Archtop die zweite - diesmal 16 Zoll mit Cutaway

[jonneck]

Das Schlagbrett kann ich nun anpassen - dazu den Hals in Position und den PU dran. Wie man erahnen kann, bringt die Kuhle in der Decke den Freigang für die Polschrauben.

Nach ein wenig Nacharbeit am Schlagbrett (PU-Schrauben stehen da an) habe ich dann die Position und Höhe gefunden und kann die halsseitige Befestigung durchführen.

Durch die Entscheidung "Cutaway und PU-Befestigung am Hals" habe ich da nur Platz für eine Schraube...... also benötige ich den Bügel.

Natürlich hätte ich den PU auch am Schlagbrett befestigen können, aber irgendwie mag ich das nicht so. Wenn man dann ohne Bügel auskommen will, muss das Schlagbrett schon sehr massiv sein, um den PU in Position zu halten - sind immerhin mehr als 100g, die da gehalten werden wollen. Und auf den Schaumstoffböppel bassseitig unterm PU stehe ich so gar nicht.....

[jonneck]

Der Bügel bekommt seinen eigenen Post - hat seinen Grund.....

Hier kann man sehen, dass ich nochmal intensiv biegen muss, um Höhe zu gewinnen.

Jetzt habe ich gebogen und das sieht jetzt auch nicht so toll aus.....

Zum Glück hatte ich noch einen zweiten da und der hat etwas mehr Luft..... nachdem ich den dann auf Höhe gebogen hatte, ist mir aufgefallen, dass ich den Halswinkel, der sich ja im Schlagbrett wiederfinden, auch noch irgendwie biegen muss - schließlich möchte ich die Befestigung ja im rechten Winkel zur Bindingkante haben.

Die Schrauben sind bewusst zunächst mal kleinere - ich möchte mal wissen, wo ich innen rauskomme und dann ggf. da noch was verstärken. Die Schraubenlöcher habe ich gegen den Bindingfräser gecheckt, das Lager läuft von der Höhe her da genau zwischen durch. Sollte also nix passieren....

Soweit passt das jetzt - die Position des Bügels am Schlagbrett brauche ich aber noch. Deswegen viel Gaffa-Tape..... Ach ja, die Potis haben auch genug Freigang zur Decke.

Ich habe wir dann die Position abgezeichnet und kleine Führungsklötzchen angeleimt.

Klötzchen - gutes Stichwort: Mir ist knapp 2mm Ahorn plus Fichtenreifchen für eine Verschraubung einfach zu wenig. Nach ein paar mal rein und raus hält nicht mehr. Deswegen noch etwas Ahorn in Verbindung mit längeren Schrauben. Auch wenn's nur für's Schlagbrett ist.....

Was mich auch immer nervt: Mit dem Maulschlüssel blind nach der Befestigungsmutter suchen..... Deswegen eine schnelle Kombination aus 2 Messingmuttern, eine U-Scheibe, Lötzinn und ein wenig Feilerei. Sozusagen eine Käfigmutter andersherum.....

Noch was ganz anderes: Zumindest in meiner Gegend (Südpfalz) hatten wir diesen Winter bis auf die eine kalte Woche immer sehr feuchtes und ziemlich warmes Wetter. Das übliche Winterproblem mit zu geringer Luftfeuchtigkeit habe ich dieses Jahr nicht - im Wohnzimmer ist die ohne Zutun 50% bei 20°......
Im Keller (60er Jahre Haus) läuft leider seit einigen Tagen der Luftentfeuchter, um dort zumindest unter 60% bei 17-18° zu bleiben. Mal eben kalte trockene Luft reinlassen funktioniert bei Dauerregen einfach nicht......

[Poldi]

Das sieht doch schon nach was aus.
Die Idee mit der Mutter ist nicht schlecht

[jonneck]

Hallo zusammen, von Sonntagabend bis heute war es nur ein wenig Kleinkram - der kommt jetzt.

So sieht die Schlagbrettbefestigung jetzt aus - das Schraubenloch im Brett habe ich auch gebohrt.

Ich habe mich dann doch anstelle der zuerst geposteten Jazzbass-Tone-Potiknöpfe für diese hier entschieden. Die sind zwar etwas höher, haben aber einen kleineren Durchmesser und das macht sie irgendwie griffiger.

Allerdings würde es der Optik guttun, wenn die Muttern versenkt wären...... und nicht nur der Optik.....

Erste Erkenntnis: Die Gewinde der Potis sind 8mm, die Muttern, die dabei sind, haben SW11 - es gibt aber in der Wühlkiste noch passende mit SW10 - nehmen wir also die kleineren.
Die Scheibe hat 12mm Durchmesser - also wäre eine 12er Senkung vom vorhandenen 8er Loch schön. Aber nicht frei Hand, sondern geführt.
Ich habe mir dann einen 12er Bündigfräser zu einem passenden Flachsenker mit 8er Zapfen umgebaut.
Das vorhandene Kugellager hat einen 4er Innendurchmesser - ich hatte noch etwas Alurohr (8/6) und Kupferrohr (6/4), dass ich zusammenprokeln konnte und dann kam das raus:

Eine Probesenkung in ein 8er Loch hat gezeigt, dass es grundsätzlich funktioniert.

Die Senkungen im Schlagbrett sind ein wenig tief, aber was soll da passieren. Eventuell klebe ich die U-Scheiben als Verstärkung ein oder ersetzte die Zahnscheiben am Potischaft (kann man nicht sehen - ist unterm Schlagbrett und bringt nur Soll-Höhe) durch ein gemeinsames Erdungsblech aus Kupfer in entsprechender Höhe.

Was auch noch zu lösen war: Die Mutter muss ja fest, also habe ich eine 10er-Nuss aus der Wühlkiste (nie Baumarkt-Kassen-Profi-Werkzeug wegwerfen - für sowas ist es immer gut) auf 12mm abgedreht. Die muss ja keine Kraft können......

Und montiert sieht das dann so aus:

Die Lackiermaske ist heute auch gekommen - morgen könnte ich dann mal an die Innenlackierung dran. Mal sehen.....

[Janis]

Die Mutter zu versenken war die richtige Entscheidung und der Weg dahin interessant Aber findest du nicht, dass die Knöpfe etwas zu „technisch“ wirken?
Wobei mir Edit nach nochmaligem hinsehen sagt, dass mein Eindruck wohl eher an der Nahaufnahme liegt. Bin gespannt wie’s abgeschraubt aus normaler Entfernung aussieht.

[jonneck]

Aber findest du nicht, dass die Knöpfe etwas zu „technisch“ wirken?

Könnte wohl sein..... aber das Angebot für kompakte gut aussehende Potiknöpfe ist echt sehr überschaubar..... und nein, keine Holzknöpfe....

[Jonas]

Hallo Frank,


Wegen Poti Könpfen, da kann ich Banzai sehr empfehlen, die haben wirklich eine riesengroße Auswahl:

https://www.banzaimusic.com/Knobs/

Auch schmal Varianten dabei, z.B. diese hier:

https://www.banzaimusic.com/Mini-Fluted/


Ansonsten vielen Dank für Deinen Baubericht, das ist schon großes Tennis!


Alles Gute!


Jonas

[moon]

Ja Banzai wäre auch meine Knopf-Dealer Empfehlung.
Schau mal die hier http://www.banzaimusic.com/Sun-Dial-Knob.html sind hübsch, wertig und schön flach, könnte ich mir sehr gut auf dem Schlagbrettchen vorstellen. Vorausgesetzt das passt noch mit der engen Potistellung.

[jonneck]

Zunächst mal Dank an Euch für die Knopf-Tipps...... da kann ich ja nochmal nach der Fertigstellung drüber hirnen....

Gestern habe ich die Innenlackierung durchgezogen - warum bin ich eigentlich jahrelang blöd und kaufe mir erst jetzt eine gescheite Atemschutzmaske - das war in einem 11qm-Raum echt angenehm.

Heute dann ein kleiner Innenschliff - einfach trocken mit 4000er Papier, dann ist es ein wenig glatter.

Danach konnte ich dann auch Decke und Boden mit Fischleim verleimen. Das darf über Nacht trocknen.

An den Hals bin ich auch noch einmal drangegangen. Neben ein wenig Übergangs-Schleiferei im Kopfplatten- und Halsfussbereich habe ich diese unschöne Stelle am Halsfuss nochmal mit Epoxy "überpfuscht".
Damit ich nicht in ungewollte Richtung Material aufbaue, habe ich mir eine kleine Schalung gebaut. Mal sehen, ob das klappt.

Am Wochenende hoffe ich, den Korpus lackierfähig zu bekommen, also Binding und Feinschliff. Schauen wir mal....

[Düsentrieb]

Sehr geil

[jonneck]

Moin......

die Epoxy-Schalung hat funktioniert, das Zeugs ist nur noch nicht voll durchgehärtet, deswegen gebe ich ihm noch eine Nacht.

Den Boden konnte ich dann auch bündig fräsen..... irgendwie habe ich den Eindruck, dass der Korpus ständig größer und kleiner wird
Nein - natürlich nicht, ich bin nur mittlerweile etwas aus der Form geraten (die Gitarre!!!!). Aber irgendwie geht es doch rein.

Das Bündigfräsen hat auch ausreisserfrei geklappt - anschließend habe ich die Klebstoffreste weggeschliffen und den letzten Überstand.

Dieser Abrieb aus der Form ging auch gut wieder weg.

[jonneck]

Anschließend habe ich den Korpus rundum auf 320er Papier geschliffen - ich weiss schon, dass ich da stellenweise nochmal ein paar Stufen zurück muss.

Wieder zurück in die Form, diesmal mit Ausichtung der Umlaufhöhe - vielleicht sollte ich irgendwann mal lernen, einen Bindingkanal händisch herzustellen. Die Ausrichterei hat sich hier und auch später bei der Decke doch ganz schön hingezogen.

Blöderweise habe ich mich etwas verpeilt - ich wollte eigentlich dieses 3lagige Binding nehmen, das ist aber nur 6mm hoch. Dann sollte man nicht tiefer fräsen.....

Zum Glück hatte ich noch 8mm hohes schwarzes auch in 1,5er Dicke da - also wird es das.

Die Deckenseite habe ich dann auch gleich gefräst. Interessant ist, dass die Zargen teilweise völlig verschwinden und das ganze nur noch an den Reifchen zusammenhängt.....

Das passt auch gerade so.....

Mit diesem Mini-Schleifklotz habe ich dann die Fräsung noch etwas geputzt.

[jonneck]

Binding kleben mag ich auch nicht wirklich - es ist gerade bei schwarzem optisch eine Riesensauerei....

Zunächst der Boden:
Dieses Mal habe ich das Binding nicht mit dem Fön warm vorgeformt - es geht, okay. Aber mit Vorformen geht es einfacher. Bei der Decke dann wieder....

Das meinte ich mit Sauerei - war wohl auch ein wenig zu viel Aceton im Spiel.....

Den groben Überstand entferne ich mit dem Hobel, wenn es kurz vor knapp ist, wechsle ich zur Mini-Ziehklinge.

Soweit bin ich für heute gekommen - ich hatte dann auch einfach keine Lust mehr.

Morgen kommt dann die Deckenseite....

[MusikMaxx]

Schöner Fortschritt

[jonneck]

So - hier kurz die Zusammenfassung von heute:

Das Epoxy am Hals war zumindest so weit ausgehärtet, dass ich mit einem scharfen Beitel den Überstand wegnehmen konnte. Der Rest kommt dann beim finalen Schliff des Halses.

Dann hat die Decke ihr Binding bekommen - Vorgehensweise wie gestern aber etwas sparsamer mit dem Aceton. War dann auch weniger Sauerei.....

Im Cutaway habe ich noch ein Stück anbauen müssen - hätte nicht gedacht, dass das hält.

Danach habe ich wie gestern das Binding mit Hobel und Ziehklinge beigearbeitet - irgendwann geht es dann nur noch mit Schleifpapier. Was dann dazu führt, dass man sich schwarzen Schleifstaub in helle Hölzer reibt.

Beim nächtsten mal eine ganz dünne Schicht Lack vor dem Bindingkleben?
Wie macht Ihr das denn?

Ich hatte dann den Hals auch noch ein letztes Mal probeweise angesetzt - passt soweit alles.

Und eine Wässerung hat das Holz auch bekommen.

Da der Lack leicht eingefärbt ist, wird das so ungefähr auf den nassen Boden hinauslaufen - dann ist der Kontrast zu dem Binding auch nicht so krass wie beim rohen doch sehr hellen Holz.

[jonneck]

Ach ja..... ich schleife fein und am Wochenende wird lackiert.

[jonneck]

So - die letzten Tage lief wenig, aber heute geht es richtig weiter.

Neben dem Feinschliff habe ich noch eine Messingunterlage für die Potis angefertigt.

Zur Vorbereitung auf die Lackierung bin ich dieses mal bis auf 1000er Papier hoch. Gestern habe ich das wenige, was abzukleben ist, auch abgeklebt.

Und heute Nachmittag durfte die erste Schicht Lack drauf - mit dem Pinsel.
Ich habe den Lack gut vorgewärmt und das macht sich mit dem 1000er-Schliff beim Streichverhalten positiv bemerkbar.
Ausserdem zieht der ziemlich schnell ein - ich konnte relativ schnell die Teile drehen und deswegen ist rundum schon was drauf. Nachher werde ich noch eine Schicht auftragen.

Ach ja, dieser Lack ist es:

https://www.ebay.de/itm/331154476163?ha ... R86v_Oq9YQ

[jonneck]

Lackfrust..... Lackfrust..... Lackfrust......

Nee, das ist nicht so meins. Vor allem, weil mir da wohl die Geduld fehlt. Bei meinen gölten Instrumenten war es auch immer so, dass ich wusste: "Jetzt wird geölt und übermorgen wird die Gitarre zusammengebaut....." .... ich versiegele da ja nur......

Ich hatte ja am Donnerstag die ersten beiden Schichten Lack drauf und am Freitagmorgen habe ich bei der Decke einen souveränen Durchschliff mit Micomesh erzeugt - 2400 ist wohl zu grob oder es war noch zu wenig Lack. Ich habe dann über den Tag mit mehreren Schichten Lack weitergemacht, aber an der Durchschliffstelle ist der Lack heller als woanders. Dass da auch ein paar kleine Krater entstanden sind, lassen wir das. Wahrscheinlich zu dicke Schichten bei zu wenig Trocknungszeit.....

Was sich auch gestern schon abgezeichnet hat: Der Palisanderbelag auf der Kopfplatte und das Schlagbrett nehmen den Lack nicht wirklich an. Hatte ich bei der Wenge bei Archtop1 auch schon.... also auch hier der Plan, den Lack abzuschleifen und Kopfplatte und Schlagbrett nur zu ölen. Ist also dann ein Instrument mit Glanzhals und Mattkopfplatte..... die Abdeckung für den Trussrod könnte dasselbe Schicksal ereilen....

Dann habe ich mir heute den Polier an der Decke gegeben - schön mit RotWeiss und 'nem Lappen. Mühsam..... Muckibude braucht danach keiner mehr. Aber es wird. Wobei ich es auch geschafft habe, an einer Stelle (ca. 1qcm) durchzupolieren. Respekt - kann bestimmt auch nicht jeder. Aber wenn man Pinselstriche wegpolieren will....

Fotografieren bringt nichts, weil man es nicht erkennen würde. Ob ich da nochmal nachlackiere oder es so lasse wird davon abhängen, was sonst so passiert. Nicht das ich da in einen Teufelskreis von Nachlackieren und nebendran wieder Durchschleifen gerate.....

Bevor ich an die Zargen gehe, muss ich die Lacknasen etwas abkratzen, das geht mit der Mini-Ziehklinge ganz gut.

Jetzt noch die Bilder von Kopfplatte und Schlagbrett nach dem Ölschliff. Solange da noch was glänzend schimmert, muss ich nochmal drüber.

Ob das helle im Schlagbrett jetzt Staub oder Politur ist? Keine Ahnung, gehe ich die Tage mal mit viel Druckluft dran, mal sehen, ob ich es damit wegbekomme. Wenn nicht, dann isses halt so.....

[Janis]

Hey, sowas ist frustrierend
Der Grund für das schlechte Haften auf Palisander könnte sein hoher natürlicher Ölgehalt in Kombi mit dem 1000er Schliff sein sein. Das ging mir bei Teakholz auch schon mal so. Wenn man direkt vor dem ersten Anstrich entfettet wird’s besser. Am besten klappt’s aber mit Schellack. Der fungiert dann als Haftvermittler. Müsste man nur testen, ob der verwendete Lack darauf gut hält. Mit „normalen“ Dosenlack gehts!
Die Ablagerungen in der Kopfplatte würde ich rausbürsten, solange sie noch nicht festgebacken sind.

[jonneck]

Kurzer Zwischenstand:
Die Ablagerungen habe ich mit Aceton rausbekommen.....
Und ich poliere weiter.....

Demnächst dann wieder mehr....

[jonneck]

Nächster Durchpolierer auf der Decke - die bekommt jetzt doch noch ein paar Lackschichten..... geht nicht anders, wenn ich den Pinselstrich nicht mehr sehen will.

Bei Boden und Zarge darf ich ihn noch sehen, das ist für mich okay. Auf der Decke aber nicht.

[jonneck]

Kommen wir mal zum Kern des Problems: Ich kann noch nicht gescheit lackieren!

Ich hatte ja diese zwei Durchpolierer auf der Decke, wovon einer an der Stelle war, wo auch der Durchschliff mit Micromesh stattgefunden hat.
Schon bei diesem war mir aufgefallen, dass ich es nicht geschafft hatte, da wieder eine gescheite Schicht Lack aufzubauen. Das hatte ich allerdings darauf zurückgeführt, dass die Farbdose schon ziemlich leer war und ich den Restlack doch ganz gut verdünnen musste.

Das war es wohl nicht...... ich Idiot hatte mit die Durchpolierer dann mit einem Filzstift (nicht permanent) umrandet, damit ich da nicht weiterpoliere. Und ich dachte mir, den wischt Du einfach weg. Jetzt weiss ich, dass recht frischer Nitrolack auch von Spiritus und Aceton angelöst wird. Diese Erfahrung war sowas von unnötig

Also habe ich großzügig mit 2400 Papier den angelösten Lack weggeschliffen. Danach neuer Lackaufbau, frische Dose unverdünnt. Es hat sich nach drei Aufträgen gezeigt, dass diese Stellen den Lack nicht mehr richtig annehmen. Ich habe versucht, das zu fotografieren, aber man sieht es wohl eher nicht. Es sind diese hellen Stellen.....

Ich versuche es mal zu schildern: Es sieht so aus, dass ein ganz dünner eher matter Film drauf ist, sich aber die eigentliche Schicht um die nachlackierte Stelle herum aufgebaut hat.....

Woher das kommt? Zu schnell, nicht richtig ausgelüftet nach dem Nachschleifen, Dummheit und Unvermögen??? Wohl von allem etwas.....
Es rächt sich jetzt ein wenig, dass ich Lackieren nicht an Probestücken (oder Brettgitarren ) geübt habe. Wobei ich auch nicht glaube, dass ich dabei dann gezielt diese Durchschliffe und Durchpolierer produziert hätte, um daran die Reparatur zu üben......

Jetzt hatte ich zwei Möglichkeiten:
(1) Ich schleife die komplette tief genug ab, dass ich auf frischem Holz wieder neu anfangen kann.
(2) Ich versuche, die Übergänge so gut wie möglich hinzupolieren bzw. erstmal vorsichtig zu MicroMeshen und lebe damit.

Da die Zargen und Rückseiten tendenziell auch eher zu wenig Lack haben (da kann ich aber mit Pinselspuren und leichten Durchpolieren leben) und ich diverse andere Stellen an der Gitarre habe, die auch nicht so schön sind, habe ich mich für (2) entschieden.
Wird auch niemanden überraschen, der meine anderen Eigenbauten bzw. die Bauberichte kennt.

Ich bin dann heute Abend damit ein gutes Stück vorangekommen. Handpolitur schickt nur leider schöne Grüße an die Sehnen.....


Was macht eigentlich der Hals? Hier habe ich den Lack nur etwas "glatter" poliert, diese leichte Pinselstrich-Habtik der Halsrückseite mag ich ganz gerne.
Ausserdem habe ich noch die Bundschlitze mit Möbelwachs verschlossen - das mache ich mit dem Lötkolben (niedrige Temperatur!!!) leicht flüssig und schmiere es in die Schlitze. Danach reibe ich das Wachs einfach mit einem Lappen ab.

Ja, der Hals hat Lackfehler..... da sitzt aber später das Pickguard......

Für den Seelenfrieden haben Griffbrett, Schlagbrett und Kopfplattenvorderseite noch ein wenig Öl bekommen.

[Janis]

Auf den Fotos ist das schwer zu erkennen. Du meinst die leicht helleren Stellen auf Bild 2 und 3 richtig?
Vllt hilft es mit eher gröberem Papier ranzugehen? Bei 2400 nimmt man ja nur ein Jota-Meter ab. Dann ist es zwar glatt aber die Schadstellen noch nicht ausgemerzt. . Für Zwischenschliff hatte ich jetzt eher an halbe oder noch weniger der Körnung gedacht.
Da ich genau diese leidigen Probleme schon all zu oft hatte, kann ich deinen Frust nachvollziehen…
Schleifst du nicht vorher matt bevor du polierst? So wie der Lackauftrag auf der Halsseite aussieht, stelle ich mir ein händisches glattpolieren von der Ausgangslage als echte Folter vor

[Poldi]

Ich bin zwar auch kein Profi was die Lackiererei angeht, aber ich denke auch das du zu fein schleifst. Irgendwie fehlt dem Lack dann die Haftung, bzw. so wie Janis es geschrieben hat ist die Schadstelle noch nicht beseitigt.
Ich schleife vor dem Lackieren bis max. 500er und die Zwischenschliffe mache ich auch bis max. 800er. Bei den letzten Schichten vielleicht bis 1200er.

[jonneck]

Ich glaube, dass Ihr recht habt - ich habe zu fein geschliffen.

Grundsätzlich stand bei dem Lack etwas von 2-3 Aufträgen und dann glänzt es schön...
Und nix von Zwischenschliff.....

Ich werde zukünftig weniger fein schleifen, mindestens 3 Schichten auftragen und dann mit MicroMesh größer 5000 drangehen. Und danach entscheiden, ob ich poliere oder noch eine Schicht auftrage. Und dasselbe beim Hals....

Bei diesem Projekt werde ich allerdings einfach so weitermachen - zum Glück sind diese Stellen in einem Bereich, wo man für späterer Nacharbeiten fast die Saiten drauflassen kann....

Bevor ich mich inn diese Nacharbeit stürze, möchte ich wissen, dass die Gitarre statisch hält und auch vernünftig klingt. Also demnächst dann mal die Halsverleimung und der Zusammenbau samt Bundabrichtung ect.
Wenn es da "knack" macht oder das Ding irgendwie eine tote Katze ist, dann steht die Optik der Decke doch sehr weit hinten an.....