Reparatur Steelstring
- thoto
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Reparatur Steelstring
Hallo, liebe Forumsgemeinde,
ich habe hier ein Problem mit meiner "Stagg" Steelstring.
Ich habe sie lange nicht mehr in der Hand gehabt und nun brauche ich sie für eine kleine Aufführung.
Mir ist (zum ersten Mal) aufgefallen, dass sich offensichtlich der Steg löst.
Das würde ich gerne reparieren.
Zudem ist die Saitenlage sehr hoch, was ein gutes Gitarrenspiel für mich nahezu unmöglich macht (weshalb sie auch kaum gespielt wird). Am 12.Bund sind es fast 4mm.
Das würde ich, wenn ich den Steg schon mal anfasse gerne mit erledigen.
Nun zu meinen Fragen:
1. Wie entferne ich den Steg? Alles runter, Bügeleisen auf den Steg, leichten Zug auf die Saiten geben und mit dem Spachtel druntergehen bis er sich löst? Oder wie macht ihr das?
2. Für eine bessere Saitenlage müsste ich die Stegauflage um knapp 3mm runtersetzen. Dann würden die Saiten aber auf dem Steg aufliegen. Wie würdet ihr das lösen? Steg oben flacher fräsen? Von unten wegnehmen geht nicht, hätte ich gesagt, weil er dann zu dünn an den Seiten wird.
Hier sind ein paar Bilder zur Verdeutlichung.
ich habe hier ein Problem mit meiner "Stagg" Steelstring.
Ich habe sie lange nicht mehr in der Hand gehabt und nun brauche ich sie für eine kleine Aufführung.
Mir ist (zum ersten Mal) aufgefallen, dass sich offensichtlich der Steg löst.
Das würde ich gerne reparieren.
Zudem ist die Saitenlage sehr hoch, was ein gutes Gitarrenspiel für mich nahezu unmöglich macht (weshalb sie auch kaum gespielt wird). Am 12.Bund sind es fast 4mm.
Das würde ich, wenn ich den Steg schon mal anfasse gerne mit erledigen.
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1. Wie entferne ich den Steg? Alles runter, Bügeleisen auf den Steg, leichten Zug auf die Saiten geben und mit dem Spachtel druntergehen bis er sich löst? Oder wie macht ihr das?
2. Für eine bessere Saitenlage müsste ich die Stegauflage um knapp 3mm runtersetzen. Dann würden die Saiten aber auf dem Steg aufliegen. Wie würdet ihr das lösen? Steg oben flacher fräsen? Von unten wegnehmen geht nicht, hätte ich gesagt, weil er dann zu dünn an den Seiten wird.
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- Yaman
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Re: Reparatur Steelstring
War die Saitenlage immer schon so hoch? Hat sich die Decke hinter dem Steg gehoben?
- Gerhard
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Re: Reparatur Steelstring
So würde ich es machen (habs auch schon getan):thoto hat geschrieben: ↑28.05.2021, 12:06
1. Wie entferne ich den Steg? Alles runter, Bügeleisen auf den Steg, leichten Zug auf die Saiten geben und mit dem Spachtel druntergehen bis er sich löst? Oder wie macht ihr das?
2. Für eine bessere Saitenlage müsste ich die Stegauflage um knapp 3mm runtersetzen. Dann würden die Saiten aber auf dem Steg aufliegen. Wie würdet ihr das lösen? Steg oben flacher fräsen? Von unten wegnehmen geht nicht, hätte ich gesagt, weil er dann zu dünn an den Seiten wird.
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1. Leichten Zug auf die Saiten und mit heißer Spachtel (aber nicht glühend) die Leimschicht zwischen Decke und Steg "aufschneiden". Dazu aber Lack hinter dem Steg mit ein paar Papierschichten schützen, damit du den Lack nicht versaust.
Edit: Aufpassen, dass du dabei nicht in die Decke eintauchst.
Edit2: Sollte es sich um eine Sperrholzdecke handeln, kannst du bei meiner Cuatro-Reparatur nachlesen, was da noch schief gehen kann.
2. Steg oben abhobeln und schleifen, ggf. Griffbrettradius berücksichtigen. Evtl. vorher prüfen, ob der Steg eingefärbt oder Naturholz ist.
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Grüße
Edi
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Re: Reparatur Steelstring
Ich bin mir zu 90% sicher, dass die Saitenlage immer schon so hoch war.
Ich habe vor 2 Jahren mal die Sattelkerben nachjustiert, das hat schon was gebracht.
Ja, die Decke ist hinter dem Steg angehoben. Ist das eine normale Anhebung?
Hmm, also wenn der Halsstab bei solchen Gitarren nicht nur die Krümmung, sondern auch den Halswinkel beeinflusst, könnte das sein. Keine Ahnung. Ist das so?
Habe aber die Krümmung nachgeschaut und die ist im normalen Bereich, würde ich sagen. Ganz leicht konkav.
@glambfmbasdler Danke für die Tips! Da das keine besonders teure Klampfe ist (um einen Euphemismus zu bemühen), gehe ich vom Schlimmsten aus.
- Gerhard
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Re: Reparatur Steelstring
Ist zwar nicht ganz wenig, aber aus dem Rahmen ist es auch nicht.
Nein, dann passt das schon so. Wie hoch ist denn der Steg (also das Holz), und wie weit sind die Saiten von der Decke entfernt?thoto hat geschrieben: ↑28.05.2021, 14:30Hmm, also wenn der Halsstab bei solchen Gitarren nicht nur die Krümmung, sondern auch den Halswinkel beeinflusst, könnte das sein. Keine Ahnung. Ist das so?
Habe aber die Krümmung nachgeschaut und die ist im normalen Bereich, würde ich sagen. Ganz leicht konkav.
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Re: Reparatur Steelstring
Der Steg ist ca. 10mm stark und der Abstand zwischen Saitenunterseite und Decke beträgt fast 13mm.
- Gerhard
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Re: Reparatur Steelstring
Ok, das ist hoch genug, in dem Fall würde ich auch vom Stegholz ca. 1 - 1,5mm abtragen und die Saitenlage über die Stegeinlage regulieren, vorausgesetzt es ist keine wertvolle Gitarre.
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Re: Reparatur Steelstring
Auch schauen. ob die Nut für die Stegeinlage tief genug ist. Gegebenenfalls musst du dich auch noch tiefer fräsen, damit für die Stegeinlage noch genügend "Fleisch" da ist.
- thoto
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Re: Reparatur Steelstring
Also so, wie Edi es vorgeschlagen hat: von oben abtragen?
Ne, also wertvoll ist die nicht, habe sie selber mal gebraucht erstanden. Aber schön laut, sodass man akustisch ein paar Leute unverstärkt begleiten kann.
Kleben mit Epoxy? Oder ist was anderes besser?
Guter Punkt, danke für den Hinweis.
Wieviel mm sollte denn so eine Stegeinlage minimal und maximal aus der Nut schauen? Ich frage deshalb, weil ich evtl. noch nach unten nachjustieren möchte. Die Saitenlage soll zunächst etwas über 2mm am 12.Bund betragen, das ist nach meinen Versuchen noch vor der Scheppergrenze.
- thoto
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Re: Reparatur Steelstring
Es ist natürlich eine Sperrholzdecke und die oberste Schicht hat sich abgelöst.
Sie klebte ziemlich fest am Steg.
Ich habe Steg und lose Sperrholzsplitter erstmal entfernt, aber so richtig würde ich der Decke nicht trauen.
Jetzt die Frage in die Runde: Könnte ich die Sperrholzschichten mit Sekundenkleber tränken und so verfestigen, um anschließend den Steg sicher verkleben zu können? Oder sollte ich lieber - wie bei der Cuatro-Reparatur von @glambfmbasdler - Schrauben benutzen?
Sie klebte ziemlich fest am Steg.
Ich habe Steg und lose Sperrholzsplitter erstmal entfernt, aber so richtig würde ich der Decke nicht trauen.
Jetzt die Frage in die Runde: Könnte ich die Sperrholzschichten mit Sekundenkleber tränken und so verfestigen, um anschließend den Steg sicher verkleben zu können? Oder sollte ich lieber - wie bei der Cuatro-Reparatur von @glambfmbasdler - Schrauben benutzen?
Re: Reparatur Steelstring
Klebe den Steg mit Epoxydharz auf. Das ist in solchen Fällen die beste Lösung, da Epoxydharz nicht schwindet und für das verlorene Material "kompensiert". Das habe ich bei so günstigen Gitarren schon etliche Male gemacht. Du musst die Leim (oder in dem Fall) Klebeflächen säubern und die Stegunterseite an die Deckenwölbung anpassen. Dann positionierst du den Steg auf der Decke und bohrst mit einem 2mm Bohrer jeweils ein Loch in in die Enden des Stegeinlagenschlitzes und durch die Decke hindurch (achte darauf, dass du nicht durch Balken bohrst!). Mit abgezwickten Zahnstochern kannst du den Steg nun stifteln. Das verhindert, dass dein Steg beim festzwingen verrutscht.
Bevor du den Steg anklebst, klebst du die komplette Klebefläche auf der Decke großzügig mit Klebeband ab. Dann positionierst du den Steg wieder auf der Decke und schneidest vorsichtig mit einem Skalpell das Klebeband ein, indem du den Umriss des Steges als Führung verwendest. Jetzt nimmst du den Steg wieder ab und entfernst das Klebeband darunter. Somit hast du die Decke um den Steg abgeklebt um zumindest die gröbste Sauerei abzuwenden. Mach auf jeden Fall trocken eine Probeklebung und leg dir alle Zwingen und eventuell nötigen Druckklötze zurecht. Du legst dir auch Gummihandschuhe, Waschbenzin in einer Schale, Wattestäbchen, eine weiche Zahnbürste und Küchenrolle zurecht. Verwende ein Epoxydharz mit langer Verarbeitungszeit. Verwende nicht mehr Harz als unbedingt nötig (Das Zeug kommt überall hin). Klebe den Steg auf und wende nicht mehr Druck an als unbedingt nötig, damit du nicht das gesamte Epoxydharz wieder herausdrückst. Epoxydharz braucht ein wenig Körper um gut zu kleben. Dann wischst du die ganze Sauerei um den Steg, mit dem zurechtgelegten Zeug wieder sauber (es kann sein, dass länger etwas nachkommt). Du entfernst das Klebeband und entfernst das ganze Harz, welches sich möglicherweise unter das Klebeband geschlichen hat. Am nächsten Tag entfernst du noch die überstehenden Zahnstocher aus dem Schlitz. Ich nehm dafür ein sehr dünnes Stecheisen. Wenn du keines hast, musst du kreativ werden
Du brauchst keinen Sekundenkleber und keine Schrauben!
Zur Saitenlage. Ein zu stark gebogener Hals kann mehrere mm Saitenlage ausmachen. Stell also zunächst die richtige Halskrümmung ein. Wenn es dann scheppert, müssen wahrscheinlich die Bünde abgerichtet werden. Auch ein zu hoher Sattel kann einiges an Saitenlage ausmachen. Überprüfe zunächst diese drei Dinge, und gehe mit der Stegeinlage ein wenig runter, bevor du versuchst den Steg abzufräsen.
Gruß
Bevor du den Steg anklebst, klebst du die komplette Klebefläche auf der Decke großzügig mit Klebeband ab. Dann positionierst du den Steg wieder auf der Decke und schneidest vorsichtig mit einem Skalpell das Klebeband ein, indem du den Umriss des Steges als Führung verwendest. Jetzt nimmst du den Steg wieder ab und entfernst das Klebeband darunter. Somit hast du die Decke um den Steg abgeklebt um zumindest die gröbste Sauerei abzuwenden. Mach auf jeden Fall trocken eine Probeklebung und leg dir alle Zwingen und eventuell nötigen Druckklötze zurecht. Du legst dir auch Gummihandschuhe, Waschbenzin in einer Schale, Wattestäbchen, eine weiche Zahnbürste und Küchenrolle zurecht. Verwende ein Epoxydharz mit langer Verarbeitungszeit. Verwende nicht mehr Harz als unbedingt nötig (Das Zeug kommt überall hin). Klebe den Steg auf und wende nicht mehr Druck an als unbedingt nötig, damit du nicht das gesamte Epoxydharz wieder herausdrückst. Epoxydharz braucht ein wenig Körper um gut zu kleben. Dann wischst du die ganze Sauerei um den Steg, mit dem zurechtgelegten Zeug wieder sauber (es kann sein, dass länger etwas nachkommt). Du entfernst das Klebeband und entfernst das ganze Harz, welches sich möglicherweise unter das Klebeband geschlichen hat. Am nächsten Tag entfernst du noch die überstehenden Zahnstocher aus dem Schlitz. Ich nehm dafür ein sehr dünnes Stecheisen. Wenn du keines hast, musst du kreativ werden
Du brauchst keinen Sekundenkleber und keine Schrauben!
Zur Saitenlage. Ein zu stark gebogener Hals kann mehrere mm Saitenlage ausmachen. Stell also zunächst die richtige Halskrümmung ein. Wenn es dann scheppert, müssen wahrscheinlich die Bünde abgerichtet werden. Auch ein zu hoher Sattel kann einiges an Saitenlage ausmachen. Überprüfe zunächst diese drei Dinge, und gehe mit der Stegeinlage ein wenig runter, bevor du versuchst den Steg abzufräsen.
Gruß
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Re: Reparatur Steelstring
So, die gute Nachricht ist, dass der Steg wieder drauf ist und die letzten Tage gehalten hat.
Außerdem ist die Bespielbarkeit durch Abrichten der Bünde und niedrigerer Stegeinlage um einiges besser geworden.
So kann ich die Klampfe endlich mal benutzen, ohne mir die Finger zu brechen.
Die schlechte Nachricht ist, dass ich das Abnehmen des Steges ganz schön versaut habe. Mir macht das aber nichts aus, die Gitarre war vorher schon keine Schönheit und es ist meine. Ich bin erstaunlich entspannt.
Angefangen hat es damit, dass der Kleber von dem heißen Spachtel völlig unbeeindruckt war, was ich aber nicht gemerkt habe. Ich habe den Spachtel mit einem Heißluftfön heiß gemacht (nicht glühend) und bin immer ein Stückchen weiter reingekommen.
Alles gut, dachte ich.
Bis ich dachte: Moment, eigentlich müsste die Spitze doch auf der anderen Seite längste wieder herauskommen.
Da war ich aber schon in der Decke drin.
Da ich, nachdem der Steg gelöst war, gesehen habe, dass eine Schicht der Decke immer noch bombenfest mit dem Steg verbunden war, vermute ich mal, dass sich von Anfang an das Sperrholz gelöst hatte und der Spachtel schön in die Decke hineingeführt wurde.
Vielleicht war der Spachtel auch einfach nicht heiß genug?
Vom Aussehen tippe ich auf Epoxy als Kleber, war jedenfalls recht klar, das Zeug. Kann man dem mit bloßer Hitze beikommen?
Ich stelle jetzt noch ein paar Bilder ein, damit ihr richtig schön die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich einen stümpernden Schlächter nennen könnt...verdient hätte ich's.
.
Außerdem ist die Bespielbarkeit durch Abrichten der Bünde und niedrigerer Stegeinlage um einiges besser geworden.
So kann ich die Klampfe endlich mal benutzen, ohne mir die Finger zu brechen.
Die schlechte Nachricht ist, dass ich das Abnehmen des Steges ganz schön versaut habe. Mir macht das aber nichts aus, die Gitarre war vorher schon keine Schönheit und es ist meine. Ich bin erstaunlich entspannt.
Angefangen hat es damit, dass der Kleber von dem heißen Spachtel völlig unbeeindruckt war, was ich aber nicht gemerkt habe. Ich habe den Spachtel mit einem Heißluftfön heiß gemacht (nicht glühend) und bin immer ein Stückchen weiter reingekommen.
Alles gut, dachte ich.
Bis ich dachte: Moment, eigentlich müsste die Spitze doch auf der anderen Seite längste wieder herauskommen.
Da war ich aber schon in der Decke drin.
Da ich, nachdem der Steg gelöst war, gesehen habe, dass eine Schicht der Decke immer noch bombenfest mit dem Steg verbunden war, vermute ich mal, dass sich von Anfang an das Sperrholz gelöst hatte und der Spachtel schön in die Decke hineingeführt wurde.
Vielleicht war der Spachtel auch einfach nicht heiß genug?
Vom Aussehen tippe ich auf Epoxy als Kleber, war jedenfalls recht klar, das Zeug. Kann man dem mit bloßer Hitze beikommen?
Ich stelle jetzt noch ein paar Bilder ein, damit ihr richtig schön die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und mich einen stümpernden Schlächter nennen könnt...verdient hätte ich's.
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Re: Reparatur Steelstring
Ja, passt doch! Ich hätte beim Abnehmen des Steges vielleicht noch den Piezo rausgemacht
- thoto
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Re: Reparatur Steelstring
Technisch gesehen passt es, aber vorne am Steg ist schon der Lack ein wenig gerissen. Das geht optisch gar nicht.
Und das mit dem Piezo weiß ich jetzt auch.
Danke auf jeden Fall für eure Tipps.
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Re: Reparatur Steelstring
Eine interessante Idee, ein Bügeleisen zu benutzen ... sogar seltsam. Noch nie davon gehört. Es ist, als würde man die Saiten kochen, huhthoto hat geschrieben: ↑28.05.2021, 12:06Hallo, liebe Forumsgemeinde,
ich habe hier ein Problem mit meiner "Stagg" Steelstring.
Ich habe sie lange nicht mehr in der Hand gehabt und nun brauche ich sie für eine kleine Aufführung.
Mir ist (zum ersten Mal) aufgefallen, dass sich offensichtlich der Steg löst.
Das würde ich gerne reparieren.
Zudem ist die Saitenlage sehr hoch, was ein gutes Gitarrenspiel für mich nahezu unmöglich macht (weshalb sie auch kaum gespielt wird). Am 12.Bund sind es fast 4mm.
Das würde ich, wenn ich den Steg schon mal anfasse gerne mit erledigen.
Nun zu meinen Fragen:
1. Wie entferne ich den Steg? Alles runter, Bügeleisen auf den Steg, leichten Zug auf die Saiten geben und mit dem Spachtel druntergehen bis er sich löst? Oder wie macht ihr das?
2. Für eine bessere Saitenlage müsste ich die Stegauflage um knapp 3mm runtersetzen. Dann würden die Saiten aber auf dem Steg aufliegen. Wie würdet ihr das lösen? Steg oben flacher fräsen? Von unten wegnehmen geht nicht, hätte ich gesagt, weil er dann zu dünn an den Seiten wird.
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Re: Reparatur Steelstring
Was ist daran seltsam, wenn man dem Steg kontrolliert Wärme zuführen möchte, um den Leim zu lösen? Was hat das mit gekochten Saiten zu tun? Den Vergleich verstehe ich nicht.ArkKane116 hat geschrieben: ↑10.10.2021, 17:06Eine interessante Idee, ein Bügeleisen zu benutzen ... sogar seltsam. Noch nie davon gehört. Es ist, als würde man die Saiten kochen, huh
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Re: Reparatur Steelstring
Den Steg ablösen mit gespannten Saiten funktioniert natürlich bei einer Westergitarre mit durchgesteckten Saiten überhaupt nicht. Denn die halten den Steg ja auf der Decke fest. Also geht das nur ohne Saiten - ist ja eigentlich klar.
Mit einem Bügeleisen kann man das sehr wohl machen, man muss ja irgendwie den Steg warm bekommen und die Strahlungswärme eines Bügeleisens ist da völlig OK. Man muss dann nur die Decke rundherum schützen, damit der Lack keinen Schaden nimmt. Kann man z.B. mit einem Stück Korkplatte machen, aus der man die Form des Steges ausschneidet.
Mit einem Bügeleisen kann man das sehr wohl machen, man muss ja irgendwie den Steg warm bekommen und die Strahlungswärme eines Bügeleisens ist da völlig OK. Man muss dann nur die Decke rundherum schützen, damit der Lack keinen Schaden nimmt. Kann man z.B. mit einem Stück Korkplatte machen, aus der man die Form des Steges ausschneidet.
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