Nur mal so: Hautleim als Lackersatz?

[TheByte]

Hi,

ich hab mich gestern in die Mysterien des Hautleims begeben
und bin sogar recht angetan von diesem Zeug
Meine ersten Leimverbindungen halten sogar richtig gut, was ich so nicht gedacht hätte

Aber meine jetzige Frage geht einen etwas anderen Weg:
könnte ich diesen Hautleim (dünn aufgetragen) als eine Art Oberflächenschutz verwenden?
Denn er kommt mir ziemlich widerstandsfähig vor...
Oder macht mir da die Luftfeuchtigkeit schon einen Strich durch die Rechnung?
Wie sieht die Langzeit-Prognose aus?

Freundliche Grüße,
TheByte

[taxman]

Das kannst du als eine Art Grundierung machen, mußt aber dann noch einen Lack oder anderen Schutz auftragen. Hautleim reagiert auf Wärme und Feuchtigkeit. Du würdest zumindest am Hals andauernd "kleben" bleiben, es würde schnell alles siffig aussehen.
Ich würd es lassen. Wenn du eine einfache Oberflächenversiegelung / Schutz willst, nimm Öl/Wachs, oder pinsel die Gitarre dünn mit Lack ein.

[TheByte]

Hi,

aha, das hab ich mir schon gedacht
War ja auch nur ein Gedanke...
Normalerweise öle auch ich jedes Holz, das ich endbehandeln muss.
Riecht nachher auch besser wie der Hautleim

Grüße,
TheByte

[polytune]

Ein befreundeter Geigenbauer hat mir mal folgendes empfohlen. Erst Gelatine auftragen ( ist farbloser als Hautleim), dann mit breitem Pinsel Schellack in Faserrichtung mind. 5-6 Mal mit geradem Strich dazwischen trocknen lassen , später dann mehrere Schichten mit Ballen polieren. Funktioniert wunderbar, allerdings habe ich bei Schellack-Polituren mit und ohne Gelatine-Grundierung keine nennenswerten Unterschiede feststellen können.
Theoretisch müsste man auch mit Gummibärchen grundieren können, sunburst von grün über gelb nach rot? Kann ja mal jemand ausprobieren und mir dann sagen, ob's funktioniert .

Grüße Stefan

[jhg]

Bei den Gummibärchen dürfte der erhöhte Zuckergehalt ein kleines Problem sein .... Aber ansonsten ein prima Idee

[taxman]

Der Somogyi grundiert mit extrem verdünntem Hautleim seine Gitarren, hauptsächlich um den tiefen Einzug von Öl und Schellack zu verhindern, Holz kann ja sehr "durstig" sein. Angeblich ist die Farbtiefe dann auch ausgeglichener (Vergleich Hirnholz zu liegenden Fasern). Habs selbst noch nicht probiert, werds aber auch mal testen.