Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
- Robass
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Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Hallo,
ich habe nun meinen ersten Bausatz zusammengebaut und das Ergebnis noch mit besserer Hardware ausgestattet. Es funktioniert besser als befürchtet, allerdings habe ich ein großes Problem mit der Oktavreinheit. Ich bin nicht sonderlich erfahren, habe die aber bei meinem Music Man durchaus schon mal angepasst und dachte eigentlich, ich wüsste ungefähr, was zu tun ist. Ich gehe so vor: Den Ton im 12. Bund als Flageolett stimmen, dann greifen, dann die Reiter an der Brücke verstellen, wenn der gegriffene Ton zu hoch oder zu tief ist. Danach erneut stimmen, da sich logischerweise die Saitenlänge verändert hat.
Nun habe ich aber folgendes Phänomen, das mich komplett verwirrt. Und dieses Problem bestand genauso mit der ersten, billigen Brücke, die beim Bausatz dabei war, wie nun bei der neuen Brücke. Und zwar macht die Verstellung der Reiter einfach keinen Unterschied aus. Alle Töne sind, im 12. Bund gegriffen, höher als im Flageolett (im Stimmgerät immer etwa an der gleichen Stelle). Es ändert sich überhaupt nichts, wenn ich den Reiter komplett hoch schraube oder ihn komplett runter schraube. Das ist deutlich mehr als 1 cm Unterschied! Natürlich muss ich die Saite neu stimmen, nachdem ich den Reiter verstellt habe, aber die Differenz zwischen Flageolett und gegriffener 12. Bund bleibt nahezu unverändert.
Selbst wenn ich bei der Abmessung der Mensur einen Fehler gemacht haben sollte, müsste sich doch irgendwas ändern, wenn ich die Reiter verstelle? Und es kann doch nicht sein, dass ich den exakt gleichen Fehler gemacht habe, der beim Bausatz mit mitgelieferter Brücke und vorgebohrten Löchern auch schon da war? (Denn ich habe ja jetzt eine andere Brücke mit anderen Bohrlöchern)
Wahrscheinlich übersehe ich irgendetwas ganz grundlegendes.
Hilfe wäre sehr, sehr willkommen und ich danke im Voraus!
Gruß
Robert
ich habe nun meinen ersten Bausatz zusammengebaut und das Ergebnis noch mit besserer Hardware ausgestattet. Es funktioniert besser als befürchtet, allerdings habe ich ein großes Problem mit der Oktavreinheit. Ich bin nicht sonderlich erfahren, habe die aber bei meinem Music Man durchaus schon mal angepasst und dachte eigentlich, ich wüsste ungefähr, was zu tun ist. Ich gehe so vor: Den Ton im 12. Bund als Flageolett stimmen, dann greifen, dann die Reiter an der Brücke verstellen, wenn der gegriffene Ton zu hoch oder zu tief ist. Danach erneut stimmen, da sich logischerweise die Saitenlänge verändert hat.
Nun habe ich aber folgendes Phänomen, das mich komplett verwirrt. Und dieses Problem bestand genauso mit der ersten, billigen Brücke, die beim Bausatz dabei war, wie nun bei der neuen Brücke. Und zwar macht die Verstellung der Reiter einfach keinen Unterschied aus. Alle Töne sind, im 12. Bund gegriffen, höher als im Flageolett (im Stimmgerät immer etwa an der gleichen Stelle). Es ändert sich überhaupt nichts, wenn ich den Reiter komplett hoch schraube oder ihn komplett runter schraube. Das ist deutlich mehr als 1 cm Unterschied! Natürlich muss ich die Saite neu stimmen, nachdem ich den Reiter verstellt habe, aber die Differenz zwischen Flageolett und gegriffener 12. Bund bleibt nahezu unverändert.
Selbst wenn ich bei der Abmessung der Mensur einen Fehler gemacht haben sollte, müsste sich doch irgendwas ändern, wenn ich die Reiter verstelle? Und es kann doch nicht sein, dass ich den exakt gleichen Fehler gemacht habe, der beim Bausatz mit mitgelieferter Brücke und vorgebohrten Löchern auch schon da war? (Denn ich habe ja jetzt eine andere Brücke mit anderen Bohrlöchern)
Wahrscheinlich übersehe ich irgendetwas ganz grundlegendes.
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Robert
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
…ähhh… Versuchs mal mit nach vorn und nach hinten verschieben
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beste Grüße
Chris
Chris
Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Wenn du mit hoch oder runter schrauben tatsächlich eine Höhenveränderung der Böckchen meinst wird sich da auch nichts oder nur extrem wenig verändern. Meintest du mit hoch und runter aber eher vor und zurück, dann guck dir mal die Situation am Sattel genauer an, liegen die Saiten mit genügend Druck und auch zu beiden Seiten fest genug und ohne Spiel in der Kerbung? Sollte das nicht der Fall sein kann ich mir bei diesen kräftigen Bass-Saiten vorstellen, dass die Saiten hinter dem Sattel über der Kopfplatte genügend mitschwingen um dem Stimmgerät eine unveränderte Mensur von der Brücke bis zu den Mechaniken-Achsen vorzugaukeln!?
Grüße, Frank
Edit: "unverändert" im letzten Satz ist ja quatsch wenn du die Böckchen horizontal verschoben hast.
Grüße, Frank
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Hallo Robert,
zur Einstellung der Oktavreinheit schiebt man die Saitenreiter nach hinten, wenn der gegriffene Ton höher als das Flagolet ist. Man mach also die schwingende Saite etwas länger. Bei tiefer natürlich umgekehrt....
Mit der Höhenverstellung (und der Halskrümmung) stellst Du die Saitenlage ein - wenn's scheppert, dann ein etwas höher.
Das hat dann zwar auch minimale Auswirkungen auf die Oktavreinheit, ist abseits von Extremverstellungen aber eher vernachlässigbar.
Alles klar soweit?
zur Einstellung der Oktavreinheit schiebt man die Saitenreiter nach hinten, wenn der gegriffene Ton höher als das Flagolet ist. Man mach also die schwingende Saite etwas länger. Bei tiefer natürlich umgekehrt....
Mit der Höhenverstellung (und der Halskrümmung) stellst Du die Saitenlage ein - wenn's scheppert, dann ein etwas höher.
Das hat dann zwar auch minimale Auswirkungen auf die Oktavreinheit, ist abseits von Extremverstellungen aber eher vernachlässigbar.
Alles klar soweit?
Gruß
Frank
Handwerk ist Pfusch, aber gut gemachter Pfusch gereicht zur Ehre...…
Frank
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Danke schon mal! Mit „hoch“ und „runter“ habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit schon „vor“ und „zurück“, also die Länge der Seite. Kürzestmögliche Saite führt zur gleichen Abweichung wie längstmögliche Saite.
- darkforce
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Neue Basssaiten neigen aufgrund ihrer Dicke dazu in einer recht sanften Rundung über die Saitenreiter zu verlaufen, was zu seltsamen Intonationsproblemen führt. Drück einfach mal kräftig direkt vor dem Saitenreiter auf die einzelnen Saiten um den Knick in die Saite zu kriegen und schau mal ob es dann besser klappt.
Viele Grüße
Johannes
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Lässt die Vermutung aufkommen, dass die Bridge nicht korrekt platziert ist.
Um das zu prüfen:
Messe bitte mal den Abstand von Sattel zum 12. Bundstab,
dieses Maß mit 2 multipliziert ergibt die Mensur (typisch 34 Zoll / 863,6 mm),
die Reiter der Brücke (in eher vorderer Position) sollten zum Sattel den Abstand Mensur haben.
Oktavrein eingestellt liegen die Reiter dann die Mensurlänge + ein paar mm vom Sattel entfernt.
Wenn ich mir dein Foto anschaue bekomme ich den Eindruck, dass die Brücke ein gutes Stück weiter vor muss. Kann aber auch sein, dass die Perspektive hier einfach stark verzerrt.
Um das zu prüfen:
Messe bitte mal den Abstand von Sattel zum 12. Bundstab,
dieses Maß mit 2 multipliziert ergibt die Mensur (typisch 34 Zoll / 863,6 mm),
die Reiter der Brücke (in eher vorderer Position) sollten zum Sattel den Abstand Mensur haben.
Oktavrein eingestellt liegen die Reiter dann die Mensurlänge + ein paar mm vom Sattel entfernt.
Wenn ich mir dein Foto anschaue bekomme ich den Eindruck, dass die Brücke ein gutes Stück weiter vor muss. Kann aber auch sein, dass die Perspektive hier einfach stark verzerrt.
Gruß, Sebastian
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
... ebenso am Sattel.
Um ferner Fehler durch ggf. fehlende oder falsche Sattelkompensation auszuschließen, teste ich die Oktavreinheit gerne auch mal in (gegriffenem) 1. und 13. Bund.
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- Robass
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Nee, das ist wohl verzerrt. Die Mensur ist schon so gemessen, wie du beschrieben hast, könnte höchstens durch meine linken Hände um einige mm verschoben sein, aber das ließe sich ja dann mit den Reitern ausgleichen.zappl hat geschrieben: ↑12.10.2021, 18:19Lässt die Vermutung aufkommen, dass die Bridge nicht korrekt platziert ist.
Um das zu prüfen:
Messe bitte mal den Abstand von Sattel zum 12. Bundstab,
dieses Maß mit 2 multipliziert ergibt die Mensur (typisch 34 Zoll / 863,6 mm),
die Reiter der Brücke (in eher vorderer Position) sollten zum Sattel den Abstand Mensur haben.
Oktavrein eingestellt liegen die Reiter dann die Mensurlänge + ein paar mm vom Sattel entfernt.
Wenn ich mir dein Foto anschaue bekomme ich den Eindruck, dass die Brücke ein gutes Stück weiter vor muss. Kann aber auch sein, dass die Perspektive hier einfach stark verzerrt.BridgePosition.JPG
- Robass
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Re: Anfängerverzweiflung: Oktavreinheit
Wow, ich glaube, das war‘s! Habe auch noch mal geguckt, dass die Saiten noch besser an den Mechaniken gewickelt sind und steiler nach unten gehen. In Kombination hat das auf jeden Fall sehr viel gebracht. Also wurde die Position der Reiter offenbar dadurch unterlaufen, dass die steifen Saiten quasi in einem Bogen über die Reiter gingen.darkforce hat geschrieben: ↑12.10.2021, 16:54Neue Basssaiten neigen aufgrund ihrer Dicke dazu in einer recht sanften Rundung über die Saitenreiter zu verlaufen, was zu seltsamen Intonationsproblemen führt. Drück einfach mal kräftig direkt vor dem Saitenreiter auf die einzelnen Saiten um den Knick in die Saite zu kriegen und schau mal ob es dann besser klappt.
Viele Grüße
Johannes
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