Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Moderator: jhg
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
N'abend, ich bräuchte mal eure Hilfe bei der Holzartenbestimmung...
Kandidat #1:
Ein schwereres und härteres Holz hatte ich wissentlich noch nie in der Hand. Die Hobelklinge hatte nach wenigen Schnitten schon spürbar an Schärfe verloren.
Ich habe eine spezifische Masse von ca. 1.0 gr/cm³ ermittelt!
Geruch unauffällig.
Gewässert: Kandidat #2:
Kommt mir ebenfalls sehr hart vor.
Ermittelte spezifische Masse von ca. 0.7 gr/cm³.
Sehr intensiver Geruch beim Hobeln. Mein erster Eindruck erinnerte mich an ein Nadelholz bzw. dessen Harz. Ganz passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest.
Aufnahme einer weiteren Bohle. Scheint mir ähnlich zur ersten Bohle: Gewässert: Würde mich über Hinweise Art freuen, danke! Bin sehr gespannt, meine mehr als wagen Vermutungen behalte ich besser erstmal für mich...
Kandidat #1:
Ein schwereres und härteres Holz hatte ich wissentlich noch nie in der Hand. Die Hobelklinge hatte nach wenigen Schnitten schon spürbar an Schärfe verloren.
Ich habe eine spezifische Masse von ca. 1.0 gr/cm³ ermittelt!
Geruch unauffällig.
Gewässert: Kandidat #2:
Kommt mir ebenfalls sehr hart vor.
Ermittelte spezifische Masse von ca. 0.7 gr/cm³.
Sehr intensiver Geruch beim Hobeln. Mein erster Eindruck erinnerte mich an ein Nadelholz bzw. dessen Harz. Ganz passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest.
Aufnahme einer weiteren Bohle. Scheint mir ähnlich zur ersten Bohle: Gewässert: Würde mich über Hinweise Art freuen, danke! Bin sehr gespannt, meine mehr als wagen Vermutungen behalte ich besser erstmal für mich...
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- JürgenLut
- Holzkäufer
- Beiträge: 184
- Registriert: 17.06.2017, 16:57
- Wohnort: 59063 Hamm
- Hat sich bedankt: 36 Mal
- Danksagung erhalten: 57 Mal
- bea
- GBB.de-Inventar
- Beiträge: 6009
- Registriert: 06.05.2011, 11:28
- Hat sich bedankt: 164 Mal
- Danksagung erhalten: 377 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Katalox hat ähnlich drastische Eigenschaften, ist ähnlich strukturiert, insgesamt aber wohl feinporiger, im Mittel, aber nicht immer dunkler und noch dichter (hab aber keine Schwimmprobe gemacht).
LG
Beate
Beate
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Vielen Dank, das ging schnell! Wenn ich das mit den im Netz zu findenden Beschreibungen und Bildern abgleiche kommt das sehr gut hin.
Fragt sich nun ob und für was das Holz beim Gitarrenbau verwendet werden könnte.
Pitch Pine gibt sicher schöne Bodies, ggf. auch Hälse? Gewichtsmäßig liegt es allerdings an der oberen Schmerzgrenze.
Bongossi eignet sich sicher für Griffbretter und Stege. Sieht man aber eher selten. Warum? Ist es unter anderem Namen geläufiger oder wohlmöglich auch wegen der erschwerten Bearbeitung?
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- Herr Dalbergia
- Zargenbieger
- Beiträge: 1665
- Registriert: 23.04.2010, 23:10
- Hat sich bedankt: 32 Mal
- Danksagung erhalten: 156 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Hallo, das erste ist definitiv kein Katalox, und weder noch Bongossi denke ich. Bongossi ist noch schwerer und auch recht selten. Hier wäre wie immer die Geschichte interessant wo das Holz den her kommt, das kann manchmal viel helfen.
Ersteres ist für mich recht eindeutig Iroko / Kambala. Aufgrund der rücksichtslosen Ausbeutung dieses Holzes findet man es eigentlich in jeder Schreinerei in irgendeiner Ecke. Wobei Iroko meiner Meinung nach stinkt wie Sau....
Das zweite könnte für Mich auch eine ganz ordinäre Lärche sein....aber auch eine Kiefern Art....
Cheers, Alex
Ersteres ist für mich recht eindeutig Iroko / Kambala. Aufgrund der rücksichtslosen Ausbeutung dieses Holzes findet man es eigentlich in jeder Schreinerei in irgendeiner Ecke. Wobei Iroko meiner Meinung nach stinkt wie Sau....
Das zweite könnte für Mich auch eine ganz ordinäre Lärche sein....aber auch eine Kiefern Art....
Cheers, Alex
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Herr Dalbergia für den Beitrag:
- capricky
- Herr Dalbergia
- Zargenbieger
- Beiträge: 1665
- Registriert: 23.04.2010, 23:10
- Hat sich bedankt: 32 Mal
- Danksagung erhalten: 156 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Ja stimmt. Ich habe mich mal mit 80 mm starkem Bongossi angelegt. Das Holz war bei Höchst Chemie verwendet worden um Kanäle abzudecken in einem Chemie Werk. Das ganze Werk war / ist mit Kanälen durchzogen welche mit den Brettern abgedeckt waren damit die Gabelstapler und LKWS drüber fahren konnten. Die Bohlen waren mehrere Jahrzehnte da gelegen.
An der Altendorf Formatkreissäge hab ich dann die Bohlen formatiert. Keine gute Idee...wenn ein 45cm Blatt angetrieben von einem 7,5 KW Motor in einer 80 kg schweren Holzbohle anfängt zu klemmen weil noch so viel Spannung im Holz ist....nicht lustig!
Cheers, Alex
- capricky
- Moderator
- Beiträge: 11556
- Registriert: 23.04.2010, 13:43
- Wohnort: In Karl seinem Adlernest
- Hat sich bedankt: 772 Mal
- Danksagung erhalten: 1286 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Beim Ersten tippe ich auch auf Kambala (Kembala)/ Iroko. Als Zeugin hängt ein Bohle davon seit nun bald 20 Jahren als Tisch (etwas breitere Abstellmöglichkeit) an meinem Balkon. Wind und Wetter ließen sie ergrauen, aber nicht erweichen! Übrigens auch das Griffbrettholz von John Lennons Rickenbacker.
Bongossi ist aber auch gut möglich.
Das Zweite wird schlicht Kiefer sein, was so aussieht und so riecht ist es meistens auch auch.
capricky
Bongossi ist aber auch gut möglich.
Das Zweite wird schlicht Kiefer sein, was so aussieht und so riecht ist es meistens auch auch.
capricky
- clonewood
- Moderator
- Beiträge: 5923
- Registriert: 23.04.2010, 19:11
- Wohnort: aufm Dorf
- Hat sich bedankt: 13 Mal
- Danksagung erhalten: 118 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
.....passt eigentich nicht zu Iroko / KambalaGeruch unauffällig
rieche ich auch so......Wobei Iroko meiner Meinung nach stinkt wie Sau....
- Sven
- Zargenbieger
- Beiträge: 1419
- Registriert: 17.08.2015, 23:00
- Hat sich bedankt: 426 Mal
- Danksagung erhalten: 467 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Da hier einige meinen, dass das kein Bongossi sei (obwohl ich die Bildvergleiche im Internet recht überzeugend finde), werfe ich mal Tzalam in den Raum.
Ich habe gerade das "Vergnügen" einen Tzalam-Boden zu hobeln und wenn ich so tief gebeugt über der Hobelbank das Holz beim Hobeln aus der Nähe betrachte, dann sieht das dem ersten Foto doch schon recht ähnlich. Die Hobelklinge hat tatsächlich bereits schlapp gemacht, aber das Gewicht passt eigentlich nicht...
Sven
Ich habe gerade das "Vergnügen" einen Tzalam-Boden zu hobeln und wenn ich so tief gebeugt über der Hobelbank das Holz beim Hobeln aus der Nähe betrachte, dann sieht das dem ersten Foto doch schon recht ähnlich. Die Hobelklinge hat tatsächlich bereits schlapp gemacht, aber das Gewicht passt eigentlich nicht...
Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)
vom Pfusch nie.
(Goethe)
- Herr Dalbergia
- Zargenbieger
- Beiträge: 1665
- Registriert: 23.04.2010, 23:10
- Hat sich bedankt: 32 Mal
- Danksagung erhalten: 156 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Klar kann das auch Bongossi sein. Mehr Fotos würden evtl. Helfen, und halt die Info wo das Zeugs her ist. Die Wahrscheinlichkeit in Deutschland über Iroko zu stolpern im Gegnsatz zu Bongossi würde ich im Verhältnis 20:1 sehen....
Auch die Dichte wäre interessant, also ist es wirklich 1,0 t/m3 oder eher 0,9 oder 1,1...weil Bogossi ist ECHT schwer....
Auch die Dichte wäre interessant, also ist es wirklich 1,0 t/m3 oder eher 0,9 oder 1,1...weil Bogossi ist ECHT schwer....
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Danke für die zahlreichen Rückmeldungen!!
Bongossi, Tzalam, Iroko ... die zu findenden Fotos und Beschreibungen zu Bongossi decken sich noch am ehesten mit der vorliegenden Kantel. Tzalam scheint auch ein guter Tipp zu sein, aber ja, eigentlich "zu leicht". Iroko...hmm...bin mir nicht sicher ob das hinkommt.
Bongossi, Tzalam, Iroko ... die zu findenden Fotos und Beschreibungen zu Bongossi decken sich noch am ehesten mit der vorliegenden Kantel. Tzalam scheint auch ein guter Tipp zu sein, aber ja, eigentlich "zu leicht". Iroko...hmm...bin mir nicht sicher ob das hinkommt.
Wie gesagt, kein Geruch ...Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑10.12.2018, 11:31Wobei Iroko meiner Meinung nach stinkt wie Sau...
Die genaue Bestimmung ist hier nicht so einfach, da die Kantel über die Länge um ein paar Millimeter in Breite/Höhe variiert. Habe versucht das Maß so gut es geht zu mitteln und bin dann auf einen Wert von ganz knapp über 1,0 t/m³ gekommen.Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑10.12.2018, 21:48Auch die Dichte wäre interessant, also ist es wirklich 1,0 t/m3 oder eher 0,9 oder 1,1...weil Bogossi ist ECHT schwer....
Ich kann gern noch einen größeren Bereich anhobeln und Fotos davon nachreichen. Infos zum Ursprung... da müsste ich selbst mal nachhaken.Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑10.12.2018, 21:48Mehr Fotos würden evtl. Helfen, und halt die Info wo das Zeugs her ist.
Das macht es nicht attraktiver...
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Herr Dalbergia hat geschrieben: ↑10.12.2018, 11:31Das zweite könnte für Mich auch eine ganz ordinäre Lärche sein....aber auch eine Kiefern Art....
Sieht so aus, riecht auch so, ist halt nur schwerer und härter als das was ich so normalerweise als Kiefer kenne.
Auf der Bohle gibt's einen großen Stempel "casan Bremen" und eine vierstellige Zahl ??? Bremen könnte auf einen Import hindeuten, aber was soll "casan" sein.
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- moon
- Holzkäufer
- Beiträge: 173
- Registriert: 28.04.2010, 00:36
- Hat sich bedankt: 68 Mal
- Danksagung erhalten: 57 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Ich habe vorhin mal ein paar Holzreste von 3 der Verdächtigen fotografiert.
Das geölte Bongo und das Katalox sind Griffbrettabschnitte, also ca. 65 mm breit.
Unterlage Bogossi, 4-eckiger Schnipsel l.u. Bogossi geölt, 4-eckiger Schnipsel m.o. Katalox, rechts Kambala.
Das geölte Bongo und das Katalox sind Griffbrettabschnitte, also ca. 65 mm breit.
- bea
- GBB.de-Inventar
- Beiträge: 6009
- Registriert: 06.05.2011, 11:28
- Hat sich bedankt: 164 Mal
- Danksagung erhalten: 377 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Mal Off Topic
Wie würde man denn ein sehr dunkles Stück Bongossi von einem Stück Katalox am rötlichen Ende des Spektrums dieses Holzes unterscheiden?
Ich stelle mir das als im Zweifelsfall ziemlich schwierig vor
(ich hab mein Katalox immer bei Espen im Laden gekauft und mir dunkle Stücke mit wenig Struktur rausgesucht)
... dann versuch das mal mit Machiche (optisch Mahagoni-ähnlich, Dichte 0.8 g/cm^3 und fast so anstrengend zu behandeln wie Katalox)
Wie würde man denn ein sehr dunkles Stück Bongossi von einem Stück Katalox am rötlichen Ende des Spektrums dieses Holzes unterscheiden?
Ich stelle mir das als im Zweifelsfall ziemlich schwierig vor
(ich hab mein Katalox immer bei Espen im Laden gekauft und mir dunkle Stücke mit wenig Struktur rausgesucht)
LG
Beate
Beate
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Danke für das Foto! Die liegen ja tatsächlich sehr nah beieinander, insbesondere das Katalox und Bongossi.moon hat geschrieben: ↑12.12.2018, 01:15Ich habe vorhin mal ein paar Holzreste von 3 der Verdächtigen fotografiert.
Bong Iro Kata.JPG
Unterlage Bogossi, 4-eckiger Schnipsel l.u. Bogossi geölt, 4-eckiger Schnipsel m.o. Katalox, rechts Kambala.
Das geölte Bongo und das Katalox sind Griffbrettabschnitte, also ca. 65 mm breit.
Aber letztlich verstärkt das Foto den Verdacht auf Bongossi. Warum? Wegen der feinen und eng beieinander liegenden Linien. Beim Kambala scheinen die deutlich gröber auszufallen und beim Katalox erkenne ich die auf dem Foto garnicht.
Du hast scheinbar schon etwas Erfahrung mit den Hölzern gesammelt. Wie sind so deine Erfahrungen damit?
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- moon
- Holzkäufer
- Beiträge: 173
- Registriert: 28.04.2010, 00:36
- Hat sich bedankt: 68 Mal
- Danksagung erhalten: 57 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Ja das in Verbindung mit den sehr großen und größtenteils mit einer weißen Substanz gefüllten Poren.
Die Poren beim Bongossi sind viel größer und das Holz macht insgesamt eine viel groberen Eindruck. Hier noch ein älteres Foto Erfahrung mit den Hölzern - mit Katalox rel. wenig, mit Kambala ein bischen und mit Bongossi etwas mehr.
Am besten zu bearbeiten ist Kambala, weil das weichste der 3. Aber es stumpft Schneiden auch schnell ab. Es ist wechseldrehwüchsig und daher nicht gut zu hobeln. Wie Meister Dalbergia schon schrieb, hat es einen sehr unangenehm scharfen Geruch - atemberaubend. Es fühlt sich etwas wachsig an, kann Probleme beim Verleimen machen und ich hatte Schwierigkeiten damit, daß die geölte Oberfläche rel. lange klebrig blieb.
Katalox finde ich trotz der Härte noch ganz gut bearbeitbar, mir ist da nix besonders auffälliges in Erinnerung. Hobeln geht natürlich auch eher schwer.
Bongossi ist ein schwieriges Holz. Üblicherweise ist das ein Außen- und Wasserbauholz, also etwas, wo es auf Unkaputtbarkeit, vor allem in feuchtem Zustand, und nicht auf Standfestigkeit in trockenem Zustand oder auf eine schöne Oberfläche ankommt. Es ist saumäßig hart und sehr abriebfest. Es ist ausgesprochen wechseldrehwüchsig und getrocknet voller innerer Spannungen. Dazu ein ebenfalls älteres Foto Das Brettchen wurde aus einer min. 25 Jahre trocken gelagerten Diele geschnitten und hat dann gehobelt nochmal 1 Jahr in der Wohnung gelegen. Da war es noch gerade. Unmittelbar nach den beiden ca. 10 cm langen Schnitten hat es sich wie zu sehen verwunden. Auch nach ewiger trockener Lagerung können sich auch am fertigen Stück bei geringen Klimaänderungen noch Risse bilden.
Wegen der Härte ist das Holz grundsätzlich sehr schlecht zu bearbeiten, von Hand kaum zu hobeln, wegen der Wechseldrehwüchsigkeit schon gar nicht glatt. Schneiden sind, wie Du schon festgestellt hast, ruckzuck stumpf. Es läßt sich aber noch rel. gut drechseln. Beim lackieren (DD-Lack) hatte ich schon das Problem, daß sich der ausgehärtete Lackfilm wie Tesa einfach wieder abziehen ließ.
Wenn Du Bongossi verwenden willst, würde ich empfehlen, es möglichst nahe an das Endmaß zu hobeln und dann erstmal lange liegen lassen. Wenns gerade bleibt, ok. Für den Fall, daß nicht, Ersatz vorhalten. Das direkt auf das oben zu sehende Brettchen, aus der gleichen Diele folgende, ist dann auch gerade geblieben und konnte verwendet werden.
hope it helps
- potomac
- Halsbauer
- Beiträge: 373
- Registriert: 28.06.2011, 10:51
- Hat sich bedankt: 101 Mal
- Danksagung erhalten: 43 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Für mich das erste Bild ist das Ipe-Terrassenholz. https://www.wood-database.com/ipe/
Gruß
Wolfgang
Wolfgang
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Danke für den ausführlichen Beitrag!
Wenn jemand Interesse daran hat kann er sich gerne bei mir melden... es ist genug für alle da.
Na, wenn das mal nicht DAS ideale Holz für unsere Anforderungen beim Gitarrenbau ist... Heiliger Bimbam...
Wenn jemand Interesse daran hat kann er sich gerne bei mir melden... es ist genug für alle da.
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 530
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Ich habe mal ein größeres Stück Bongossi geschenkt bekommen und mich zuerst gefreut, neues Gitarrenbaufutter bekommen zu haben, aber nach meinen damaligen Erfahrungen würde ich sagen, dass es zum Gitarrenbau nicht taugt.Na, wenn das mal nicht DAS ideale Holz für unsere Anforderungen beim Gitarrenbau ist... Heiliger Bimbam...
Wenn jemand Interesse daran hat kann er sich gerne bei mir melden... es ist genug für alle da.
Es ist zu schwer, es läßt sich nur widerwillig bearbeiten, macht die Werkzeuge stumpf, ist irgendwie seltsam splitterig-faserig, beim verleimen zickig und dabei noch nicht mal irgend wie besonders steif. Es ist hart wie sau aber nicht steif. (Und besonders schön finde ich es auch nicht)
Hatte einen Biegeversuch mit einem 1x1 cm Kanthölzchen gemacht. Es war wenig beeindruckend. Vielleicht war der Abschnitt den ich erwischt hatte ja auch schon beschädigt oder aus anderen Gründen nicht repräsentativ, aber was mich dann doch überraschte: Das Kantholz lag dann irgendwo in einer Holzkiste und wurde von aufliegenden Hölzern verbogen. Als ich es dann nach einiger Zeit hervorkramte, behielt es seine verbogende Form.
- bea
- GBB.de-Inventar
- Beiträge: 6009
- Registriert: 06.05.2011, 11:28
- Hat sich bedankt: 164 Mal
- Danksagung erhalten: 377 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Also taugt es vermutlich für Kleinteile wie Wirbel, Knöpfe für Stimmechaniken, Gurtpins, ggf Brücken? Und wenn man Glück hat erwischt man auch mal ein griffbrettaugliches Teil.
LG
Beate
Beate
- zappl
- Zargenbieger
- Beiträge: 1922
- Registriert: 09.02.2016, 19:58
- Wohnort: 56xxx
- Hat sich bedankt: 454 Mal
- Danksagung erhalten: 307 Mal
- Kontaktdaten:
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Mein letzter Kommentar war natürlich sehr ironisch gemeint...
Naja, wie dem auch sei, für unsere Zwecke ist es wohl in jeglicher Hinsicht ungeeignet. Vielleicht finde ich jemanden der es besser gebrauchen kann.
Das allerdings wundert mich, da Bongossi/Azobe zumindest laut Wiki mit einer der höchsten Biegefestigkeit aufweist. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Holzartenthonk hat geschrieben: ↑13.12.2018, 15:02Ich habe mal ein größeres Stück Bongossi geschenkt bekommen und mich zuerst gefreut, neues Gitarrenbaufutter bekommen zu haben, aber nach meinen damaligen Erfahrungen würde ich sagen, dass es zum Gitarrenbau nicht taugt.Na, wenn das mal nicht DAS ideale Holz für unsere Anforderungen beim Gitarrenbau ist... Heiliger Bimbam...
Es ist zu schwer, es läßt sich nur widerwillig bearbeiten, macht die Werkzeuge stumpf, ist irgendwie seltsam splitterig-faserig, beim verleimen zickig und dabei noch nicht mal irgend wie besonders steif. Es ist hart wie sau aber nicht steif. (Und besonders schön finde ich es auch nicht)
Naja, wie dem auch sei, für unsere Zwecke ist es wohl in jeglicher Hinsicht ungeeignet. Vielleicht finde ich jemanden der es besser gebrauchen kann.
Gruß, Sebastian
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
'Model 222' | Panthera Custom 5-String
- thonk
- Ober-Fräser
- Beiträge: 530
- Registriert: 24.07.2010, 00:03
- Hat sich bedankt: 92 Mal
- Danksagung erhalten: 157 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Hab ich so verstanden ;o)
Dem will ich nicht widersprechen. Spricht dafür, dass meine 1x1cm Auswahl einfach scheiße oder schon beschädigt, gerissen, morsch oder derartig verwechseltdrehwüchsig war, dass ich zu keinem vernünftigen Ergebnis mit meinem kleinen Versuch kommen konnte.zappl hat geschrieben: ↑13.12.2018, 17:43Das allerdings wundert mich, da Bongossi/Azobe zumindest laut Wiki mit einer der höchsten Biegefestigkeit aufweist. https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Holzarten
Ich finde trotzdem, dass die Nachteile überwiegen.
- JürgenLut
- Holzkäufer
- Beiträge: 184
- Registriert: 17.06.2017, 16:57
- Wohnort: 59063 Hamm
- Hat sich bedankt: 36 Mal
- Danksagung erhalten: 57 Mal
Re: Holzartenbestimmung - "Heavy Duty"
Frag mal einen Schweinebauern. Wenn es Bongosi ist, hält es im Schweinestall länger als Edelstahl, ist sogar verbissfest.
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste