Lack und Binding Archtop

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
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Sven
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Re: Lack und Binding Archtop

#26

Beitrag von Sven » 27.10.2018, 14:12

the bird hat geschrieben:
26.10.2018, 23:31
Ja genau so hab ich es gemacht, da liegt eine 2mm Kunststoffplatte unter dem Ende des schwebenden Endes, ganz links, sieht man auf dem unteren Bild aber etwas schlecht. Das große schwarze ist ein Vierkant Stahl.

Würde es was bringen, auf der Unterseite ein Brettchen gegenzuleimen während der Hals mit Beilage eingespannt ist?
Hm. Vielleicht solltest du dir angewöhnen Deine Zwingen nicht direkt auf dem Hals anzusetzen, sondern noch etwas als Schutz dazwischen zu legen, z.B. etwas Kork. Die Plastikkappe der Zwinge wird den Hals und den Lack nicht schützen.
Nur so als Vorschlag.


Sven
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Re: Lack und Binding Archtop

#27

Beitrag von penfield » 27.10.2018, 15:48

bea hat geschrieben:
27.10.2018, 02:07
Für die Leimarbeiten würde ich unbedingt Fischleim nehmen. Zum einen, weil die alten Verleimungen vermutlich ebenfalls mit Glutinleim geleimt worden sind (Knochenleim), vor allem aber, weil Fischleim leicht zu verarbeiten ist, nicht kriecht (Hals!!!) und im Fall der Fälle leicht wieder geöffnet werden kann.
Sorry für die Zwischenfrage, aber wie kann man Fischleim eigentlich gut öffnen?

Ich habe zwar gelesen, dass das mit Wasser gehen soll, aber bei meinen Teststücken hat sich die Verbindung nicht gelöst, nicht einmal nachdem ich das Holz ein paar Tage im Wasser schwimmen hab lassen und vollgesaugt war.
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Re: Lack und Binding Archtop

#28

Beitrag von headstock » 29.10.2018, 07:21

Moin,
the bird hat geschrieben:
27.10.2018, 10:09
Danke für die vielen Tipps, ich hoffe es klappt irgendwie. Eventuell muss aber doch irgendwann das Griffbrett runter.
Grundsätzlich will ich im Moment eigentlich so viel vom ursprünglichen Instrument erhalten, ich mag die Gebrauchsspuren, die sich über die Zeit angesammelt haben.
Eine komplette Überarbeitung alter Archtops habe ich aber im Netz auch oft gesehen, also vorher rot/schwarzer Lack, nach der Restauration blond, neues Griffbrett, Halsstab rein usw. Hat auch was.

Mal schauen, wohin es sich entwickelt.
also wenn das Griffbrett noch runter kommt, würde ich einen Halsstab - Schraube zum Griffbrettüberstand,falls du den Hals schraubbar machen willst, einbauen. Wenn du ihn einleimst geht das zwar auch, wird aber schwieriger beim Einstellen.
Außerdem dann den Hals plan fräsen und Griffbrett wieder aufleimen - dann kannst Du Dir das mit der ganzen Wärmebehandlung sparen. Ich habe das schon 2 mal so gemacht und bin zufrieden.
Gruß Martin

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Re: Lack und Binding Archtop

#29

Beitrag von the bird » 29.10.2018, 13:44

Im Moment sieht es glücklicherweise so aus, als ob ich den Hals wieder gerade bekommen würde.

Hier das Ergebnis nach einem Wochenende Hals einspannen.

Schlußendlich bin ich so vorgegangen:
vorne und hinten eine Beilage, ca.1mm und dann eingespannt (mit einem Stück Leder unter den Kunststoffkappen der Zwingen)
Da ich den Eindruck hatte, daß das Griffbrett noch immer knochentrocken war, habe ich es vor dem Einspannen noch ausgiebig geölt.

Oben vorher, unten nachher
Hals_01.jpg

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Re: Lack und Binding Archtop

#30

Beitrag von the bird » 30.10.2018, 19:31

Das Binding der Rückseite ist auch raus.
Jetzt habe ich erstmal ein Pickguard aus Furnier geleimt, 5-lagig Nussbaum/Ahorn mit etwas mehr Schwung als das Original. Das wird aber noch dunkel gebeizt.
Pickguard_01.jpg
Ich habe noch ein bischen recherchiert. Es könnte eine Wolfrum sein. Die auf dem himmelblauen Prospekt abgebildet ist.

http://www.schlaggitarren.de/home.php?t ... er&kenn=62

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Re: Lack und Binding Archtop

#31

Beitrag von headstock » 31.10.2018, 11:55

Moin,
the bird hat geschrieben:
30.10.2018, 19:31
Ich habe noch ein bischen recherchiert. Es könnte eine Wolfrum sein. Die auf dem himmelblauen Prospekt abgebildet ist.
http://www.schlaggitarren.de/home.php?t ... er&kenn=62
das glaube ich nicht, die F - Löcher haben eine andere Form...aber ich recherchiere auch weiter und bleibe dran... (think)
Was hat sie eigentlich für eine Bebalkung?
Gruß Martin

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Re: Lack und Binding Archtop

#32

Beitrag von the bird » 31.10.2018, 12:48

Jetzt dachte ich schon, eine Spur gefunden zu haben...

Aber Du hast Recht, die F-Löcher sind doch anders.

Die Decke hat eine Parallelbebalkung.

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Re: Lack und Binding Archtop

#33

Beitrag von capricky » 31.10.2018, 17:08

Du suchst immer noch den Hersteller?
Dann biete ich mal Otwin an, denn die Gitarre hat eine ziemlich gut proportionierte elegante Kopfplatte. Nicht nur das war ein herausragendes Merkmal dieser Gitarren.
Ich besaß selbst mal eine, die ist deiner ähnlich (Kopfplatte, Griffbrettmarkierungen, Korpusumriss)
P1040268.JPG
P1040273.JPG
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Re: Lack und Binding Archtop

#34

Beitrag von headstock » 01.11.2018, 14:09

Moin,
Capricky, ich glaube, Du iirrst dich auch, denn die Otwin`s haben IMMER einen Furnierstreifen an der Mittelnaht des Bodens...
Das war neben seinen extravaganten F-Löchern und einer sehr leichten Bauweise, sein Markenzeichen.
Was mich wiederum an Wolfrum außerdem zweifeln ließ, ist das Binding - keins an den F-Löchern und nur ein ganz einfaches am Korpus. Wolfrum hatte meißtens ein breites aufwändig verziertes am Korpus und an der Kpfplatte...

Was überhaupt die Suche nach dem Hersteller betrifft - es hat mir bei meiner "Paulus" damals auch keine Ruhe gelassen, bis ich es herausgefunden hatte - übrigens auch über Stefan Lob`s Seite. Und heute besitze ich sogar 2 Stück davon (dance a) .
Gruß Martin

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Re: Lack und Binding Archtop

#35

Beitrag von capricky » 01.11.2018, 14:44

Ja natürlich kann ich mich irren, deshalb hatte ich nur Otwin nur als "Gebot" abgegeben. ;)

Leider kann ich nicht erkennen, ob die Gitarre einen Nullbund hat. Otwintypisch ist auch, dass ein Nullbund ohne Abstand am Führungssattel sitzt, das unterbindet das "Saitenspringen" bei Bendings aus den sich unvermeidlich bildenden Kerben im Nullbund.
Ich erinnere jetzt keine andere Gitarrenmarke aus dem vogtländischen, die dieses Merkmal besaß.

Guggst du Otwin ohne Furnierstreifen im Boden: http://lacquercracks.dk/guitars/otwin/w ... 107/pt1033

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Re: Lack und Binding Archtop

#36

Beitrag von the bird » 04.11.2018, 19:12

Übers Wochenende habe ich mal ein Probestück in der Form eines Pickguards gemacht, gebeizt und mit Streichschellack lackiert um die Wirkung des Bindings aus Holz zu testen und zu sehen ob ich das mit Sekundenkleber oder Leim verklebe. Und auch ob es klappt, das Binding zu schleifen ohne den Lack zu beschädigen.

Das Resultat:
das Pickguard muss kleiner und schwarz werden
Schleifen klappt
Sekundenkleber ist nichts für mich aber zumindestens der äußerste Rand muss Kunststoff werden, wegen dem Kontrast
Schellack lässt sich schön verarbeiten
Pickguard_03.jpg
Pickguard_04.jpg
Pickguard_05.jpg
Pickguard_06.jpg

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Re: Lack und Binding Archtop

#37

Beitrag von expo » 15.11.2018, 09:09

Wie dick muss Dein binding werden?

Wenn Du Dich doch für Plastik entscheidest sag mir Bescheid, ich habe dickes binding in zwei Farbtönen für Les Pauls...mit Stärken von 2,5-3mm

Geklebt wird mit einem Mix aus Aceton und Spanmaterial des Bindingkunstoffes (auch das habe ich)...das füllt die Spalten gleich passend farbig aus und ist nicht so dünnflüssig. Danach mit Skalpell bündig kratzen und lackieren.

Jo

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