Hallo zusammen
Ich habe hier eine Squier Jaguar Classic Vibe
in einer Sunburst Lackierung.
In letzter Zeit bin ich vermehrt über Gitarren gestolpert,
die scheinbar den Eindruck erwecken sollen, als wären
sie irgendwann mal Sunburst lackiert gewesen und später
mit irgendeiner Farbe überlackiert worden.
Allerdings so, dass die Deckschicht bereits teilweise
abgetragen ist und das sunburst wieder zum Vorschein kommt.
Naja ich denke ihr wisst alle welche Art Relic ich meine.
(für alle andren hab ich noch mal ein paar Bilder und einen Link raus gesucht)
Jetzt die Frage.
Möchte ich die Gitarre umlackieren, müsste ich sie natürlich anschleifen und das ganze Prozedere...
Und am Ende hab ich eine sauber umlackierte Gitarre.
Aber das ist ja eigentlich genau das, was ich nicht möchte.
Das Finish soll ja so sein, dass der Lack nicht wirklich hält und sich schnell abnutzt oder?
Geh ich jetzt einfach hin, nehm eine Farbdose aus dem Baumarkt und fertig?
(Irgendwie klingt das A: dumm und B: zu einfach. :-D)
Danke schon mal für eure Tipps.
Beispiel Link:
https://www.mjtagedfinishes.com/color-over-sunburst
Sunburst überlackieren - aber wie genau?
- Janis
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Das Beispiel sieht ziemlich…wie sag ich’s… effekthascherisch aus. Im Prinzip wird versucht gealterte Factory re-finnisches zu imitieren. Eine dünne neulackierung über eine fertiges (zB sunburst) Finish. Entweder auf Kundenwunsch oder weil die erste Lackierung misslungen ist. Fender hat das öfters so gemacht. Nitro über Nitro!
Irgendwann war dann die oberste, neue Schicht durchgerubbelt und die ursprüngliche Lackierung kam durch. Die Übergänge sehen dabei deutlich weicher und gefälliger aus.
Um es authentischer zu machen, könntest du ordentlich neu lackieren (welcher Lack sich auch immer mit der Plastikschicht auf deiner squier verträgt) und dann absichtlich durchpolieren.
Irgendwann war dann die oberste, neue Schicht durchgerubbelt und die ursprüngliche Lackierung kam durch. Die Übergänge sehen dabei deutlich weicher und gefälliger aus.
Um es authentischer zu machen, könntest du ordentlich neu lackieren (welcher Lack sich auch immer mit der Plastikschicht auf deiner squier verträgt) und dann absichtlich durchpolieren.
Viele Grüße,
Jan
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Gebe ich dir vollkommen Recht.
Muss auch sagen, dass mir die vom Link selbst nicht wirklich gefallen,
aber ich nur die auf die schnelle gefunden hab, weil ich nicht genau wusste, nach was ich suchen muss.
Denke aber, damit hat zumindest jeder verstanden, was genau ich meine.
Ok, heißt aber auch, dass es ein kompletter Glücksgriff wäre,
welche Farbe ich da nehme.
Müsste ich die Sunburst Schicht dann trotzdem anschleifen?
Normalerweise ja schon, aber in dem Fall, soll es ja eh nicht richtig halten und sich wieder "ablösen".
Danke dir auf jeden fall schon mal!
Muss auch sagen, dass mir die vom Link selbst nicht wirklich gefallen,
aber ich nur die auf die schnelle gefunden hab, weil ich nicht genau wusste, nach was ich suchen muss.
Denke aber, damit hat zumindest jeder verstanden, was genau ich meine.
Ok, heißt aber auch, dass es ein kompletter Glücksgriff wäre,
welche Farbe ich da nehme.
Müsste ich die Sunburst Schicht dann trotzdem anschleifen?
Normalerweise ja schon, aber in dem Fall, soll es ja eh nicht richtig halten und sich wieder "ablösen".
Danke dir auf jeden fall schon mal!
- Janis
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Du könntest in der PU Fräsung oder im E-Fach ausprobieren, ob sich das verträgt. Oder ein netter Mensch aus diesem Forum hat Ähnliches schon probiert oder weiß, was das für ein Lack ist.
Und ja, wenn du einfach drüber lackierst, löst sich der Lack ganz schnell, nur ob’s authentisch aussieht und du nicht nach nem halben Jahr wieder die ursprüngliche Farbe vor dir hast, ist schwer zu sagen. Kommt darauf an, wie viel Mühe du reinstecken willst und welches Ergebnis du erwartest. Wenn du diesen Weg gehst, wäre es ein Experiment, das du gerne hier dokumentieren kannst
Ansonsten lieber Anschleifen oder wenigstens mit Stahlwolle anrauen, dann nach dem lackieren wie beim aging durchschleifen/durchpolieren. Dann wird die untere Lackschicht ja auch wieder glatt.
Und ja, wenn du einfach drüber lackierst, löst sich der Lack ganz schnell, nur ob’s authentisch aussieht und du nicht nach nem halben Jahr wieder die ursprüngliche Farbe vor dir hast, ist schwer zu sagen. Kommt darauf an, wie viel Mühe du reinstecken willst und welches Ergebnis du erwartest. Wenn du diesen Weg gehst, wäre es ein Experiment, das du gerne hier dokumentieren kannst
Ansonsten lieber Anschleifen oder wenigstens mit Stahlwolle anrauen, dann nach dem lackieren wie beim aging durchschleifen/durchpolieren. Dann wird die untere Lackschicht ja auch wieder glatt.
Viele Grüße,
Jan
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- jhg
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Meine Vermutung ist: auf der Gitarre ist ein sehr harte Polyesterlack (wie bei den meisten günstigen Instrumenten). Ein NC Lack wird da nicht besonders gut drauf haften. Und den Effekt, dass die ineinander verschmolzenen Lackschicken sich langsam wegpolieren wird da wohl nicht klappen. Der Lack ist dafür einfach zu hart und verbindet sich eben gar nicht mit anderen Lacken.
- capricky
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Ach menno.... unter den Nitrolackierungen alter Fendergitarren aus den 1950ern und frühen 60ern war meistens Polyesterlack! Dadurch saugten die Bodys nicht die Nitrolösungsmittel wie ein Schwamm auf, was zur Folge gehabt hätte dass die lackierten Bodys ewig Zeit zum Trocknen gebraucht hätten. Nur die klar und sunburst lackierten Eschenbodys hatten den klassischen Mehrschichtlackaufbau vorab mit Nitroschleifgrund.jhg hat geschrieben: ↑14.07.2023, 16:42Meine Vermutung ist: auf der Gitarre ist ein sehr harte Polyesterlack (wie bei den meisten günstigen Instrumenten). Ein NC Lack wird da nicht besonders gut drauf haften. Und den Effekt, dass die ineinander verschmolzenen Lackschicken sich langsam wegpolieren wird da wohl nicht klappen. Der Lack ist dafür einfach zu hart und verbindet sich eben gar nicht mit anderen Lacken.
Polyester ist also die ideale Grundschicht für Nitrolackierungen. Ich würde den Polyester aber in jedem Fall vor dem Lackieren anschleifen , eher nur mattieren mit 600er oder 800er und abschließend entfetten (mit Spiritus o.ä.)
capricky
- Herr Dalbergia
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Re: Sunburst überlackieren - aber wie genau?
Und genau so isses…..capricky hat geschrieben: ↑14.07.2023, 20:03Ach menno.... unter den Nitrolackierungen alter Fendergitarren aus den 1950ern und frühen 60ern war meistens Polyesterlack! Dadurch saugten die Bodys nicht die Nitrolösungsmittel wie ein Schwamm auf, was zur Folge gehabt hätte dass die lackierten Bodys ewig Zeit zum Trocknen gebraucht hätten. Nur die klar und sunburst lackierten Eschenbodys hatten den klassischen Mehrschichtlackaufbau vorab mit Nitroschleifgrund.jhg hat geschrieben: ↑14.07.2023, 16:42Meine Vermutung ist: auf der Gitarre ist ein sehr harte Polyesterlack (wie bei den meisten günstigen Instrumenten). Ein NC Lack wird da nicht besonders gut drauf haften. Und den Effekt, dass die ineinander verschmolzenen Lackschicken sich langsam wegpolieren wird da wohl nicht klappen. Der Lack ist dafür einfach zu hart und verbindet sich eben gar nicht mit anderen Lacken.
Polyester ist also die ideale Grundschicht für Nitrolackierungen. Ich würde den Polyester aber in jedem Fall vor dem Lackieren anschleifen , eher nur mattieren mit 600er oder 800er und abschließend entfetten (mit Spiritus o.ä.)
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