Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

Moderator: jhg

Antworten
Marvin
Neues Mitglied
Beiträge: 4
Registriert: 30.05.2011, 21:41
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#1

Beitrag von Marvin » 11.06.2011, 13:49

Hallo hab da mal ne Frage an die erfahrenen Gitarrenbauer unter euch. Normalerweise stelle ich meine Sättel und Stegeinlagen aus Knochen her oder kaufe die vorgefertigten aus diesen komischen grauen Tusq. Nun hab ich im internet gesehen das es auch Sättel aus Ebenholz für Klassische Konzertgitarren gibt. Hat jemand damit erfahrungen gemacht. Hab nämlich noch Ebenholzreste für Sattel und Stegeinlage da. Könnte ich die für eine Stahlsaitengitarre verwenden oder wäre es doch besser die aus Knochen zu fertigen? (think)

Gruß
Marvin

Benutzeravatar
Hohlbauer
Neues Mitglied
Beiträge: 49
Registriert: 28.05.2011, 16:56
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#2

Beitrag von Hohlbauer » 11.06.2011, 14:01

...in Kombination mit Null-Bund wäre das mal einen Versuch wert. Habe sowas mal an einer Kinder-Konzertgitarre (ebenfalls mit Nullbund) gemacht und bisher gab es keine Schwierigkeiten. Die Kombination Stahlsaiten und ohne Nullbund könnte Schwierigkeiten machen; ist allerdings nur ein Bauchgefühl.
Traditionell sind bei F-und A-Mandolinen die Stege aus Ebenholz. Banjos haben ebenfalls oft Stege aus Holz. & Bei Geigen sind die Stege aus Ahorn, und die Sättel aus Ebenholz?? ... Soviel dazu.

Gruß
Daniel

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#3

Beitrag von clonewood » 11.06.2011, 16:32

die Nick Lucas Modelle von Gibson hatten z.T. Ebenholzsättel ..... nur um ein Beispiel zu nennen ......es gibt bestimmt mehrere Beispiele....

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#4

Beitrag von Gerhard » 11.06.2011, 16:36

Kontrabässe auch.. Bei Stahlsaitengitarren könnte ich mir aber vorstellen, dass sich Ebenholz eher schnell abnützen könnte.. nur um mal die Diskussion anzuheizen ;)
lg

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#5

Beitrag von clonewood » 11.06.2011, 16:39

eventuell ergänzt sich die Abnutzung ja prächtig mit der Abnutzung der Bünde.... :?:

Benutzeravatar
gitarrenmacher
Zargenbieger
Beiträge: 1020
Registriert: 27.04.2010, 09:46
Hat sich bedankt: 41 Mal
Danksagung erhalten: 117 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#6

Beitrag von gitarrenmacher » 12.06.2011, 20:07

Ich habe mal eine Taylor Promoveranstaltung besucht, Endorser war Beppe Gambetta. Bei dessen Steelstring war die Brücke geteilt, 1/3 Ebenholz 2/3 Knochen. Ich weiss zwar nicht warum, aber wenn der Chef das gut findet könnte es einen positiven Effekt haben.
Munterbleiben
Christian
Munterbleiben
Chrischan
www.gitarrenmacher.de

Never underestimate the stupidity of idiots

Benutzeravatar
Otz
Ober-Fräser
Beiträge: 655
Registriert: 23.04.2010, 13:57
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#7

Beitrag von Otz » 12.06.2011, 21:37

Welches Drittel war aus Ebenholz? Das am Diskant oder am Bass?

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#8

Beitrag von maxinferno » 14.06.2011, 23:25

..auch einige Archtops haben Stege aus Ebenholz bzw. Hard Rock Maple.Ich kann bis jetzt (1,5 Jahre) keine Abnutzung feststellen.

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#9

Beitrag von Gerhard » 14.06.2011, 23:30

maxinferno hat geschrieben:..auch einige Archtops haben Stege aus Ebenholz bzw. Hard Rock Maple.Ich kann bis jetzt (1,5 Jahre) keine Abnutzung feststellen.
Also deine? Sehr schön...

Benutzeravatar
maxinferno
Ober-Fräser
Beiträge: 609
Registriert: 26.04.2010, 09:10
Wohnort: LK Miesbach
Hat sich bedankt: 2 Mal
Danksagung erhalten: 5 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#10

Beitrag von maxinferno » 14.06.2011, 23:33

liz hat geschrieben:Also deine? Sehr schön...
Danke,Danke!
...kaufen könnte ich mir keine, aber wenn ich eh schon Gitarrenbau als Hobby hab... :D

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#11

Beitrag von Herr Dalbergia » 15.06.2011, 19:29

Hoi, ich habe bei einer SS einen Sattel aus Ebenholz verwendet, klingt anders, Abnutzungserscheinungen sind nach ca. 5 Jahren keine ersichtlich.

mfg alex

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#12

Beitrag von Gerhard » 15.06.2011, 19:36

Herr Dalbergia hat geschrieben:klingt anders
Hi Alex, und "wie" anders? Reine Neugier..

Benutzeravatar
Herr Dalbergia
Zargenbieger
Beiträge: 1665
Registriert: 23.04.2010, 23:10
Hat sich bedankt: 32 Mal
Danksagung erhalten: 156 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#13

Beitrag von Herr Dalbergia » 15.06.2011, 19:51

hahah, wußte ich doch das sowas kommt, aber das es so schnell geht...

schau mal, ich kann jetzt versuchen dir erstaml zu erklären wie die gitarre vorher klang, was ich mocht was nicht , warum ich dann den sattel gewechselt habe und warum ich mich für ebenholz entschieden habe. Dann noch versuchen das jetzige klangbild zu beschreiben und dann die differenz zu betiteln...hm.....

Ok, ganz plakativ: leiser, schöner, holziger, mehr dunkelrot als ockergelb

ODER du schnappst dir die nächste klampfe in deiner umgebung schmeißt den alten sattel runter und hast einen aus Ebenholz drauf.
Vorher bitte neue saiten aufziehen, stimmen einstellen spielen usw, und dann beim ebenholzsattel die gleichen neuen saiten drauf einstellen spielen.

Und dann selber vergleichen!!!!!!!

mfg alex

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#14

Beitrag von Gerhard » 15.06.2011, 19:52

Herr Dalbergia hat geschrieben: Und dann selber vergleichen!!!!!!!
Gute Idee, wird bestimmt mal gemacht! ;)

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#15

Beitrag von clonewood » 15.06.2011, 20:20

ich muss nun dringend mein Pockholzsättelchen wiederfinden...

Bild

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#16

Beitrag von Gerhard » 16.06.2011, 12:26

Nur mal theoretisch.. Könnte man den Faserverlauf nicht auch quer, also entlang des Saitenverlaufs nehmen? Erscheint mir fürs Gleiten der Saiten irgendwie logischer..

Benutzeravatar
clonewood
Moderator
Beiträge: 5922
Registriert: 23.04.2010, 19:11
Wohnort: aufm Dorf
Hat sich bedankt: 13 Mal
Danksagung erhalten: 115 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#17

Beitrag von clonewood » 16.06.2011, 12:37

interessante Frage......bricht halt schnell

wie wäre es mit einem Hirnholzsattel (bricht auch schnell) für noch längere Haltbarkeit ...... man kann den Sattel ja noch unterseitig einnuten um dort gewohntes Längsholz für mehr Stabilität einkleben....

polytune
Holzkäufer
Beiträge: 175
Registriert: 26.04.2010, 04:33
Hat sich bedankt: 10 Mal
Danksagung erhalten: 8 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#18

Beitrag von polytune » 16.06.2011, 12:40

Bei einer Archtop mit Nullbund habe ich mal einen Ebenholzsattel längs der Faser eingebaut. Durch den Saitenzug wurde er gespalten.
Vor allem an den Rändern ist das gefährlich. Ich kann das nicht empfehlen.

Benutzeravatar
Gerhard
Moderator
Beiträge: 5274
Registriert: 03.05.2010, 14:19
Wohnort: Zell am See
Hat sich bedankt: 653 Mal
Danksagung erhalten: 576 Mal
Kontaktdaten:

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#19

Beitrag von Gerhard » 16.06.2011, 12:43

Dass er brechen könnte war auch mein Gedanke.. aber andererseits, wenn er gut am Boden der Sattelkerbe aufliegt, sollte wohl nichts passieren? Oder haben die Saiten so eine arg spaltende Wirkung?

Edit.. Aha, danke polytune!

mehr_holz
Holzkäufer
Beiträge: 109
Registriert: 13.12.2010, 16:55
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#20

Beitrag von mehr_holz » 17.07.2011, 14:35

Ich habe meiner Western eine Stegeinlage aus Ebenholz geschnitzt. Nach einem Jahr keine Abnutzungserscheinungen.

Sättel habe ich auch schon aus Ebenholz gemacht, aber nur mit querem Faserverlauf.

Benutzeravatar
bea
GBB.de-Inventar
Beiträge: 6008
Registriert: 06.05.2011, 11:28
Hat sich bedankt: 164 Mal
Danksagung erhalten: 377 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#21

Beitrag von bea » 17.07.2011, 18:11

Mein 5-saitiger Bass besitzt einen Holzsteg aus Katalox, Sattel ebenso. Auch dieses Material spaltet gerne, wenn die Saiten parallel zur Faser laufen. Sogar mit Basssaiten.

Ansonsten habe ich noch zwei Archtops mit Holzstegen (Palisander industriell gefertigt und Ahorn selbstgeschnitzt) Beide haben mehr als 1/4 Jahrhundert auf dem Buckel und sind noch einwandfrei. Trotz 13-er Flatwounds. An Holzsättel habe ich mich noch nicht getraut, sehe aber keinen Grund, wieso das nicht funktionieren sollte. Bei Violinen ist der Sattel doch auch aus Ebenholz... der Druck dürfte wegen der kleineren Abmessungen und des großen Saitenwinkels trotz der geringeren Saitenspannung mindestens vergleichbar sein.
LG

Beate

Benutzeravatar
12stringbassman
GBB.de-Inventar
Beiträge: 5211
Registriert: 25.04.2010, 09:29
Wohnort: Lkr. EBE
Hat sich bedankt: 350 Mal
Danksagung erhalten: 227 Mal

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#22

Beitrag von 12stringbassman » 17.07.2011, 19:17

Mein Schrumpfkopf hat hinter dem Nullbund einen Sattel aus Ebenholz, Faser quer zur Saite. Ursprunglich sollte es ein mehrteilig mit Ahornfurnier gesperrtes (also wirklich kreuzweise verleimtes) Teil mit Hirnholz nach oben werden. Ich hab's aber irgendwie verseppelt und nun ist es so. Hält auch.
"Denken ist wie googeln, nur krasser!"

Benutzeravatar
kontra
Neues Mitglied
Beiträge: 18
Registriert: 01.09.2011, 23:10
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 0

Re: Sattel und Stegeinlage aus Ebenholz?

#23

Beitrag von kontra » 13.09.2011, 20:52

Obersattel aus Ebenholz für Nylonsaiten ist gar kein Problem. Fasern quer dass es ihn nicht spalten kann.
Beim Untersattel sieht es da schon anders aus. Der ist ja viel dünner und wenn man Längsholz nimmt bricht er wahrscheinlich einfach knapp über dem Steg auseinander. Da würde ich Knochen auf jeden Fall vorziehen.

Antworten

Zurück zu „Akustische Instrumente“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 49 Gäste