Clou Holzsiegel Finish: Fragen zu Details

[captainmur]

Hallo liebe Mitglieder,

ich stehe kurz davor mit der Oberflächenbehandlung meiner Gitarre zu beginnen . Korpus ist aus Riegelahorn und Hals ist eine Ahorn-Mahagoni-Ahorn Kombination.

Als Ergebnis musste ein transparenter orange Farbton (s.g. Vintage Orange) sein, wäre auch super, die schöne Maserung von Riegelahorn anzufeuern. Als Vorbild dient eine Gretsch G6120 :

Da diese eigentlich meine erste Lackierungsarbeit wird, bin ich noch unsicher, was ich dazu verwenden soll.
Ich habe folgende mögliche “idiotensichere“ und Mietwohnung- taugliche Finish-Optionen überdacht:
- Clou Pulverbeize + Clou Holzsiegel
- Clou Pulverbeize + Shellack
- Clou Holzsiegel anfärben (womit?) und auftragen
Ich interessiere mich besonders für das Clou Holzsiegel, dass der „Mann im Zylinderhut“ erfahrener Kollege capricky mehrmals hier im Forum gelobt hat.
Einen großen Dank für alle Beiträge im Forum zum Thema "Clou Holzsiegel". Miir ist nun vieles klar geworden, jedoch bleiben einige Fragen noch offen :
1. Riegelahorn „anfeuern“, womit?
2. Porenfüller.
- das Body aus Ahorn benötigt einen Porenfüller eher nicht, oder ?
- soll ich am Mahagoni -Streifen am Hals die Poren füllen ?
3. Werkzeug
- Was Ist es besser für eine Holzsiegel-Lackierung, um eine gleichmäßigere Oberfläche zu erzielen: Pinsel, Rolle oder Ballen?
4. Zitat von capricky : „Diese Holzsiegelbeschichtung kann auch nach Schliff mit Schelllack "blitzpoliert" werden, das geht richtig schnell und gut“ Das klingt sehr interessant zu sein , @capricky , kannst Du bitte dieser letzter Schritt möglichst ausführlich erklären ?

Ich werde für alle Hinweise sehr dankbar.
Viele Grüße, Dimitri

[captainmur]

Zu 1. Du kannst die Riegel mit dunkler/schwarzer Beize anfeuern.
Dazu die Oberfläche schwarz beizen und anschließend wieder fast alles runterschleifen.
Sau Arbeit.
Im Normalfall werden die Riegel aber auch schon durch das beizen mit der eigentlichen Farbe hervorgehoben.
2. Ahorn benötigt keinen Poren Füller. Mahagoni dagegen schon. Ob du den schmalen Streifen am Hals füllt ist Geschmackssache.

[captainmur]

Riegelahorn schwarz beizen und dann rausschleifen ist eine Option um die Riegel hervorzuheben. Aber von der elenden Arbeit mal abgesehen bekommst du damit nicht das Farbergebnis, das dir vorschwebt. Und ehrlich gesagt könnte ich mir das auf einer Archtop auch nicht so gut vorstellen. Zu aufdringlich.

An deiner Stelle würde ich mit Gelb+Orange arbeiten. Und statt Wasserbeize wäre Alkoholbeize eine Überlegung wert. Ich hab meinen letzten Bass mit Angelus Leather Dyes gebeizt. Das Zeug hat den Vorteil, dass man nach dem Auftragen einer Farbschicht sehr gut Farbe wieder rausnehmen kann, indem man die Oberfläche mit reinem Alkohol abwischt. Das gibt dann einen ähnlichen Effekt wie bei der Abschleifmethode. Nicht ganz so krass, aber mit deutlich weniger Sauerei.

Ich würde den Body also erst komplett gelb beizen. Dann mit reichlich Alkohol (und vielen sauberen Lappen) drüberwischen - an den "hohen Stellen" geht die Farbe dann wieder deutlich raus. Dann in einer zweiten Schicht mit Orange drüber. Auf den "hohen Stellen" bleibt es dann orange, in den "tieferen" Bereichen addieren sich die Farben und werden dunkler.

Bin mir ziemlich sicher dass das funktionieren sollte (an meinem Bass sind die Riegel deutlich, aber nicht aufdringlich hervorgehoben). Aber wie immer: du hast bestimmt noch ein paar Verschnittstücke Ahorn rumliegen. Ein vorheriger Test empfiehlt sich ...

Ach ja, solltest du das Angelus Zeugs ins Auge fassen: Ich habe die Farbtöne "Yellow" und "Tan" verwendet. Letzteres ist ein warmes, leicht rotstichiges Orange. Ich denke damit kommst du ziemlich in die Richtung, die dir vorschwebt. Schau dir mal meinen letzten Bass an (Stingray Corona). Der Mittelteil des Bodies, da wo sonst ein Schlagbrett wäre, ist mit diesen beiden Farbtönen gemacht.

[captainmur]

Eine ganz einfache Methode ist Leinöl zum Anfeuern und Spirituslack zum Abdecken. Die Farbe kommt von alleine, wenn du das Instument dem Licht aussetzt. Es dauert allerdings ca. ein Jahr.

[captainmur]

Da diese eigentlich meine erste Lackierungsarbeit wird, bin ich noch unsicher, was ich dazu verwenden soll.
Ich habe folgende mögliche “idiotensichere“ und Mietwohnung- taugliche Finish-Optionen überdacht:
- Clou Pulverbeize + Clou Holzsiegel
- Clou Pulverbeize + Shellack
- Clou Holzsiegel anfärben (womit?) und auftragen
Ich interessiere mich besonders für das Clou Holzsiegel, dass der „Mann im Zylinderhut“ erfahrener Kollege capricky mehrmals hier im Forum gelobt hat.
Einen großen Dank für alle Beiträge im Forum zum Thema "Clou Holzsiegel". Miir ist nun vieles klar geworden, jedoch bleiben einige Fragen noch offen :
1. Riegelahorn „anfeuern“, womit?
2. Porenfüller.
- das Body aus Ahorn benötigt einen Porenfüller eher nicht, oder ?
- soll ich am Mahagoni -Streifen am Hals die Poren füllen ?
3. Werkzeug
- Was Ist es besser für eine Holzsiegel-Lackierung, um eine gleichmäßigere Oberfläche zu erzielen: Pinsel, Rolle oder Ballen?
4. Zitat von capricky : „Diese Holzsiegelbeschichtung kann auch nach Schliff mit Schelllack "blitzpoliert" werden, das geht richtig schnell und gut“ Das klingt sehr interessant zu sein , @capricky , kannst Du bitte dieser letzter Schritt möglichst ausführlich erklären ?

Ich werde für alle Hinweise sehr dankbar.
Viele Grüße, Dimitri

1. Ahorn mit Pulver-/ Wasserbeize färben (macht Gretsch auch so).
2. Ahorn muss nicht porengefüllert werden.
3. Ahorn nach dem Beizen mit Schelllackpolitur anfeuern (oder mit starkverdünntem Holzsiegel), einfach beides an Probestücken testen.
4. Mahagonistreifen kannst du füllern, einfach mit einer kleinen Menge Holzsiegel und Bimsmehl eine Paste anmischen und mit einem Lappen einreiben.
5. Die einfachste und sicherste Methode ist Holzsiegel mit dem Ballen aufzutragen. Dauert länger, aber keine Gefahr der Läuferbildung, keine Gefahr zu dicken Auftrags und damit ewiger Trockenzeit, weniger bis keine grobe Schleifarbeit am Holzsiegel, eher Feinschliff.
6. "Blitzpolitur" mit Schelllackpolitur auf einer Holzsiegeloberfläche ist so einfach, wie ich es hier schreibe: Ballen aus Trikotstoff (alte Unterhemden nicht wegwerfen! ), ein paar Tropfen Polieröl auf die Holzsiegelfläche und den Ballen (ich nehme, was ich da habe z.B. Camelienöl zur Werkzeugpflege oder Ventilöl für Trompeten/Klarinetten), Schellackpolitur auf den Ballen und kreisend auf die Holzsiegeloberfläche aufttragen. Learning bei doing... geht ganz schnell. Selbstverständlich vorher an einem Probestück üben!

capricky

[captainmur]

Leute, vielen Dank für eure Tipps & sehr umfangreiche Informationen. Learning by doing ist hier das Schlüsselwort. Ich werde die Ergebnisse selbstverständlich hier im Forum veröffentlichen.