nach längerer Pause - bedingt durch andere Projekte - denke ich an den nächsten Gitarrenbau (Halbresonanz-E-Gitarre). Bevor es dazu kommt, muss ich hier noch einen Punkt zum Thema Bundreinheit zur Sprache bringen. Dazu erst eimal die Vorgeschichte:
Zum Stimmen der Gitarre(n) verwende ich seit Längerem die App „Pro Guitar Tuner“. Damit können nicht nur die Töne der leeren Saiten kontrolliert werden, sondern alle Töne – wahrscheinlich sogar der gesamte Tonumfang eines Klaviers. Damit konnte ich sehen, dass bei meinen drei Kaufgitarren die Töne bei exakter Saitenstimmung am ersten Bund (und ein paar Bünden danach) durchwegs zu hoch liegen.
Die Erklärung ist einfach: Beim Druck auf die Saite erhöht sich deren Spannung und damit auch der Ton. Sind die Bünde exakt nach Berechnung gesetzt, müssen die Töne mit zunehmender Nähe zum Sattel der erhöhten Spannung entsprechend zu hoch sein. Habe das auch bei anderen Gitarren so gesehen – außer bei der Konzertgitarre einer Freundin. Bei dieser Gitarre liegt der Sattel etwa 1,5 mm näher am ersten Bund, als die Berechnung ergeben würde.
Um beim nächsten Gitarrenbau gleich alles richtig zu machen, habe ich eine Versuchsanordnung gebaut (s. Bild). Den improvisierten Sattel habe ich dann nach und nach so weit ausgefräst, bis die Töne der vier aufgezogenen Saiten am ersten Bund der Kontrolle des Guitar Tuners entsprochen haben. Mit dem nicht fix montierten Steg konnte ich auch die Oktave immer wieder passend korrigieren.
Wie am Bild zu sehen, ist der Sattel jetzt um vier Millimeter zum ersten Bund hin verschoben, um in den unteren Lagen sauber stimmende Töne zu haben.
Jetzt frage ich mich natürlich, ob es ähnliche Erfahrungen gibt und wie damit umgegangen wird.
Grüße, Heinz
