Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

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Moderator: jhg

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viento
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Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#1

Beitrag von viento » 04.06.2018, 11:51

Ich bin am Bau eines offenen 12-saitigen Kopfes
und bin mir nicht ganz sicher, ob die Stärken der Teile ausreichend sind.
Das Cedro Holz des Brettes für den Hals ("normale" Mensur- 64,**cm) ist ca. 25 mm dick.
Die Kopfplatte ist aus Ostindischem Palisander.

Fragen:
1.) Ein Halsstab reicht ...oder besser zwei?

2.) Die beiden äußeren Streben sind ca. 7 bis 8mm dick und haben wegen der Mechanikenplatte (18mm breit) eine Tiefe von ca. 20 mm.
Sind die dick genug? ( Ich habe sie mit den roten Pfeilen markiert)

Die innere Holzstrebe ist ja zwischen 15 mm und unten um die 22mm breit, dick auch ca. 20mm.

3.) Ist "Titebond" für das Verleimen von Kopfplatte und Hals (14-15 °) ausreichend? Alternativ...?

Danke für Tipps, Hilfe + Kommentare!

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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#2

Beitrag von thoto » 04.06.2018, 12:06

Hi,

zu 1) Eine reicht völlig, zwei bringen dich eher in Schwierigkeiten, da sich bei ungenauer Einstellung der Hals sogar leicht drehen könnte
zu 2) leider kann ich den Bild nicht sehen... :-(
zu 3) Titebond (classic?) ist super (und mehr aus als das Holz drumherum), vorausgesetzt, die Klebeflächen liegen spaltfrei aufeinander auf. Titebond ist nicht spaltfüllend. Also ist genaues Fügen angesagt.

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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#3

Beitrag von capricky » 04.06.2018, 12:56

Ich halte Cedro nicht für eine Steelstring geeignet, schon gar nicht für eine 12- saitige mit Fensterkopfplatte.
Selbst bei klassischen Gitarren ist Cedro wohl das Halsholz mit den häufigsten Kopfplattenbrüchen, vor drei Wochen hatte ich den letzten auf dem Tisch.

capricky

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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#4

Beitrag von viento » 04.06.2018, 13:00

Hallo thoto, vielleicht kommt das Bild hiermit:
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#5

Beitrag von viento » 04.06.2018, 13:02

capricky hat geschrieben:
04.06.2018, 12:56
Ich halte Cedro nicht für eine Steelstring geeignet, schon gar nicht für eine 12- saitige mit Fensterkopfplatte.
Selbst bei klassischen Gitarren ist Cedro wohl das Halsholz mit den häufigsten Kopfplattenbrüchen, vor drei Wochen hatte ich den letzten auf dem Tisch.

capricky
Was würdest Du dann nehmen?
Mahagoni ist härter, Cedro ist natürlich weicher hat aber längere Fasern.

Wahrscheinlich wäre da ein kleinerer Verleim-Winkel von Kopf und Hals noch stabiler, evtl. 13 oder 14 Grad.

Ich werde die beiden äußeren Streben ca. 8mm breit machen und die Schrauben der Tunerplatte so kurz halten wie es geht.
Der Halsstab wird vom Schallloch aus gedreht.
Dann wird die Schräge der Kopfplatte (vom Winkelschnitt) oben auf die des Hals-Stückes geleimt und bekommt noch eine Kopfplatte aus Palisander und das Ebenholz Griffbrett als letztes obendrauf. Das erscheint mir sicherer. Ich weiß aber, daß die Gitarre nicht umfallen darf - wie früher meine erste 12-saitige Hoyer mal in der Kneipe - und daher sicher im Koffer liegen soll. :D
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#6

Beitrag von maxinferno » 04.06.2018, 22:22

Ich dachte Martin verwendet bei seinen Steel Strings teilweise auch Cedro? Bei meiner letzten Kontragitarte hab ich Cedrella fissilis verwendet. Saitenzug ist hier für die Basssaiten 7,5kg x 9 + die ca 35 kg vom diskant. Querschnitt der beiden Hälse allerdings 40x15 mm und 45x22(Diskanthals mit Birnengriffbrett und 12x6er Wenge-Streifen).Nach zwei Jahren hat der Hals, oder die Hälse etwas nachgegeben. Nur so meine Erfahrungen mit cedro bei stärkerem Saitenzug.
Evtl würde bei dir ein Spannstab und zwei Carbonstäbe ausreichen.
Gruß
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#7

Beitrag von capricky » 04.06.2018, 22:38

maxinferno hat geschrieben:
04.06.2018, 22:22
Ich dachte Martin verwendet bei seinen Steel Strings teilweise auch Cedro?
Wir verkaufen auch Martins. Halsholz ist in der Regel "selected hardwood! :D

Also ich würde Ahorn für den Hals nehmen (Rickenbacker) oder Sapeli, bzw Macoré, wenn es rotbraunes Holz sein soll

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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#8

Beitrag von viento » 04.06.2018, 23:41

Ihr habt mich fast überzeugt:

Die etwas hochpreisige Slotted-Headstock 12-String RS von Guild hat ´nen Mahagony-Neck und viele andere 12-saitige mit geschlossenen Kopfplatten auch.
Dazwischen gibt es natürlich auch Maple-Necks, und das nicht nur bei elektrischen... bei Maton haben die auch noch Australian Blackwood.
Ich lege mal das Cedrobrett ins Regal und sehe mich mal intensiv nach einem nicht zu teueren Mahagoni-Halsblank um.
Tipps für eine gute Quelle hat evtl. hier jemand für mich, denke ich.

(danke1)
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#9

Beitrag von Sven » 04.06.2018, 23:42

Cedro ist meiner Meinung nach eine gute Wahl und völlig in Ordnung. Auch Titebond als Leim ist völlig in Ordnung.

Sind die Maßangaben aus Deinem Plan oder hast du bereits so gesägt?
Ist der Kopf inklusive Palisander-Platte 20mm dick? Wenn ja, dann erscheint mir das zu wenig.


Sven
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#10

Beitrag von viento » 05.06.2018, 01:09

@Sven: Die Maßangaben sind geplant, gesägt hab ich bisher noch nicht.
Die Grundplatte der Mechaniken ist 18mm breit, daher muß der Kopf etwas dicker werden.
Ich hatte an ca. 20mm gedacht plus die ca.2mm Palisanderplatte darüber.
Aber ich könnte natürlich auch mehr Stärke lassen,
denn das Cedrobrett hat eine Stärke von 25mm.
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#11

Beitrag von DoppelM » 05.06.2018, 07:38

Nebelheim hat günstige und gute Mahagoni Neckblanks.
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#12

Beitrag von Sven » 05.06.2018, 20:42

viento hat geschrieben:
05.06.2018, 01:09
@Sven: Die Maßangaben sind geplant, gesägt hab ich bisher noch nicht.
Die Grundplatte der Mechaniken ist 18mm breit, daher muß der Kopf etwas dicker werden.
Ich hatte an ca. 20mm gedacht plus die ca.2mm Palisanderplatte darüber.
Aber ich könnte natürlich auch mehr Stärke lassen,
denn das Cedrobrett hat eine Stärke von 25mm.
20mm plus Furnierplatte klingt gut. Mit einer zusätzlichen Furnierplatte auf der Rückseite solltest du ganz auf der sicheren Seite sein.
Ob Cedro oder Mahagoni ist letzlich eher eine Geschmacksfrage. Ich nehme Cedro, weil ich so auf den Duft stehe...
:-)

Sven

P.S.: Hast du in Deinem Plan mal die Saiten eingezeichnet, mit ihrem Verlauf vom Sattel bis zu den Walzen der Mechaniken? Ist bei zwölf Saiten sicher ganz hilfreich schon vorher zu sehen wo es eng wird. Die meisten Mechaniken haben nämlich die Bohrung für die Saite in der Walze immer an der selben Stelle.
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Re: Frage zu offenem 12-saitigem Kopf

#13

Beitrag von viento » 06.06.2018, 00:27

Danke für das "PS"!
Die genaue Planung mit den Saiten mache ich ,bevor ich die Fenster säge und wenn ich
die Maße und Lage des Griffbrettes durchdenke. Das muß sowohl für einen griffigen Start beim Sattel als auch an die vorhandenen Löcher im schon vorhandenen angeleimten Steg angepaßt werden.
Daß die Walzen die Löcher immer an der gleichen Stelle haben ist leider bei meinen so. Ich gucke sie mir mal genau an, ob evtl. eine andere Bohrung sinnvoll wäre...
Freundlicher Gruß!

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