Aufbau Top einer Les Paul Kopie

Diskussionen über Hölzer für den Bau von Instrumenten
Herkunft, Trocknung, Lagerung und Eigenschaften

Moderator: jhg

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rheingauner
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Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#1

Beitrag von rheingauner » 09.12.2022, 19:00

Hallo,
ich habe mal eine Frage bezüglich des Tops einer Les Paul Kopie, in welcher ich ein neues Bridge-System eingebaut habe und so eine schöne Sicht auf den Querschnitt der Decke erlangen konnte. Ich frage mich jetzt, wie die Decke aufgebaut ist?
Furnier oder Vollholz? Ein Fotofinish kann ausgeschlossen werden.
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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#2

Beitrag von Yaman » 09.12.2022, 19:51

Für mich sieht es wie Funier aus, da die Farbe des Korpus-Holzes bis fast oben an das Ende des Lochs reicht.
Besser wäre noch ein Foto, bei dem du den Schärfepunkt oben in Höhe der Decke legst.

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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#3

Beitrag von rheingauner » 09.12.2022, 20:25

Das könnte problematisch werden, die neuen Hülsen sind schon wieder drin.
Ich habe jedoch ein Bild mit besserer Schärfe nochmal vergrößert, vielleicht hilft es ja weiter?!
Sind die Furniere denn wirklich so dünn?
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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#4

Beitrag von Janis » 09.12.2022, 21:57

1. an den PU Fräsungen oder auf der Rückseite im E-Fach wirst du es besser beurteilen können.

2. Furnier ist meistens 0,6mm stark.

3. Was für eine Gitarre ist das? Günstige Modelle sind eigentlich immer furniert. Die Tesla PUs sprechen nicht grade für ein teures Instrument.

4. Wenn die Gitarre ansonsten gut klingend, spielbar und eingestellt ist, würde das Wissen um die Riegelahorndecke etwas ändern?
Psychologisch schon, klanglich nicht.

Die Frage ist rein „fetischistischer“ Natur. Wenn man mit Holz arbeitet, ist ein massives Stück Edelholz etwas Erhabenes, etwas das man wertschätzt. Man wünscht sich etwas davon eben auch als reiner Konsument bei einem 400€ China Produkt, bekommt es aber nicht.
Solange es nicht um akustische Instrumente geht und man den Placebo ausschalten kann, kommt es rein klanglich aber am wenigsten auf den Unterschied zwischen Riegelahorn vs. Ahorn mit Furnier an.
Dass man auch für furniertes Sperrholz viel Geld ausgeben kann, sei übrigens auch erwähnt. Furnier ist nichts Schlechtes, nur eben etwas anderes und günstigeres als massives Edelholz.
Viele Grüße,
Jan

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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#5

Beitrag von rheingauner » 10.12.2022, 00:01

zu 1.) Da habe ich schon mal einen Blick gewagt aber die sind mit Graphitlack eingepinselt. Ich möchte demnächst aber die Elektrik neu machen, da werde ich mal ein bisschen was davon abkratzen/schleifen.

zu 2.) 0.6mm, das ist nicht wirklich viel. Ich habe mal versucht nachzumessen, wie weit der Abstand der Rillen auf der Hülse ist und somit ein Anhaltspunkt für die Maße auf dem Fotos ist. Ich komme von Rille zu Rille auf nicht einmal 1 mm. Da müsste man doch eine eingeleimte Furnierschicht erkennen?

zu 3.) Das ist eine Harley Benton SC-550 II.

zu 4.) Nein, reine Neugierde. Ich habe neulich meine Gibson R8 Customshop verkauft. Die hatte eine massive Decke und musste trotzdem gehen. Jetzt habe ich wegen der interessanten Specs dieses Modells und der vielen guten Kritiken einfach mal diesen Billigheimer gekauft um mir ein eigenes Bild zu machen. Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen und hätte sie auch wieder zurückgeschickt. Nun es kam dann doch anders als erwartet und jetzt versuche ich das Maximum für mich aus dem Instrument rauszuholen und habe u.A. das Brückensystem getauscht. Dabei ist mir das mit der Decke aufgefallen und mich wundert das halt, die Gitarre kostet nur 299 Euro.

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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#6

Beitrag von Janis » 10.12.2022, 00:28

Dann wird es ein Furnier sein. Diese werden mit Vakuum darauf geleimt und sind danach sehr fest und homogen. Mit einer ordentlichen Schicht Lack dann schwer zu erkennen.
Was war bei der R8 der Grund, sie zu verkaufen?
Viele Grüße,
Jan

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Re: Aufbau Top einer Les Paul Kopie

#7

Beitrag von rheingauner » 10.12.2022, 11:43

Ok, danke für die Antwort. Der techn. Prozess war mir bis dato unbekannt.

@warum R8 verkauft:
Meine wunderschöne R8 hing die letzten Jahre nur noch am Haken und hat Staub angesetzt. Irgendwann bin ich mal auf hohe Edelstahlbünde und schmale Hälse mit besserer Ergonomie und leichtere Gitarren gewechselt. Trotzdem habe ich hin und wieder nach Paulas geschielt und mal im ESP-Lager geschaut und bin eher über Umwege und zufällig über HB gestolpert.

Beste Grüße,
Axel

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