehen, und der letzten Schicht ein paar Tage zum Austrocknen geben. Dann bekommst du die Rückstände problemlos auch aus noch nicht ganz verschlossenen Poren raus. Ich hatte mit Stahlwolle jedenfalls nie nennenswerte Probleme.

Alternativ kannst du das Tru-Oil natürlich auch mit einem super feinem Schleifpapier (2000er?) anschleifen. Danach Antikwachs auftragen und dieses nach dem Trocknen polieren. Fühlt sich super an und wird schön seidenmatt.

[Janis]

Geht es dir darum den fertigen Hochglanzhals im Nachhinein zu mattieren oder sprechen wir von der Vorgehensweise um einen Hals von Grundauf seidenmatt zu ölen? Für ersteres würde ich zusätzlich zu den bereits genannten Tipps noch Bims in etwas Alkohol als schleifpaste vorschlagen, wenn alle anderen Techniken wirklich nichts bringen. Zweiteres ist doch eigentlich der Normalfall beim Ölen, einlassen und feiner werdend mit Öl nass schleifen bis es eben und gleichmäßig ist

[Simon]

Ich habe Tru Oil mit der von Ralf empfohlenen Methode (Stahlwolle 0000) nass in Öl geschliffen schön seidenmatt bekommen. Denke aber, dass du alternativ auch sehr feines Papier (Korn 2000 aufwärts) nehmen kannst, hab darin aber leider keine Erfahrung….
Warum du keine Stahlwolle nehmen magst interessiert mich auch, ich verbrauch Unmengen davon

[house md]

Naja, Stahlwolle ist gegenüber modernerem Schleifvlies oder eben auch feinem Schleifpapier hinsichtlich Schleifbild eher im Nachteil. Schlecht auch, wenn sich winzige Partikel im Holz verfangen (vielleicht auch unter Bünden) und dann vor sich hin rosten…Ich möchte zudem auch kein Risiko an meiner Werkbank mit Pickups eingehen. Jason Lollar hat übrigens Stahlwolle in seiner Werkstatt verboten

Und ja, es geht darum den quasi „naturgegebenen“ Glanz des Truoil zu mattieren.

[Winkl15]

Also wir können ja jetzt nicht genau wissen, was du unter "feinste Kratzer" verstehst.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass dem Problem hier leicht falsche Erwartungen zugrunde liegen könnten.

Es gibt ja bei Lacken/ Hartölen unterschiedliche Glanzgrade. So quasi, ursprünglich ist jeder Lack hochglänzend und dann werden chemische Mattierungsmittel hinzugefügt. Die sind für das Auge wirklich unsichtbar, liegen im ausgehärteten Lack und reflektieren das Licht unterschiedlich.

TruOil ist ein hochglänzender Lack/ Hartöl (zumindest bei einer gewissen Schichtdicke), dem keine solche Mittel zugefügt sind. Die einzige Möglichkeit eine damit behandelte Oberfläche zu mattieren ist halt sie "aufzurauhen". Das heißt, Du wirst auf der Oberfläche aus gewissen Winkeln immer "feinste Kratzer" sehen.
Um das ganz zu vermeiden müsste man eben ein entsprechendes Produkt verwenden.

Kann es sein, dass Du so feine Kratzer meinst?


Edit: Wie schon von @darkforce erwähnt kann man die feinsten Kratzer, die durchs mechanische Mattieren entstehen, mit Wachs noch unauffälliger machen bzw. "füllen". Vielleicht ist auch das die Lösung, die Du suchst.

[house md]

Also wir können ja jetzt nicht genau wissen, was du unter "feinste Kratzer" verstehst.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass dem Problem hier leicht falsche Erwartungen zugrunde liegen könnten.

Es gibt ja bei Lacken/ Hartölen unterschiedliche Glanzgrade. So quasi, ursprünglich ist jeder Lack hochglänzend und dann werden chemische Mattierungsmittel hinzugefügt. Die sind für das Auge wirklich unsichtbar, liegen im ausgehärteten Lack und reflektieren das Licht unterschiedlich.

TruOil ist ein hochglänzender Lack/ Hartöl (zumindest bei einer gewissen Schichtdicke), dem keine solche Mittel zugefügt sind. Die einzige Möglichkeit eine damit behandelte Oberfläche zu mattieren ist halt sie "aufzurauhen". Das heißt, Du wirst auf der Oberfläche aus gewissen Winkeln immer "feinste Kratzer" sehen.
Um das ganz zu vermeiden müsste man eben ein entsprechendes Produkt verwenden.

Kann es sein, dass Du so feine Kratzer meinst?


Edit: Wie schon von @darkforce erwähnt kann man die feinsten Kratzer, die durchs mechanische Mattieren entstehen, mit Wachs noch unauffälliger machen bzw. "füllen". Vielleicht ist auch das die Lösung, die Du suchst.

Hi Lukas,

Du hast völlig Recht und ich bin in diesen Hals so verliebt dass ich wohl Flöhe husten höre.
Ich werde den Neck wie gewohnt mit meinem superfine pad mattieren und im Anschluss mit meinem Leinöl („Hartöl“ von Naturanum), da ist m.W. nach auch Kolophonium enthalten „versiegeln“. Das Öl ist hervorragend und sorgt per se für ein tiefes seidenmatt und verträgt sich zudem perfekt mit Tru Oil. Danke für Deine Antwort!

[Simon]

Zeig dann bitte danach Bilder, das würde mich sehr interessieren

[house md]

Zeig dann bitte danach Bilder, das würde mich sehr interessieren

So wird’s gemacht!

[house md]

Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass nach der TO-Behandlung (16 dünne Schichten) der Hals teilweise beim Test mit einem nebelfeuchten Läppchen abfärbt, also die darunterliegende (wasserbasierte) Beize angelöst wird…