Kompensation

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Kompensation

#1

Beitrag von spieglein » 24.04.2011, 12:42

Hallo!
Ich habe hier zwei Bücher vor mir liegen. Einmal das bekannte "Kochbuch" und dann das "build your own Acoustic Guitar" von Kinkeead.
Da sind die Maße für die Stegkompensation einmal mit 3,8mm und einmal mit 2mm angegeben.
Was nehmt Ihr als richtiges Maß an? (damit ich mir dann vieleicht aus fünf Möglichkeiten was aussuchen kann :? ) Oder gibt es irgend eine Möglichkeit, das auszutesten?

lg Martin

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Re: Kompensation

#2

Beitrag von Herr Dalbergia » 24.04.2011, 13:26

Frohe Ostern!

Hm, das ist so eine Sache mit der Kompensation, sie hängt von den Saitenstärke, dem Aufbau der Saite, der Höhe der Saiten über den Bünden, also die Saitenlage und noch anderen faktoren ab. Nun wird ein Akustik-Steg auf die Decke geklebt, ist also unbeweglich und damit die Kompensationszugaben nicht mehr veränderbar.

Man kann nun hergehen und immer die Gleichen Saiten verwenden und immer die Gleiche Saitenlage "bauen" um damit dann die benötigte Kompensation empirisch zu ermitteln und beizubehalten. Hm....will ich daß? Was macht mein Kunde in 10 Jahren mit der Gitarre?

Eine andere Möglichkeit wäre, bewegliche Stegeinlagen, Saitenauflagen am Steg zu verwenden, oder auch eine recht breite Knocheneinlage am Steg welche dann passend gefeilt werden kann.

mfg alex

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Re: Kompensation

#3

Beitrag von spieglein » 25.04.2011, 08:12

Danke für die Ostergrüße und für die Antwort.

Dann bin ich, wenn ich im Sinn habe dünne Seiten aufzuziehen, eher mit 2mm im richtigen Bereich.

lg Martin

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Re: Kompensation

#4

Beitrag von gitarrenmacher » 25.04.2011, 11:29

Hallo Martin,
hier meine Erfahrungswerte für Stahlsaitengitarren.
Ich baue Mensuren von 630-645mm. Als Standartbesaitung wähle ich 011er oder 012er Saiten.
Bei der kurzen Mensur wähle ich eine Kompensation von 3,5mm bei der langen 3mm. Die Stegeinlage stelle ich 3,2° schräg.
Der Messpunkt für die Kompensation liegt zwischen D und G Saite in der Mitte der Stegeinlage. Wenn du eine Stegeinlage mit 2,5mm Breite nimmst, kannst du, wie von Alex beschrieben, noch ein bisschen anpassen. Ich werde bei meinen neuen Modellen eine 3mm Einlage verwenden.
Eine Martin D ist mit 2,54mm (1/10 Zoll) kompensiert. Das ist imho zu kurz.
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Re: Kompensation

#5

Beitrag von clonewood » 25.04.2011, 15:15


polytune
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Re: Kompensation

#6

Beitrag von polytune » 25.04.2011, 16:09

Hallo Martin,

ich ermittle den genaue Stelle für den Steg indem ich Saiten meine Wahl aufziehe und an einem provisorischen Archtopsaitenhalter. Im Prinzip reicht ein Brett mit 6 Löchern für die Saiten und 2 für eine gute Drachenschnur o.ä um das Ding am Gurtpin festzumachen. Vorsicht Kante Decke/Zarge mit einem L förmigen Blech oder Holz vor Einschneiden schützen!
So kann ich die anzuleimende Bridge hin und her schieben und die Oktavreinheit mit Flageolet-Ton und gedrückter Saite am 12.Bund testen und überprüfe das Ganze noch mit einem chromatischen Stimmgerät. Mir erscheint das auf die jeweilige Gitarre bezogen sicherer, als im Trüben zu messen.

Grüße Stefan
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Re: Kompensation

#7

Beitrag von clonewood » 25.04.2011, 16:41

dieser Link könnte auch hilfreich sein...

http://www.gitarrebassbau.de/viewtopic.php?f=42&t=412

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Re: Kompensation

#8

Beitrag von spieglein » 25.04.2011, 20:58

Danke,
das mit dem hinten befestigten Seitenhalter ist eine tolle Idee. Ich denke so was werde ich versuchen. Es wird halt warscheinlich ein Brett mit sechs Löcher.

Liebe Grüße und eine schöne Arbeitswoche
Martin

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Re: Kompensation

#9

Beitrag von capricky » 25.04.2011, 21:42

Wichtig ist bei den ganzen Hilfsvorrichtungen, das die frisch aufgezogenen Saiten am Sattel und Hilfssteg "gerade gebogen" werden. Das gilt speziell für die umwickelten Saiten mit Schwerpunkt dicke E-Saite. Wer das vergisst, setzt den Mensurpunkt 2-3mm daneben (zu weit "nach hinten"). Das gilt allgemein genauso bei der Oktavreinheitseinstellung nach bspw. dem Saitenwechsel. Je dicker die Saite(n), desto deutlicher der Effekt

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Re: Kompensation

#10

Beitrag von clonewood » 26.04.2011, 13:35

deshalb funktioniert diese Methode vorzüglich...

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bzw.....die Methode mitdem Intonator

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Re: Kompensation

#11

Beitrag von capricky » 26.04.2011, 16:03

clonewood hat geschrieben:deshalb funktioniert diese Methode vorzüglich...

bzw.....die Methode mitdem Intonator
Ich weiß nicht, ob ich richtig verstanden worden bin, aber das ist ein allgemeines "Problem", also gilt das auch hierbei. Wenn als dicke E-Saite bspw. eine 0.56er Saite frisch aufgelegt ist und gestimmt ist, dann soll man nicht glauben, daß man sofort den korrekten Kompensationspunkt gefunden hat (Flageolett gegen gegriffenen Saite am 12, Bund), wenn das Stimmgerät "ok" sagt. Die Biegesteifigkeit der Saite läßt sie deutlich in einem Bogen über den Sattel und Steg bzw der provisorischen Auflage ragen. Dieser Bogen muss gerade gedrückt werden (mit dem Daumen). Macht man das nicht, kann es passieren, daß man den korrekten Kompensationspunkt um 2-3mm verfehlt hat. Bei dünneren Saiten ist dieser Effekt nicht so ausgeprägt, sollte aber dennoch berücksichtigt werden.

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Re: Kompensation

#12

Beitrag von clonewood » 26.04.2011, 20:23

ah...jetzt hat es bei mir klick gemacht...

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Re: Kompensation

#13

Beitrag von wasduwolle » 26.04.2011, 20:29

Cooler Tipp.
Das macht Sinn
Danke!
Grüsse
Wasduwolle
Viele Grüße
Wolle

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Re: Kompensation

#14

Beitrag von spieglein » 27.04.2011, 15:53

Danke!!
Wenn man das so liest denkt man sich "ist ja eh logisch". Im wahren Leben würde ich wahrscheinlich nicht dran denken.
lg

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