GitarreBassBau.de

War vorhin beim kleinen Werkmarkt im Nachbarort, da ich wusste, dass der Clou Produkte führt und ich mal das hier so oft empfohlenen Clou Holzsiegel ausprobieren wollte. Beim Durchstöbern des Regals bin ich auf den Clou Holzlack auf Nitro Basis aufmerksam geworden: https://www.clou.de/index.php?id=189&item=14
Den kann man ja anscheinend auch per Pinsel auftragen. Hat hier jemand bereits Erfahrungen mit gemacht?

Muss ich irgendwas beachten, wenn ich den mal ausprobiere? Z.B. speziellen Atemschutz?

Viele Grüße
Steffen

Ich würde dir für hochglanz eher folgenden von clou empfehlen:

https://www.clou-shop.eu/1k-lacke/nitro ... -1528.html

Bei Nitrolack gilt generell auf sehr sehr sehr gute Belüftung zu achten. Selbst beim Pinseln treten die enthaltenen Xylole und Toluole in hocher Konzentration auf...und diese sind die gefährlichen Stoffe.

Würde dir zu einer Aktivkohle Atemschutzmaske von 3M oder so raten wärend dem Auftragen. Danach den Raum gut lüften, und nen Tag später nochmal gut lüften.

Danke schon mal für den Tipp! Hab eine Halbmaske mit A2 Filtern - das sollte ja dann passen.
Bin bei Lacken absoluter Laie - daher würde mich noch interessieren, ob Du den Nitro Lack dem Holzsiegel vorziehen würdest. Der ist ja auf Urethanalkydbasis - ist das eine PU Lack-Art oder womit kann man das vergleichen?

Vor dem Nitrolack würde ich jedenfalls das Holz versiegeln, sonst saugt es sich mit der im Nitrolack enthaltenen Nitroverdünnung voll und der Lack fällt ewig nach.
Soweit ich aus der Artikelbeschreibung von Clou herauslese, ist das Holzsiegel eher nicht dafür geeignet das holz gegen nitroverdünnung zu versiegeln. Ich nehme dafür 2 kompokentiges Poyurethan Material. Da kommt nixmehr bis zum Holz durch.

Was genau das Holzsiegel ist und ob es sich hochglanzpolieren lässt kann eventuell clou selbst beantworten.

hatta hat geschrieben: ↑

27.10.2018, 16:54

Ich würde dir für hochglanz eher folgenden von clou empfehlen:

https://www.clou-shop.eu/1k-lacke/nitro ... -1528.html

Den AC63 habe ich von 1998 bis 2010 sehr gerne genommen. War mein Standardlack.
Dann kam es nach der Neufassung der VOC zu massiven Rissbildungen auf den Decken. Der Lack war auch deutlich anders im Trockenverhalten. Ich habe einige Gitarren neu lackiern müssen.
Kollegen aus ganz GER. berichteten das Gleiche, bei Clou waren diese Probleme nicht bekannt
Die ganze Geschichte hat mich an Arbeitseinsatz, Preisnachlässen...etc. geschätzt 3.000,- gekostet.
Ich habe dann den Schichtaufbau verändert. Nur eine Schicht am Tag, mit 2 Tagen Zwischentrocknung, viel weniger Lack, viel mehr Arbei, zu lange Lackierzeiten. Gewerblich nicht kalkulierbar. Die Lacke hielten zwar, aber waren aufgrund der extrem dünnen Lackschicht schlecht abzutönen und noch schlechter polierbar. Insgesamt 4-.
Seit 2013 benutze ich einen 1K Nitrolack, der nur an Gewerbekunden vertrieben wird. SUPER ZEUG. Ist inzwischen zum Standard bei vielen Kollegen geworden. VOTTELER.

Du meinst dann wohl den hier oder: https://www.votteler.com/web/0/01798070 ... enDocument
Wenn er aber nur gewerblich vertrieben wird, fällt das für mich raus. Ich mache einfach mal ein paar Proben. Werde auch den Clou L1 ausprobieren. Zur Versiegelung für den L1 empfiehlt Clou den Schnellschleifgrund G1. Mal sehen obs was wird...

@gitarrenmacher : da bin ich ja froh, dass du eine ähnliche Erfahrung mit AC63 gemacht hast. Ich hatte auch meine ersten Gitarren damit lackiert und mir dann noch mal einen 5l Kanister davon besorgt. Nachdem ich eine Gitarre damit lackiert hatte, sind überall Risse aufgetreten und ich musste das ganze Instrument noch mal lackieren. Ich dachte schon, es wäre eine Wechselwirkung mit dem SSG von Clou gewesen.
Ich habe jetzt den Nitrolack von www.schreinerlacke.de mit SSG gekauft. Bis jetzt funktioniert der gut. Ich hoffe, bei den nächsten bestätigt sich der gute Eindruck. Auf jeden Fall ist der wesentlich günstiger als der Lack von Clou und außerdem gibt es den auch PVC fest.

Ich habe bisher nur einen Gitarrenhals mit Clou AC 63 lackiert, das hat aber recht gut funktioniert und bisher/seit einem Jahr auch kein Problem mit Rissen.
Die Problematik gibt es aber anscheinend auch bei einigen anderen Herstellern von Nitrolack, z.B. Rosner Polirol.
Hat generell anscheinend mit neuen Rezepturen aufgrund VOC zu tun...

DanielP hat geschrieben: ↑

01.11.2018, 22:28

Ich habe bisher nur einen Gitarrenhals mit Clou AC 63 lackiert, das hat aber recht gut funktioniert und bisher/seit einem Jahr auch kein Problem mit Rissen.
Die Problematik gibt es aber anscheinend auch bei einigen anderen Herstellern von Nitrolack, z.B. Rosner Polirol.
Hat generell anscheinend mit neuen Rezepturen aufgrund VOC zu tun...

Das Rissproblem trat bei mir und vielen anderen Akustikgitarrenbauern nur auf den Decken auf.
Noch dazu kam die absolut ungenügende Kantenstabilität.
Polirol war nach der Übernahme von Rosner durch Mipa auch für Gitarrendecken nicht mehr angesagt.
Mit dem Nitrolack von Remmers.gab es ebenfalls Probleme.