Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

Alles um einen alten Schatz aufzufrischen ... auch am Finish
Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#26

Beitrag von Garthe » 10.11.2018, 11:43

Moin,
heute wollte ich nach 2,5 wöchiger Härtezeit des Nitrolacks den Endschliff und die Politur angehen. Das scheint komplett in die Hose gegangen zu sein. Ich hab nicht mal richtig angefangen, da kann ich schon wieder aufhören.
Ich hab 3 satte Schichten lackiert und wie geschrieben 2,5 Wochen aushärten lassen. Dann hab ich eben mit 1000 Schleifpapier angefangen nass zu schleifen. Nach zwei mal Drüberfahren entstand dieser schöne, helle Rand. Da ist der Lack schon weggeschliffen (getönter Lack, daher der helle Rand). Ich hab ohne Druck leicht kreisend geschliffen und das Zeug fliegt ab, als wäre ich mit 80er Schleifpapier, 20kg Druck und einem Bandschleifer drübergefahren.
So langsam verliere ich die Lust.......
hierstimmtwasnicht.jpg
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#27

Beitrag von hatta » 10.11.2018, 12:38

:| ojeh. Ich fürchte du hast übersehen, dass eine Schicht bei Nitrolack nicht wirklich dick ist. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit anderen Lacken!

Ich spritze möglichst mindestens 9 ( ja neun) Schichten Klarlack (12 sind nochmal etwas sicherer bezüglicj Durchschleifen).
Nach einem Burst musst du nach 3-4 schichten einen leichten glättschliff einlegen und an den Kanten sehr aufpassen, da wird auch vom Burst eine "Fettkante" entstanden sein. Dh. Am Rand ist immer dicker lack drauf als in der Mitte. Wie bei Wasser in einem Glas...das Wasser zieht es zum Rand hin nach oben.

Beim Endschliff mit dem P1000 nur gaaaanz vorsichtig die "Berge" in der Oberfläche abnehmen (da dürfen auch noch leichte glänzende Punkte zu sehen sein. Den Rest dann mit P2000.

In deinem Fall wirst du wohl nicht drum rum kommen das Burst nochmal zu machen. Oder du lässt es so wenns dir gefällt und gehst nochmal mit ordentlich Klarlack drüber .
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#28

Beitrag von Garthe » 10.11.2018, 13:03

hatta hat geschrieben:
10.11.2018, 12:38
Ich spritze möglichst mindestens 9 ( ja neun) Schichten Klarlack
:oops: Krass! Ok das habe ich wirklich unterschätzt. Ich hatte irgendwo was von 3-5 Schichten gelesen. Ok dann hat sich die Sache für mich auch egentlich schon gegessen. Das sind ja 3-4 Dosen á 19€. Da ist die Lackierung deutlich teurer als die ganze Gitarre. Das würde sich gar nicht lohnen.
Naja, als teuren Griff ins Klo verbuchen und beim nächsten Projekt lieber ölen :D
Danke für all die Hilfen!!
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#29

Beitrag von hatta » 10.11.2018, 13:20

Naja... die Dosen sind auch wirklich teuer.
Und darüber hinaus erzielst du mit Spraydosen auch noch dünnere schichten, da diese ja mit verdünnung soweit verdünnt werdeb müssen, dass der Lack hslbwegs zerstäubt wird durch die düse.
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#30

Beitrag von Garthe » 10.11.2018, 13:46

Dann ist Lackieren mit der Dose wohl eher eine Notlösung, als eine gute Möglichkeit Lack auf die Gitarre zu kriegen. Ich hätte es auch sehr gerne mit der Pistole gemacht. Aber dazu hatte ich keine Möglichkeiten.
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
thoto
Luthier
Beiträge: 3219
Registriert: 09.10.2013, 12:33
Wohnort: Braunschweig / Niedersachsen
Hat sich bedankt: 545 Mal
Danksagung erhalten: 525 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#31

Beitrag von thoto » 10.11.2018, 15:09

Kleine Zwischenfrage: Ist bei Nitrolack aus der Dose weniger Feststoff drin, als bei Acryllack?
Weil ich mit einer Dose Klarlack (Acryl) für eine Gitarre bisher ganz gut hingekommen bin.

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#32

Beitrag von Garthe » 10.11.2018, 15:17

Also der Vertrieb gibt die Füllmengen folgend an:
150ml Lack
50ml Verdünner
200ml Treibgas
Villeicht hilft das ja.
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
hatta
Luthier
Beiträge: 3785
Registriert: 12.01.2015, 12:46
Hat sich bedankt: 737 Mal
Danksagung erhalten: 586 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#33

Beitrag von hatta » 10.11.2018, 17:20

Naja... das sind 30% verdünnung. Soviel verdünne ich mit der Pistole nicht.

Meiner Meinung nach ist weniger Feststoff in den Nitro Dosen wegen mehr Verdünnung wie bereits geschrieben. (Zumindest in denen die ich verwendet habe)
Da wären für eine Akustische Gitarre sicher 3 evtl. auch 4 Dosen notwendig. Man muss jau auch rechnen, dass ein Teil des Inhaltes nicht auf der Gitarre landet...man setzt ja auch nicht am Objekt an, sondern beginnt außerhalb zu sprühen.

Trotz dem beigemischten Verzögerer in der Spraydose war für mich fast keine geschlossene schöne Schicht zu spritzen, dazu kam auch einfach zuwenig Material aus der Düse. Mit der Pistole ist es viel besser gegangen.
Gruß
Harald

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#34

Beitrag von Garthe » 11.11.2018, 08:56

Ich knüpf hier mal eine andere Frage an, damit kein neuer Thread geöffnet werden muss:
Kann man die Einschlag-Gewindehülsen von Tailpiece und Brücke entfernen, ohne sich die Löcher so zu weiten, dass ein erneutes Einsetzen problematisch sein könnte? Dann hätte ich die ganze Decke frei zum weiteren bearbeiten.
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
hansg
Zargenbieger
Beiträge: 1120
Registriert: 23.04.2010, 15:41
Hat sich bedankt: 49 Mal
Danksagung erhalten: 53 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#35

Beitrag von hansg » 11.11.2018, 10:52

Die Einschlag Gewindehülsen lassen sich recht einfach entfernen.
Du benötigst einen Holzklotz der etwas höher als die Hülse selbst ist.
Den Klotz mit einem Bohrer der etwas breiter als die Hülse ist durchbohren.
Dann benötist du noch eine lange Schraube die zum Gewinde der Hülse Passt und eine
Beilagscheibe die größer als die Bohrung im Holzklotz ist.

Dann den Klotz über der Hülse aufsetzen.
mit der Schraube kannst du dann die Hülse gerade herausziehen.

Gruss
Hans
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor hansg für den Beitrag:
Garthe

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#36

Beitrag von Garthe » 11.11.2018, 16:22

Klasse! Vielen Dank! Dann besteht evtl. doch noch eine Chance, die Decke irgendwie ansehnlich zu machen. Wenn auch nicht mit Klarlack. Ich schleif erst mal den Lack runter. Dabei wird vermutlich auch das Furnier das Zeitliche segnen. Der Vorbesitzer hat es an manchen Stellen schon sichtbar dünn und durch geschliffen. Aber entweder hat die Decke unter dem Furnier eine einigermaßen zeigbare Maserung, oder es kommt deckender Lack zum Einsatz. Natürlich kein Nitro :D
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#37

Beitrag von Garthe » 15.11.2018, 07:40

Mittlerweile ist der Lack auf der Decke samt Deckfurnier abgeschliffen. Die Decke scheint mir auch aus Ahorn oder Birke zu sein. Ich weiß nicht, was da bei China Gitarren gängig ist. Aber die Maserung ist zumindest nicht so ultra hässlich, als dass ich deckend drüber lackieren müsste/sollte/wollte. Ist ja immer Geschmackssache. Ich würde jetzt also gerne beizen und dann entweder ölen, oder mit klarem Acryllack drüber gehen. Von Nitro lass ich erst mal die Finger.
Mir gefällt eine dunkelrote Farbe sehr gut. Weinrot, Blutrot, lieber dunkel als leuchtend (siehe Bild). Jetzt frage ich mich, wie ich vorgehen muss. Die gängigen "Regalbeizen“ scheinen nicht so einen satt dunklen Ton parat zu haben. Also selber mischen (Rot + etwas Schwarz z.B.)?
Würde mich über ein paar Tipps und Ratschläge zum Vorgehen sehr freuen :)
lesred.jpg
lesred2.JPG
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
Poldi
GBB.de-Inventar
Beiträge: 9160
Registriert: 26.04.2010, 06:46
Wohnort: Wanne-Eickel
Hat sich bedankt: 1036 Mal
Danksagung erhalten: 1020 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#38

Beitrag von Poldi » 15.11.2018, 08:54

Rot mit Mahagoni dunkel mischen.
Je nach Untergrund bekommt man das dann so hin.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Poldi für den Beitrag:
Garthe

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#39

Beitrag von Garthe » 15.11.2018, 10:09

Danke Dir!
Dann mix ich mal rum und versuche einen schönen Ton zu treffen. Ergebnisse gibt's dann natürlich hier zu sehen. Ob Tütenbeize oder fertig angesetzt ist dabei ziemlich egal oder?!
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
Simon
Moderator
Beiträge: 6621
Registriert: 23.04.2010, 14:11
Wohnort: Tirol
Hat sich bedankt: 535 Mal
Danksagung erhalten: 943 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#40

Beitrag von Simon » 15.11.2018, 10:13

Garthe hat geschrieben:
15.11.2018, 10:09
Danke Dir!
Dann mix ich mal rum und versuche einen schönen Ton zu treffen. Ergebnisse gibt's dann natürlich hier zu sehen. Ob Tütenbeize oder fertig angesetzt ist dabei ziemlich egal oder?!
ich verwende Tütenbeize, ist billiger, und man kann sie besser dosieren, bzw auch konzentrierter einsetzen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Simon für den Beitrag:
Garthe

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#41

Beitrag von Garthe » 27.11.2018, 17:55

Ziet ist verstrichen und mittlerweile ist die Decke gebeizt und geölt worden. Ich habe Tru-Oil verwendet um einen hohen Glanz (für ein Öl) zu erreichen. 15 Schichten mussten es sein, bis der Glanz kam. Aber wie auch bei Lacken, ist der Hochgalnz noch nicht ganz da. Es muss erst poliert werden. Aber womit kann man Tru-Oil eigentlich polieren? Hat jemand einen Tipp parat?
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#42

Beitrag von Garthe » 02.03.2019, 21:37

Hallo zusammen,
viel Zeit ist vergangen, aber viel geschafft habe ich an der Gitarre nicht. Zu wenig Zeit gehabt. Die Decke ist soweit zufriedenstellend geworden und nach einigen Rückschlägen mit Nitrolack aus der Dose, wollte ich heute eine weitere Schicht auf Body (außer der Decke) und Hals auftragen. Aber nach heute lass ich von Nitrolack aus der Dose komplett die Finger! Das Zeug bringt für effektive Lackierungen leider gar nichts. Nach mittlerweile 6-8 Sprühgängen auf dieser Gitarre stellte sich heute folgendes wunderschönes Bild dar (siehe Foto).
Ich habe alles so wie bei den voherigen Sprühvorgängen gemacht und nur Gott weiß, was dem komischen Zeug da nicht geschmeckt hat :D
Es war eine komplett neuen Dose. Vielleicht eine Montagsabfüllung.
Naja, der Rotz kommt komplett runter und wenn das blanke Mahagoni freigelegt ist, darf Öl sich mal an diesem Instrument versuchen. Nitro aus der Dose ist für mich Vergangenheit.
Schrottlack.jpg
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#43

Beitrag von Garthe » 10.03.2019, 14:11

Durch die alten Schichten des original Lacks wäre ein kompletten Abziehen doch viel zu aufwendig geworden. Ich hab mittlerwreile zwei Schichten klaren 2K Acryllack (Sprühdose) auftragen können. Das ging wesentlich einfacher als mit Nitro aus der Dose. Der Verlauf ist deutlich glatter. Ich habe leider nur die Möglichkeit außen zu lackieren und dadurch gibt es relativ viele feine Einschlüsse. Bei dieser China Gitarre ist es noch zu verschmerzen. Wenn's hochwertiger wird, muss anders gearbeitet werden.

An manchen Stellen hat mir Sprühnebel zu schaffen gemacht. Sind diese Stellen durch Schleif- und Polierarbeit gut auszubessern, oder sollte ich noch mal anschleifen und erneut auftragen? Ich habe eine Politur mit der laut Anbieter "...Spritznebelspuren, Spritzübergänge und Schleifspuren mühelos entfernt werden." Abwarten und Ausprobieren ist leider nicht möglich. Der 2K Lack hat eine Topfzeit von ca. 48 Stunden.

Freue mich über Ratschläge :)
Paulchen.jpg
Paulchen-2.jpg
Paulchen-3.jpg
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
penfield
Luthier
Beiträge: 3430
Registriert: 27.11.2014, 14:38
Wohnort: Forest City
Hat sich bedankt: 93 Mal
Danksagung erhalten: 622 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#44

Beitrag von penfield » 10.03.2019, 20:20

Du kannst die 2K Lack Dosen in den Kühlschrank stellen, dann ist er bis zu einer Woche verwendbar.

Wenn die Lackschicht dick genug ist, kannst du die Sprühnebel ausschleifen und polieren.

Die Läufer auch vorsichtig wegschleifen, was dauern kann.
Falls du dafür eine Klinge verwenden möchtest, sollte der Lack ganz trocken/polymerisiert sein.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#45

Beitrag von Garthe » 11.03.2019, 09:41

Danke Dir!
Läufer hab ich bisher keine entdeckt. Eine Begutachtung bei ausreichend Tageslicht war aber auch noch nicht möglich. Was auf dem ersten Bild wie ein dicker Läufer aussieht (am Korpus nahe des Halses) ist Gott sei Dank nur eine Einspiegelung.
penfield hat geschrieben:
10.03.2019, 20:20
...sollte der Lack ganz trocken/polymerisiert sein.
Weißt du, wie lange das bei 2K Acryllack ungefähr dauert. Dazu habe ich keine Angaben finden können. Die Umgebungstemperatur beträgt 20/21°c.
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
penfield
Luthier
Beiträge: 3430
Registriert: 27.11.2014, 14:38
Wohnort: Forest City
Hat sich bedankt: 93 Mal
Danksagung erhalten: 622 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#46

Beitrag von penfield » 11.03.2019, 12:13

Ich kenne nur den 2K Lack Dupli Colormatic. Das sollte ein 2k Acryllack sein.
Dort steht es im Technischen Merkblatt unter Topfzeit, 6d bei 6°C.
https://www.motipdupli.com/de/produkte/ ... -1240.html
Das habe ich auch ausprobiert und nach ca. 4 Tagen die letzten Reste verwendet, das hat funktioniert.

Deinen Lack kennne ich nicht, aber ich nehme an, dass das auf alle diese Lacksysteme übertragbar ist.

Allerdings sollte man die Dose möglichst bald nach dem Erstgebrauch einkühlen.
Und vor dem Einkühlen das Ventil leersprühen (verkehrt halten und aussprühen)

Wenn die Aktivierung schon ein paar Tage her ist, ist es schwer abzuschätzen, ob das noch Sinn macht.
Vielleicht ist es da auch schon zu spät, insbesondere, wenn die Dose auf RT gelagert war.
Da hilft dann nur, eine neue Dose anzureißen.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor penfield für den Beitrag:
Garthe
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#47

Beitrag von Garthe » 12.03.2019, 20:17

Gibt es im Forum eine detailierte Anleitung zum Schleifen und Polieren von Lacken zu finden? Versuche an der Kopfplatte heben gezeigt, dass ich vor allem eines anrichte: glänzenden Lack matt machen.
Ich frage mich, was ich falsch mache. Nach dem Durchtrocknen des Lacks mit 2000er Naschliff beginnen und feiner werden. Danach mit spezieller Politur Polieren. Glanz erreiche ich so aber nicht. Nicht mal annähernd.
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
penfield
Luthier
Beiträge: 3430
Registriert: 27.11.2014, 14:38
Wohnort: Forest City
Hat sich bedankt: 93 Mal
Danksagung erhalten: 622 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#48

Beitrag von penfield » 12.03.2019, 21:45

So macht man das auch, solange schleifen, bis die Oberfläche vollkommen matt ist und keine hell erscheinenden Tupfer und Flecken mehr zu sehen sind; danach mit immer feinerem Korn schleifen und nach dem feinsten Korn polieren.
Schleifen bedeutet nass schleifen.

z.B. mit 2000er schleifen bis alles matt erscheint, dann mit 3000er und 5000er Korn schleifen um die Schleifspuren der jeweils gröberen Körnungen auszuschleifen, nach dem 5000er Korn Oberfläche polieren.

Was verwendest du für Materialien?
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

Benutzeravatar
Garthe
Planer
Beiträge: 53
Registriert: 03.10.2018, 16:17
Hat sich bedankt: 23 Mal
Danksagung erhalten: 2 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#49

Beitrag von Garthe » 13.03.2019, 07:52

Ich beginne mit Micro Mesh bei 2400. Das ist das Pendant zu P1500. Dann mache ich mit der jeweils feineren MM Körnung weiter bis 8000. Das ist jenseits von P5000, was ja beim Feinschliff absolut ausreichend ist. Danach mache ich mit einer Politur weiter, die folgendermaßen beschrieben wird: "...ONE-STEP Spezialpolitur ist eine Politur der neuesten Generation mit der Spritznebelspuren, Spritzübergänge und Schleifspuren mühelos entfernt werden. Dieses einzigartige Produkt macht es erstmalig möglich Polierarbeiten nach dem Feinschliff mit P2000 Wasserschleifpapier und Hochglanzpolitur in einem Arbeitsgang durchzuführen."
Das kommt aber leider gar nicht hin. Das Ergebnis bleibt recht matt. Vielleicht verstehe ich den Werbetext auch einfach falsch und habe das falsche Produkt.
Vielleicht versuche ich es doch mal nach dem Feinschliff mit der Rotweiss Schleif- und Polierpaste und dann mit der Rotweiss Polierpaste. Wäre das eine bessere Alternative? Oder doch lieber gleich mit Bohrmaschinen Vorrichtung und Schwabbelscheibe?
Vielen Dank für die Hilfen!
Ein Mann, ein Bart!

Benutzeravatar
penfield
Luthier
Beiträge: 3430
Registriert: 27.11.2014, 14:38
Wohnort: Forest City
Hat sich bedankt: 93 Mal
Danksagung erhalten: 622 Mal

Re: Alter Lack braucht Aufmerksamkeit, Anfänger braucht Rat

#50

Beitrag von penfield » 13.03.2019, 08:49

Ich würde solche Werbetexte nicht überbewerten.

Mit Micromesh nass schleifen bis 8000 klingt schon einmal gut.
Das Prinzip des Polierens ist ja recht einfach, die Praxis hat aber durchaus ihre Tücken, zumindest meiner Erfahrung nach.

Wie polierst du? Ich nehme an händisch? Polierschwamm ? Oder Poliertuch?

Die Schwabbelscheibe würde ich für den Anfang nicht empfehlen. Das ist eine eigene Kunst.
Bohrmaschine kannst du probieren, aber auch damit kann man sich den Lack runinieren, wie zB durchpolieren, überhitzen etc.
SGmaster, Peacemaster 3P90, Double neck fretless/fretted,
Quickbird, Basslownia, FrameBird, Violin Bass Bausatz, Mystery Guitar, Semmelblonden JMs, Les Paulownia. Hab ausgemistet und eine Flying V begonnen, die liegt jetzt aber auch schon länger...

Antworten

Zurück zu „Restaurieren und Reparieren“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 44 Gäste