Halsverbreiterung
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Halsverbreiterung
Wie im Shortscale Thread bereits erwähnt, möchte ich als Plan B Umbau eines Shortscale-Basses in eine Bariton-Gitarre versuchen. Mein Problem ist dabei der am Sattel zu schmaler Hals, da fehlen mir 4mm Breite. Eine Möglichkeit wäre den Hals längst aufzutrennen und mit einem passenden Zwischenstück zusammen zu leimen. Die zweite Methode ist von Carbon-Skinnikg Videos inspiriert, also die Halsrückseite komplett mit Carbongewebe umhüllen. Da ich leider keine Erfahrung mit Carbongewebe habe, stellt sich die Frage der Umsetzbarkeit. 3 Schichten 400g/m Gewebe laut dem Laminatrechner wären nötig. Oder mehrere dünnere Schichten. Was meinen unsere Carbon-Experten dazu? Es muss nicht unbedingt dieser Carbon-Look sein, also mit schwarz eingefärbtem Harz zu arbeiten und dabei einige Fehler zu kaschieren wäre denkbar. Machbar oder lieber Methode eins?
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreitung
Also die Idee mit dem Mittelstreifen würde ich verwerfen. Brutal aufwändig und ob das Ergebnis überzeugen kann ist auch fraglich. Da tun sich soviele Baustellen und Fragezeichen auf, dass ein Neubau sicher einfacher wäre.
Ob die Carbon-Geschichte funktioniert kann ich nicht beurteilen. Falls ja, ist es sicher die bessere der beiden Methoden.
Mal anders gefragt, lassen sich die 4mm nicht vielleicht "ausmitteln"? Zum Beispiel die äußeren Saiten jeweils 1mm näher zur Griffbrettkante und die Saiten etwas näher zusammen (2mm / 5 = 0.4mm geringerer Saitenabstand) ?
Ob die Carbon-Geschichte funktioniert kann ich nicht beurteilen. Falls ja, ist es sicher die bessere der beiden Methoden.
Mal anders gefragt, lassen sich die 4mm nicht vielleicht "ausmitteln"? Zum Beispiel die äußeren Saiten jeweils 1mm näher zur Griffbrettkante und die Saiten etwas näher zusammen (2mm / 5 = 0.4mm geringerer Saitenabstand) ?
Gruß, Sebastian
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Re: Halsverbreitung
Ob es mit dem Auftrennen mehr Aufwand als Neubau ist, kann ich auf Anhieb nicht sagen, sollte aber machbar sein. Das GB muss sowieso runter, es kommt ein neues drauf. Danach bekommt man eine flache Ebene. Da kommt man schon mit einer Kreissäge ran. Die Schnittflächen plan hobeln oder plan fräsen. Passenden Mittelstreifen dazwischen leimen, Halsstabtasche fräsen, neues GB, Halsrückseite formen, Kopfplattenfurnier, neues Mechanikenlayout und neue Halstasche. Alles ist nicht ganz trivial aber überschauber.zappl hat geschrieben: ↑29.04.2018, 15:35Also die Idee mit dem Mittelstreifen würde ich verwerfen. Brutal aufwändig und ob das Ergebnis überzeugen kann ist auch fraglich. Da tun sich soviele Baustellen und Fragezeichen auf, dass ein Neubau sicher einfacher wäre.
Ob die Carbon-Geschichte funktioniert kann ich nicht beurteilen. Falls ja, ist es sicher die bessere der beiden Methoden.
Mal anders gefragt, lassen sich die 4mm nicht vielleicht "ausmitteln"? Zum Beispiel die äußeren Saiten jeweils 1mm näher zur Griffbrettkante und die Saiten etwas näher zusammen (2mm / 5 = 0.4mm geringerer Saitenabstand) ?
Sollte es mit Carbongewebe funktionieren, wäre es eine komplett andere Erfahrung, aber da Werte ich noch auf Feedback.
Und nein, 6 Saiten auf 38mm Halsbreite möchte ich mir nicht antun.
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreiterung
Wenn das GB sowieso runter kommt, hört sich das mit dem Streifen doch eigentlich recht machbar an.
Bevor du mit der Kreissäge rangehst, noch die Trussrod-Fräsung auffüllen und dann später einen neuen Kanal fräsen.
Mit Laminat hast du halt die Epoxy-Sauerei, Schleiferei und wie einfach es ist das alles schön gleichmäßig und eben anzulegen...keine Ahnung. Dafür aber optische ein paar neue Möglichkeiten...
Bevor du mit der Kreissäge rangehst, noch die Trussrod-Fräsung auffüllen und dann später einen neuen Kanal fräsen.
Mit Laminat hast du halt die Epoxy-Sauerei, Schleiferei und wie einfach es ist das alles schön gleichmäßig und eben anzulegen...keine Ahnung. Dafür aber optische ein paar neue Möglichkeiten...
Gruß, Arsen
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Re: Halsverbreiterung
Aber warum nicht die Streifen seitlich ansetzen, vielleicht schräggestellt (wenn man auf die Längsachse schaut)? Durch die Schrägstellung ließe sich der Hals in meinen Augen besser verrunden.
Die 42 mm am Sattel finde ich übrigens immer noch eher knapp. Ich würde eher in Richtung 44 mm tendieren, aber zur Brücke hin schmaler werdend. Bei der SIX werde ich wohl sogar 46 mm wählen.
ME. könnte man auch ein Binding simulieren. Dann könnte sogar das Griffbrett erhalten bleiben, und es müsste nur neu bundiert werden.
Die 42 mm am Sattel finde ich übrigens immer noch eher knapp. Ich würde eher in Richtung 44 mm tendieren, aber zur Brücke hin schmaler werdend. Bei der SIX werde ich wohl sogar 46 mm wählen.
ME. könnte man auch ein Binding simulieren. Dann könnte sogar das Griffbrett erhalten bleiben, und es müsste nur neu bundiert werden.
LG
Beate
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Re: Halsverbreitung
Ja ok, das würde ich mir auch nicht antun wollen.Jackhammer hat geschrieben: ↑29.04.2018, 16:35Und nein, 6 Saiten auf 38mm Halsbreite möchte ich mir nicht antun.
Gruß, Sebastian
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Re: Halsverbreiterung
Man kann den TR-Kanal entwedwr auffühlen oder beim seitlichen Hobeln/Plattfräsen komplett egalisieren. Mir zur Verfügung stehendes Zwischenstück ist ca. 15mm breit.Arsen hat geschrieben: ↑29.04.2018, 17:17Wenn das GB sowieso runter kommt, hört sich das mit dem Streifen doch eigentlich recht machbar an.
Bevor du mit der Kreissäge rangehst, noch die Trussrod-Fräsung auffüllen und dann später einen neuen Kanal fräsen.
Mit Laminat hast du halt die Epoxy-Sauerei, Schleiferei und wie einfach es ist das alles schön gleichmäßig und eben anzulegen...keine Ahnung. Dafür aber optische ein paar neue Möglichkeiten...
Und die Epoxy-Sauerei macht mir keinen Angst, meine #0 ist mit Epoxy versiegelt und teilweise verklebt. Inzwischen habe ich passenden Exzenterschleifer, Handklotz mit Absaugung und entsprechenden Staubsauger. Mir fehlt nur noch passende Atemschutzmaske.
@bea die Idee mit den seitlichen Streifen ist auch super, aber das GB möchte ich sowieso tauschen. Dank CITES und der aufgeklebten! Seriennummer (die längst nicht mehr auf der Axt klebt) würde ich mich von dem Palisander GB treffen und dabei vielleicht wieder auf Fanned Frets setzen.
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreiterung
moin Juriy,
also ich plädiere selbstverständlich für die Carbon-Variante
Auch wenn ich heute den halben Tag auf dem Fahrrad verbracht habe, um zummindet einen kleinen Teil des Carbonstaubes wieder aus mir raus zu bekommen
Deine Berechnung mit 3 Lagen 400er Gewebe sieht schon mal gut aus. Ich gehe davon aus, dass Du ein Handlaminat ohne Vakuum anpeilst. Aus optischen Gründen würde ich als Decklage allerdings UD bevorzugen. Das sieht geschliffen etwa aus wie Ebenholz, und mit Gewebe eine makellose Oberfläche hinzubekommen ist nicht so einfach, wenn nicht per Handlaminat sogar nahezu unmöglich. (Pinholes und Co)
Klieine Löcher im UD-Carbon kann man problemlos mir schwarz eingefärbtem Epox spachteln und sieht nachher nix mehr davon.
Den Übergang zur Kopfplatte kann man gut beischleifen. Die Frage, wie Du die Halstasche anpasst, stellt sich ohnehin bei jeder Halsverbreiterungs-Variante.
Carbon schleift sich übrigend wesentlich einfacher als man denkt. Viel weniger eklig als der flächige Schliff von zähem Epox.
Achte nur darauf, das Gewebe zwar gut zu durchtränken, aber dann das überschüssige Hart auch wieder rauszuziehen (Gummispachtel - nennt man auch Squeegee), dann wird das sicher eine ultrastabile Lösung. Und vorher am Besten die Halskrümmung einstellen, ich glaube eher weniger, dass der Trussrod Saitenzug plus Steifigkeit der Carbonhülle trotzen kann. Zweiteres sollte also unter Saitenzug möglichst neutral sein. Bei vor dem Laminieren schnurgeraden Hals sehe ich sonst die Gefahr, dass der selbst unter Saitenzug und Trussrod-Einsatz (nach vorne) schnurgerade bleibt.
also ich plädiere selbstverständlich für die Carbon-Variante
Auch wenn ich heute den halben Tag auf dem Fahrrad verbracht habe, um zummindet einen kleinen Teil des Carbonstaubes wieder aus mir raus zu bekommen
Deine Berechnung mit 3 Lagen 400er Gewebe sieht schon mal gut aus. Ich gehe davon aus, dass Du ein Handlaminat ohne Vakuum anpeilst. Aus optischen Gründen würde ich als Decklage allerdings UD bevorzugen. Das sieht geschliffen etwa aus wie Ebenholz, und mit Gewebe eine makellose Oberfläche hinzubekommen ist nicht so einfach, wenn nicht per Handlaminat sogar nahezu unmöglich. (Pinholes und Co)
Klieine Löcher im UD-Carbon kann man problemlos mir schwarz eingefärbtem Epox spachteln und sieht nachher nix mehr davon.
Den Übergang zur Kopfplatte kann man gut beischleifen. Die Frage, wie Du die Halstasche anpasst, stellt sich ohnehin bei jeder Halsverbreiterungs-Variante.
Carbon schleift sich übrigend wesentlich einfacher als man denkt. Viel weniger eklig als der flächige Schliff von zähem Epox.
Achte nur darauf, das Gewebe zwar gut zu durchtränken, aber dann das überschüssige Hart auch wieder rauszuziehen (Gummispachtel - nennt man auch Squeegee), dann wird das sicher eine ultrastabile Lösung. Und vorher am Besten die Halskrümmung einstellen, ich glaube eher weniger, dass der Trussrod Saitenzug plus Steifigkeit der Carbonhülle trotzen kann. Zweiteres sollte also unter Saitenzug möglichst neutral sein. Bei vor dem Laminieren schnurgeraden Hals sehe ich sonst die Gefahr, dass der selbst unter Saitenzug und Trussrod-Einsatz (nach vorne) schnurgerade bleibt.
Liebe Grüße,
Michael
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Re: Halsverbreiterung
Hallo Michael!MiLe hat geschrieben: ↑29.04.2018, 21:12moin Juriy,
also ich plädiere selbstverständlich für die Carbon-Variante
Auch wenn ich heute den halben Tag auf dem Fahrrad verbracht habe, um zummindet einen kleinen Teil des Carbonstaubes wieder aus mir raus zu bekommen
Deine Berechnung mit 3 Lagen 400er Gewebe sieht schon mal gut aus. Ich gehe davon aus, dass Du ein Handlaminat ohne Vakuum anpeilst. Aus optischen Gründen würde ich als Decklage allerdings UD bevorzugen. Das sieht geschliffen etwa aus wie Ebenholz, und mit Gewebe eine makellose Oberfläche hinzubekommen ist nicht so einfach, wenn nicht per Handlaminat sogar nahezu unmöglich. (Pinholes und Co)
Klieine Löcher im UD-Carbon kann man problemlos mir schwarz eingefärbtem Epox spachteln und sieht nachher nix mehr davon.
Den Übergang zur Kopfplatte kann man gut beischleifen. Die Frage, wie Du die Halstasche anpasst, stellt sich ohnehin bei jeder Halsverbreiterungs-Variante.
Carbon schleift sich übrigend wesentlich einfacher als man denkt. Viel weniger eklig als der flächige Schliff von zähem Epox.
Achte nur darauf, das Gewebe zwar gut zu durchtränken, aber dann das überschüssige Hart auch wieder rauszuziehen (Gummispachtel - nennt man auch Squeegee), dann wird das sicher eine ultrastabile Lösung. Und vorher am Besten die Halskrümmung einstellen, ich glaube eher weniger, dass der Trussrod Saitenzug plus Steifigkeit der Carbonhülle trotzen kann. Zweiteres sollte also unter Saitenzug möglichst neutral sein. Bei vor dem Laminieren schnurgeraden Hals sehe ich sonst die Gefahr, dass der selbst unter Saitenzug und Trussrod-Einsatz (nach vorne) schnurgerade bleibt.
Auf Deine Antwort habe ich gewartet Auf dem Plan ist Handlaminat ohne Vakuum. Würde es reichen alle 3 Schichten als UD auszuführen? Oder soll mindestens eine zwischenschicht Bidirektional sein? Etwas Bedenken habe ich bei der Dichte der Gewebe, ich habe gehört, die Matten dieser Dicke sind schwehr zu tränken. Oder geht es doch ohne Harzinfusion nur mit einem breiten Pinsel?
Danke auch für den Tipp mit Gummispachtel.
Mein Plan ist die vorhandene Lackschicht mit 80er papier anzuschleifen, danach eine dünne Schicht Harz/Härter L als Basecoat und danach neue Portion Harz anrühren (dabei der Basecoat-Schicht etwas Zeit zum Gelieren zu geben) und die erste Schicht UD drauf. Dann kommen die wichtige Fragen: 2. Schicht UD oder Bidirektional. Oder UD in 45° stückeln? Naß in Naß oder nach jeder Schicht mindestens 24 Stunden warten und schleifen? Zweite Methode sollte nach meiner Überlegubgen saubere Ergebnisse liefern. Und vor jedem Vorgang mit Aceton entfetten... Sollte es doch so funktionieren oder nicht?
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreiterung
Hi Yuriy,
Ich bin ja bekennender UD-Fan, aber es dürfte im Handlminat nicht einfach sein, eine halbwegs glatte Oberfläche zu bekommen, da die einzelnen Fasern sich dann gerne etwas verschieben und sich Riefen bilden können. Daher der Vorschlag mit UD als Deckschicht und Gewebe darunter. Meinen Hals hatte ich ja in einer Negativform im Vakuum laminiert, da wurde die Decklage automatisch planiert.
Also zumindest 300 Gramm gehen per Pinsel gut. Wichtig: Zuerst satt Harz auf die Oberfläche, dann Gewebe auflegen und das Gewebe in das Harz einarbeiten. Erst danach da, wo noch was fehlt, Harz in's Gewebe von oben einarbeiten. Da muss auch noch nicht abgezogen werden, der Übershuss bleibt als Basis für die nächste Lage. So Lage für Lage aufbauen und erst am Ende abziehen. Harz so wählen, dass die Topfzeit für alles reicht. Man glaubt ja gar nicht, wie schnell die Zeit beim Laminieren vergeht.
Und Bilder vom Vorgang wollen ja auch noch gemacht werden
Der minimale Harzanteil soll ein optimales Verhältnis der mechanischen Kennwerte zum Gewicht ermöglichen, das ist aber bei Deinem Vorhaben gar keine Priorität. Also im Zweifel lieber etwas zu viel Harz als zu wenig drinlassen, ein zu trockenes Laminat ist viel schlimmer als ein zu nasses.
Ich würde auf jeden Fall nass in nass arbeiten, gibt einen besseren Verbund. Und das Basecoat würde ich mir auch schenken, was soll das zusätzlich bringen? Da würde ich eher den Lack bis auf's Holz abschleifen und darauf aufbauen.
Und hör bloss auf diagonal zu stückeln. Mit Gewebe brauchst Du das eh nicht, es kostet enorm Zeit und die Stöße machen nachher nur Ärger und Schleiferei.
Ich hatte ausschließlich UD verwendet, um maximale Steifigkeit in die Hohlstruktur zu bringen. Du hast aber noch einen Holzkern nebst Truss, Steifigkeit wird da niemals nicht ein Thema sein. Mit dem Aufbau aus Gewebe + UD-Decklage kannst Du am Ende auch getrost einen Panzer abschleppen, oder einen Tagebau-Bagger
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde die Sache so simpel wie möglich planen - selbst da kann noch genug schief gehen
Also wichtig: Den Aufbau erst an einem kleinen Probestück üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Ich bin ja bekennender UD-Fan, aber es dürfte im Handlminat nicht einfach sein, eine halbwegs glatte Oberfläche zu bekommen, da die einzelnen Fasern sich dann gerne etwas verschieben und sich Riefen bilden können. Daher der Vorschlag mit UD als Deckschicht und Gewebe darunter. Meinen Hals hatte ich ja in einer Negativform im Vakuum laminiert, da wurde die Decklage automatisch planiert.
Also zumindest 300 Gramm gehen per Pinsel gut. Wichtig: Zuerst satt Harz auf die Oberfläche, dann Gewebe auflegen und das Gewebe in das Harz einarbeiten. Erst danach da, wo noch was fehlt, Harz in's Gewebe von oben einarbeiten. Da muss auch noch nicht abgezogen werden, der Übershuss bleibt als Basis für die nächste Lage. So Lage für Lage aufbauen und erst am Ende abziehen. Harz so wählen, dass die Topfzeit für alles reicht. Man glaubt ja gar nicht, wie schnell die Zeit beim Laminieren vergeht.
Und Bilder vom Vorgang wollen ja auch noch gemacht werden
Der minimale Harzanteil soll ein optimales Verhältnis der mechanischen Kennwerte zum Gewicht ermöglichen, das ist aber bei Deinem Vorhaben gar keine Priorität. Also im Zweifel lieber etwas zu viel Harz als zu wenig drinlassen, ein zu trockenes Laminat ist viel schlimmer als ein zu nasses.
Ich würde auf jeden Fall nass in nass arbeiten, gibt einen besseren Verbund. Und das Basecoat würde ich mir auch schenken, was soll das zusätzlich bringen? Da würde ich eher den Lack bis auf's Holz abschleifen und darauf aufbauen.
Und hör bloss auf diagonal zu stückeln. Mit Gewebe brauchst Du das eh nicht, es kostet enorm Zeit und die Stöße machen nachher nur Ärger und Schleiferei.
Ich hatte ausschließlich UD verwendet, um maximale Steifigkeit in die Hohlstruktur zu bringen. Du hast aber noch einen Holzkern nebst Truss, Steifigkeit wird da niemals nicht ein Thema sein. Mit dem Aufbau aus Gewebe + UD-Decklage kannst Du am Ende auch getrost einen Panzer abschleppen, oder einen Tagebau-Bagger
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde die Sache so simpel wie möglich planen - selbst da kann noch genug schief gehen
Also wichtig: Den Aufbau erst an einem kleinen Probestück üben, um ein Gefühl dafür zu bekommen.
Liebe Grüße,
Michael
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Re: Halsverbreiterung
Spricht etwas dagegen, auf UD als Deckschicht zu verzichten? Extra 5 Meter UD nur deswegen zu kaufen finde ich nicht ganz sinnvoll. Vor allem stehe ich sowieso nicht aud Carbon-Look und möchte mit schwarz eingefärbtem Epoxy laminieren. Sonst gibt es gerade bei R&G 370g/m^2 Reste, da könnte ich mit 4 Schichten locker mit einem m^2 Stück auskommen...
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreiterung
Ich hatte die Deckschicht UD-Carbon nur aus optischen Gründen vorgeschlagen, weil ich eben den UD Lock magg und den Gewebelook nicht.
Aus technischer Sicht spricht bei Deiner Anwendung wohl nichts für UD. Du brauchst mehr verschiedenes Material, es ist nicht einfach eine glatte Oberfläche zu bekommen (Riefenbildung) und in der Gesamt-Steifigkeit würde es Dich allenfalls von "absoluter Overkill" auf "übertrieben absoluter Overkill" hieven.
Zudem könnte im Extremfall (hier eher unwahrscheinlich) der Einsatz einer Lage UD einen leichten Verzug erzeugen, bei Gewebe ist diese Gefahr wohl deutlich geringer.
Wenn's also am Ende eh schwarz werden soll: Lass das UD einfach weg.
Aus technischer Sicht spricht bei Deiner Anwendung wohl nichts für UD. Du brauchst mehr verschiedenes Material, es ist nicht einfach eine glatte Oberfläche zu bekommen (Riefenbildung) und in der Gesamt-Steifigkeit würde es Dich allenfalls von "absoluter Overkill" auf "übertrieben absoluter Overkill" hieven.
Zudem könnte im Extremfall (hier eher unwahrscheinlich) der Einsatz einer Lage UD einen leichten Verzug erzeugen, bei Gewebe ist diese Gefahr wohl deutlich geringer.
Wenn's also am Ende eh schwarz werden soll: Lass das UD einfach weg.
Liebe Grüße,
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Re: Halsverbreiterung
Danke! 370g/m Gewebe, Harz mit langsamen Härter, Farbpaste und einige Untensilien sind bestellt. Ich muss noch überlegen, ob ich Fächerbundierung brauche oder nicht und wie die Kopfplatte angepasst werden muss.
Viele Grüße
Yuriy
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Re: Halsverbreiterung
So, ich hatte noch eine Gelegenheit mit Carbon-Profis darüber zu reden. Also 370g Leinwand Gewebe ist zu steif dafür. Also habe ich jetzt 200g Köper Gewebe besorgt (und ich durfte sogar selbst 200g Köper und Leinwand vergleichen). Hier wird es aber wegen einem anderen Projekt erst später weitergehen.
Viele Grüße
Yuriy
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