Mein Holz ist verzogen

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

Antworten
Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Mein Holz ist verzogen

#1

Beitrag von Rage79 » 21.02.2021, 17:48

Guten Abend, ich bin neu hier und auch neu und jungfräulich was Gitarren bauen angeht.
Mein Holz das ich gekauft habe hat sich leider etwas verzogen. Ich habe drei Body Blankste aus Esche, die sind in Längsrichtung gewölbt, je nach Stück so 1-2 mm, was sich aber sicher wieder planen lässt.
Mein Sorgenkind ist der Halsrohling aus Khaya.. der kam auch schnurgerade bei mir an, hat sich jetzt aber innerhalb von ca. zwei Wochen total verdreht.
Gelagert ist alles bei mir im Keller in einem Raum mit elektrischem Luftentfeuchter, ca. 20 Grad und 40% Luftfeuchte. Der Hals war in einem offenen Karton auf dem Tisch gelegen, das war wohl auch mein Fehler.
Bevor ich jetzt übereilt was neues kaufe wollte ich fragen ob sich das evtl. wieder entwinden lässt?
Das Ebenholz Griffbrett im übrigen hat sich keinen mm verzogen, immernoch total gerade.

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#2

Beitrag von capricky » 21.02.2021, 22:33

Das eigentliche Problem ist, dass dein geliefertes Holz eine zu hohe Feuchte besaß, als es gehobelt wurde. Jetzt trocknet es nach und wirft sich. Die Planken kannst du retten, in dem du sie in vielleicht einem Jahr noch mal durch die Abrichte schiebst.
Die Halskantel ist nicht zu "entwinden". Lass sie trockenen und schau in einem Jahr, was du daraus machen kannst.

Du wirst dir wohl noch mal Holz bei einem seriösen Händler kaufen müssen, das sollte eine Hollfeuchte von um die 10% haben, dann passieren solche Katastrophen nicht.

Ich bin übrigens der, der dir bei FB den Tipp mit der "deckennahen" Lagerung gegeben hatte... 8)

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
Rage79

Benutzeravatar
Magfire
Zargenbieger
Beiträge: 1438
Registriert: 27.09.2011, 22:26
Wohnort: Raum Hannover
Hat sich bedankt: 15 Mal
Danksagung erhalten: 47 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#3

Beitrag von Magfire » 21.02.2021, 22:49

capricky hat geschrieben:
21.02.2021, 22:33
...
Ich bin übrigens der, der dir bei FB den Tipp mit der "deckennahen" Lagerung gegeben hatte... 8)

capricky
Moin nach Berlin 🙂
Das macht mich neugierig.
Was genau beinhaltet dieser Tipp und was sind die Hintergründe?

Ansonsten gibt es wohl wenig zur eigentlichen Fragestellung zu ergänzen.

Grade im Winter lasse ich Holz gern noch für 1-2 Wochen im geschlossenen Paket akklimatisieren, aber bei unzureichend getrocknetem Holz hätte das hier wohl auch nicht geholfen.

Viele Grüße,
Philip
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Magfire für den Beitrag:
Rage79

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#4

Beitrag von Rage79 » 22.02.2021, 06:58

Ja vielen Dank nochmal für den Tip, ich hab es jetzt alles mit Zwischenleisten so weit wie möglich nach oben gestellt!

Die beiden Händler wurden mir tatsächlich als seriös empfohlen, am meisten ärgert mich das mit dem Halsrohling muss ich sagen, ich glaube da hake ich dann aber nochmal freundlich nach, dachte das wäre direkt mein Fehler gewesen.

Welche Händler wären denn von euch zu empfehlen?

Achso @Magfire, der Tip war, das Holz deckennah zu lagern, weil dort die Luftfeuchtigkeit geringer ist als bodennah.

Benutzeravatar
darkforce
Ober-Fräser
Beiträge: 542
Registriert: 05.10.2017, 12:24
Wohnort: Bonn
Hat sich bedankt: 213 Mal
Danksagung erhalten: 219 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#5

Beitrag von darkforce » 22.02.2021, 07:42

Ich habe allerdings auch das Gefühl, dass Khaya eine kleine Diva ist (oder ich hatte einfach Pech). Der Hals den ich aus Khaya gebaut hab hat sich später auch ein wenig verdreht (zum Glück nicht so viel, dass es die Beapielbarkeit stört). Die zweite Kantel, die ich zeitgleich gekauft habe, hat dann noch mehr als ein Jahr in der Werkstatt gelegen. Dann wollte ich zwei Streifen für einen gesperrten Hals abschneiden und beide haben sich instantan verzogen.
Aber wie gesagt, waren zeitgleich gekaufte Kanteln, es izt also möglich dass die beide vom selben Baum stammten und ich einfach Pech hatte.

Viele Grüße
Johannes
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor darkforce für den Beitrag:
Rage79

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#6

Beitrag von Rage79 » 22.02.2021, 09:01

Auweia, das hört sich aber dann auch nicht wirklich anfängerfreundlich an..
Was wäre denn ein gutes Holz für den Anfang?
Habe noch Pappel und Boire in Beobachtung.
(Jetzt nur für den Hals)

Benutzeravatar
Poldi
GBB.de-Inventar
Beiträge: 9160
Registriert: 26.04.2010, 06:46
Wohnort: Wanne-Eickel
Hat sich bedankt: 1036 Mal
Danksagung erhalten: 1020 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#7

Beitrag von Poldi » 22.02.2021, 09:13

Zwei empfehlenswerte Händler, die auch hier im Forum aktiv sind, sind Holzkarle und kaguit. Bei letzterem bestelle ich meistens.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Poldi für den Beitrag:
Rage79

Benutzeravatar
thoto
Luthier
Beiträge: 3219
Registriert: 09.10.2013, 12:33
Wohnort: Braunschweig / Niedersachsen
Hat sich bedankt: 545 Mal
Danksagung erhalten: 525 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#8

Beitrag von thoto » 22.02.2021, 09:20

Ich habe die letzten Bestellungen bei @Herr Dalbergia getätigt und bin mehr als zufrieden mit der Ware.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor thoto für den Beitrag:
Rage79

Benutzeravatar
capricky
Moderator
Beiträge: 11556
Registriert: 23.04.2010, 13:43
Wohnort: In Karl seinem Adlernest
Hat sich bedankt: 771 Mal
Danksagung erhalten: 1286 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#9

Beitrag von capricky » 22.02.2021, 10:13

Rage79 hat geschrieben:
22.02.2021, 09:01
Auweia, das hört sich aber dann auch nicht wirklich anfängerfreundlich an..
Was wäre denn ein gutes Holz für den Anfang?
Habe noch Pappel und Boire in Beobachtung.
(Jetzt nur für den Hals)
Ich habe mir gerade bei FB dein Foto mit den Body Planken angeschaut.... das sind zwar Einteiler (was meist einen Preisaufschlag bewirkt) aber der Schnitt geht fast durch die Mitte des Stammes (Markstrahl), da sind Werfen und Reißen (wie man bereits deutlich sieht) garantiert. Es wäre gut, wenn das Händler und Kunden das wissen würden...

capricky
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor capricky für den Beitrag:
Rage79

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#10

Beitrag von Janis » 22.02.2021, 10:47

Rage79 hat geschrieben:
22.02.2021, 09:01
Auweia, das hört sich aber dann auch nicht wirklich anfängerfreundlich an..
Was wäre denn ein gutes Holz für den Anfang?
Habe noch Pappel und Boire in Beobachtung.
(Jetzt nur für den Hals)
Wichtig ist, dass das Holz gut getrocknet und akklimatisiert ist.
Auch ein gleichmäßiger Faserverlauf ist hilfreich.
Und dann sollte es mechanisch stabil genug sein und sich gut bearbeiten lassen.
Pappel dürfte nicht stabil genug sein.
Ganz normaler, schlichter Ahorn wäre mein Tip für den Anfang.
Man kommt gut und günstig dran und er neigt, ordentlich getrocknet, auch nicht groß zum Werfen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Janis für den Beitrag:
Rage79
Viele Grüße,
Jan

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#11

Beitrag von Herr Dalbergia » 22.02.2021, 11:12

Mann sollte auch mal erwähnen, daß es nicht wirklich funktioniert ohne Vorplanung, Lagerhaltung und Investitionen.
Holz von einem Händler zu bestellen und es absolut und sofort weiter zu verarbeiten kann ich nicht empfeheln, auch nicht das Holz von mir.
Selbst wenn es 30 jahre lang auf einem Dachboden lag wird es nochmal etwas zappeln wenn es ins Wohnzimmer kommt.

Kein Holzlager der Welt, oder nur sehr wenige, haben konstant 37-42% rel. Luftfeute. Und das wenigste Hoz wird auf 7-9 % runter getrocknet und dann auch so gelagert dass es das auch weiter hält.

Also Holz im Voraus bestellen, dann in einen Trockenraum / Verleimraum, oben unter die Decke, wo es am trockensten ist und nochmal ordentlich akklimatisieren lassen. 6 Monate bis ein Jahr, aber mindestens 1Monat.
Bei dicken Body Blanks eher mehr!!!!!

Wenn man keinen Trockenraum oder Verleimraum hat, dann in die Wohnung, ins Wohnzimmer, oben auf den Schrank.
Halt da, wo im zweifelsfalll auch die fertig Gitarre liegt.

Cheers, Alex, der kein holzhändler ist, also schon, aber nicht hier....
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Herr Dalbergia für den Beitrag:
Rage79

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#12

Beitrag von Rage79 » 22.02.2021, 11:34

capricky hat geschrieben:
22.02.2021, 10:13
Rage79 hat geschrieben:
22.02.2021, 09:01
Auweia, das hört sich aber dann auch nicht wirklich anfängerfreundlich an..
Was wäre denn ein gutes Holz für den Anfang?
Habe noch Pappel und Boire in Beobachtung.
(Jetzt nur für den Hals)
Ich habe mir gerade bei FB dein Foto mit den Body Planken angeschaut.... das sind zwar Einteiler (was meist einen Preisaufschlag bewirkt) aber der Schnitt geht fast durch die Mitte des Stammes (Markstrahl), da sind Werfen und Reißen (wie man bereits deutlich sieht) garantiert. Es wäre gut, wenn das Händler und Kunden das wissen würden...

capricky
Wäre dann auftrennen, so in 4-5 Streifen und gedreht verleimen bei den Planken besser?
Ich müsste dann plan fräsen, auftrennen, leimen und wieder plan fräsen? Meine Werkstatt ist nicht die größte, hab leider keinen Platz für einen Dickenhobel.

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#13

Beitrag von Rage79 » 22.02.2021, 11:59

Herr Dalbergia hat geschrieben:
22.02.2021, 11:12
Mann sollte auch mal erwähnen, daß es nicht wirklich funktioniert ohne Vorplanung, Lagerhaltung und Investitionen.
Holz von einem Händler zu bestellen und es absolut und sofort weiter zu verarbeiten kann ich nicht empfeheln, auch nicht das Holz von mir.
Selbst wenn es 30 jahre lang auf einem Dachboden lag wird es nochmal etwas zappeln wenn es ins Wohnzimmer kommt.

Kein Holzlager der Welt, oder nur sehr wenige, haben konstant 37-42% rel. Luftfeute. Und das wenigste Hoz wird auf 7-9 % runter getrocknet und dann auch so gelagert dass es das auch weiter hält.

Also Holz im Voraus bestellen, dann in einen Trockenraum / Verleimraum, oben unter die Decke, wo es am trockensten ist und nochmal ordentlich akklimatisieren lassen. 6 Monate bis ein Jahr, aber mindestens 1Monat.
Bei dicken Body Blanks eher mehr!!!!!

Wenn man keinen Trockenraum oder Verleimraum hat, dann in die Wohnung, ins Wohnzimmer, oben auf den Schrank.
Halt da, wo im zweifelsfalll auch die fertig Gitarre liegt.

Cheers, Alex, der kein holzhändler ist, also schon, aber nicht hier....
Das ist natürlich auch als Lehrgeld zu verbuchen.. ich bin tatsächlich davon ausgegangen dass ich mir trockenes Holz kaufe und dann bald darauf loslegen kann. Gerade beim Hals ist das aber dann ja wirklich ein Problem oder?

Benutzeravatar
elektrojohn
Zargenbieger
Beiträge: 1063
Registriert: 24.04.2010, 18:44
Wohnort: Seeheim-Jugenheim
Hat sich bedankt: 100 Mal
Danksagung erhalten: 60 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#14

Beitrag von elektrojohn » 22.02.2021, 12:56

Ich hatte Mal ein ähnliches Problem mit einem Halsrohling von einem der oben im Thread genannten Händler. Er kam gerade an und war nach einem halben Jahr recht stark verdreht.

Holz ist halt ein Naturprodukt mit einem Eigenleben.

Ich habe den verdrehten Rohling in der Mitte aufgetrennt. Anschließend so verdreht zusammengeleimt, dass sich die inneren Spannungen aufheben.
Beim anschließenden Planen der krummen Oberfläche verliert der Halsrohling natürlich Materialstärke, er muss also dick genug sein.
Das Instrument was daraus entstanden ist, ist mittlerweile 6 Jahre alt, der Hals ist ist noch kerzengerade.

Gruß
Christian
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor elektrojohn für den Beitrag:
Rage79
Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
Steelstring, Dreadnought, 2 Ukulelen

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#15

Beitrag von Rage79 » 23.02.2021, 10:43

Ja sehr schade, mein Rohling ist nur 21,5 mm dick, da wird das dann auch nix mit auftrennen und neu verleimen.
Also wie ich es jetzt verstanden habe sollte ich mir lieber mal ein kleines "Holzlager" aufbauen und in einiger Zeit mal nachschauen was davon verwendbar ist und was nicht?

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#16

Beitrag von Janis » 23.02.2021, 11:01

Rage79 hat geschrieben:
23.02.2021, 10:43
Ja sehr schade, mein Rohling ist nur 21,5 mm dick, da wird das dann auch nix mit auftrennen und neu verleimen.
Also wie ich es jetzt verstanden habe sollte ich mir lieber mal ein kleines "Holzlager" aufbauen und in einiger Zeit mal nachschauen was davon verwendbar ist und was nicht?
Ja, das Holzlager anlegen passiert uns Xylophilen eigentlich schon fast automatisch ;)
Du kannst den Halsrohling dann ja auch plan fräsen/hobeln und die Streifen daraus aus der breiten Seite schneiden,
dann setzt du ihn zu einem neuen, 3 teiligen zusammen und stückelst die Wangen für die Kopfplatte an.
Mit Zwischenfurnieren sieht sowas sehr schön aus.
Aber wie gesagt, abwarten, Tee trinken und zukünftig gerne die Bilder hier auch rein stellen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Janis für den Beitrag:
Rage79
Viele Grüße,
Jan

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#17

Beitrag von Rage79 » 23.02.2021, 11:37

Das hört sich auch nach ner coolen Idee an!
Wollte für den Anfang sehr einfach bleiben, aber ich seh jetzt schon in der Planungs- und Findungsphase dass auch einfach bleiben nicht einfach ist ;)
Aber das Schöne daran, die Werkstatt Ausstattung wächst und wächst und das Wissen genauso. :)

Dann werd ich mich in nächster Zeit mal nach Fugzwingen umschauen.. oder gibts evtl. ne findige Alternative dazu?

Ein Foto kann ich natürlich noch sehr gerne nachreichen!
FB_IMG_1614076608551.jpg

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#18

Beitrag von Rage79 » 26.02.2021, 09:16

So, hab mir jetzt auch mal ein Holzfeuchte Messgerät gekauft, der verdrehte Halsrohling hat um die 6% und die Esche Bodys haben so 9-11%

Noch zum Thema auftrennen und verleimen.. was mach ich denn geschickterweise mit den Rissen? Irgendwie füllen oder die Stücke dann lieber nur als Bastelreste benutzen?
Wenn füllen geht, womit? Wäre da gefärbtes Kunstharz eine Option?
Und als letzte (haha) Frage.. Füllen vor dem auftrennen oder danach?

Benutzeravatar
Janis
Zargenbieger
Beiträge: 1263
Registriert: 16.04.2020, 11:05
Hat sich bedankt: 260 Mal
Danksagung erhalten: 505 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#19

Beitrag von Janis » 26.02.2021, 10:51

Ich würde die Risse komplett rausschneiden. Links und rechts neben ihnen entlang.
Dann müsstest du evtl. einen dreiteiligen Korpus herstellen. Aber lieber einen stabilen als 3 zerrissen und verschüsselte.

Die oberen beiden Eschenbretter sehen so aus, als seien sie nur wenig neben dem Mark gewesen bzw.
direkt neben dem Herzbrett.

Der Khaya-Kantel hat liegende bzw. sehr halbriftige Ringe, da ist Zappeln bei Klimaschwankungen nicht unnormal.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Janis für den Beitrag:
Rage79
Viele Grüße,
Jan

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#20

Beitrag von Simon » 26.02.2021, 10:58

Wie weit gehen die Risse denn in den Body? Vielleicht ists ja gar nicht so schlimm :)
Sonst kannst du den Body mittig aufsägen, und Splint ab Slint zusammenleimen :)
Dann ist der Body immerhin zweiteilig! :)
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Simon für den Beitrag:
Rage79

Rage79
Neues Mitglied
Beiträge: 22
Registriert: 21.02.2021, 17:28
Hat sich bedankt: 30 Mal
Danksagung erhalten: 3 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#21

Beitrag von Rage79 » 01.03.2021, 20:33

Ich denke ich werd mal beides versuchen! Evtl. wirds ja ein zwei- und ein drei- oder vierteiliger Body.
Hab mich jetzt doch für einen kleinen Abricht und Dickenhobel entschieden, da muss ich eh noch ein bissl drauf warten. Gearbeitet hat das Holz aber bis jetzt tatsächlich nicht mehr, also am Anfang gings sehr schnell, innerhalb von zwei Tagen, aber seitdem ist Ruhe! Auch der verdrehte Halsrohling hat sich nicht weiter gedreht, der ist allerdings auch so richtig trocken.
Werd mir jetzt noch zwei Ahorn Rohlinge bestellen und mal beobachten was die so treiben :)

Jans4
Neues Mitglied
Beiträge: 8
Registriert: 21.05.2021, 08:38
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Mein Holz ist verzogen

#22

Beitrag von Jans4 » 21.05.2021, 08:45

Rage79 hat geschrieben:
21.02.2021, 17:48
Guten Abend, ich bin neu hier und auch neu und jungfräulich was Gitarren bauen angeht.
Mein Holz das ich gekauft habe hat sich leider etwas verzogen. Ich habe drei Body Blankste aus Esche, die sind in Längsrichtung gewölbt, je nach Stück so 1-2 mm, was sich aber sicher wieder planen lässt.
Mein Sorgenkind ist der Halsrohling aus Khaya.. der kam auch schnurgerade bei mir an, hat sich jetzt aber innerhalb von ca. zwei Wochen total verdreht.
Gelagert ist alles bei mir im Keller in einem Raum mit elektrischem Luftentfeuchter, ca. 20 Grad und 40% Luftfeuchte. Der Hals war in einem offenen Karton auf dem Tisch gelegen, das war wohl auch mein Fehler.
Bevor ich jetzt übereilt was neues kaufe wollte ich fragen ob sich das evtl. wieder entwinden lässt?
Das Ebenholz Griffbrett im übrigen hat sich keinen mm verzogen, immernoch total gerade.
Einige Teile sind sicherlich zu retten. Der elektrische Luftfeuchter kann bei falscher Einstellung auch einiges kaputt machen. Daher muss man das prüfen. Doch kommt es auch auf die Qualität des Holzes an. Auch der genaue Bestandteil des Holzes ist sehr wichtig. Gerade beim Instrumentenbau und zum Beispiel Bogenbau ist das nicht zu vernachlässigen. Und du brauchst Zeit....genau das was man in der heutigen Zeit nicht hat.

Antworten

Zurück zu „Holz“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: jhg und 28 Gäste