Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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jhg
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#26

Beitrag von jhg » 25.01.2021, 16:19

dantiel hat geschrieben:
25.01.2021, 13:42
Zum Beispiel ginge Schellack mit Clou 1:1 zu mischen und so das beste aus beiden Welten herauszuholen, wetterfest und klangliche Eigenschaften?
Ich glaube, es macht an dieser Stelle überhaupt keinen Sinn weiter zu diskutieren. Du möchtest etwas über den Zusammenhang von Klang und Lack wissen, ohne überhaupt die Grundbegriffe des Gitarrenbaus zu kennen und im Ansatz verstanden zu haben. Bevor du nicht grundsätzlich etwas über die Auslegung und Holzauswahl dieses Instrumentes sagst, kann dir hier keiner eine Antwort geben bzw. die gegebenen Antworten hier scheinen dich ja nicht zu befriedigen.
dantiel hat geschrieben:
25.01.2021, 13:42
habe weiterhin gehört dass eine Leinölfirnis im inneren der Gitarre dazu führt dass die Leimverbindungen nicht mehr halten wegen chemischen Reaktionen. stimmt das? werde Fischleim verwenden.
Vielleicht solltest du auf das hören, was hier ein paar Leute mit Erfahrung gesagt haben. Es gibt gewisse Standards, die sind erprobt und funktionieren auch bei Instrumenten, die bei weiten dein Können übersteigen. Wenn man unbedingt etwas super Ausgefallenes ausprobieren möchte, dann kann man das tun. Aber man sollte vorher ungefähr wissen, was man da tut und worauf man sich einlässt.

Wo immer deine Quellen sind, sie zeugen nicht von allzu großer Kompetenz in Sachen Gitarrenbau .....
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#27

Beitrag von dantiel » 26.01.2021, 01:30

wollte die lack frage klären weil ick dat teil ja auch von innen lackieren will... also nix mal schnell Ostereier schaukeln und hin und her hinterher, dat muss aaaalles janz jenau durchdacht sein.

@jhg naja diskussion habe ich nicht gesucht sondern eigentlich eher eine konkrete frage gestellt welche vielleicht nur jemand mit Erfahrung beantworten kann wollte damit nicht eure Meisterschaft schmälern, im gegenteil habe doch gesagt dass ich Anfänger bin, aber machen was ich will kann ich so oder so, also es ging nicht darum "um Erlaubnis für XY zufragen" sondern hatte ein paar konkrete fragen zur Eignung von verschiedenen lacken und möglichkeiten der verwendung.
Bevor du nicht grundsätzlich etwas über die Auslegung und Holzauswahl dieses Instrumentes sagst, kann dir hier keiner eine Antwort geben bzw. die gegebenen Antworten hier scheinen dich ja nicht zu befriedigen.
wie gesagt decke und Boden werden aus geriegeltem eschenholz (1.9mm u. 2.5mm), Zargen (2mm) und hals aus Ahorn, Griffbrett Nuss.

wenn ich es richtig verstanden habe kann ich demnach leinölfirnis für das innere verwenden ohne dass die Leimverbindung sich auflöst(quelle war n andres gitarrenbauforum) und das genügt um das instrument vor normaler luftfeuchte (ohne Monsun) zu schützen...
kann ich clou nun mit schellack vermischen oder ist das nur barbarisch?
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#28

Beitrag von segerc » 26.01.2021, 07:58

My 2 cents of thinking....(sie seien mir gestattet):

So wie es sich lohnt, Grundlagen und Vorgehensweise zum Bau einer Gitarre in einschlägigen BÜCHERN zu LESEN (man beachte den Plural: Koch, Cumpiano, Jahnel, Kinkead, Hiscock und viele weitere), lohnt es sich Literatur zu Lacken und anderen Oberflächenbehandlungen zu lesen.

Lesen erspart einem das eigene Ausprobieren nicht, aber es vermittelt Grundlagen und ermöglicht ein systematisches Vorgehen.

Das ist mein Weg, mit dem ich - nicht nur beim Gitarrenbau - gut gefahren bin. 'Wissen' aus dem Internet erachte sich als unterhaltsam, aber nicht unbedingt als zielführend.

Grüsse aus der Schweiz

Chris

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#29

Beitrag von Kellermann » 26.01.2021, 08:33

Lieber Dantiel,
27 Beiträge und kein Holz in Sicht...gib deinem Herzen einen Stoß und fang an. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Start the engine! Bedenke, dieses Forum hat sehr große Vorzüge gegenüber manch anderen, darauf muss man jetzt nicht eingehen. So ein Forum lebt von Fragen und Antworten, von denen andere auch profitieren können. Aber es ist nicht zunächst eine reine "Fragen-Melkstation".

Starte einen Bauthread, bringe was ein mit Bildern, davon haben auch die Forums-TN was. Wenn duch Dinge, Fortschritte und Probleme zeigst, bekommst Du unterwegs mit Sicherheit geholfen. Und bestimmte Entscheidungen musst Du einfach ausprobieren, es ist nicht alles abfragbar. Wenn es jetzt weitergeht, wie die Intonation deines virtuellen Instrumentes verbessert werden kann -obacht- wird der Thread womöglich geschlossen 8).


Grüße
Kellermann
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#30

Beitrag von jhg » 26.01.2021, 09:11

Um auch noch mal meinen Senf dazuzugeben:

Deine Anfangsfrage habe ich so verstanden:
1. Gitarre für Wanderungen & Outdooreinsatz
2. Auswirkungen von Lack auf den Klang
3. Verwendung von Eschenholz für Korpus UND Decke

Zu 1: Für sowas eignen sich Konzepte wie eine Martin Backpacker etc. mit kleinem Korpus. Um eine gute Beständigkeit gegen Feuchtigkeit zu haben wären eigenlich Sperrhölzer sinnvoll, auf jeden Fall eine Lackierung mit einem PU Lack (Holzsiegel). -> Dann brauchst du dir keine großen Gedanken über den Klang zu machen. Aber das ist auch dann nicht der Anwendungsfall. Auch Gitarren im Innern lackieren geht, ist aber ziemlich aufwändig, da die Leimstellen abgeklebt werden müssen bevor man die Schachtel zusammenleimt.
Zu 2.: Da reden wir über Instrumente die klanglich schon optimiert sind - das wird bei einem Anfängerinstrument nicht der Fall sein. Wenn man wirklich über die Auswirkungen von verschiedenen Lackkonzepten diskutieren möchte, sollte man viele andere Fragen vorher schon geklärt haben bzw. auch schon einige Male gebaut haben.
Zu 3.: Eschenholz für Boden und Zargen - geht! Für die Decke wird das nur gehen, wenn du die Beleistung dementsprechend stark machst (dann brauchst du dir wiederum keine Gedanken über einen großartigen Klang machen) Die Empfehlung aus dem Forum hier ist: mach es nicht! Eschenholz ist für Decken ungeeignet! (und nur mal so nebenbei: eine 2,5mm dicke Eschendecke ist m.E. zum Scheitern verurteilt - wenn es denn eine Gitarre mit Stahsaiten sein soll)

Die Erfahrung hier ist, das man bei seiner ersten Akustikgitarre den Fokus nicht auf den Klang legen sollte. Der Bau einer Akustikgitarre hat viel mit Erfahrung zu tun und die gewinnt man erst mit der Zeit. Beim ersten Instrument liegt der Fokus vielmehr auf den handwerklichen Herausforderungen. Was immer dabei herauskommt - du wirst stolz sein können und dich über das Ergebnis freuen.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#31

Beitrag von Yaman » 26.01.2021, 09:14

Kellermann hat geschrieben:
26.01.2021, 08:33
Lieber Dantiel,
27 Beiträge und kein Holz in Sicht...gib deinem Herzen einen Stoß und fang an. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. Start the engine!
Genau, lieber Dantiel, zeige doch mal endlich, was DU so kannst. Die Antwort auf die Frage nach der Lackmischung ist für den Start noch nicht nötig.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#32

Beitrag von dantiel » 26.01.2021, 19:35

hmpf finde ich etwas seltsam, 50% der beiträge versuchen einen zu belehren ohne wirklich hilfreich zu sein, was naja, na gut! das hilft zwar niemanden, aber macht diesen thread nur uninteressant! ich bin nicht jemand der sich normalerweise beschwert, aber meine konkreten fragen werden NICHT beantwortet.

ihr wollt holz sehen, habe bisher erst hals und Spannform fertig. der plan ist ansonsten im detail fertig. https://www.gitarrebassbau.de/viewtopic ... 28#p171528
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#33

Beitrag von jhg » 26.01.2021, 23:28

Entschuldige bitte, wenn der Ton vielleicht ein wenig zu "bestimmt" war. Ich hatte deinen alten Thread nicht im Kopf - das wäre von Vorteil gewesen, einfach noch mal ein Hinweis auf die Bilder und das Konzept zu geben.

Aber das ist ja ganz erhellend, wenn wir jetzt die Dinge zusammenbekommen.

Deine Frage - korrigiere mich, wenn ich das falsch verstanden habe - war ursprünglich: Welchen Lack soll ich für ein Instrument verwenden, das auch mal mit in die Natur geht. Dazu kam noch der Hinweis auf den Klang.

Um es noch mal ganz deutlich zu sagen: Um Klangbildende Veränderungen durch den Lack brauchst du dir bei der Größe und Bauform der Gitarre keine Gedanken machen! Es ist schlichtweg völlig egal was du für einen Lack verwendest (außer vielleicht einen Polyesterlack in Millimeterstärke) - der Klang wird von der Größe des Korpus, der verwendeten Decke und Beleistung demenstprechend sein. Erwarte also nicht allzuviel!

Dann wäre da noch die Wetterbeständigkeit: Öl und Schellack bieten nur einen geringen Schutz vor mechanischen Einwirkungen und so richtig wetterbeständig sind die auch nicht. Also war die Empfehlung einen guten Holzlack zu verwenden, der einfach in der Anwendung ist und ein gutes Ergebnis für diese Art von Instrument gibt: Clou Holzsiegel.

Zu deiner Frage, ob man einen PU Lack und Schellack mischen kann (um klanglich das beste herauszuholen - was nicht funktioniert und bei diesem Instrument irrelevant ist): Nein! Es geht nicht weil die Lösungmittel unterschiedlich sind.

Zu der letzten Frage nach einer Lackierung im Innern: Ja, das kann man machen. Bisher habe ich da nur Schellack Lackierungen gesehen. Mit Holzsiegel wird das auch gehen. Das bedeutet aber: Vor dem Schließen der Schachtel muss lackiert werden. Dabei muss die verbleibende Leimnaht abgeklebt werden, damit du die Teile anschließend noch verleimen kannst. Mit Öl würde ich das nicht machen.

Der Rat von mir ist: Vergiss die ganze Diskussion um den Klang und dem Einfluss von Lacken. Das funktioniert nur bei Instrumenten, die schon auf der Holzseite weitesgehend optimiert sind. Eine normale, dünne Lackierung mit einem Nitro oder PU Lack verändern die Klang nicht merklich und sorgen für eine gute, geschützte Oberfläche!

Hab ich noch eine Frage übersehen?

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#34

Beitrag von dantiel » 27.01.2021, 00:08

trotz den wiederholten Ausschweifungen das meine Holzwahl dir nicht zusagt danke für die umfangreichen antworten. die decke wird 1.9mm dünn (nur Nylonsaiten und ausreichend starke leisten), dh es sollte klanglich schon was gehen. wohlgemerkt: es geht mir bei klang hier nicht um reine lautstärke, sondern die reinheit des Klangs als solchen.

weiter zum Thema lack, also Holzsiegel ist definitiv ein guter tipp, dh wenn es tatsächlich keinen grossen Einfluss auf klang hat kann ich es definitiv für die Innenseite verwenden. ansonsten zb. bei Geigenlack, was ja spiritituslack ist wird laut wikipedia mit allem möglichen Ingredienzien vermischt um die Eigenschaften zu optimieren. Clou was scheinbar https://de.wikipedia.org/wiki/Alkydharzlack ist, kann laut wikipedia ebenfalls mit ölen und einigen harzen gemischt werden. also falls wer dazu interessante Ideen oder Wissen hat bin sehr gerne bereit experimente durchzuführen aber mein Kenntnisstand was lacke angeht beträgt quasi null
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#35

Beitrag von Janis » 27.01.2021, 11:08

dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 00:08
trotz den wiederholten Ausschweifungen das meine Holzwahl dir nicht zusagt danke für die umfangreichen antworten. die decke wird 1.9mm dünn (nur Nylonsaiten und ausreichend starke leisten), dh es sollte klanglich schon was gehen. wohlgemerkt: es geht mir bei klang hier nicht um reine lautstärke, sondern die reinheit des Klangs als solchen.
Ich glaube das hat nichts mit "zusagen" zu tun, sondern ist einfach nur die Erfahrung, der gut- und ernstgemeinte Ratschlag und die Essenz der Instrumentenentwicklung.

Wenn es dir um den Klang geht, also das gleich- oder gewünscht verteilte Frequenzspektrum mit möglichst harmonischen Obertönen oder, um es in bester "Fachliteratur-Manier" auszudrücken, voluminösen, gut akzentuierten Bass, eine üppige Mittenentfaltung mit viel Raum für perlende Kadenzen und einen singenden, nie aufdringlich oder gar harsch wirkenden, ja gradezu lieblichen und trotzdem präzisen Diskant, der durch den warmen und raumfüllenden Ton, das gleichmäßige, lange Sustain und die wie Perlen an einer Nylonschnur exakt zu verortenden Noten wohlklingend an das Ohr des Hörers getragen wird und dies durchaus zu entzücken vermag, kann man bei der Holzauswahl durchaus auf Sorten mit Tradition oder Potenzial setzen.

Zupfinstrumente, Streichinstrumente und klassische Tasteninstrumente, alle haben einen schwingenden Teil aus
leichtem, stabilen, Holz. In den letzten 500 Jahren gab es so viele disruptive Vorstöße, garantiert auch im Instrumentenbau,
die meisten Gitarren- und Geigendecken und der Schwingboden von Flügeln sind immer noch aus Fichte.

Du kannst eine Gitarre mit Eschendecke bauen und mit jeglichem Lack, der in einer Enzyklopädie oder dem Netz zu finden ist,
lackieren und wirst dann entscheiden müssen, ob die Reinheit des Klangs in diesem Instrument zum Vorschein kommt oder
ob es eben nur klingt aber nicht wohlklingt.
dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 00:08
weiter zum Thema lack, also Holzsiegel ist definitiv ein guter tipp, dh wenn es tatsächlich keinen grossen Einfluss auf klang hat kann ich es definitiv für die Innenseite verwenden. ansonsten zb. bei Geigenlack, was ja spiritituslack ist wird laut wikipedia mit allem möglichen Ingredienzien vermischt um die Eigenschaften zu optimieren. Clou was scheinbar https://de.wikipedia.org/wiki/Alkydharzlack ist, kann laut wikipedia ebenfalls mit ölen und einigen harzen gemischt werden. also falls wer dazu interessante Ideen oder Wissen hat bin sehr gerne bereit experimente durchzuführen aber mein Kenntnisstand was lacke angeht beträgt quasi null
Zum Lackieren benötigt man Vorarbeiten, die solltest du mit einplanen. Wenn du eine glatte, glänzende Oberfläche willst,
musst du die Poren der Esche füllen. Bei offenen Poren sieht ein Glanzlack mmn etwas unvorteilhaft aus, das könntest du im Vorfeld
mal testen.
Jetzt, da das Wetter eh bescheiden ist, könntest du ja mal ein paar Probestücke mit verschiedenen Lacken und Glanzgraden draußen an eine nur halb-geschützte Stelle legen und ein paar Tage warten, wie das Klima Einfluss nimmt und das in deine Überlegungen einfließen lassen.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#36

Beitrag von Yaman » 27.01.2021, 11:12

dantiel hat geschrieben:
26.01.2021, 19:35
hmpf finde ich etwas seltsam, 50% der beiträge versuchen einen zu belehren ohne wirklich hilfreich zu sein, was naja, na gut! das hilft zwar niemanden, aber macht diesen thread nur uninteressant!
dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 00:08
trotz den wiederholten Ausschweifungen das meine Holzwahl dir nicht zusagt danke für die umfangreichen antworten.

Ich lese in den Beiträgen eigentlich nur Ratschläge aufgrund von Erfahrung, damit du ein spielbares Instrument bauen kannst.
Wenn du dies als Belehrung oder Ausschweifung auffasst, bist du in einem Forum grundsätzlich fehl am Platz.

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#37

Beitrag von jhg » 27.01.2021, 12:04

dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 00:08
trotz den wiederholten Ausschweifungen das meine Holzwahl dir nicht zusagt
Mir muss deine Holzauswahl nicht zusagen. Ich wollte dir nur einen Rat bzgl. des Holzes geben, weil du mehrfach von Klangeinflüssen gesprochen hast und deine Lackauswahl im Hinblick auf den Klang treffen möchtest. Du kannst natürlich bauen, was immer du willst ....

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#38

Beitrag von Poldi » 27.01.2021, 13:01

Janis hat geschrieben:
27.01.2021, 11:08
.... oder, um es in bester "Fachliteratur-Manier" auszudrücken, voluminösen, gut akzentuierten Bass, eine üppige Mittenentfaltung mit viel Raum für perlende Kadenzen und einen singenden, nie aufdringlich oder gar harsch wirkenden, ja gradezu lieblichen und trotzdem präzisen Diskant, der durch den warmen und raumfüllenden Ton, das gleichmäßige, lange Sustain und die wie Perlen an einer Nylonschnur exakt zu verortenden Noten wohlklingend an das Ohr des Hörers getragen wird.....
Haste schön geschrieben, ich sach dann immer das die Geil klingt. So kann man es aber auch ausdrücken :lol:

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#39

Beitrag von Janis » 27.01.2021, 13:08

Poldi hat geschrieben:
27.01.2021, 13:01
Janis hat geschrieben:
27.01.2021, 11:08
.... oder, um es in bester "Fachliteratur-Manier" auszudrücken, voluminösen, gut akzentuierten Bass, eine üppige Mittenentfaltung mit viel Raum für perlende Kadenzen und einen singenden, nie aufdringlich oder gar harsch wirkenden, ja gradezu lieblichen und trotzdem präzisen Diskant, der durch den warmen und raumfüllenden Ton, das gleichmäßige, lange Sustain und die wie Perlen an einer Nylonschnur exakt zu verortenden Noten wohlklingend an das Ohr des Hörers getragen wird.....
...ich sach dann immer das die Geil klingt.
das ist mir auch viel lieber so! :D
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#40

Beitrag von dantiel » 27.01.2021, 15:15

perfekt ausgedrückt, kompromisslos ohne viel gefasel. du meinst Fichte ist besser geeignet ein Feuer zu entfachen während Esche eher im zu Brennholz zu finden sein wird. ich meine nur das muss nicht sein, oft wird von generationen unhinterfragt das selbe gemacht und propagiert und daher wird es eben vielleicht die einzige ihrer Art. Wäre schade das Resultat im vornhinein aus "es lohnt sich nicht" mit schlechten lack zu verfälschen. was mich unter anderem zur "schlechten" Holzwahl ermutigt ist dass die ersten Gitarren bzw lauten nicht immer aus Fichtenholz bzw speziellem Tonholz gebaut wurden, da dies damals wohl noch nicht so erforscht war, oder die Klangvorstellungen unterschiedlich waren. Ich weiss es nicht aber bin gespannt es zu probieren. Wie gesagt im Freien hört man den voluminösen Bass selbst einer Fichten-Gitarre eh nicht ausser man geht dicht heran.. ich möchte versuchen das "mittlere" Frequenzspektrum (der bässe) hervorzuheben. Danke trotzdem für die informativen antworten, nur soviel, ich bin sowieso im allgemeinen eurer Meinung daher braucht ihr nicht versuchen mich zu überzeugen, aber ein bisschen was Lack angeht ist mir inzwischen klarer geworden.

Lack mit dem holz zu testen und Poren füllen ist ein sehr guter Ratschlag, werde das tun bis ich mit dem zusammensetzen fertig bin...
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#41

Beitrag von Janis » 27.01.2021, 16:53

dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 15:15
Wie gesagt im Freien hört man den voluminösen Bass selbst einer Fichten-Gitarre eh nicht ausser man geht dicht heran.
Alles, was du in geschlossenen Räumen hörst ist nicht der echte Klang der Gitarre! Raumakustik wird immer durch Moden,
Nachhall, Auslöschungen, Reflexion, Streuungen usw. definiert und charakterisiert. Jeder Konzertsaal, jedes Tonstudio ist nur ein
Kompromiss und der Versuch, die Physik zu kontrollieren bzw. zu überlisten. Das Ideal ist das Freifeld!
Das was du als normalen Bass in der Wohnung wahrnimmst, ist von akustischen Unzulänglichkeiten und Verfälschungen geprägt.

Edit: soll heißen draußen hörst du auf einer Wiese hauptsächlich den Klang der Gitarre, in geschlossenen, nicht akustisch optimierten Räumen zusätzlich viel Raumanteil. Da wird ein sich aufgestauter Bass dann als besonders voluminös empfunden, ist aber tatsächlich einfach räumlich bedingt verfälscht!


Bass breitet sich immer kugelförmig aus, je höher die Frequenz, desto stärker wird der Schall in nur eine Richtung abgegeben.
In einem normalen, schlechten Raum dröhnt also der Bass, die Höhen flattern von Wand zu Wand und die Mitten verschwinden in irgendwelchen Kammfiltern.

Und: erstens, sitzt du doch draußen nah dran, wenn du spielst und zweitens, sollte man doch den Bass nicht außer Acht lassen,
wenn er schon bei einer "normalen" Gitarre für dein Empfinden unterrepräsentiert ist.
Viele Grüße,
Jan

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#42

Beitrag von segerc » 27.01.2021, 17:13

Uiii, Jan - da lacht mein Herz ob Deinen Ausführungen! Erinnerungen an meine Ausbildungszeit zum Hörgeräteakustik-Meister kommen hoch.

Schade, dass über diese phys.-akustischen Gegebenheiten selten bis nie geredet wird - ganz zu schweigen von der Psychoakustik.

Den Einfluss der SAITEN kamen in diesem Thread auch noch nicht zur Sprache (für mich einer der grössten Klangbestimmenden Parametern).

Ich bin gespannt, wann und wie dieses Projekt endet und wünsche dem danielt alles Gute und viel Spass.

Grüsse aus der Schweiz

Chris

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#43

Beitrag von dantiel » 27.01.2021, 23:41

okay nagut segerc's Einwand zur Psychoakustik hat vielleicht hand und fuß! es ist wohl eher so, dass im freien entfernungen anders empfunden werden, naja und dass bässe von einer wand eher zurückgeworfen wird als höhen. ausserdem gibt es mehr Geräuschkulisse, Wind, Meer, blätterrascheln, je nach wetter und umgebung, mir kam es vor als ob vor allem der bass einer Gitarre darin untergehen würde, aber das kann auch verfälschte Wahrnehmung sein, muss mal genauer drauf achten. jedenfalls da ich die typische länglich Wandergitarre form anstrebe muss ich beim bass sooderso abstriche machen.

Um vielleicht etwas Back To Topic: Falls jemand noch interessante Ideen oder links z.B. zum mischen von möglichen Finishing-Lacken, welche die Langlebigkeit eines instruments verbessern (ausser polyester lacke) hat gerne hier posten. Ansonsten dank an alle für die guten wünsche und heiteren Ausschweifungen.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#44

Beitrag von Gerhard » 28.01.2021, 01:46

dantiel hat geschrieben:
27.01.2021, 23:41
Um vielleicht etwas Back To Topic: Falls jemand noch interessante Ideen oder links z.B. zum mischen von möglichen Finishing-Lacken, welche die Langlebigkeit eines instruments verbessern (ausser polyester lacke) hat gerne hier posten.
Wenn du unbedingt etwas mischen musst, dann schlage ich folgendes vor: eine Grundierung aus Leinölfirnis, und darüber ein Lack. Ob das nun Nitro, PU, Acryl oder Polywasweißichnochalles ist, kannst du dir dann selbst aussuchen. Jeder Lack wird die Langlebigkeit des Instrumentes verbessern.

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#45

Beitrag von dantiel » 28.01.2021, 03:56

@Gerhard sprich leinöl nehm ich dann lieber für aussen, da es im inneren probleme mit dem leim geben könnte? Sehr schöne Instrumente auf deiner Seite übrigens Respekt. Wie ist es mit Geigenlack, dabei wird doch in der Regel eine menge Kurioses vermischt, um unterschiedliche Effekte zu erzielen oder? Kann ich z.b. einfach Drachenblutpulver mit ins Leinöl mischen?

EDIT falls es jmd interessiert: hier noch diesen interessanten link gefunden wie einige historische lacke hergestellt werden: https://www.gnm.de/fileadmin/editorCMS/ ... 7_pdf1.pdf
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#46

Beitrag von Gerhard » 28.01.2021, 07:51

Du kannst in Leinöl Pigmente einrühren, ja. Aber nur in kleinen Mengen, sonst wird das schnell pastos. Ja, nur für außen dann, wenn dir das abkleben nicht zusagt.
„Geigenlack“ ist ein Sammelbegriff für verschiedene Lackarten, die auf Streichinstrumenten verwendet werden, um den viel Mythos verbreitet wird. Man könnte es am besten so sagen: egal, welchen Lack man nimmt, wenn man eine Geige damit lackiert ist es ein Geigenlack. Am häufigsten sind das Naturharzlacke, also Schellack, Kolophonium, Bernstein, Mastix etc entweder in Alkohol gelöst, dann ist es ein Spirituslack, oder in geschmolzener Form in einem trocknenden Öl eingekocht, dann ist es ein Öllack. Als trocknende Öle kommen z.B. Leinöl, Walnussöl und Tungöl zum Einsatz. Ätherische, also flüchtige Öle, werden zur Verbesserung der Streichfähigkeit beigesetzt. Die Lacke unterscheiden sich vor allem in der Auftragsart und in ihrer Trocknung. Spirituslacke trocknen durch Verdunstung des Alkohols, das Harz bleibt zurück. Öllacke trocknen einerseits durch Verdunstung der ätherischen Anteile, andererseits und hauptsächlich durch Aufnahme von Sauerstoff. Diesen Prozess nennt man Polimerisation und der kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Naturharzlacke sind wunderschön und toll zu verarbeiten, aber sie sind zu weich um eine robuste Oberfläche damit zu erzielen. Bei Streichinstrumenten spielt das keine so große Rolle, weil sie ohne viel Körperkontakt gespielt werden. Das robusteste unter den Naturharzen ist wohl Schellack, der auf Konzertgitarren häufig zum Einsatz kommt. Aber der ist eben wasserempfindlich, also für dein Projekt ungeeignet.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#47

Beitrag von Gerhard » 28.01.2021, 07:52

Achja und zum Thema Drachenblut möchte ich sagen, dass es anfangs zwar ein schöne Farbe hat, die aber relativ schnell verblasst und unansehnlich wird.
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#48

Beitrag von dantiel » 28.01.2021, 14:30

stimmt auch beim räuchern ist Drachenblut sehr flüchtig. vielen dank Gerhard für die umfangreiche Erklärung. noch kurz eine frage zur Verwendung von Clou, sollte es die erste Schicht bilden, oder kann es zb. auch auf einer Schellack-schicht oder leinölfirnis aufgetragen werden ?
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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#49

Beitrag von Gerhard » 28.01.2021, 14:33

dantiel hat geschrieben:
28.01.2021, 14:30
stimmt auch beim räuchern ist Drachenblut sehr flüchtig. vielen dank Gerhard für die umfangreiche Erklärung. noch kurz eine frage zur Verwendung von Clou, sollte es die erste Schicht bilden, oder kann es zb. auch auf einer Schellack-schicht oder leinölfirnis aufgetragen werden ?
Ich habe Leinöl schon unter Kunstharzlacken verwendet, wichtig ist aber, dass es vollständig ausgehärtet ist. Bei Schellack hätte ich überhaupt keine Bedenken.

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Re: Finish für Outdoor-Gitarre aus Eschenholz

#50

Beitrag von dantiel » 28.01.2021, 14:50

okay das klingt toll. dann sieht man plan erstmal so aus:
Innenseite - nur eine Schicht schellack+porenfüller
Aussenseite - Leinölfirnis+porenfüller - Schellack 2-3 schichten - Clou
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