Frage zur Spritzpistole

wie und womit erreiche ich das gewünschten Finish?
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Frage zur Spritzpistole

#1

Beitrag von viento » 29.09.2023, 19:41

Da es große Preisunterschiede bei Spritzpistolen gibt
frage ich hier mal wo der Unterschied in der Anwendung liegt.

Ich sprühe demnächst mal mit SL PUR-Flash Hochglanzlack .

Ich bin am Überlegen, ob eine teurere z.B. SATA besser wäre als
meine billige TecTake L.V.L.P Lackierpistole. (>> Bezeichnung geändert!)
IMG_5037.JPG
Gebraucht sind die SATAs so ab ca. 80€ zu bekommen, wobei man nicht weiß, warum die bei den Kleinanzeigen verkauft werden.

Vielleicht hat hier jemand einen Tipp?
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Re: Frage zur Spritzpistole

#2

Beitrag von penfield » 29.09.2023, 20:12

Ich besitze nur billige Spritzpistolen, ein paar HVLP, aber auch normale nicht HVLP Pistolen, vergleichbar mit deiner TecTake.
Meine Erfahrung ist, wenn es beim Sprühen nicht so gut klappt, liegt es in den allermeisten Fällen nicht an der Pistole ;)
Nachdem ich jahrelang herum probiert hatte, hat das Lackieren dann plötzlich (meist) geklappt, aber an den Pistolen lag das nicht, das lag nur daran, dass ich dann endlich wusste, worauf es ankommt ;)
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Re: Frage zur Spritzpistole

#3

Beitrag von hatta » 29.09.2023, 22:03

Teure Pistolen wie Sata, Devillbis oder Iwata brauchst du nur, wenn du in der Fahrzeug Repsrsturlackierung die Metallic Farbtöne genau treffen musst.

Für Klarlack, Uni Lack oder Metallic an Gitarren tut es eine Günstige auch locker! Ich hab neulich mit einer no name Sata Kopie von Wish (mein Arbeitskollege wollte so eine probieren um 80€) klarlack auf ein paar KFZ Teile aufgebracht... echt nicht schlecht und absolut brauchbar. Allerdings merkt man als Erfahrener Lackierer dann doch, dass es mit teuren Pistolen ne Ecke einfacher ist gute Ergebnisse ohne Nacharbeit zu erzielen ;)
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Re: Frage zur Spritzpistole

#4

Beitrag von viento » 29.09.2023, 22:09

Noch ´ne blöde Frage:
Was geht denn mit teuren Pistolen besser?
Freundlicher Gruß!

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Re: Frage zur Spritzpistole

#5

Beitrag von capricky » 30.09.2023, 14:53

viento hat geschrieben:
29.09.2023, 22:09
Noch ´ne blöde Frage:
Was geht denn mit teuren Pistolen besser?
Hatte Hatta schon geschrieben, das rentablere professionellere Lackieren, weil weniger Nacharbeit erforderlich werden kann. ;)

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Re: Frage zur Spritzpistole

#6

Beitrag von viento » 30.09.2023, 18:17

Nett von Euch, das zu erklären, nur die Einzelheiten werden mir nicht klar. Die Nacharbeit ist ja wohl eine zusätzliche Schicht und das Schleifen und Polieren.
Wenn ich davon weniger Arbeit hätte, würde ich gern etwas mehr ausgeben und ´ne teurere Pistole kaufen.
Freundlicher Gruß!

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Re: Frage zur Spritzpistole

#7

Beitrag von hatta » 02.10.2023, 12:48

viento hat geschrieben:
30.09.2023, 18:17
Nett von Euch, das zu erklären, nur die Einzelheiten werden mir nicht klar. Die Nacharbeit ist ja wohl eine zusätzliche Schicht und das Schleifen und Polieren.
Wenn ich davon weniger Arbeit hätte, würde ich gern etwas mehr ausgeben und ´ne teurere Pistole kaufen.
Erstens kommt es auf die Präzision an um eine gleichmäßige Vernebelung des Materials zu gewährleisten. Lackhersteller geben sogar an, mit welchem Druck (Pistolenabhängig) ihr Metalliclack gespritzt werden muss um den Farbton zu treffen. Beeinflussen kann man den Farbton sogar indem man beim letzte Spritzgang vom Metallic Basislack (der Nebel oder Effektgang) mehr oder weniger viel aufnebelt... da kann man einen Farbton schon noch ein kleines bisschen heller oder dunkler bekommen.

Beim Klarlack ist es einfach wichtig, dass die Pistole gleichmäßig spritzt. Es gibt bei Sata zum Bleistift den normalen "O" Düsensatz, bei welchem det Spritzstrahl eine Ovale Form aufweist oder den "X" Düsensatz, da ist der Spritzstrahl i-Förmig ohne Ovalen Bauch in der Mitte.

Devillbis hat einen i-förmigen extrem breiten Spritzstrahl. Damit kann man extrem nahe am Objekt lackieren, das sind bei mir oft gerade mal 1,5-2 cm Abstand von Düse zu Objekt.
Weiters arbeitet Iwata mit einer außen rum geschlitzten Materialdüse (sie nennen es Vorzerdtäuber Technolgie) was im Grunde nur 4 weitere Luftaustritte direkt an der Düse sind. Somit kann man mit weniger Druck spritzen. (SATA 2 Bar, IWATA 1.6-1.8 Bar) Das spart enorm Material, wo wir auch beim nächsten Punkt sind.

Es ist erwünscht, dass die Übertragungsrate möglichst hoch ist, sodass möglichst wenig Material in Form von Overspray in den Filtern der Lackierbox landet.

Dazu kommt, dass die Pistolen EX geschützt sein müssen, das ist halt eine Prüfung, welche extrem teuer ist...das wird dann natürlich an den Kunden weiterverrechnet.

Und was noch ein Kroterium für den Anwender ist: die Profi Pistolen werden ergonomisch gestalter und perfekt ausbalsnciert was auf Dauer die Belastung aufs Hsndgelenk reduziert.
Und ja, das macht bei mehreren hundert Litern Lack im Jahr oder um eine andere Zahl zu nennen bei knapp 200.000€ verspritzten Lackmaterial im Jahr alles etwas aus am Ende.

Sonst noch Fragen? (whistle) :D

Und zu den Billig Kopien: ist natürlich immer leicht etwas möglichst gut zu kopieren, woran andere jahrzehnte entwickelt haben ;)

Edit meint noch: im KFZ bereich wird nachm Lackieren nix geschliffen und poliert (außer punktuelle Staubeinschlüsse)... die Fläche muss direkt passen nachm Spritzen.

Passt die Fläche nicht, wird direkt in der Lackierbox der Klarlack nochmal glatt geschliffen und erneut eine saubere Schicht Klarlack aufgespritzt sodass das Ergebnis passt.
Schleifen und Polieren ist bei KFZ Lacken ein großer arbeits und Materialaufwand.

Nitrolack im Vergleich ist ein Traum zum Polieren :D
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Harald

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Re: Frage zur Spritzpistole

#8

Beitrag von hatta » 02.10.2023, 15:01

Hier noch der Unterschied zwischen Sata RP und Iwata Klarlackpistole...

Die HVLP von Sata sieht von außen gleich aus wie die RP, unterscheidet sich vorallem bei der Luftkappe (Bohrungsanordnung) dezent und halt im Inneren von der Luftführung etwas.
Dateianhänge
SATA ohne Kappe
SATA ohne Kappe
SATA mit Kappe
SATA mit Kappe
IWATA OHNE Luftverteilerkappe
IWATA OHNE Luftverteilerkappe
IWATA MIT Luftverteilerkappe
IWATA MIT Luftverteilerkappe
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Re: Frage zur Spritzpistole

#9

Beitrag von viento » 03.10.2023, 11:05

Hallo Harald, ich danke dir für Deine Ausführungen!
Da merkt man den fundierten Fachmann.
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