Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

Sonstige Saiteninstrumente wie Ukulelen, Mandolinen ... auch elektrische

Moderator: jhg

Antworten
Benutzeravatar
Andreas Fischer
Holzkäufer
Beiträge: 123
Registriert: 28.02.2015, 05:44
Wohnort: Erkrath bei Düsseldorf
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal
Kontaktdaten:

Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

#1

Beitrag von Andreas Fischer » 17.04.2017, 18:36

Hallo

Ich möchte eine Gitarre zur Ukulele umbauen.

Ich bin mir aber nicht sicher wegen des Saitenabstands und frage deshalb euch.

Es geht um diese ¼ Gitarre
Startone CG851 1/4

Bild
Konzertgitarre
• Größe: 1/4
• 19 Bünde
• Mensur: 480 mm
• Sattelbreite: 42 mm
• Gesamtlänge: 81,28 cm

Sie hat ja 6 Sattelkerben und 6 Löcher im Steg
Und soll hinterher 4 haben. Oder doch 10?

Wie genau errechne ich den optimalen Abstand?
- zwischen den Saiten am Sattel
- zwischen den Saiten am Steg
- zum Rand des Sattels
- zum Rand des Stegs

Mechaniken würden 6 Bleiben und ich nutze dann wohl bei beiden unteren und die beiden oberen.

Wäre auch Cool wenn ich die bestehenden Kerben und Löcher behalten könnte und dann mal nur 4 und mal 6 Saiten aufspanne. Mal Gitarre und mal Ukulele.

Alternativ, …. Moment es gibt doch auch 8 Saiter und 5 Saiter bei den Ukulelen, oder?
Wie wäre es mit 6?
Mechaniken könnten so bleiben und den Rest mache ich eh neu. Nur wie und mit welchem Abstand und Stimmung?

Wer hat Rat?
Andreas Fischer
*******************

Signatur: comming soon

Benutzeravatar
Sven
Zargenbieger
Beiträge: 1419
Registriert: 17.08.2015, 23:00
Hat sich bedankt: 426 Mal
Danksagung erhalten: 467 Mal

Re: Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

#2

Beitrag von Sven » 17.04.2017, 19:14

Ich möchte eine Gitarre zur Ukulele umbauen.
Also zunächst mal: Wir sagen das "U"-Wort nicht!
;-)

Nun, bei einer 48er Mensur wird das Zwangsläufig eine Bariton-Ukulele. Höher kommst Du nicht rauf, ohne dir die Saiten zu zerreißen oder die Gitarre zu zerbrechen.

Wenn Du die Gitarre mal als (Bariton-)Ukulele und dann wieder als Gitarre besaiten möchtest, wäre es vielleicht sinnvoll, die Kerbungen am Sattel so zu belassen, wie sie sind. Wenn du die Ukulelen-Besaitung verwendest, lässt du einfach die unteren beiden Saiten leer. Das Spielen ist dann nur eine Frage der Gewöhnung.

Bei 8-saitigen Ukulelen sind die Saiten übrigens doppelchörig ausgelegt. Eventuell auch oktaviert.

Alternativvorschlag: Du könntest die Gitarre auch als Quartgitarre verwenden/besaiten: http://www.gitarrenpost.de/Gitarre/Baugroessen.xml
Passende Saiten findest du bei Hannabach: http://www.hannabach-strings.com/index. ... artgitarre
Damit wärst Du gesuchter Ensemblepartner für Gitarrentrios!

Also: Lass ab von Deiner unheiligen "U"-Idee!
;-)


Frohe Restostern
Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)

Benutzeravatar
bea
GBB.de-Inventar
Beiträge: 6002
Registriert: 06.05.2011, 11:28
Hat sich bedankt: 164 Mal
Danksagung erhalten: 376 Mal

Re: Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

#3

Beitrag von bea » 18.04.2017, 01:55

Also 10 Saiten würde ich keinesfalls auf das kleine Ding draufzwängen. Ein Instrument dieser Größe könntest Du außer zur Quartgitarre auch zur Tenorgitarre oder 5-saitig umbauen; letzteres käme in Frage, wenn Dir das Griffbrett zu schmal sein sollte. (Aber das ist m.E. eher eine Option für eine Stahlsaitengitarre).

Eines würde ich unbedingt beachten: bereits jetzt wirkt der Kopf unförmig groß. Das wird durch derartige Umbaumaßnahmen eher noch verstärkt. Wenn Du was Sinnvolles machen möchtest, solltest Du versuchen, eine hübsche Kopfplatte zu entwerfen, die optisch leichter und kleiner wirkt als die derzeitige Kopfplatte, aber natürlich mit den bisherigen Mechaniken auskommt.

Und für sehr Fortgeschrittene: öffnen und Beleistung optimieren.
LG

Beate

Benutzeravatar
Andreas Fischer
Holzkäufer
Beiträge: 123
Registriert: 28.02.2015, 05:44
Wohnort: Erkrath bei Düsseldorf
Hat sich bedankt: 5 Mal
Danksagung erhalten: 4 Mal
Kontaktdaten:

Re: Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

#4

Beitrag von Andreas Fischer » 18.04.2017, 13:36

Also ich bin bereit an der Gitarre alles auszuprobieren wobei ich sie nicht kaputt mache und etwas lerne und hinterher ein spielbares Instrument bei rauskommt, das ich nicht erst zu spielen lernen muss ;-)
Klar hängt das ab von:
- meinen handwerklichen Fähigkeiten (waren mal sehr gut, bin aber seit Jahren ungeübt und hab in letzter Zeit so einiges versaubeutelt ;.))
- meinen spielerischen Fähigkeiten ( Gitarre und "U..." kann ich)

Grund des Umbaus ist
- ich kann auf ihr kein Fingerstyle spielen, zu klein
- ich bastel gern, konnte das mal sehr gut, bin aber seit Jahren ungeübt
Sven2 hat geschrieben:
17.04.2017, 19:14
... die Gitarre mal als (Bariton-)Ukulele und dann wieder als Gitarre besaiten...
Klingt sehr gut
dann aber mit extra zusätzlichen kerben für die "U...." denn unten 2 frei, neeeee, sie soll sich schon anfühlen und spielen wie eine richtige "U..."
Sven2 hat geschrieben:
17.04.2017, 19:14
... Alternativvorschlag: Du könntest die Gitarre auch als Quartgitarre ....
noch nie von gehörrt, spielt man die ganz normal nur höher?
wie gesagt ich spiele gern und viel Fingerstyle und ich habe bei dieser kleinen nicht genug Platz

bea hat geschrieben:
18.04.2017, 01:55
Eines würde ich unbedingt beachten: bereits jetzt wirkt der Kopf unförmig groß. Das wird durch derartige Umbaumaßnahmen eher noch verstärkt. Wenn Du was Sinnvolles machen möchtest, solltest Du versuchen, eine hübsche Kopfplatte zu entwerfen, die optisch leichter und kleiner wirkt als die derzeitige Kopfplatte, aber natürlich mit den bisherigen Mechaniken auskommt.

Und für sehr Fortgeschrittene: öffnen und Beleistung optimieren.
Das mit der Kopfplaqtte fällt mir jetzt beim ´betrachten des Fotos auch auf.
An der Gitarre noch nie
Aber ich hab sie 3 Mail, 4/4, 1/2 und 1/4 ... und in der Tat, sie haben alle dieselbe Kopfplatte. :-0

Bei der Beleistung wüsste ich gar nicht wo ich anfangen sollte. Ich weiss das Leisten drin sind, ich weiss das Gitarrenbauer diesen viel Aufmerksammkeit zukommen lassen,....das wars dann auch schon mit meinem Wissen dazu

ZUsammenfassend
Mir wäre am besten damit geholfen wenn mir jemand die Abstände für den Umbau zur "Ukulele" nennen könnte
Andreas Fischer
*******************

Signatur: comming soon

Benutzeravatar
Sven
Zargenbieger
Beiträge: 1419
Registriert: 17.08.2015, 23:00
Hat sich bedankt: 426 Mal
Danksagung erhalten: 467 Mal

Re: Gitarre soll zur Ukulele werden - Brauche Rat

#5

Beitrag von Sven » 18.04.2017, 22:31

Aber ich hab sie 3 Mail, 4/4, 1/2 und 1/4 ... und in der Tat, sie haben alle dieselbe Kopfplatte. :-0
Natürlich haben sie die. Es muss ja immer eine Gitarrenmechanik hineinpassen. Und die sind nunmal genormt.
... die Gitarre mal als (Bariton-)Ukulele und dann wieder als Gitarre besaiten...
Klingt sehr gut
dann aber mit extra zusätzlichen kerben für die "U...." denn unten 2 frei, neeeee, sie soll sich schon anfühlen und spielen wie eine richtige "U..."
Wenn Du vier U-Saiten mit gleichmäßigem Abstand über die gesamte Breite des Griffbrettes haben willst, dann ist es mit zusätzlichen Sattelkerben nicht getan.
Du brauchst auch dazu passende Bohrlöcher im Steg. Und dafür wirst Du den Steg herunterholen müssen. Komm gar nicht erst auf die Idee "...vielleicht mit einem gaaaaaaaanz langen Bohrer...".
Die Steglöcher sind nämlich normalerweise nicht parallel zur Decke gebohrt, sondern leicht bergab, d.h. Richtung Schallloch bergauf. Versuch mal einen Zahnstocher in das Bohrloch der tiefsten Saite zu schieben. Dann kannst du den Winkel an der Stellung des Zahnstochers sehen.
Mir wäre am besten damit geholfen wenn mir jemand die Abstände für den Umbau zur "Ukulele" nennen könnte
Also laut Webseite von Thomann, hat die Gitarre eine Sattelbreite von 42mm. Dann schätze ich, dass die äußersten Saiten ca. 36 mm auseinander liegen.
36mm / 3 = 12mm
Das heißt, für vier Saiten muss der Abstand zwischen den Saiten am Sattel 12mm betragen. Die äußeren Kerben sind ja schon da, also musst Du nur noch zwei weitere Kerben feilen, jeweils 12mm nach innen.

Die Bohrlöcher der äußeren Saiten im Steg sind wahrscheinlich etwa 10mm weiter auseinander als die äußeren Sattelkerben, also ca. 45 mm.
45mm / 3 = 15 mm
Das heißt, für vier Saiten muss der Abstand zwischen den Stegbohrungen 15mm betragen. Die äußeren Bohrungen sind ja schon da, also musst Du nur noch zwei weitere Löcher bohren, jeweils 15mm nach innen.

Du musst das aber auf jeden Fall nochmal nachmessen, denn ich habe nur geraten und geschätzt.
Abstand der äußeren Saiten-Kerben am Sattel (von der Mitte der Kerben aus messen!).
Abstand der äußeren Saiten-Bohrungen am Steg (von der Mitte der Bohrungen aus messen!).

Denk aber daran, das Du bei einer 48er Mensur Saiten für Bariton-Ukulele brauchst!
Aber er hat geschrieben: meinen handwerklichen Fähigkeiten (waren mal sehr gut, bin aber seit Jahren ungeübt und hab in letzter Zeit so einiges versaubeutelt ;.))
[...]
neeeee, sie soll sich schon anfühlen und spielen wie eine richtige "U..."
Es gäbe da natürlich auch noch die, zugegeben recht radikale Idee, Dir einfach eine echte U..., Uuu..., Uk..., (ich schaff das!), eine echte Ukulele zu kaufen. Als Alibi kannst Du dir noch einen Sattelrohling kaufen und den Sattel für die Ukulelele dann selbst machen (aber den Orignalen behalten, für alle Fälle!)
;-)

Sven
Vom Handwerk kann man sich zur Kunst erheben,
vom Pfusch nie.
(Goethe)

Antworten

Zurück zu „Sonstige Saiteninstrumente“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 31 Gäste