GitarreBassBau.de

So, trotz aller Widrigkeiten, und obwohl ich auch fürs kommende Jahr nichts besseres erwarte (die C-Parteien profitieren ja von der Pandemie, wir sind im Wahlkampf, und die SPD plant zusätzliche Unbillen für Kleinunternehmer, und ich darf mir Know-How für eine neue berufliche Existenz aufbauen (das ich mit 63 nochmal die Chance dazu habe, ist das einzig Positive an der Situation)), mache ich so ganz langsam auch hier weiter. Der Korpus ist ja im Rohbau fertig - um da weiterzukommen, muss ich erstmal den Hals in den Händen halten.

Die Hainbuche blieb seit dem Eintrudeln weitestgehend gerade. Also Griffbrett ausschneiden und schon mal grob die Kanten hobeln:
Da kann bereits die Mensur aufgezeichnet werden. Die Griffbrettrundung soll freihändig angelegt werden; sie soll ganz bewusst kein Radius werden, sondern wie bei der Archtop in der Mitte flach bleiben und zu den Rändern hin ganz leicht abgesenkt werden. Damit komme ich bei Barreegriffen besser zurecht als mit einer kreisförmigen Rundung (die ja wohl vor allem der leichten Herstellbarkeit bei der industriellen Fertigung geschuldet sein dürfte).

Den Mittelteil des Halses möchte ich ebenfalls auch Hainbuche fertigen, konstrastierend ergänzt mit rotem Meranti aus einem alten Fensterrahmen, oder, falls das nicht funktionieren sollte, Mahagoni aus einer alten Treppenstufe.

Und weils so schön ist, noch ein Bild des Holzes, das ich für den Hals verwenden möchte:
Und hier, nachdem die Farbe abgehobelt wurde:

bea hat geschrieben: ↑

23.12.2020, 15:54

... die SPD plant zusätzliche Unbillen für Kleinunternehmer ...

Hab ich da was verpasst? Mich betrifft's zwar nur peripher (ich hab aufgegeben und trete im neuen Jahr als Angestellter an – zum ersten Mal seit 18 Jahren), aber interessieren tut's mich natürlich trotzdem. Wer weiß schon was kommt?

bea hat geschrieben: ↑

23.12.2020, 15:54

... und ich darf mir Know-How für eine neue berufliche Existenz aufbauen (das ich mit 63 nochmal die Chance dazu habe, ist das einzig Positive an der Situation)

Seh ich genauso. Mal was komplett anderes zu machen ist doch erfrischend. Auch und gerade wenn man ohne Not nie den Arsch hochbekommen hätte die Dinge zu ändern. Gut dass du dem was Positives abgewinnen kannst. Ich halte dir alle Daumen dass deine Pläne aufgehen!

Rallinger hat geschrieben: ↑

24.12.2020, 09:10

bea hat geschrieben: ↑

23.12.2020, 15:54

... die SPD plant zusätzliche Unbillen für Kleinunternehmer ...

Hab ich da was verpasst?

Es geht um die Altersvorsorgepflicht. Da sieht es momentan (wieder mal) so aus, als ob es für die Kleinstunternehmen zu teuer werden würde und vor allem, dass wir zwangsweise in die Riester- und Rüruprenten gedrängt werden sollten, die bekanntlich nur den Emittenten etwas bringen.

bea hat geschrieben: ↑

26.02.2017, 01:06

Die Kopfplatte wurde mal auf Maß gebracht, damit die Mechaniken draufpassen. Dadurch wurde sie etwas größer. Den Proportionen hat das gutgetan. Ich denke, das kann so bleiben.

Skizziert habe ich Schaller M4-180 mit den leichteren neuen Flügeln.

Schrieb ich damals in meinem jugendlichen Leichtsinn. Als ich die Mechanien kaufen wollte, waren sie nicht mehr im Programm. Inzwischen gibt es wieder welche - aber fast doppelt so teuer wie vorher.
Und das tut angesichts meines nicht mehr vorhandenen Einkommens so richtig weh (ich würde sie vergoldet benötigen...)

Alternativen - die M4 light sind genauso teuer und haben zudem vergleichsweise lange Achsen. China-Mechaniken ... mhmm

Noch ne Option: was haltet Ihr bei der Form von einer Rahmenkopfplatte ähnlich der einer Gypsy-Jazz-Gitarre? Gibt es da welche, in die man Bassaiten einfädeln kann - vor allem die tiefe E-Saite? Möglichst mit etwas größeren Metallflügeln?

Schau doch mal bei Magic-Guitar-Parts vorbei. Der Kollege verkauft die Mechaniken von DerJung. Ich hab da auch schon die ein oder andere von verbaut und fand sie bisher durchweg gut gemacht. Kein billiger Chinamüll, aber eben auch keine Premium Preise von Schaller.

jhg hat geschrieben: ↑

30.12.2020, 16:04

Schau doch mal bei Magic-Guitar-Parts vorbei. Der Kollege verkauft die Mechaniken von DerJung. Ich hab da auch schon die ein oder andere von verbaut und fand sie bisher durchweg gut gemacht. Kein billiger Chinamüll, aber eben auch keine Premium Preise von Schaller.

Das ist ein wirklich interessanter Link. Aber wie üblicht gibt es da, was man am liebsten hätte, nicht in der passenden Farbe: https://www.magic-guitar-parts.com/epag ... cts/DJ231C

Diese Mechaniken haben kurze Achsen. Das ist bei einer Rahmenkopfplatte wichtig

Der Bass soll eigentlich goldene Hardware bekommen. Vielleicht kommen ja auch diese Mechniken in Frage: https://www.magic-guitar-parts.com/epag ... DJ342G-B2G

Hallo Bea, nimm doch über das Kontaktformular mal den Kontakt zu dem Herrn Bräuhauser auf, der hat mich erst kürzlich sehr kompetent beraten. Die versuchen ihren Kunden schon entgegen zukommen, wenn's nur um Farbe geht, gibts bestimmt eine Lösung.

Gruß Christoph

endlos schade, daß es da so wenig Auswahl bzgl. 4-in-a-row gibt und fast nur 2-2-er >Sets- ich hätte da so einige Windeier auszutauschen...

Edit: Noch ärgerlicher, daß es gerade die, die auf meinen alten ric4001 optisch passen würden, nur in 4L gibt.

Du meinst die DJ230N-4L? M.E. kann man die genau wie die klassischen Elefantohren von L auf R umbauen. Hab ich beim Umbau der Kopfplatte von Blacky 2 gemacht, funktioniert gut.

bea hat geschrieben: ↑

08.10.2021, 17:27

Du meinst die DJ230N-4L? M.E. kann man die genau wie die klassischen Elefantohren von L auf R umbauen. Hab ich beim Umbau der Kopfplatte von Blacky 2 gemacht, funktioniert gut.

Genau! Kann man einfach umbauen. geht mit denen hier zB auch…

Hallo Christoph

Düsentrieb hat geschrieben: ↑

08.10.2021, 08:48

Hallo Bea, nimm doch über das Kontaktformular mal den Kontakt zu dem Herrn Bräuhauser auf, der hat mich erst kürzlich sehr kompetent beraten. Die versuchen ihren Kunden schon entgegen zukommen, wenn's nur um Farbe geht, gibts bestimmt eine Lösung.

Gruß Christoph

Das war wirklich ein guter Tip! Herzlichen Dank! Herr Bräuhauser hatter mir umgehend und vollkommen ohne Probleme ein Sextett verkauft. Das kann ich nach dieser Erfahrung nur weiterempfehlen!

Hier mal das flotte Sextett: Und hier der Größenvergleich mit der Schaller M4 light (die ich schon vor längerem für ein weiteres Projekt gekauft hatte) - die Schaller sind deutlich länger, und bei den offenen Mechaniken kann man u.u die innerste Unterlegscheibe herausnehmen. Aber erstmal versuchen, die Mechaniken so hoch zu montieren, dass sie nicht so weit hervorstehen. Bei beiden Mechaniken haben die Flügel eine Breite von 34 mm. Wenn man es also drauf anlegt, kann man sie wie bei Gitarren üblich im Abstand von 35mm montieren. Beim Blacky VI habe ich das gemacht, lässt sich problemlos bedienen. Das bedeutet, dass ich die Kopfplatte "normal" kurz halten kann. Kommt der Balance zugute und sicherlich auch der Optik. Die Wangen der Kopfplatte müssen dicker als 11.5 mm sein. Da werde ich mir vermutlich irgendwas überlegen müssen, damit sie optisch etwas schlanker wirken.

Das freut mich sehr hübsch!

Sehr schick!

gediegen

und weil ich die Mechaniken jetzt endlich habe, kann ich an die Detailplanung der Kopfplatte gehen:
Der erste Entwurf hat für mich folgende Nachteile:

- Breite 9 cm. Möglicherweise ein bisserl viel für den ja nicht allzu großen Korpus.
Das könnte ähnlich ausgehen wie bei der V, wo die Kopfplatte ja ebenfalls etwas zu groß geraten ist
und die Proportionen sprengt.
- die Mechaniken müssen versetzt angeordnet werden.

Beim zweiten Entwurf ergibt sich eine Breite von 8.5 cm. Das ist im Bereich des üblichen, aber immer noch am breiteren Ende. In der Länge sind 17.5 cm herausgekommen. Natürlich lässt sich die Länge zum Ende hin variieren und damit an die Proportionen anpassen.

Ach so: der Korpus ist ja symmetrisch. Deshalb sollte die Opfplatte das ebenfalls sein, trotz oder gerade wegen der Unsymmetrie durch die Fächerbundierung.

Was meint Ihr? Oder sollte ich nochmal einen Entwurf skizzieren, in dem sich die Kopfplatte noch weniger verjüngt?

Ach so: eine weniger kantige Kontur sollte besser zu dem Korpus passen?

Ich denke das der 2. Entwurf so passt. Besser wäre gewesen, wenn man das mit dem Korpus zusammen sehen könnte.

ich finde beide sehr schön, und zum Body passend. Aber die Symmetrie des oberen gefällt mir noch ne Spur besser!
Dafür greift der untere den Winkel der Fächerbundierung auf. Was auch seinen Reiz hat....

Ich finde beide Entwürfe schön. Wenn es nur um die Optik geht, müsste man aber tatsächlich die Gitarre als Ganzes sehen. Die Geometrien sind ja schon recht unterschiedlich.

Mir gefällt der zweite Entwurf sehr gut, ein klein wenig "schnittiger" als der erste, den ich aber auch nicht schlecht finde!

Bei den Entwürfen geht es zunächst mal um die geometrischen Bezüge und darum, die Kopfplatte schmaler zu bauen als die 9 cm aus dem zweiten Entwurf. Was ich vor allem noch klären muss, sind die Querschnittsflächen am Übergang zum Hals. Vor allem: bei dem vorhandenen Holz werde ich an dieser Stelle um Leimfugen nicht herumkommen, und das bereitet mir ein wenig Unbehagen. Weil der Kopfplattenwinkel sehr klein werden muss, scheidet eine Schäftung im Übergang aus.
Ob für eine V-Verbindung (die ich noch nie gemacht habe) genügend Fleisch da ist, muss ich noch lernen.

Was die Form angeht: ganz vorne seht Ihr, dass ich das Instrument mit einer Kopfplatte a la Red Special gezeichnet hatte:



wenn ich keine Rahmenkopfplatte bauen wollte, würde es eine überarbeitete Kopie der Kopfplatte meiner Archtop werden:

So, hab mal auf der Basis des ersten Entwurfs ein wenig weitergedacht. Im Hinterkopf hatte ich eine Gestaltung, die an die Kopfplatte einer Gypsy-Gitarre erinnern soll.
Hat sich schon mal jemand mit dem V-Joint beschäftigt - es geht um die offene Variante. Würde da noch genügend Holz stehen bleiben?

Hallo Bea,

Also ich finde diese neue Variante schon sehr schön und stimmiger angesichts des Korpus'! Evtl könntest du das Kopfende sogar noch ein bisschen mehr abrunden...

Zum V joint: Also, wenn Du den Aufwand unternehmen willst, dann wirst Du zum einen den Trussrodzugang unbedingt am Korpusende des Halses positionieren müssen. Aber das ist Dir wohl klar.
Was die offene Bauart des Kopfes betrifft denke ich, dass die kein besonderes Problem wird. Die Leimflächen sind ja dieselben, als wäre er geschlossen.

Nur ganz generell: Spricht etwas dagegen den Kopf einfach ganz aus dem Halskantel zu schneiden und durch eine rückseitige Kopfplatte zu verstärken? Ist meiner Einschätzung nach viel einfacher und hält wahrscheinlich auch besser, als der V-joint.

Winkl15 hat geschrieben: ↑

26.01.2022, 19:18

Nur ganz generell: Spricht etwas dagegen den Kopf einfach ganz aus dem Halskantel zu schneiden und durch eine rückseitige Kopfplatte zu verstärken?

Ja. Die Maße des vorhandenen Holzes.

Als Trussrod will ich übrigens ein Stahl-Vierkantrohr verwenden und das mit einigen Löchern erleichtern.