Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#1

Beitrag von taxman » 03.10.2010, 23:38

Mir ist kein richtig passender Text als Themenüberschrift eingefallen, aber ich beschreib mal mein Problem.
Mir ist bei meinen Farblackierungen aufgefallen, daß man bei ganz genauer Betrachtung einzelne "Klekse" sehen kann, die Färbung des lackierten Stücks/Bodys ist nicht einheitlich. Ich kann das schwer beschreiben, es sieht aus wie viele, kleine Farbpunkte.
Esw handelt sich um Nitrolack, der mit Spiritusbeize gefärbt wurde. Bei vielen Schichten fällt das nicht auf, wohl aber bei wenigen, sagen wir zwei.
Nun frag ich mich, was ich da falsch gemacht habe. Ich bin kein Lackierprofi, lerne also hauptsächlich nur durch probieren.
Gespritzt wurde bei einigen Gitarren mit dem Wagnersystem, bei den letzten dreien mit einer normalen Lackierpistole, 0,5er Düse. Das Phänomen trat bei beiden Systemen auf. Bei Burstlackierungen nicht, da sind anscheinend genug Schichten übereinander.

Liegt es wirklich nur an der Menge der Schichten, oder gibt es noch andere Dinge zu beachten ? Evtl. kennt sich ja jemand besser damit aus als ich und hat evtl. auch noch Literatur oder Internettips. Capricky, du bist doch Lackspezialist :D (whistle)

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#2

Beitrag von Dote » 04.10.2010, 08:08

Moin Taxman,

also ich denke, dass der Lack entweder eine zu hohe Viskosität hatte oder in einem Durchgang zu wenig Material gespritzt wurde oder eine Kombination aus beidem.

Bei zu hoher Viskosität fliesst der Lack nicht ineinander, d.h. es bildet sich Orangenhaut, bei zu wenig Lack halt einfach nur einzelne Tropfen.

Du kannst ja mal versuchen noch eine Lage mit 50% verdünntem Lack (Klarlack, falls die Tönnung schon zu stark ist) drüberzulackieren, in der Hoffnung, dass die getönte Schicht dann zerfliesst.

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#3

Beitrag von capricky » 04.10.2010, 08:42

Wie hast Du denn die Spiritusbeize dem Lack zugegeben? Als Pulver, oder in Lösungsmittel angerührt? Das ganze durch ein Filter geschickt?

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#4

Beitrag von taxman » 04.10.2010, 12:22

@ Dote

Das mit der Viskosität muß ich mal prüfen, ich habe eigentlich immer ein Gemisch von ca. 40 % Verdünnung zu 60 % Lack, ist schon sehr flüssig.
Der Effekt ist auch nicht sofort erkennbar, man muß schon genau hinschauen, sobals es mehrere Lagen sind ist er kaum bis nicht erkennbar.

@ Capricky

Ich habe die Beize in Nitroverdünnung aufgelöst und dann dem Lack beigemischt. Dazu noch etwas Verdünnung, wenn der Lack mir zu zäh erschien.
Gefiltert habe ich nicht, es befinden sich aber keine sichtbaren Krümel oder Farbpigmente in der Beizmischung. Allerdings sehe ich ein, daß Filtern schon grundsätzlich sinnvoll ist.

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#5

Beitrag von expo » 04.10.2010, 14:46

Ich habe das Phänomen beim Wagnersystem auch gehabt, ist mir aber nur und gerade beim Burst in Rot aufgefallen.
Kleine Tropfen im Übergangsbereich...zu wenig Lack wäre da schon die Möglichkeit und nicht fein genug zerstäubt.

Ich habe jetzt mal einen Kompressor gekauft um zu sehen ob es damit besser geht.

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#6

Beitrag von taxman » 05.10.2010, 22:33

Nochwas zum getönten Lack, hat schonmal jemand die Anilin Pigmente von LMI benutzt? Ich suche Farbpigmente die unter UV-Einwirkung ausbleichen, die Farbstoffe, die ich benutzt habe scheinen alle lichtecht zu sein.

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#7

Beitrag von expo » 05.10.2010, 22:51

taxman hat geschrieben:Nochwas zum getönten Lack, hat schonmal jemand die Anilin Pigmente von LMI benutzt? Ich suche Farbpigmente die unter UV-Einwirkung ausbleichen, die Farbstoffe, die ich benutzt habe scheinen alle lichtecht zu sein.
Bin gerade am Testen....nur fehlt gerade die Californische Sonne. :-)

Ich habe es im Fenster stehen..aber werde auch nochmal die Sonnebank Methode anwenden und sage Bescheid.
Laut Fotos aus dem MLP funktioniert es perfekt damit.

Aniuline im amerikanischen Sinne ist nicht unser Anillin. Das giftige Fuchsin habe ich ja getestet 8)
Die nennen einfach alles so. Lut weitergehender Recherche handelt es sich bei dem fadeden Rot um ein indigorot oder synthesticshes indigorubin was in den 50s populär war. "Derivate der Indigo Pflanze" schreibt der Gibson Mitarbeiter, vielleicht auch sowas wie Thioindigo Rot? (das gibts bei Kremer)

oder das habe ich gefunden, aber noch nicht getestet:
http://www.sehestedter-naturfarben.de/p ... cts_id/952

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#8

Beitrag von taxman » 05.10.2010, 23:17

Das ging ja fix. Deine Tests interessieren mich natürlich, bin aufs Ergebnis gespannt. Es geht wohl auch bei dir um Lesters bekannteste Hinterlassenschaft ;)

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Re: Getönter Lack, worauf achten? / Lackiertechnik

#9

Beitrag von expo » 06.10.2010, 02:22

taxman hat geschrieben:Das ging ja fix. Deine Tests interessieren mich natürlich, bin aufs Ergebnis gespannt. Es geht wohl auch bei dir um Lesters bekannteste Hinterlassenschaft ;)
Allerdings. :D
Ergebnisse kommen dann in meinem Baufred.

Schöne Beispiele für LMII findest Du im Mylespaulforum such mal nach "Fletchs build" oder so ähnlich.

Hier isses:
http://www.mylespaul.com/forums/luthier ... up-11.html

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