Restauration Jazzgitarre "Musima Echo"
Verfasst: 04.05.2017, 15:31
Eine echte Archtop wollte ich immer mal ausprobieren, aber nicht unbedingt per Neukauf. Deshalb habe ich mir letztes Jahr die "Gebrauchtangebote für Bastler" einige Zeit angesehen. Korpus etc. sollen ja gefallen, was leider nur bei wenigen Jazzgitarren für mich passt. Nach etwas Geduld habe ich diese Teile für gut 50 Euro aus der Bucht gefischt: (Originalfotos der Auktion)
Mein Sommerbeschäftigung von letztem Jahr möchte ich hier etwas dokumentieren:
Als das Paket ankam, dachte ich: Ganz schön wenig Arch am Top! Eher wie eine gewölbte Westerndecke. Aber die Substanz scheint ansonsten OK. Beim Abklopfen klingt nicht lose oder gebrochen/gesplittert. Also erstmal passende Brücke, Saitenhalter und Mechaniken aus China bestellt. Obwohl ich nicht auf Burst-Lackierungen stehe, habe ich überlegt, die Lackierung zu erhalten. Ein paar Polier- Ausbesserungs- und Nachtupfversuche waren nicht so prall, deshalb doch ganz neu. Der schöne Riegel im Rücken sollte ja erhalten bleiben. Mit der Ziehklinge habe versucht, die Gute nackig zu machen. Und siehe da, weg ist der Riegel . Die haben ja damals ganz gut gepfuscht. Das Zelluloid-Binding ist in den letzten 50-60 Jahren natürlich brutal geschrumpft, dehalb muss ich an den Ränder höllisch aufpassen, dass ich nicht durch die erste Furnierschicht durchschleife. Wenn es zu dünn wurde, habe ich eine Stufe von ein paar 10tel stehen lassen. So sieht die Gute vorm letzten Feinschliff aus, alle Schraubenlöcher sind schon mit Zahnstochern etc. gefüllt. Lack runter ist genau so mühselig wie Lack schleifen, definitiv nicht meine Lieblingsarbeit. Aber Schleifmaschinen sind mir hier zu brutal. to be continued ...
Der Korpus trifft meinen Geschmack, auch die Schalllöcher sind gefällig und die Griffbrettmarkierungen sich auch mal was anderes. Die Grundsubstanz sieht gut aus. Es gab genau diese 3 Teile: Korpus, Hals und Schlagbrett. Keine Mechaniken, kein Steg, kein einzige Schraube. Umso besser, kann ich nach meinem Geschmack ergänzen. Zusammengeggogelt habe ich mir folgendes: Die Gitarre wurde höchstwahrscheinlich von Martin Graubner bei Musima in den 50/60er Jahren gebaut, also noch älter als ich selbst. Möglicherweise sogar für das Musikhaus Jörgensen in Düsseldorf, in dem ich als Jugendlicher die ersten Gitarren begriffelt hatte. Sperrholzdecke (oder besser laminiert, das klingt 3x so teuer) und geschraubte Halsverbindung.Mein Sommerbeschäftigung von letztem Jahr möchte ich hier etwas dokumentieren:
Als das Paket ankam, dachte ich: Ganz schön wenig Arch am Top! Eher wie eine gewölbte Westerndecke. Aber die Substanz scheint ansonsten OK. Beim Abklopfen klingt nicht lose oder gebrochen/gesplittert. Also erstmal passende Brücke, Saitenhalter und Mechaniken aus China bestellt. Obwohl ich nicht auf Burst-Lackierungen stehe, habe ich überlegt, die Lackierung zu erhalten. Ein paar Polier- Ausbesserungs- und Nachtupfversuche waren nicht so prall, deshalb doch ganz neu. Der schöne Riegel im Rücken sollte ja erhalten bleiben. Mit der Ziehklinge habe versucht, die Gute nackig zu machen. Und siehe da, weg ist der Riegel . Die haben ja damals ganz gut gepfuscht. Das Zelluloid-Binding ist in den letzten 50-60 Jahren natürlich brutal geschrumpft, dehalb muss ich an den Ränder höllisch aufpassen, dass ich nicht durch die erste Furnierschicht durchschleife. Wenn es zu dünn wurde, habe ich eine Stufe von ein paar 10tel stehen lassen. So sieht die Gute vorm letzten Feinschliff aus, alle Schraubenlöcher sind schon mit Zahnstochern etc. gefüllt. Lack runter ist genau so mühselig wie Lack schleifen, definitiv nicht meine Lieblingsarbeit. Aber Schleifmaschinen sind mir hier zu brutal. to be continued ...