Hallo zusammen,
bin neu hier und hoffe ich bin hier richtig. Ist es ist OK wenn ich mich an diesen alten Thread anhänge? Mein Problem ist ähnlich gelagert.
Habe hier einige China Strat-Style Hälse, Ahorn mit Ahorn Griffbrett, roh belassen aber natürlich bundiert. Ich dachte: "Prima, dann kann ich endlich mal das Ölen/Wachsen probieren". Nachdem ich, nach dem Kauf natürlich, im Netz rumgestolpert bin wurde mir klar, dass das mit Griffbrett ölen keine so gute Idee ist...
Die Bünde präsentieren sich als Buckelpiste und ich bin mir nicht sich ganz sicher, ob sie nun wirklich "lose" sind oder lediglich nicht richtig eingepresst. Tatsächlich lassen sie sich durch einen (ganz) leichten Schlag mit einem Schraubenziehergriff auf ein Palisanderklötzchen auf das (richtigere) Niveau bringen und hüpfen auch (vorerst) nicht wieder heraus, wenn ich benachbarte Bünde "behämmere" (so kenne ich es von wirklich LOSEN Bünden). Ich traue dem Braten nicht und möchte sie gerne fixieren, damit sie sich nicht beim Abrichten wieder entgegenkommend verhalten
Mit Sekundenkleber bin ich bei Palisander, Ebenholz un Co. nicht zimperlich und ziehe auch schon mal 'ne "Line" mit der Spritzennadel - besonders bei Billigheimern. Das wird später mit der Klinge wieder abgezogen. Aber Ahorn? Unlackiert? Soll später noch lackiert werden? Keine Erfahrung! Der Tang der Bünde ist wie bei Binding gekürzt und der Griffbrettrand an der Stelle versiegelt, trotz billig. Von der Seite komme ich also auch nicht bei - oder doch? Aufpulen?
- Bekomme ich Sekundenkleber, der vom Griffbrett her (kapillar-mäßig) aufgetragen wird wieder so weg, dass die Lackierung dort keine andere Färbung bekommt?
- Für später: Das Schleifen der Bundflächen ist mir nicht klar. Womit schleift Ihr? Radius-Klotz (in den hohen Lagen Radius-"Strich")? Ebenes Klötzchen? Oder gar Schleifpapier(leinen)streifen wie auf der Halsrückseite? Ich hätte gedacht, dass das Schleifen längs der Maserung Pflicht ist, wie denn, bei immer engeren Bundabständen? Und, bei dabei angerauten Bundstäbchen: Bekomme ich dann den Lack noch gescheit abgekratzt?
- Für später: Welche Körnungen vor dem Lackieren? Und dann: Welche Körnungen bei minimaler Anzahl von Lackschichten? Wegen Kosten und nicht einhaltbaren Topfzeiten will ich von 2K-Lack unbedingt absehen (siehe "Hintergrund" unten)! Kann ich das bringen? Immerhin sind's keine Bässe und die Bünde ziemlich Jumbo...
Vielen Dank im Voraus für Tipps!
Frank
Wer es jetzt noch schafft weiter zu lesen, es ist wieder viel zu viel geworden, hier der
Hintergrund
Zu meiner Person:
Ich repariere/pimpe seit nunmehr knapp 30 Jahren Saiteninstrumente mit dem Fokus auf Optimierung der Bespielbarkeit (abrichten, bundieren, Sättel und Stegeinlagen optimieren und anfertigen, ...). Deckenriss reparieren oder Stegfuß neu anbringen mach ich, aber gruselt mich immer... Ihr seht, mit InstrumentenBAU hat das nicht sooo viel zu tun... Naja, hab auch Bausätze zusammen gezimmert, aber das zählt irgendwie nicht.
Habe günstig 5 Strat-Nachbauten aus einer Sammlung "geschossen". Alles nur "Chinakracher" Korpora mit dran gezimmerten China Hälsen (das war mir vorher klar). Hauptsache die Kopfplattenform stimmt und das Schlagbrett ist extravagant - dem Sammler ging es hauptsächlich um die Optik. Egal, will sie eigentlich nur gut bespielbar, stimmstabil und oktavrein mit minimalem Gewinn und maximalem Lerneffekt für mich an Anfänger weiter verkaufen. Sie hätten dann ein optisch ein hübsches, nicht alltägliches Instrument, das nicht der Grund ist gleich wieder aufgeben...
Ich habe Spaß daran, habe z.Z. die Zeit und brauche das "Taschengeld". Alles sollte so billig wie möglich, und der Käufer nicht enttäuscht sein. Meine (Werkzeug-)technischen Mittel sind begrenzt. Tatsächlich bin ich beim Lackieren auf Sommer und Garten angewiesen.
Eine Strat ist erst mal in Einzelteilen in einem Karton verschwunden. Halsfuß zu breit und schon drei Mal gedübelt und neu gebohrt, mit Exzenterschleifer geschliffen und nicht mehr plan, Halstasche mit Stechbeitel vergewaltigt, dadurch Halswinkel vergeigt, hohe E fast neben dem Griffbrettrand, Mensur zu kurz
Traue mich gar nicht mehr die anderen Hälse abzuschrauben...