Reifchen von A -Z

Alles zu akustischen Gitarren und Bässen

Moderator: jhg

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Reifchen von A -Z

#1

Beitrag von clonewood » 28.04.2010, 21:04

zunächst die Vorstellung einiger konventioneller und unkonventioneller Arten.....

Tentellones

hier ein Test von mir mit Tentellones am Stiel
reifchen2_1032.jpg
reifchen1_9284.jpg

A4 Kerfing

http://www.ryanguitars.com/theworkshop/ ... erfing.htm
sehr beweglich, optimal für Cutaways und schön in der Taille
hier ein Test mit einer selbstgeschnittenen Ziehharmonika und die Überlegung zusätzlich eine Furnierkappe aufzusetzen
lining_001_9570.jpg
lining_002_4485.jpg
lining_003_8727.jpg
lining_004_599.jpg
lining_005_4709.jpg

Biegeholzreifchen

http://www.biegeholz.com/tl_files/xylot ... z-2008.pdf wegen ungünstigen Quelleigenschaften nicht zu empfehlen....
Biegeholz: 20% gestaucht (maximales Arbeiten in Längsrichtung 1% = 7 mm auf 70 cm bei einem Feuchtegefälle von 15 auf 6%)
normales Holz: Arbeiten in Faserrichtung 0,1 bis 0,3 % maximal bei einem Feuchtegefälle von 30 auf 0% ....also praktisch 0% Längenveränderung in einer normalen Gitarrenumgebung....


capped linings

.......Charles Fox setzt sie ein
cfox011.jpg
cfox010.jpg
massive Rreifchen

(momentan kein Bild)


geschlitzte Reifchen
reifchen.jpg

reverse kerfing
reversed.jpg

Biegesperrholzreifchen

biegesperrholz_1404.jpg
laut Herstellerangaben (Sperraflex) lässt sich 5mm Ware auf maximal 8 cm Radius biegen

Aussenreifchen

im Gitarrenbau unkonventionell...zu finden bei Kontrabässen oder Cellos
Sind die Reifchen ein notwendiges Übel im Innenraum?


Zip-Shaping-Lining
Das Zip-Shaping ist für alle Plattenwerkstoffe geeignet. Auch können unterschiedliche Holzsorten kombiniert werden. Erfolgreich getestet wurde die Technik bislang für MDF-, Sperrholz- und Massivholzplatten. Zur Berechnung der Kerbgeometrien für die gewünschten Biegeradien steht eine spezielle Software zur Verfügung. Ein erstes Anwendungsbeispiel ist der „ZipChaise“ vom Designbüro schindlersalmerón. Derzeit wird das Zip-Shaping von den Entwicklern bei designtoproduction aus der Schweiz weiterentwickelt, um auch besonders enge Biegeradien realisieren zu können.
also auch Kategorie unkonventionell...hoher Aufwand ...... noch nie an Gitarren gesehen

http://www.modulor.de/blog/?p=316

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Re: Reifchen von A -Z

#2

Beitrag von clonewood » 28.04.2010, 21:19

dann schwenke ich nun über zu den Materialien für konventionelle Reifchen

es gibt eigentlich nicht viel zu sagen...

man findet Fichte, Linde, Mahagoni, Cedro, Limba...etc.....also nicht zu schwere Hölzer

es gibt Reifchen mit verschiedenen Profilen fertig zu kaufen..........Dreieck, oder gerundet

man kann sie sich aber auch selbst schneiden..... entweder in einer Sägelade (ähnlich einer Bundschlitzsägeeinrichtung) oder maschinell
(hier stehen dann die Links zu den zukünftig vorgestellten Jigs im Werkzeugboard)

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Re: Reifchen von A -Z

#3

Beitrag von jhg » 30.04.2010, 15:24

Ich häng mich mal an deinen Thread:

Für meine Gitarren verwende ich sog. "reversed kervings" - bei diesen Reifchen sind die Schlitze auf der Zargenseite. Der Vorteil dabei ist die höhere Steifigkeit nach dem Verleimen und eine saubere Oberfläche an der Innenseite.
Damit man nicht jeden einzelnen Schnitt von Hand machen muss, hab ich eine kleine Vorrichtung für die Bandsäge gebastelt. Hier im Video zu sehen:
http://www.youtube.com/watch?v=YPN9aBmY5yg

Jörg

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Re: Reifchen von A -Z

#4

Beitrag von pl-guitars » 30.04.2010, 19:23

Super Übersicht bisher....

von mir noch 2 Minitips:
1. Reversed Kerfing im Foxbender vorbiegen, verhindert lästiges Brechen....
2. Muddi's Maßband sagt wie lang die Kerfings abgesägt werden wollen 8)
massband.jpg

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Re: Reifchen von A -Z

#5

Beitrag von elektrojohn » 03.05.2010, 20:21

@jhg: also deine "kleine Vorrichtung", die Du da "gebastelt" hast - genial!

Rrreschbeckt & Gruß
Christian
Mein aktuelles Projekt: keins! :( und fertige: 12-StringSemi-Akustik,
Steelstring, Dreadnought, 2 Ukulelen

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Re: Reifchen von A -Z

#6

Beitrag von clonewood » 09.07.2011, 18:55

verwendet man Tentellones konventionelle oder A4 Reifchen so ist ein Zargenkranz (also ohne Decke u. Boden) auf Druck und Zug noch recht beweglich...

verwendet man reversed, massive oder capped linings so wird der Zargenkranz sehr starr

was ist nun gut?

wenn ich mir die hygroskopischen Eigenschaften von Holz vor Augen halte und damit welche Minima und Maxima bei Decken- bzw. Bodenbreiten von um die 400 mm potentiell möglich sind, könnte man eventuell einem etwas beweglicheren Zargenkranz leichte Vorteile in Bezug auf die Minimierung der Gefahr von Rissbildung an Decken und Böden einräumen...oder liege ich da falsch?...sicherlich wirkt auch viel dieser Energie auf die Wölbungsstärke.....

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