Floyd Rose Setup Problem

Einstellung des Instrumentes: Optimaler Saitenabstand, Bundreinheit usw.
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Kai
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Floyd Rose Setup Problem

#1

Beitrag von Kai » 22.04.2011, 21:31

Hi,

bei mir im Studio ist gerade ein Gitarrist mit einer nagelneuen Schecter Hellraiser C7 Klampfe. Das ist eine 7saiter Klampfe mit Floyd Rose.

Folgendes Problem ist ersichtlich und genau so wiederholbar:

Stimmt man die Gitarre und zieht dann das FR nach oben (Erhöhung der Saitenspannung) und läßt es dann los, kehrt es nicht ganz in die Ausgangsposition zurück - die Saiten klingen etwas zu hoch.

Drückt man jetzt das FR nach unten (Verringerung der Saitenspannung) ist danach die Stimmung wieder korrekt. Mit anderen Worten: Abhänging davon aus welche Richtung das FR kommt kehrt es nicht in die gleiche Ausgangsposition zurück.

Ich hab mir das Teil genau angekuckt, konnte aber keine Ursache ausmachen. Hinten sind vier Federn eingehängt, die Gitarre ist ansonsten korrekt eingestellt.

Hat jemand eine Idee was man tun kann? Ich hab mal etwas Nut Sauce an die Messerkanten gegeben, hat aber auch nix gebracht...
Eigentlich kann's doch nur an den Federn liegen... oder? :?:

Viele Grüße
Kai
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Re: Floyd Rose Setup Problem

#2

Beitrag von capricky » 22.04.2011, 21:41

Wichtig ist auch, das in etwa Saiten und die Grundplatte des FR in einer Flucht, also parallel sind. Das sieht man auch an der Ausrichtung zum Body, hier ist logischerweise auch Parallelität angesagt. Auch mal nachschauen, ob die Messerkanten wirklich in den dafür vorgesehenen Nuten der Lagerbolzen liegen, hier habe ich schon erstaunliches gesehen

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#3

Beitrag von Kai » 22.04.2011, 21:45

Parallelität ist gegeben, das hatte ich auch zuerst gecheckt....
FR sitzt soweit richtig, sonst könnte man's ja auch nicht richtig bewegen!?

Trotzdem danke für den Input.
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Re: Floyd Rose Setup Problem

#4

Beitrag von capricky » 22.04.2011, 21:55

Öhmm, die Bolzen sollten auch in einer Höhe stehen, größeren Versatz nimmt das FR übel

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#5

Beitrag von JacksonMeetsRandall » 22.04.2011, 22:45

Das Problem habe ich bei meiner Kelly auch, nur dass bei ihr die stimmung wieder korrekt ist, wenn man die saitenspannung mittels FR kurz erhöht.. es läst sich jedenfalls schonmal durch ordentliches dehnen der saiten eindämmen, was in meinem fall 2 wochen jeden tag 4 stunden spielen heisst :D.. joa ansonsten weiss ich auch nich mir hat sich diese bewegung iwie eingeprägt (FR benutzen, kurz weitergespielt, kurz am hebel ziehen, weiterspielen)
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Re: Floyd Rose Setup Problem

#6

Beitrag von Loopy » 23.04.2011, 07:51

Mal das Toplock checken, ob die Befestigungsschrauben am Hals fest genug sind.
Ist oft das Problen!
Ein bißchen Fett/Schmiere zwischen Messerkante und Bolzen bewirkt auch Wunder!

Gruß
Loopy

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#7

Beitrag von capricky » 23.04.2011, 08:32

Abgesehen von den vielen Tipps, die gegeben wurde bleibt die Regel: "Freudlos durch Floyd Rose!"

Es ist eben nicht "stimmstabil", aber das ist keines der freischwebenden Tremolos (die eigentlich Vibratos sind)-
Nicht umsonst gibt es ja die sogenannten Back(Black)boxen (Rockinger), die eine Nulllage definieren, oder das Tremolo wird auf den Korpus aufgelegt, so das nur downtrem möglich ist.

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http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... a52652f57a

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#8

Beitrag von Simon » 23.04.2011, 16:27

Capricky, eine Frage zur Blackbox: Kann man diese auch genutzen um mit dem Tremolo die Töne anzuheben? Oder ist diese fixiert und man kann Töne nur erniedrigen? Hatte so eine noch nie in der Hand und aus der Abbildung werd ich nicht schlau! Danke, :)

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#9

Beitrag von capricky » 23.04.2011, 18:03

filzkopf hat geschrieben:Capricky, eine Frage zur Blackbox: Kann man diese auch nutzen um mit dem Tremolo die Töne anzuheben? Oder ist diese fixiert und man kann Töne nur erniedrigen? Hatte so eine noch nie in der Hand und aus der Abbildung werd ich nicht schlau! Danke, :)
Ja, denn die Blackbox ergibt eine "elastische" Nulllage oder Mittelstellung des FR's, es bekommt damit eine Vorspannung, einen Druckpunkt, der mittels Zug oder Druck am Hebel überwunden werden muss, um es aus der stimmstabilen Ruhestellung zu bringen. Das hilft auch das Saitenschwirren durch harten Anschlag zu unterdrücken

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#10

Beitrag von Outromatik » 23.06.2011, 17:31

Ein Freund von mir ist seit Jahrzenten leidenschaftlicher und begnadeter Floy-Rose-Spieler...

Er erklärte mir zur Funktion einmal, dass es zum normalen Spielstandart an einem unmodifiziertem FR gehört, nach dem tremolieren das System kurz in die Gegenrichtung zu bewegen.

Ich habe es selbst probiert und es funktioniert verlässlich auf jedem System, das ich bisher in den Händen hatte. Es bedarf etwas Übung sich daran zu gewöhnen, doch dann ist es auch nichtmal hörbar.

Spart auf jedenfall die BlackBox...

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#11

Beitrag von Outromatik » 23.06.2011, 17:51

pS: die definierte Nullstellung der Blackbox ist übrigens ein Trugschluss...

ein FR schwebt wegen dem Gleichgewicht der Kräfte aus Feder und Saitenspannung - wie ein Pedel, dass frei im Raum hängt.

Wird die Kraft einseitig höher (z.b. Durch einen harten Anschlag) gerät dieses Pedel in Schwingung und hört irgendwann wieder auf.

Eine Blackbox ist nun nichts anderes, als eine Feder, gegen die das Pedel auf einer Seite anschlägt.
Der Effekt ist natürlich bremsend, aber das Pedel bleibt in einer Amplitudenschwingung und schwingt am Anfang sogar kurzzeitig höher auf und verkürzt die Wellenlänge (schwingt schneller).... Aber eben nicht mehr so lange.

Einen ähnlichen Effekt kann man bereits mit härteren Federn oder anderer Saitenspannung (bzw. Anderer stärke) erreichen.

Ich habe endlich ein Forschungsergebnis mit meinem bisher unnützen Werkstatt-Oszilloskop erreicht :D

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#12

Beitrag von Outromatik » 23.06.2011, 17:56

PPS: das Billigste gegen Schwirren ist übrigens seinen Anschlag zu Disziplinieren - ein FR verlangt halt etwas mehr vom Spieler.

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#13

Beitrag von capricky » 23.06.2011, 19:32

Outromatik hat geschrieben:pS: die definierte Nullstellung der Blackbox ist übrigens ein Trugschluss...

ein FR schwebt wegen dem Gleichgewicht der Kräfte aus Feder und Saitenspannung - wie ein Pedel, dass frei im Raum hängt.

Wird die Kraft einseitig höher (z.b. Durch einen harten Anschlag) gerät dieses Pedel in Schwingung und hört irgendwann wieder auf.

Eine Blackbox ist nun nichts anderes, als eine Feder, gegen die das Pedel auf einer Seite anschlägt.
Der Effekt ist natürlich bremsend, aber das Pedel bleibt in einer Amplitudenschwingung und schwingt am Anfang sogar kurzzeitig höher auf und verkürzt die Wellenlänge (schwingt schneller).... Aber eben nicht mehr so lange.

Ähhh nee, die "Anschlagskraft" der Blackbox ist einstellbar und entschwirrt schon das Vibrato - Achtung Werbung! :

http://www.rockinger.com/index.php?cat= ... 298a639e58

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#14

Beitrag von Outromatik » 24.06.2011, 01:47

Ich hab ja auch nicht gesagt, dass es völliger Blödsinn ist. Die oft angepriesene definierte "Nullstellung" ist aber Blödsinn - denn die ist im Kraftmittelpunkt aus Feder und Saitenspannung eigendlich viel definierter.

Tatsächlich verkürzt eine Blackbox nur das Nachschwingen obwohl es sogar kurzzeitig die Amplitude verstärkt.

Es sorgt allerdings für ein exponentielles Ausschwingen und hat damit ggü. dem linearen Verlauf beim Kräftegleichgewicht natürlich Vorteile.... probleme hat man mit nem FR am Ende nur durch das Kräftegleichgewicht, dass durch das Anschlagen der Saiten in Schwinung gerät.

Keine Frage... Eine Blackbox ist sinnvoll... Aber nunmal nicht nötig, wenn man das Kräftegleichgewicht durch Änderung der Feder- oder Saitenspannung ändert oder eben durch einen kontrollierteren Saitenanschlag.

Wer allerdings nicht soweit in die Materie eindringen will, sollte eine Blackbox natürlich vorziehen.

Mal am Rande und für Detailverliebte:

Einstellbar ist bei der blackbox nur die Position, wo sie anfängt zu wirken, sowie die Federvorspannung. Je weiter man sie vorspannt, desto schneller bremst sie zwar, doch um so stärker ist die anfängliche Amplitudenverstärkung (und umgekehrt). Die Einstellung der Wirkposition ist dagegen tückisch... Geht man zu stark ran mit geringer Vorspannung, reicht die Verlagerung des Kräftemittelpunktes nicht aus und man hat wieder ein Schwirren. Das Problem, dass die Blackbox (sowie die Tremolofendern) mit sich bringt ist die zylindrisch gewickelte Feder mit Federkonstante und schwingungsempfindlicher Eigenfrequenz....

Mein Geheimtipp:
Ersetzt die Feder der Blackbox gegen eine konisch gewickelte Feder. Die haben keine Federkonstante und nur eine partielle Eigenfrequenz - da der partielle Bereich aber zu kurz ist, gerät sie nicht ins Schwingen durch Frequenzauslöschung der partiellen Bereiche (sie schwingt nicht so lange nach und hat keine kurzzeitige Amplitudenverstärkung).

Mein noch geheimerer Geheimtipp:
Wechselt gleich die Tremolofedern gegen konisch gewickelte aus und jedes Tremo wird zum selbstbremsenden System - Blackbox ist dann unnötig. Da heitßt es allerdings die Federhändler im Netz zu durchsuchen oder selber wickeln.

Für die Forscher:

Piezoelemte (bei Conrad für knapp nen Euro zu bekommen) direkt aufs Tremo sowie zwischen den Auflageschrauben auf den Korpus kleben und an ein Oszilloskop anschließen - damit ist die Sache dann visualisiert und bewiesen :)

Laut einem befreundeten Produzenten soll die Sache auch übern normalen Klinkenanschluss bei vernünfitger Aufnahmetechnik direkt im Recordingprogramm zu sehen und für ihn auch zu hören sein.
Ich konnte es nur kaum wahrnehmen (vielleicht spielte auch das Ohr einen Streich), aber messbar ist das von mir beschriebene Verhalten deutlich.

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Re: Floyd Rose Setup Problem

#15

Beitrag von Paula82 » 27.09.2014, 13:13

Jo - auch wenn das Thema schon älter ist aber bei meiner Focus1000 derzeit auch zum tragen kommt, schließe ich mich ganz klar Outromatiks, bzw. der Aussage seines Freundes an :
"Er erklärte mir zur Funktion einmal, dass es zum normalen Spielstandart an einem unmodifiziertem FR gehört, nach dem tremolieren das System kurz in die Gegenrichtung zu bewegen."

Dieses Verhalten kann ich bei meinem FR eindeutig nachproduzieren. Selbst bei meiner Mustang tritt diese Erscheinung auf. Nach einem DownTrem und Rückkehr in Normallage sind D und G Saite minimal höher. Kurzer UpTrem und die Stimmung ist wieder ok. Was ich erstaunlich finde bei einem System ohne Stringlock wie beim FR.

Auch noch ein ganz guter Tipp ist, das man beim Besaiten des FR noch einen kleinen Rest der Endwicklung mit in die Böckchen einklemmem sollte - insbesondere bei den G H E - Saiten.

Das die Klemmer am Sattel bzw. das "Dach" in die Längsrichtung zeigen ist wohl klar. Hatte die versehentlich mal quer verschraubt mit dem Ergebnis, das die Stimmung aber auch ständig weg war.

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